Of storms and disappointments
Regulus' POV
" Ach Regulus. Was soll ich bloß mit dir machen?", Walburga Black stieß einen langgezogenen Seufzer aus, und musterte ihren jüngsten Sohn mit einem gestellt gequälten Gesicht. Regulus sagte es nicht, vom Boden aufzublicken, nicht jetzt. Nicht, wenn seine Mutter wieder einmal kurz davor stand, die Kontrolle über sich zu verlieren. Denn, egal wie verletzlich und traurig sie im Moment wirkte, sie könne sich ihre Stimmung schlagartig, von einem Moment auf den Nächsten ändern.
Oft genug, hatte Regulus dies selbst miterlebt. Oft genug, hatte sie jenen Ton angewandt, wenn sie mit ihm sprach, nachdem er etwas getan hatte, das ihr missfiel. Wenn er etwas getan hatte, das ihren Vorstellungen nach nicht dem Benehmen eines Black entsprach. Wenn er sie enttäuscht hatte, sei es, indem er wegen vergessenen Hausaufgaben einmal Nachsitzen aufgebrummt bekam, oder aber, weil seine Zeugnisnoten nicht komplett ihren Vorstellungen entsprachen. Wenn er nicht dem entsprach, was für sie einen Black ausmachte.
Fast schon, wirkte ihr Tonfall auf den jungen Black wie eine Art Ruhe vor dem Sturm. Eine unangenehme, angespannte Stille, ehe früher oder später der Donner losbrechen würde. Die letzten, wenigen, noch fast ein wenig ruhigen Minuten, ehe der Sturm sein komplettes Ausmaß annehmen würde. Einige, kurze Minuten, in denen noch nicht viel von dem Sturm zu sehen war, und doch wusste man, dass dieser unmittelbar bevor stand. Und doch hatte man ein seltsames, unangenehmes Gefühl in der Brust, als würde man das Kommende bereits vermuten. Als würde es einen beunruhigen, obgleich es noch gar nicht wirklich da war. Obgleich es womöglich noch weit weg war. Und doch, fürchtete man seine Ausmaße.
So, wie jener Zeitraum, in dem sich bereits einzelne, dunkelgraue Wolken am vor wenigen Minuten noch blauen Himmel sammelten. Jener Zeitraum, in dem jene Wolken bereits bedrohlich wirkten, das, was ihnen folgen würde ankündigten. Jener Zeitraum, in dem dies, was jene Wolken ankündigten, noch ein Stück weit weg schien. Doch das unwohle Gefühl war da. Das Gefühl war da, und es würde nicht verschwinden, ehe jenes Gewitter vorbei wäre. Ehe jene Wolken sich verzogen haben würden, und man sich mehr oder weniger wieder in Sicherheit wiegen könnte.
Ehe einem womöglich noch immer ein wenig unwohl, und man noch immer ein wenig nervös wäre, doch trotz allem wüsste, dass es nun vorbei war. Obgleich man wusste, dass das nächste Gewitter kommen würde, so hätte man, für einen kleinen Moment lang das Gefühl, alles wäre wieder in Ordnung. Mehr oder weniger. Doch jener Sturm, der sich in dem Inneren von Walburga Black zusammen braute, würde nicht so schnell wieder verschwinden.
Jener Sturm, der sich in der Schwarzhaarigen zusammen braute, hatte, wenn man es genau nahm, nicht wirklich viel mit einem richtigen Sturm zu tun. Denn jene direkte Gewalt, die ein Sturm mit sich brachte, war in ihren Witausbrüchen nie direkt zu erkennen. Meistens wirkte sie, wie eine Art Schlange, die ihr Opfer anfangs noch recht vorsichtig betrachtete. Die sicher gegen zu wollen schien, dass ihr Opfer sich auch wirklich in ihrer Gewalt befand. Die sicher gehen zu wollen schien, dass es niemanden gab, der ihr Vorhaben durchkreuzen würde.
Dass sie mit ihrem Opfer alleine war. Eine Schlange, die ihr Opfer erst mit Worten zum Nachdenken bringen, ablenken würde, ehe sie zubiss. Die ihr Opfer erst mit Worten zu umschlingen, ehe ihre langen Zähne sich langsam in ihr Opfer graben würden. Ehe jenes Opfer, das bis vor wenigen Minuten noch abgelenkt war, durch das Gift gelähmt werden würde. Ehe es sich nicht mehr von der Stelle rühren könnte.
Ein kurzer Schmerz, der sich anfühlte, als hätte seine Wange kurz eine Herdplatte gestreift, riss den jungen Black aus seinen Gedanken. Die hellen Augen, weiteten sich ein wenig und blickte seine Mutter erschrocken, und auch ein wenig schnerzerfüllt an. Denn, obgleich es mir eine Ohrfeige gewesen war, so hatte Regulus' Wange bereits ein stärkeres Rot angenommen. Ob dies daran lag, dass seine Mutter stark zugeschlagen hatte, oder aber daran, dass seine Haut unglaublich blass wirkte, war schwer zu sagen.
Vermutlich, traf sogar beides zu. Regulus' Haut war tatsächlich sehr blass, weshalb es kein Wunder war, dass man jede Verletzung und jede Rötung, fast schon sofort darauf erkennen konnte. Recht ungünstig, wenn man versuchte, jene Zeichen vor Anderen versteckt zu halten. Einst, hatte Evan Rosier eine bläuliche, bis lilafarbene Stelle im.Nacken des jüngsten Black entdeckt, und hatte natürlich auch gleich nachgefragt, worum es sich dabei handelte. Damals war es Winter gewesen.
Regulus hatte seinen Silber- Grünen Schal in seinem Nacken ein wenig weiter nach oben gerückt, und hatte, ziemlich apruppt das Thema gewechselt. Evan hatte ihn erst ein wenig seltsam angeblickt, allerdings nicht weiter nachgehakt. Obgleich die beiden Slytherins beste Freunde waren, so schuf Evan zu akzeptieren, dass er nicht alles wissen musste.
Dass es Dinge gab, die ihn nicht wirklich etwas angingen, und von denen er deshalb auch nicht erfahren würde. Dass es, obgleich beide Jungen einander vertrauten, Dinge gab, die in der Familie Klack vorfielen. Dinge, die in jener Familie verfielen, und dir in der Familie Klack bleiben würden. Die jene Familie nicht verlassen würden, zumindest nicht direkt. Die niemand, der nicht zu der Familie gehörte, mitbekommen würde. Das zumindest, glaubten die meisten Angehörigen von Regulus' Verwandtschaft.
Und wenn er ehrlich war, war er Evan bereits mehrmals herzlich dankbar gewesen, dass dieser nicht weiter nachhakte, wenn er merkte, dass Regulus über etwas nicht reden wollte . Wenn er merkte, dass der Schwarzhaarige recht zögerlich, oder gar sensibel auf ein Thema reagierte.
Dass er keine weiteren Fragen zu jenen Themen stellte, obgleich diese ihm womöglich bereits auf der Zunge lagen. Dass er, trotz seiner normalerweise eher unruhigen, ein wenig aufgedrehten Art, mehr oder weniger bemerkte, wann es besser war, das Thema zu wechseln.
" Ehrlich gesagt, wundern mich deine Noten nicht. ", bemerkte Waöbirgs nun, und schenkte ihrem Sohn einem kühlen Blick. " Woher sollten bessere Noten denn kommen, wenn mein Sohn damit beschäftigt ist, Tagträumen nachzuhängen? Selbst jetzt, wo ich mit ihm spreche, scheint er lieber mit offenen Augen zu schlafen, als mir zu zuhören."
" Mutter?"
Eine kalte, raue Hand strich leicht über Regulus' gerötete Wange. " Regulus.", die Stimme der Black nahm nun einen fast schon sanftmütigen Tonfall an. Wenn Regulus es nicht besser wüsste, so könnte er jetzt fast denken, ihre Wut wäre vorüber. Ihre Wir wäre vorüber, und alles war wieder in Ordnung. Doch dem war nicht so. Im Gegenteil. Denn, obgleich Wslbugha ihren Tonfall überraschend schnell ändern könnte, so ganz dies nicht für ihre Stimmung. Nicht für ihre Gefühle.
Während sie ihren Tonfall so leicht wechseln könnte, wie einige andere Hexen ihre Klamotten wechselten, so dauerte es meist recht lange, bis such ihre Stimmung sich änderte. Oftmals, dauerte fies einige Minuten, wenn nicht sogar Stunden. Besonders dann, wenn sie unzufrieden oder wütend zu sein schien . " Sag mir, wie genau stellst du dir deine Zukunft eigentlich vor?", ihr Tonfall änderte sich nicht.
Blieb so ruhig und sanft, dass es sich fast schon anfühlte, als würde man von einem Spinnennetz gestreift werden, da man es nicht gesehen hatte, und damit in es hinein gelaufen war. Fast schon, hatte man das Gefühl, spüren zu können, wie jene dünne Fäden die nickte Haut im Gesicht streiften.
" Denkst du, du erreichst etwas? So, wie du dich momentan verhälst? Verträumt, unaufmerksam...faul?" Aus irgendeinem Grund, versetzte das letzte Wort einen größeren Stich in Regulus' Brust, als die Anderen. Einen größeren Stich, da ihm dieses wohl am unangenehmsten, am schlechtesten vorkam. Vielleicht auch, weil dieses am wenigsten zutraf. Oder?
Verträumt war er, obgleich er es nur ungern zugab, tarsächlich ein wenig. Oft glitten seine Gedanken ab, irgendwohin anders. Irgendwohin anders, meist zu einem Thema, das nicht sonderlich viel mit dem zu tun hatte, worüber er sprach. Oder wobei er zuhörte. Oft, noch während er mit seinen Freunden sprach, schienen seine Gedanken fast schon weg zu laufen, weg von ihren Gesprächsthemen. Weg, von ihren Stimmen, so, dass es ihm manchmal vorkam, als würde er jene Stimmen nur noch aus einer weiten Entfernung hören.
So, als würden eh und seine Freunde sich über ein ganzes Quidditchfeld unterhalten, obgleich sie in Wirklichkeit nur wenige Meter voneinander entfernt standen. Trotzdem, schaffte er es meistens, gerade noch so viel von ihren Gesprächen mitzubekommen, dass er eine passende Antwort geben konnte, wenn seine Freunde sich während dem Gespräch auch einmal an ihm wandten.
Ja. Verträumt war er wohl. Aber faul? Er war ehrgeizig genug, um Wochen vor den Prüfungen bereits mit dem Lernen zu beginnen. Fleißig genug, dich jene Texte, die jene Informationen, die er für die Prüfungen benötigte, so oft durchzulesen, bis er sie fast schon auswendig konnte. Sie sich so lange einzuprügeln, bis er ihren Inhalt verstanden hatte. Bis er sich sicher war, dass jene Prüfung gut laufen würde. Bis er sich sicher war, dass er keine schlechtere Note als ein E abbekommen würde. Doch selbst das, schien seiner Mutter noch nicht komplett zu reichen. Selbst so, strengte er sich scheinbar noch nicht genug an.
" Nein, Mutter." Fast schon automatisch, kamen jene Worte über seine Lippen. Fast schon so, als hätte er die irgendwann einmal eingeübt , und würde sie nun herunter rattern. So, als würde er einen Vortrag vor seiner Klasse halten, während er hoffte, dass jener Vortrag so schnell wie möglich zu Ende sein würde. Dass jener Moment so bald wie möglich zu Ende sein würde.
" Dann sag mir, wieso änderst du nichts daran? Du bist doch kein dummer Junge...Oder, Regulus?"
Der Slytherin antwortete nicht. Einzog ein kurzes, flüchtiges Kopfschütteln war es, was er in diesem Moment zu Stande brachte. Er war nicht dumm. Er konnte gar nicht wirklich dumm sein, denn wie sollte es ihm sonst gelingen, Zauber nach wenigen Minuten richtig ausführen zu können, während viele seiner Klassenkameraden sich sehr schwer damit taten, neue Zauber zu lernen? Wie sollte er einer der Besten seines Jahrgangs sein, wenn er tatsächlich dumm wäre? Vermutlich, wäre dies dann gar nicht wirklich möglich.
" Es kann natürlich auch sein, dass dein Vater und ich uns getäuscht haben. Dass du, obgleich du unser Sohn bist, nicht viel besser bist, als all die Schlammblüter, die ebenfalls in Hogwarts umher wandern. Dass du womöglich sogar schlechter bist, als sie. In diesem Fall, wäre das natürlich eine Schande. Für die ganze Familie. Willst du das sein, Regulus? "
Regulus schüttelte den Kopf. Nein. Er war nicht schlechter, als die Anderen. Schon gar nicht schlechter, als all die muggelstämmigen Hexen und Zauberer. Er gehörte einer der mächtigsten und ältesten Zaubererfamilien an. Einer der unantastbaren 28. Es wäre doch gelacht, wenn er nicht besser wäre, als die anderen Schüler aus seinem Jahrgang.
Es wäre gelacht, wenn er sie nicht in allen Prüfungen schlagen würde. Wenn er nicht Jahrgangsbester werden würde. Oder? All seine Urahnen, waren Hexen und Zauberer gewesen. All seine Verwandten, die er kannte, hätten Hogwarts mit guten Resultaten abgeschlossen. Wieso, sollte es ihm also nicht auch gelingen?
Sollte es ihm nicht sogar leicht fallen, besser zu sein, als Muggelstämmige? Vielleicht. Doch andererseits wusste er, dass es vermutlich nicht nur auf den Stammbaum ankam wenn man in Prüfungen gut abschneiden wollte. Dass es vor allem mit Bemühungen um Anstrengung zu tun hatte. Und er würde sich anstrengen. Noch mehr, als er es bis jetzt getan hatte.
Er würde es tun. Er musste es tun. Er musste es tun, wenn er wollte, dass seine Eltern tatsächlich einmal stolz auf ihn sein würden.
Wieder einmal, spürte er einen kurzen, brennenden Schmerz auf seiner Wange. Wieder einmal, klatschte es im Salon des Grimmauldplatzes. In einem Salon eines Hauses, das für Muggeö unsichtbar war. Eines Hauses, das nur für Hexen und Zauberer zu sehen war. Der Slytherin Strich sich über die schmerzende Wange. Einige schwarze Haarsträhnen, waren durch die Ohrfeigen wohl wieder verrutscht, und gingen ihm nun in die Stirn.
" Antworte mir."
" Nein, Mutter. Das will ich nicht. ", jene Worte kamen leise aus seinem Mund. Zu leise. Sein Blick war noch immer zu Boden gerichtet.
" Sprich gefälligst deutlich. Und sie mir in die Augen, wenn ich mit dir spreche."
Zwei Augenpaare, so unterschiedlich wie Tag und Nacht, trafen sich. Wenn man allein von den Augen ausging, so würde man vermutlich nicht denken, dass jene beiden Personen, die in jenem Moment im Salon des Hauses standen, miteinander verwandt waren. Man würde nicht denken, dass in den Adern jener Personen das gleiche Blut floss. Denn, während Regulus' Augen einen silbrigen, gräulichen Ton hatten, so waren die von Walburga Black schwarz, und unergründlich, wie auch ihr Charakter.
Vermutlich, war es eben jene schwarze Farbe, die ihrem Blick so einen bedrohlichen Ausdruck verleite. Ihrem Blick, wenn sie ihre Kinder scheinbar ruhig musterte. Wenn sie einen anblickt, und man das Gefühl hatte, sie würde einem direkt in die Seele starren. Und doch handelte es sich bei den Personen um Mutter und Sohn. So verschieden ihre Augen auch waren. So verschieden ihre gesamten Ausstrahlungen auch waren.
" In Ordnung, Mutter."
Walburga nickte ihrem Sohn zu. " Gut, mein Sohn. Was wirst du also nach den Ferien tun?"
" Mich anstrengen. Die Familie stolz machen."
Ein leichtes, kaltes Lächeln bildete sich auf Walburga's dunkelroten Lippen. " Gut. Geh auf dein Zimmer."
Wie eine Marionette, hatte ich gesagt, und getan, was sie von mir erwartet hatte. Wie eine Marionette, die unfähig zum eigenen Denken gewesen war. Wie jemand, dem es lieber war, den anderen das Denken zu überlassen, in der Hoffnung, dass diese schon die richtigen Entscheidungen für ihn treffen würden. In der Hoffnung, dass diese besser als er selbst wüssten, was gut, und was für für ihn war. Es war seltsam, wie viel ein wenig Druck hier, und ein wenig Angst da, in jemandem bewirken konnten.
Wie sehr diese beiden Dinge, wenn man sie miteinander kombinierte, das Verhalten eines Menschen beeinträchtigen konnten. Dass man jemanden nur genug unter Druck setzen musste, damit dieser irgendwann tun würde, was man ihm sagt.
Bis er irgendwann aufwachen und erkennen würde, das alles, was ihm als richtig verkauft worden war, falsch war. Bis er eines Tages aufwachen und erkennen würde, wie blind er all die Jahre lang gewesen war. Er sich selbst dafür hassen würde, dass er nicht über das, was ihm erzählt würde, nachgedacht hatte. Dass er es einfach hingenommen hatte, ohne wirklich zu hinterfragen.
Dass die einzigen Fragen, die überhaupt in ihm aufgekommen waren, lediglich Gedanken geblieben und nie laut ausgesprochen worden waren. Aus Angst davor, was passieren könnte, wenn jene Fragen in falsche Ohren geraten würden. Wenn jene Fragen zu jenen geraten würden, die die eben nicht hören sollten.
Und es war grausam, zu wissen, dass alles hätte anders verlaufen können, wenn ich nur nicht so ein Feigling gewesen wäre.
AN: Hiii. Ich lebe noch. Da meine Klassenarbeitsphase erstmal rum ist, werde ich endlich mehr aktualisieren können. In ungefähr fünf Wochen, habe ich dann auch endlich wieder Ferien...Joa. XD Wie findet ihr das neue Kapi eigentlich? Schreibt mir gerne eure Meinung dazu in die Kommis und joa😅😊 Dann bis bald 😉❤
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