Das seltsame Gefühl

Ich runzelte meine Stirn, als ich Marcs Bemerkung hörte, fragte jedoch nicht nach, was er damit meinte. Wir folgten Marc in einen Lift und fuhren dann damit in den 6. Stock des Gebäudes. Danach gingen wir einen langen Flur hinunter. Ein junges Mädchen kam uns entgegen, sie schien ein hektisches Gespräch am Telefon zu führen, während sie, in ihrer anderen Hand, einen Coffee-to-go Becher hielt und ab und an einen Schluck davon nahm.

Am Ende des Flurs kamen wir an einer braunen Doppeltür an, die Marc für uns öffnete und uns dabei deutete, dass wir hinein gehen sollten. Als wir den Raum betraten, hing ein helles Tuch von der Decke, welches uns die Sicht versperrte. Man hörte Kamerageräusche durch den gesamten Raum hallen und Menschen, die durcheinander sprachen.

"Na los Mädels, ziert euch nicht so..." ertönte Marcs Stimme von hinter uns, als wir nur zögerlich nach vorne gingen. Wir wussten ja schließlich nicht, ob wir, da überhaupt erwünscht waren. Ich ließ Sophie den Vortritt das Tuch beiseite zu schaffen. Mit ihrer rechten Hand nahm die Mitte des Tuches und zog es beiseite. Sofort steckten wir beide unsere Köpfe in die Öffnung und konnten einen guten Blick auf Niall erhaschen. Er stand vor einer weisen Leinwand in einem grauen Anzug. Wow dieser Look stand in ausgezeichnet. Er sah perfekt gestylt aus und lächelte dabei gekonnt in die Kamera des Fotografen.

Ich merkte sofort, wie sich Sophie neben mir anspannte und mir danach ihre Fingernägel in den Arm bohrte.

"Aua!" jammerte ich und gab ihr einen Klaps auf die Hand, mit der sie mir gerade Schmerzen bereitet hatte. Es kümmerte sie nicht besonders, den ihre Hand verblieb auf meinen Arm. Ich denke sie hatte es nicht mal mitbekommen, dass ich ihr einen Klaps gab. Sie war viel zu sehr beschäftigt Niall anzustarren. Langsam oder doch fand ich es ein bisschen unangenehm wir sie ihn anstarrte. Ich meine er war doch jetzt mein Stiefbruder!

"Wollt ihr hier wie angewurzelt stehen bleiben?" fragte unscharf und kicherte, als er sah, wie sehr Sophie Niall anstarrte. "Ich würde ja schon gerne gehen, aber ich bin mir nicht sicher, ob Sophie irgendwann aus ihrer Traumwelt erwacht!" scherzte ich und erntete einen bösen Blick von meiner besten Freundin. "Sollen wir da wirklich einfach so rein platzen, ich meine was ist wenn..." begann ich zu Marc zu sagen, aber dem hatte es anscheinend schon gereicht. Er schob uns etwas zur Seite und ging dann lässig durch den Spalt des Tuches hindurch. Sophie und ich tauschen noch einen kurzen Blick aus bevor wir es Marc gleich taten.

Mit kleinen Schritten näherten wir uns den Schauplatz des Ganzen und ich ließ meinen Blick dabei nie von Niall weichen. Ich konnte es noch immer nicht fassen, wie verdammt gut er gerade aussah und wie glücklich ich mich eigentlich schätzen konnte was alles in der letzten Zeit so passiert war. Verdammt noch mal meine Mutter ist mit Niall Horans Vater zusammen! Wir wohnen verdammt noch mal bei ihnen und Niall ist mein Stiefbruder. Das Leben hat sich um 180 Grad gedreht!

Niall strahlte noch immer in die Kamera, er musste wohl durch das Blitzlicht nicht gesehen haben, das wir den Raum betreten hatten. Erst als Sophie neben mir zu hüpfen begann und seltsame Geräusche von sich gab, sah auch Niall zum ersten Mal in unsere Richtung. Unsere Augen tragen sich sofort und ich konnte nicht anders, als wie wild zu grinsen. Ich hatte ein seltsames Gefühl in der Magengegend gespürt, als Niall plötzlich auf mich zugelaufen kam und mich in seien Arme schloss. Er hob mich sogar einige Zentimeter in Luft und ließ mich dann wieder auf den Boden zurück.

"Hey.." wisperte er mir ins Ohr und ich tat es ihm gleich. Als wir wieder voneinander losließen und ich mich zu meiner linken Seite wende, da ich Niall meine beste Freundin vorstellen wollte, sah ich erst, wie aus dem Häuschen sie war. Sie sprang noch immer herum, den Ton, den sie von sich gab konnte ich nicht in Worte fassen und mit ihren Händen gestikulierte sie irgendetwas, das ich auch nicht entziffern konnte. Ich hoffte inständigst, dass sie noch Luft bekam, den ihre Lippen wurden, aus meiner Sicht, etwas bläulich.

"Hey.. Sop.. Sophie. Beruhige dich!", ich näherte mich ihr und legte ihr meine Arme auf die Schultern, damit sie endlich aufhörte zu springen. Sie grinste mich mit einem breiten Lächeln an und nickte. Ich atmete noch einmal kurz aus, bevor ich zur Seit ging und einen Arm und die Schulter meiner besten Freundin warf.

"Alsoooo.. Niall. Das hier.." begann ich zu sagen und zeigte auf Sophie, "... ist meine aller beste Freundin Sophie. Und Sophie das ist mein neuer Stiefbruder Niall." stellte ich die beiden nun gegenseitig vor. Niall begrüßte Sophie und reichte ihr die Hand. Ich ließ von ihr ab und sie ging einen Schritt auf ihn zu. Es war etwas lustig zu sehen, wie Sophie schon alleine bei der Berührung seiner Hand dahin schmolz. Wie das wohl sein musste, solch ein Gefühl in jemanden zu wecken? Seine weiblichen Fans mussten ja wie Butter in seiner Hand schmelzen.

"Ich würde ja gerne noch mit euch quatschen, aber die Arbeit ruft. Ich habe sowieso noch eine Frage an euch beide.", kaum hatte Niall das gesagt räusperte sich auch schon der Fotograf und deutete auf die nicht vorhanden Uhr an seinem Handgelenk. Niall schenkte uns noch kurz ein Lächeln, bevor er sich den Anzug glatt strich und sich wieder seiner Arbeit zuwendete.

Wir setzten uns zu Marc auf das Sofa, welches etwas abseits stand und lernten auch Phil, Nialls Manager, kennen. Ich beobachte Niall die ganze Zeit über und war mir sicher, dass ich ab und zu sah, wie er in unsere Richtung lächelte. Und wieder fühlte ich dieses seltsame, warme und kribbelnde Gefühl in der Magengegend. Das musste wohl an meinen Hunger liegen, denn ich hatte seit dem Frühstück nichts Anständiges mehr zwischen den Zähnen. Die Knabbereien im Flieger konnte man ja nur schlecht als Mahlzeit gelten lassen. Ich hoffte Niall wollte uns fragen, ob wir auch Riesen Kohldampf hatten wie er auch.

Nachdem Marc uns einige verrückte Dinge über seine Bodyguard- Arbeit für Niall erzählte hatte, hatte dieser inzwischen seinen Fotoshoot beendet und ging auf uns zu. Ich war sehr erstaunt was Marc alles zu erzählen hatte, manche mussten schon sehr übertreiben.

Ich erhob mich vom Sofa und ging ihm einige Schritte entgegen. "Also, was wolltest du uns den fragen?"

Niall grinste etwas schief und sah zu Boden, bevor er mir wieder in die Augen sah und mich mit hochgezogener Augenbraue fragte:

"Was habt ihr in meinem Zimmer gemacht?"

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