First day, of the first year

Regulus' POV

" Reg. Aufstehen."

Der dunkelhaarige Junge, der trotz jener Aufforderung  noch immer mit halb geschlossenen Augen im Bett lag, rührte sich nicht. Verschlafen blickte er den dunklen Boden seines Zimmers an. Er hasste es, früh aufzustehen, oder gar geweckt zu werden. Besonders dann, wenn jene Person, die ihn um jene Uhrzeit weckte, auch noch dermaßen motiviert klang, wie sie es seit Tagen nicht mehr getan hatte.

Es konnte ja sein, dass sie kein Problem damit hatte, früh morgens aufzustehen.  Es konnte sein, dass sie gleich nach dem Aufstehen so viel Motivation aufbrachte, dass sie es schaffte, zu klingen, als wäre an jenem Tag der beste Tag ihres Lebens. Doch das bedeutete noch lange nicht, dass Regulus sich ebenfalls so zu verhalten hatte. Ehe er sich allerdings weiterhin Gedanken zu dem Thema Aufwachen machen konnte, hörte er, wie die Rollladen des Fensters, das sich direkt gegenüber von seinem Bett befand hochgezogen wurden.

Er spürte, wie die leichten Sonnenstrahlen, die mot einem Mal durch die schmutzige Fensterscheibe schienen ihn blendeten. Wie die plötzliche Helligkeit in seinem Zimmer ihm die Sicht zu nehmen drohte. Erschrocken zuckte er zusammen, setzte sich kerzengerade in seinem Bett auf.

Die grauen Augen blitzten jene Person, die nun mit verschränkten Armen vor dem offenen Fenster stand, und, soweit der junge Black dies beurteilen konnte, ein triumphierendes Grinsen auf den Lippen hatte an. Wieso glaubte sie, so etwas mit ihm machen zu dürfen, bloß, weil sie sechs Jahre älter war, als er selbst? Nur, weil er, Regulus Arcturus Black der Jüngste aus der gesamten Familie war? Hatten Cissy's große Schwestern sie auch so behandelt, als diese noch zu Hause, im Grimmauldplatz 12 gewohnt hatten?

" Cissy!", stöhnte der elfjährige Black frustriert und blinzelte verschlafen in Richtung seiner Cousine, unfähig, seine Augen bei jener Helligkeit vollständig zu öffnen, ehe sie sich an diese gewöhnt hätten. " Willst du mich umbringen?"

" Das gäbe heftigen Ärger mit Tante Walburga, schätze ich. ", Narcissa grinste leicht, ehe sie sich auf die Bettkante von Regulus' Bett setzte und auf ihren jüngsten Cousin hinab blickte. " Ach komm schon, Prinzchen. Du willst doch nicht gleich an deinem ersten Tag in Hogwarts den Zug verpassen...oder?"

Regulus keuchte erschrocken auf und blickte die blonde Hexe erschrocken an. Wie hatte er es bloß vergessen können? Wie hatte er jenen Tag vergessen können, obgleich er noch am Tag zuvor seine Sachen für Hogwarts gepackt hatte? Wie hatte er es vergessen können, unter all den Vorträgen, die seine Eltern ihm über das Thema Hogwarts gehalten hatten? Wie hätte er vergessen können, dass seine Schulzeit an jenem Tag beginnen würde, obgleich seine Eltern ihm bereits gesagt hatten, er sollte sich bloß Mühe geben?

Obgleich sie bereits jetzt, bevor er überhaupt auch nur  einen Fuß in das alte Schlossgebäude gesetzt hatte, erwarteten, dass er der Beste seines Jahrgangs sein würde? Er schluckte. Wie sollte er gut in der Schule, ja, gar Jahrgangsbester sein, wenn er schon fast vergaß, wann überhaupt der erste Schultag war?

Wie sollte er ein vorbildlicher Schüler sein, wenn er sich noch nicht einmal wirklich merken konnte, von wann bis wann die Sommerferien dauerten? Er würde verantwortungsbewusster werden müssen. Ernster. Er würde Alles Ernster nehmen müssen.  Noch mehr, als er es ohnehin schon tat.

" Was ist denn?", neckte seine Cousine weiterhin. " Hat Prinzchen etwa vergessen, dass er heute zum ersten Mal nach Hogwarts fährt? Armes Ding."

" Nenn mich nicht so.", murmelte Regulus, dessen Gedanken sich bereits bei dem alten, großen Schloss befanden. Bei der großen Halle, die sogar das Wetter, das sich außerhalb von Hogwarts abspielte imitieren sollte- zumindest, wenn er den Erzählungen seiner Cousinen Glauben schenkte. Bei den vielen Gängen, in denen er sich im Laufe seines ersten Jahres womöglich einige Male verlaufen würde, ehe er sich endlich damit auskennen würde, welcher Gang denn eigentlich wohin  führte.

" Wieso?", hakte seine Cousine nach. Regulus verdrehte auf diese Bemerkung bloß die Augen, und versuchte, nicht weiter darauf einzugehen.  Er hasste diesen Spitznamen, den seine Cousine ihm einst gegeben hatte. 'Prinzchen'. Aus einigen Gründen, die er selbst nicht so ganz kannte, gab ihm jener Spitzname das Gefühl, ein kleines Kind zu sein. Oder zumindest wie eines behandelt zu werden.

" Wie spät ist es?", hakte der Black- Spross stattdessen nach, und rieb sich müde über die Augen. " Um Neun.", antwortete seine Cousine ruhig und wandte ihr Gesicht den morgendlichen Sonnenstrahlen zu, die sie wärmten. " Du solltest dich langsam umziehen. Tante Walburga ist nicht besonders geduldig, wie du weißt.", sie erhob sich von der Bettkante und machte ein paar Schritte in Richtung der Türe.

Regulus blickte ihr eine Zeit lang stumm hinterher, während seine Gedanken erneut zu Hogwarts glitten. Zu den vier Häusern. Zu den Häusern, von denen er in eines eingeteilt werden würde. Zu den Häusern, von denen er mit Dreien nichts, oder besser gesagt, fast nichts zu tun haben würde. Vier Häuser. Und er würde in das Haus kommen müssen, in dem seine Familie ihn sehen wollte. Ihn das Haus, das seine Eltern als das einzig wahre Haus bezeichneten. In das Haus, in das sein großer Bruder nicht gewollt hatte.

In das Haus, das denn Familiennamen in Ehre halten würde. In das Haus der Reinblütiger. Der Stolzen. Der Ehrgeizigen. Das Haus, dessen Farben Grün und Silber waren. Das Haus, das sich Slytherin  nannte. Er wollte sich gar nicht vorstellen, was passieren würde, wenn er nicht in jenes Haus kommen würde. Wenn der sprechende Hut sich dafür entscheiden würde, dass Regulus letzten Endes doch besser nach Ravenclaw, oder gar Gryffindor passte. Was würden seine Eltern tun, wenn er in einem anderen Haus landen würde? Er wusste es nicht. Und wenn er ehrlich war, wollte er es auch gar nicht erst wissen.

" Cissy?"

Seine Cousine stoppte im Türrahmen und drehte sich erneut zu ihrem jungen Cousin um. " Prinzchen?" Regulus ging nicht weiter darauf ein, dass sie erneut jenen Spitznamen verwendet hatte, den er nicht leiden konnte. In gewisser Weise, glaubte er sogar, jenen Spitznamen etwas besser vertragen zu können, so oft, wie er ihn nun gehört hatte. Er hatte begonnen, ihn mit seiner Cousine in Verbindung zu bringen. Hatte begonnen, ihm aus irgendeinem Grund, ihn seltsam vertraut zu finden.

" Was ist, wenn ich nicht nach Slytherin komme?", sprach der junge Black seine Gedanken laut aus, und blickte seine Cousine aus geweiteten, silbergrauen Augen an. Man konnte ihm ansehen, dass jener Gedanke ihm wirklich zu schaffen machte. Dass es ihm wirklich Sorgen bereitete. Dass er jene Gedanken nicht wirklich aus dem Kopf bekam, uns sich deshalb ständig fragen musste, ' Was wäre, wenn? '

" Du schaffst das." Narcissa lächelte leicht. Ein gekünsteltes, und doch gut gemeint wirkendes Lächeln. " Du wirst schon sehen. Heute Abend gehörst du zu uns. Nach Slytherin."

Regulus nickte stumm, schien jedoch noch immer etwas beunruhigt zu sein. " Und wenn nicht? Was ist, wenn der Hut bei mir eine andere Entscheidung trifft, als beim Rest der Familie? Bei Sirius hat er das doch auch getan."

" Reg.", sie seufzte leise. " Unsere ganze Familie war in Slytherin. Auch unsere Generation...Bellatrix war eine Slytherin. Ich bin eine Slytherin.", sie zögerte ein wenig und schluckte, ehe sie weiter sprach. " Sogar Andromeda war Eine."  Irgendwas schien auch sie leicht zu bedrücken, doch Regulus konnte in jenem Moment nicht genau sagen, was. Ob es an ihrer Schwester lag, die sich für Ted Tonks von der Familie abgewandt hatte? Ob es daran lag, dass seine Cousine heute ihr letztes Jahr in Hogwarts antreten würde, und deshalb leicht nervös wurde, wenn sie darüber nach dachte, was sie wohl nach ihrer Schulzeit erwarten würde?

" Die Wahrscheinlichkeit, dass du es nicht schaffst, ist sehr...gering. Der Einzige, aus der Familie, der nicht in Slytherin gelandet ist, ist dein Bruder.", sie blickte vom Boden auf und blickte ihrem Cousin nun direkt in die Augen. " Glaub mir. Das wird schon."

Ich konnte mich nur zu gut daran erinnern, wie ich ab jenem Tag so nervös war, dass ich beim Frühstück kaum einen Bissen hinunter würgen konnte. Dass ich so nervös war, dass ich glaubte, meine Knie Zittern zu spüren, wenn ich stand. Dass ich das Gefühl gehabt hatte, umzuknicken, als ich nach dem Frühstück noch einmal die Treppen zu meinen Zimmer hinauf gegangen war, um mein Gepäck zu holen, und anschließend mit dem Rest meiner Familie das Haus zu verlassen.

Ich wusste noch, wie wichtig es mir an jenem Tag war, in das richtige Haus zu kommen.  Meine Familie nicht zu enttäuschen, egal, was alle Anderen von mir denken würden, sobald ich erst einmal in Slytherin sein würde. Dass es mir egal sein musste, was Sirius dachte, wenn ich nach Slytherin kam. Dass ich mich nicht darum scheren sollte, dass wir nicht im gleichen Haus sein würden. Dass er ein Gryffindor war, und ich nach der Häusereinteilung ein Slytherin sein würde.

Dass ich mir keine Gedanken darüber hatte machen sollen, dass unser Verhältnis dadurch immer mehr kaputt gehen würde. Das zumindest hatten meine Eltern mir damals gesagt. Oft hatten sie gesagt, Sirius hätte seinen Weg gewählt, so, wie ich meinen eigenen gewählt hatte. Sie meinten, dass ich nicht mehr an ihn denken, ihn vergessen, oder zumindest ignorieren sollte. Ihn nicht mehr als Bruder betrachten sollte.

Und doch hatte dies nie  funktioniert. Nicht wirklich.

AN: Soo, ich lebe noch 😂😅😶 und ich schreibe meine Geschichten immer noch weiter😅 wie findet ihr das neue Kapi? Ich weiß nicht wirklich, ob ich zufrieden damit bin 🤔 Aber was meint ihr? Schreibt mir gerne eure Meinung dazu in die Kommis 😊 dann...Bis bald ☺❤

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top