Of exams and brothers

Regulus' POV

" Wie lief die Prüfung eigentlich bei dir?", hakte Evan nach, nachdem die beiden Slytherins eine Weile schweigend nebeneinander hergelaufen waren. Es war nun bereits Nachmittag, und einige Sonnenstrahlen, fielen schräg durch die großen Fenster des Ganges, der sich im untersten Stockwerk des Schlosses befand ein. Außerhalb des Ganges, befand sich jener Schlosshof mit dem grünen, englischen Rasen, auf dem jedes Jahr die neuen Erstklässler ihre ersten Flugstunden durchmachen.

Auch Regulus hatte einst zu jenen Erstklässlern gehört, was, um ehrlich zu sein, auch noch nicht besonders lange her war. Ein einziges Jahr- nun ja. Bald eineinhalb Jahre, wenn man es genau nahm. Aber dennoch, war jene Zeit, die seit dem ersten Jahr des Slytherins verstrichen war, recht übersichtlich. Und dennoch, schien sich innerhalb des einen Jahres so gut wie alles verändert zu haben. Die Kühle Atmosphäre in der Familie Black, hatte bereits seit den Ferien zugenommen.

In den Ferien vor Regulus' erstem Jahr, war sie zwar ebenfalls dagewesen, doch kam es dem Slytherin vor, als hätte sie sich, seit beide der Blackbrüder auf Hogwarts waren, verdoppelt. Als wäre sie nun zum Zerreißen gespannt, und es würde nur ein kleines Wörtchen fehlen, damit jene Spannung riss, und das Chaos losbrach. So, als würde sich bereits jetzt, wo Regulus sich im zweiten, und sein Bruder sich im dritten Schuljahr befand. Bereits jetzt, wo beide der beiden Jungen noch zu jung schienen, um endgültig in jene Rollen eingeteilt zu werden, die sie für den Rest ihres Lebens spielen würden.

Oder zumindest, für einen Großteil ihres Lebens. Zwar würde sich Regulus nach jenen, kommenden Sommerferien bereits als Drittklässler bezeichnen können, doch sonderlich viel erwachsener, würde ihn das vermutlich nicht machen. Nicht, dass Regulus zwingend erwachsener werden musste, im Gegenteil. Sein Hauslehrer, Horace Slughorn, behauptete oft genug, der junge Black, wäre geistig bereits viel zu alt, für einen Zwölfjährigen.

Oft schon, hatte sein Lehrer gesagt, Regulus wäre zu ernst. Zu vernünftig. Auch jetzt, konnte Regulus die tiefe, ruhige Stimme seines Hazslehrers hören, könnte jenen, leicht traurig wirkenden Ausdruck in den Augen seines Gegenübers vor sich sehen. ' Wer zu schnell erwachsen wird, verliert einen großen Teil der Freude des Lebens.'

Ja. Das hatte der ehemalige Slytherin einst gesagt, und womöglich, hatte er damit sogar Recht. Zwar, wurde der bereits ältere Lehrer mit seinen grauen Haaren, und seiner Leidenschaft für Alkohol oft als ein wenig sentimental, oder auch unfähig bezeichnet, doch aus irgendeinem Grund, konnte Regulus jenen Lehrer recht gut leiden.

Er hatte irgendwas beruhigendes an sich, nicht wie andere Lehrer, bei denen man im Unterricht das Gefühl hatte, vor dem Gericht zu sitzen, und eine passende Strafe erwarten zu müssen, wenn man etwas Falsches sagte. Oft lobte der Lehrer den Slytherin für seine Fähigkeiten was Zsubertränke anging, auch, wenn Regulus nicht wirklich sagen konnte, ob der Grauhaarige dies nur tat, um sich dadurch mögliche Vorteile zu verschaffen.

Oder, um sich auf die ein, oder andere Art mit Regulus' Familie gut zu tun. Oder aber, ob er das Lob, dass er dem jungen Slytherin gegenüber öfter einmal aussprach, wirklich ernst meinte. Ob er jene Wörter, die er benutzte, auch wirklich so meinte, oder, wie einige, andere Leute einfach versuchte, seinen Schülern Honig um den Mund zu schmieren. Und es möchte auch stimmen, was er damals zu Regulus gesagt hatte. Das man etwas verpasste, wenn man zu schnell erwachsen wurde.

Doch Regulus musste schnell erwachsen werden, wenn er den Erwartungen seiner Eltern gerecht werden wollte. Er durfte nicht, wie andere, Zwölfjährige irgendwelchen Träumereien nachhängen, die niemals war werden würden. Er durfte sich nicht, wie andere Zwölfjährige mit Themen befassen, die weder ihm, noch Anderen etwas bringen würden, wie zum Beispiel der Klatsch und Tratsch, die Gerüchte, die täglich in Hogwarts ein und auf gingen.

Er musste sich auf das eine konzentrieren. Auf seine Familie. Und darauf, ein würdiger Erbe zu sein. Was für ein Erbe wäre er denn, wenn er auch später noch nicht wirklich erwachsen wäre, sondern mehr oder weniger noch früheren Tagen nachhängen würde? Wenn er sich nicht seinem Alter entsprechend verhielt, so, wie seine Eltern eben meinten, dass ein Zwölfjähriger sich zu verhalten hatte? Wenn er nicht mit jener Verantwortung klar kommen würde, die bereits jetzt auf seinen jungen Schultern lastete?

" Nun ja. Wird schon nicht komplett vergeigt sein, hoffe ich. ", murmelte er schließlich, nach, was wie eine Ewigkeit erschien auf die Frage seines Gegenübers hin, um sich von jenen Gedanken, die wieder einmal in seinem Kopf umher kreisten, abzulenken.

" Hoffe ich auch. Du hättest mich bei der dritten Frage sehen sollen. Ich hatte keine Ahnung. ", Evan verzog ein wenig das Gesicht.

" Was hast du bei der Fra-", Evan stockte, und hob den Blick. Er schien nun etwas, oder jemanden anzuklicken, das, oder der sich einige Meter weiter von den beiden Slytherins weg befand. Regulus folgte seinem Blick zwar, erkannte bis zu einer gewissen Zeit allerdings nichts besonderes.

" Sieh mal, wer da ist.", der Braunhaarige nickte kurz in jene Richtung, in die er bis jetzt nur geblickt hatte. Und da sah Regulus ihn auch. Ein wenig größer, als der jüngste Black selber, gekleidet in die Schuluniform, und eine Gryffindorkrawatte am Hals. Begleitet von James Potter, Remus Lupin und Peter Pettigrew.

Ohne Zweifel Regulus' älterer Bruder, Sirius. Sogar jetzt, in einer nicht sonderlich günstigen Perspektive, in der die beiden Slytherins nur den Rücken des Gryffindors sehen konnten, war er dem Jüngeren ähnlich. Die gleichen, pechschwarzen Haare, wenn auch ein wenig länger und, wie Regulus zu seinem Bedauern feststellen musste, auch ein wenig ordentlicher. Der gleiche, schlanke Körperbau, wenn auch ein wenig größer, und weniger knochig. Selbst im Gang, schienen beide sich ein wenig zu ähneln. Die aufrechte Haltung, die Regulus jedoch hin und wieder vergaß. Die Angespanntheit, die den ganzen Körper überzogen zu haben schien.

Pettigrew neigte sich ein wenig in Sirius' Richtung und schien diesem etwas ins Ohr zu flüstern, woraufhin der Gryffindor sich kurz umdrehte. Für einen kurzen Augenblick, trafen sich die beiden, silbergrauen Augenpaare. Für einen kurzen Moment lang, starrten sie sich an, ehe der Ältere leicht den Kopf schüttelte, und seinen Blick von seinem Bruder abwandte.

Nun, waren sie also schon so weit, dass sie sich nicht einmal mehr wirklich in die Augen blicken konnten, ohne sich in Regulus ' Fall seltsam schlecht, und ihn Sirius' Fall...enttäuscht zu fühlen. Denn Enttäuschung, schien so ziemlich das Einzige zu sein, was aus dem Blick des Älteren sprach. Enttäuschung, und aus irgendeinem, Regulus unbekannten Grund, schien fast auch ein wenig Trauer in dem Blick des Älteren gelegen zu haben.

Ob er ebenfalls das mittlerweile ziemlich kaputte Verhältnis bedauerte, das er zu seinem Bruder hatte, oder eher, dass Regulus überhaupt sein Bruder war, könnte der Slytherin nicht genau sagen. Und wenn er ehrlich war, wollte er es gar nicht so genau wissen. Er wusste nicht, wie er damit umgehen könnte, wenn er wüsste, dass sein Bruder ihm tatsächlich hassen würde.

Wenn es nach seinen Eltern ginge, so würde es ihm einfach egal sein. Wenn es nach seinen Eltern ginge, würde er gar nicht darüber nachdenken, was Sirius über ihn dachte. Er würde gar nicht erst seine Gedanken an den Älteren verschwenden, schließlich war dieser ohnehin die Schande der Familie. Ein Gryffindor, umgeben von Slytherins.

Unfähig, auch nur im geringsten in die Reihe zu passen. Unfähig, sich dem Rest der Familie anzupassen. Unfähig, sich in die Familie Klack eimzufinden, etwas, das nun Regulus tun musste. Sirius hatte sich schon lange von seiner Familie abgewandt, bereits, als er sein erstes Jahr in Hogwarts begonnen hatte.

Wie lange hatte er seine Familie, und alle ihre angehörigen Familienmitglieder bereits verachtet? Hatte er bereits vor seinem ersten Schuljahr darüber nachgedacht, sich möglichst stark von dem Rest der Familie abzugrenzen? Auch, wenn der Slytherin es nicht ganz genau sagen konnte, so hatte er das Gefühl, dass dem tatsächlich so gewesen war. Dass der Gryffindor seine Familie bereits einige Jahre vor seinem ersten Schuljahr verachtet, es damals allerdings noch nicht so sehr zum Ausdruck gebracht hatte.

Dass er seine Familie zwar verachtet, dies aber eher im Stillen getan hatte. Mehr oder weniger. Dich jetzt? Jetzt hasste er seine Familie, und gab sich keine Mühe, dies zu verstecken. Brachte es offen zum Ausdruck, wirkte fast schon ein wenig stolz, wenn er sich mit Orion und Walburga Black anlegte. Wirkte fast schon stolz und amüsiert darüber, seine eigene Familie zu hassen. Wie damals, als er einst James Potter mit einem Grinsen erzählt hatte, er hasse seine Familie.

Dass James und seine Eltern seine richtige Familie waren. Dass die Blacks nie seine richtige Familie waren. Regulus schluckte, bei dem Gedanken daran. Er hatte nie gewollt, dass es so kommt, erst recht nicht so früh. Erst recht nicht im zweiten, und dritten Schuljahr, denn, wie stark würde der Hass auf die Familie noch werden, wenn er bereits jetzt so ausgeprägt zu sein schien?

Was würde in zwei Jahren sein? Würde Sirius der Familie vollständig den Rücken kehren, und abhauen? Möglich wäre es. Doch der Schwarzhaarige wollte nicht jetzt schon darüber nachdenken. Eigentlich, wollte er gar nicht darüber nachdenken.

Wenn ich damals gewusst hätte, dass das erst der Anfang von allem gewesen wäre, hätte es mich vermutlich komplett fertig gemacht. Wenn ich gewusst hätte, dass alles schlimmer kommen würde. Dass die Erwartungen meiner Eltern immer höher werden würden, bis sie mich eines Tages dazu gebracht hatten, mich ihm anzuschließen. Ihm, den ich gerade, in diesem Moment hinterging. Ihm, dem ich nun den Untergang herbei wünschte.

Ihm, der gestoppt werden musste, wenn man vermeiden wollte, dass die gesamte Zaubererwelt in Chaos und Angst versinkt. Wenn ich damals gewusst hätte, dass jene Blicke, die mein älterer Bruder mir zugeworfen hatte, erst der Anfang des zerstörten Verhältnisses gewesen waren...im ehrlich zu sein, wusste ich selbst jetzt nicht, was ich dann getan hätte.

Wenn ich gewusst hätte, dass es in einigen Jahren nur noch verächtliche Blicke und Streitgespräche zwischen uns geben würde. Dass wir nicht einmal mehr wirklich normal miteinander reden können würden. Dass wir kaum noch Geschwister waren, wenn man davon absah, dass wir uns verdankt ähnlich sahen. Wenn man davon absah, dass wir äußerlich fast gleich aussahen. Doc h im Inneren, hätten mir nie unterschiedlicher sein können.

Ob er mich immer noch hassen würde, wenn er wüsste, was ich hier tat? Ob er stolz auf mich sein würde? Ob es ihn überhaupt interessieren würde, dass ich nicht mehr da war, oder ob er es mit einem einfachen Kopfnicken abtun würde? Ob er traurig sein, oder es ihm gleichgültig sein würde, da ich in seinen Augen bloß ein weiterer Todesser war? Ob er womöglich sogar froh sein würde, dass es bald einen Todesser weniger auf dieser Welt geben würde? Ich wusste es nicht. Doch, wenn ich ehrlich war, dann stimmte es sogar. Ich war nur ein weiterer Todesser.

Nur ein weiterer Todesser, dessen Tod vermutlich sogar verdient war.

AN: Oh man...ich bin erst beim zweiten Schuljahr, und es ist schon komplett melodramatisch😅😶 na ja...wie fandet ihr das neue Kapi eigentlich? Schreibt mir gerne eure Meinung dazu in die Kommis und joa😅 dann bis bald 🙂❤

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