" My brothers, the marauders. "

Regulus' POV

" Ich weiß nicht genau.", murmelte eine siebzehnjährige Narcissa auf die Frage hin, was sie denn nächstes Jahr machen würde, wenn sie ihren Abschluss geschafft hätte. Während Regulus' erstes Schuljahr nach jenen Sommerferien beginnen würde, trat se7ne Cousine Narcissa Black bereits ihr Letztes an. Eigentlich war es schwer zu glauben, dass die blonde, zierliche Hexe tatsächlich sechs Jahre älter war, als ihr Cousin.

Wenn man es nicht genau wüsste, würde sie wohl kaum jemand aus Siebzehn schätzen. Z6mindest nicht daher, was das Aussehen betraf. Zwar war sie noch immer größer, als ihre beiden jüngeren Cousins, doch ihr Gesicht wirkte jünger, als sie eigentlich war. Fast hatte sie noch etwas leicht kindhaftes an sich, doch an ihren Augen merkte man, dass jene Slytherin nicht jünger als fünfzehn sein konnte. Die blauen Augen, strahlten eine größere Reife, mehr Erfahrenheit aus.

So, als hätte sie mit ihren jungen Jahren  schon Einiges erlebt und durchgemacht. Als hätte sie womöglich bereits mehr mitgemacht, als einige Andere es mit vierzig getan hatten. Und auf gewisse Weise stimmte dies auch. Siebzehn Jahre lang in der Familie Black zu verbringen, war nicht immer ein Zuckerschlecken.

Im Gegenteil, meistens war dies sogar, wie Regulus auch noch früh genug erfahren sollte, anstrengender als die Prüfungen, die man in Hogwarts bestehen musste. Regulus kam es manchmal vor, als würden all die Jahre im Hause Black einen tatsächlich schneller altern lassen. Als würde man durch jene Jahre aus Gründen, die er sich nicht ganz erklären konnte, älter wirken, als man tatsächlich war.

Vom Aussehen weniger als von der Art, doch das machte nicht wirklich viel aus. Eines der besten Beispiele dafür, war Regulus' älteste Cousine Bellatrix, die sich mit vierzehn bereits so benommen hatte, wie Andere es mit zwanzig taten. Sie war sehr früh schon recht diszipliniert, und auf gewisse Art auch streng gewesen.

Mit sich, aber auch mit ihren zwei jüngeren Schwestern. Oder ihren beiden Cousins. So, als hätte sie das Gefühl, die Jüngeren erst noch erziehen zu müssen. Als hätte sie dadurch, dass sie die Älteste der neuen Generation aus der Familie Black war, das Recht, alle, die jünger waren als sie selbst herum zu kommandieren. Als wäre sie durch ihr höheres Alter auch gegenüber den anderen Familienmitgliedern höher gestellt.

Vermutlich war dies auch der Grund, weshalb sie sich so oft mit Sirius gestritten hatte, als sie ebenfalls noch im Grimmauldplatz 12 gewohnt hatte. Der Grund, weshalb ich beiden sich manchmal bei geringsten Kleinigkeiten schon in die Haare gekriegt hatten. Weshalb sie nie wirklich normal miteinander hatten sprechen können, ohne, dass es dabei zum Streit gekommen war.

Schon immer waren sie so etwas wie Feinde gewesen, auch, wenn Regulus sich nicht sicher war, ob ' Feinde' unbedingt das richtige Wort dafür war. Doch eine große Rolle spielte dies vermutlich nicht. Fakt war, dass die beiden sich nie hatten leiden können, was man aber, sobald man alle beide etwas besser kannte, auch recht gut nachvollziehen konnte. Es war ein wenig, als würden bei den beiden zwei vollkommen verschiedene Welten aufeinander prallen.

Bellatrix mit ihrer dominanten, verantwortungsbewussten, strengen Art. Sirius mit seiner frechen, auf gewisse Weise übermütigen und auch leichtsinnigen Art. Man musste kein Genie sein, um zu wissen, dass zwei Menschen, die so verschieden waren, sich nicht sonderlich gut verstehen würden.

Und nun? Nun wohnte Bellatrix schon längst nicht mehr im Grimmauldplatz 12 und Regulus konnte nicht genau sagen, ob er froh, oder traurig darüber war. Er hatte nie sonderlich viel mit seiner ältesten Cousine zu tun gehabt, zumindest bis jetzt noch nicht. Was vermutlich teilweise daran lag, dass sie zehn Jahre älter war, als er selbst und ihre Zeit nicht unbedingt mit dem Jüngsten der Familie vergeuden wollte. Es gäbe vermutlich ohnehin zu wenig, worüber sie miteinander sprechen könntet. 

Vor drei Jahren hatte Bellatrix Rodolphus Lestrange geheiratet. Regulus war damals acht gewesen, alt genug, um halbwegs zu verstehen, worum es dabei gegangen war.  Was um ihn herum passiert war. Dass zwei reinblütige Häuser über eine Heirat miteinander vereint worden waren.

Und doch hatte er das Gefühl, sich nicht mehr an sonderlich viel von der Hochzeit erinnern zu können. Nur an das schwarze Kleid, den schwarzen Schleier seiner Cousine.

Seine Tante Druella und sein Onkel Cygnus, die stolz die Heirat ihrer ältesten Tochter bekannt gegeben hatten, während dieser vollkommen emotionslos und wie erstarrt neben ihrem frisch gebackenen Ehemann an der Hochzeitstafel gesessen hatte.

" Erst einmal werden wir sehen, dass wir den richtigen Mann für unsere Tochter finden. Reinblütig, reich...", Druella's Stimme verlor sich, als hätte sie vergessen, was für Eigenschaften ihr bei Narcissa's Ehemann noch wichtig sein würden. Regulus spürte, wie seine Cousine neben ihm sich bei der Erwähnung einer Hochzeit leicht verspannte. Immerhin war sie trotz allem erst siebzehn, und die einzige Hochzeit, die die bis jetzt miterlebt hatte, war die ihrer großen Schwester Bellatrix gewesen. Und jene Hochzeit hatte nun wirklich keinen sonderlich positiven Eindruck hinterlassen.

Sirius, der einige Plätze weiter von Regulus und Narcissa saß, schnaubte abfällig. " Am besten auch blutvernarrt, durchgeknallte und überdiszipliniert.", murmelte er, laut genug, dass seine Tante und sein Onkel es hören konnten. Allerdings war es weder Cygnus, noch Druella, die ihn anschnauzten. Nein, das übernahm seine Mutter Walburga.

" Wenn ich mich mit solchen wertlosen Kreaturen, die der Bezeichnung als Zauberer nicht würdig sind herum treiben würde, würde ich aufpassen, was ich hier an diesem Tisch von mir geben würde.", sie ballte leicht die Faust, doch Sirius schien herzlich unbeeindruckt von dem Ganzen zu sein.

" Diese wertlosen Kreaturen, wie du sie nennst, sind mehr wert, als der Großteil dieser Familie zusammen.", schnappte er nun, was das Fass zum Überlaufen brachte. Orion Black, der neben seinem älteren Sohn gesessen hatte, hob drohend die Hand und drehte das Gesicht seines Sohnes zu sich. So, dass Sirius ihm nun direkt in die Augen blickte. Dann hörte man, wie eine Hand auf eine Wange schlug. Das Geräusch, wenn Fleisch auf Fleisch schlug. Als Sirius wieder vom Boden aufblickte, war eine kleinere Stelle an seiner Lippe zu sehen, die zu bluten angefangen hatte.

Regulus saß während dessen angespannt auf seinem Stuhl, sag niemanden wirklich an. Viel zu beschäftigt war er damit, das zu verdauen, was sein Bruder soeben gesagt hatte. ' Mehr wert, als der Großteil der Familie zusammen.' Er schluckte und biss sich leicht auf die Unterlippe, als würde dies helfen, jene Gedanken los zu werden.

Denn, obwohl der junge Black es nicht gerne zugab, hatte ihn jene Bemerkung tatsächlich getroffen.  Mehr, als er es wahr haben wollte. Es war nur eine blöde, in den Raum geworfene Bemerkung seines Bruders, der ohnehin bereits als Blutsverräter der Familie Black galt. Nur eine Bemerkung eines Jungen, der seine Familie und deren Regeln nicht ausstehen konnte und sich bemühte, so stark wie möglich gegen diese anzuknüpfen.

Und doch tat es weh, so etwas zu hören. Mehr, als vor einigen Jahren, als der jüngste Black aus kindlicher Naivität versucht hatte, das Geländer der alten Treppe hinunter zu rutschen. Als er dabei gescheitert und dafür die halbe Treppe hinunter gefallen war. Walburga hatte sich damals mehr Mühe gegeben, ihrem damals sechsjährigen Sohn eines Gardinenpredigt zu halten, als ihm wirklich zu helfen.

Und doch wirkten die Schmerzen, die er damals verspürt hatte nun, wie etwas harmloses, das nach einigen Stunden vorüber gehen würde. Denn damals hatte er wenigstens gewusst, dass sie aufhören würden. Dass man sie behandeln können würde. Während das, was er nun verspürte sich anfühlte, als würde man jemanden ein Messer immer und immer wieder in die Brust rammen. Seit wann war er überhaupt so nah am Wasser gebaut? Er sollte nicht so denken. Es gehörte sich nicht für einen Black, sich so zu verhalten. Am liebsten hätte er sich in diesem Moment selbst eine Ohrfeige verpasst.

" Dass du deine widerlichen, kleinen Freunde nie mehr so erwähnst.  Nicht in meinem Haus. Hast du mich verstanden?", Walburga's schrie dieses Mal schon fast vor Wut.  Sirius blickte sie wütend an und hielt sich eine Servierte an die blutende Lippe.

" Ich werde sie immer verteidigen.", spuckte er seiner Mutter schließlich entgegen. " Sie sind meine Brüder."

Regulus riss fast schon  erschrocken die Augen auf und erhob sich eilig von seinem Stuhl. Gerade noch gelang es ihm, die einzelnen Tränen, die bereits in seinen Augen brannten zurück zu halten. Unsicher wandte er sich an seine Mutter. " Entschuldige mich. ", Walburga nickte ihrem jüngsten Sohn kurz zu, ehe dieser auch schon die alte Holztreppe hinauf stolperte.

" Warte!", er hörte noch, wie Sirius ihm jene Worte nach rief, doch ignorierte er sie. Er hatte keinen Grund, auf sie zu hören.

Nichts. Es war seltsam zu merken, dass ich bei der Erinnerung an jenen Tag so gut wie nichts verspürte. So, als hätte mein Gehirn jegliche Emotionen abgeschaltet.  Als wäre ich in einer Art Trance, in der ich weder wirklich spüren, noch irgendwas empfinden konnte. Es war, als würde mein Gedächtnis sich sogar auf gewisse Weise dagegen wehren, irgendwelche Gefühle zu zulassen.

Als würde es nicht wollen, dass ich mich mit Trauer daran erinnerte. Fast schon so, als würde es auf gewisse Weise versuchen zu verleugnen, dass jenes Ereignis überhaupt statt gefunden hatte. Als würde mein Unterbewusstsein es immer noch nicht wirklich wahr haben wollen. Selbst jetzt nicht, wo ihm eigentlich keine weitere Zeit blieb, in der es damit klar kommen konnte.

Es war so, als würde es noch immer versuchen, so zu tun, als wäre all dies nie passiert. Als hätte Sirius sich nicht von mir abgewandt. Direkt in meiner Anwesenheit drei andere Jungen als seine Brüder bezeichnet. Und auf gewisse Weise wirkte es auch, als würde ich trotz allem noch immer versuchen, mir einzureden, dass ich nicht mit schuld daran gewesen war, wie sich das Verhältnis zwischen mir und Sirius sich entwickelt hatte.

Doch dies schaffte es nicht. Nicht mehr. Denn ich wusste, dass ich mit schuld daran war. Dass nicht Alles ohne Grund passiert ist. Und dieses Mal würde ich die Augen nicht vor der Realität verschließen. Auch, wenn es noch immer weh tat.
Doch warum hatte es bereits so früh dazu kommen müssen?

Wie konnte es bereits damals so weit kommen?

AN: Soo, ein neues Kapi 😂😅 wie findet ihr es so? Zu melodramatisch? 😅😶 schreibt mir gerne eure Meinung dazu in die Kommis und joa...dann bis bald!😊❤

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