Kannst du dir eine Welt wie diese vorstellen?

Song zum Kapitel: Imagine von Ariana Grande

Nialls Sicht

Mit meinem Arm um Amaras Schulter gingen wir an den Schaufenstern verschiedener Geschäfte vorbei. Bis jetzt lief alles nach Plan. Niemand drehte sich auch nur ansatzweise nach uns um oder starrte uns an. Ich genoss es einfach einmal wie ein normaler Mensch mit meiner Freundin etwas zu unternehmen. England war in dem Sinne einfach anders. Dort wussten die Leute das sie mir über den Weg laufen konnten. Doch hier, war es nicht so. Für die, die mich kurz musterten, war ich nur eine Person die Niall Horan ähnlich sah.

Unseren ersten Halt machten wir bei P&C. Während ich mir einen neuen Gürtel und eine neue Jacke gekauft hatte, fand sich Amara drei Paar Jeans und eine neue Handtasche. Ich saß vor den Umkleidekabinen und wartete darauf das Amara endlich fertig mit anprobieren war. Sie kam heraus und betrachtete sich im Spiegel. Die Jeans passte wie angegossen. Ich musste zugeben das ihr Hintern durch die skinny Jeans noch mehr einladender auf mich wirkte. Wären wir nicht in einem Geschäft gewesen, wäre ich vermutlich auf sie zugegangen und hätte sie gepackt.

"Sag mal, warum trägst du eigentlich immer Jeans? Die paar Mal, die ich auf einer Hand abzählen könnte, in denen ich dich in einem Kleid gesehen haben sahst du immer ... naja ... scharf aus."

Amara sah mich durch den Spiegel an. "Hast du etwa etwas gegen meine Jeans?"

"Was?", ich hob beide Brauen und leckte mir über die Lippen. "Nein, auf keinen Fall. Glaub mir ich genieße die Aussicht in vollen Zügen." Sie kicherte und es kam mir so vor, als würde sie ihren Hintern extra mehr ausstrecken, damit er noch voller aussah. Dieses Biest.

"Ich weiß auch nicht", sie drehte sich mir zu "Ich fühle mich einfach so komisch und freizügig, wenn ich ein Kleid trage. Das passt irgendwie nicht zu mir."

Ich legte den Kopf zur Seite und biss mir auf die Unterlippe. Meine schmutzigen Gedanken kreisten in meinen Kopf herum. "Schade ich hätte dich gerne mal im Kleide geno-" Es war vermutlich besser still zu sein, deshalb schnitt ich mich selbst im Wort ab.

"Was hättest du gerne?", fragte Amara und sah mich schelmisch grinsend an. Sie wusste, was ich gerade sagen wollte.

"Ach, nichts", winkte ich ab. Amara nickte grinsend, drehte sich um und ging zu den Umkleidekabinen. Doch bevor sie den Vorhang zuzog, sagte sie: "Wenn du willst, darfst du mir ein Kleid aussuchen gehen. Wenn du mich unbedingt in einem sehen willst, dann tue ich dir den gefallen."

Das ließ ich mir nicht zweimal sagen, stand auf und ging zu einem Kleiderständer an dem ich Kleider sah. Es war nichts dabei, dass ich auch nur annähernd schön fand. Ich suchte weiter und entdeckte ein schwarzes Kleid an einer Puppe. Ich kannte mich nicht mit Kleidern aus, deshalb war es für mich einfach ein Kleid in Schwarz gehalten. Am Preisschild stand: Black Baby Doll. Es hatte zwei dünne Träger, wirklich sehr dünne, eine flache Ebene in denen Amaras handvolle Brüste sicher passten und ging danach wie ein Ballon auseinander. Eine Verkäuferin gab mir auf meine Bitte nach einer der Kleider in derselben Größe, die auch die Puppe trug. Meinen Augenmaß nach müsste es ihr eigentlich passen.

"Was sagst du dazu?", fragte ich Amara und hielt das Kleid hoch, als ich sie bei den Umkleidekabinen fand.

Ihre Augen weiteten sich etwas. "Ähm ... ist doch schon ein bisschen kurz, oder nicht?"

"Ach, du bist doch auch nicht sonderlich groß."

Amara warf mir einen bösen Blick zu. "Ich tue mal so, als hätte ich das nicht gehört." Sie nahm es mir aus der Hand und verschwand damit hinter einem roten Vorhang. Es dauerte nicht lange, bis sie mit dem Kleid auf ihren Körper aus der Umkleide kam. Sie machte eine vollständige Drehung und strich sich mit den Fingern über den Stoff.

"Amara du ... Scheiße ist das kurz!" Auf meine Wortwahl hin begann sie zu lachen. Es passte ihr, aber mir war es doch etwas zu viel Beinfreiheit.

"Wie sehe ich aus?", fragte Amara unschuldig.

Ich blies wortkarg die Luft aus und rieb mir die Stirn. "Also ... ... bücken darfst du dich auf keinen Fall."

Amara schmunzelte. "Ja, dasselbe habe ich mir auch schon gedacht. Aber es ist schön. Du hast Geschmack." Sie lächelte mich über ihre Schulter hinweg an. "Ich denke, ich werde es eine Nummer größer nehmen."

"Du ... du kaufst es?", fragte ich überrascht. Ich hatte wirklich nicht, damit gerechnet, dass sie sich wirklich nur meinetwegen ein Kleid zulegen würde.

Amara ließ die Schultern fallen. "Du würdest dich doch darüber freuen oder etwa nicht?"

"Ja, ja schon, aber ich will dir keines aufzwingen. Wenn du es nicht willst, ist das komplett in Ordnung."

"Hm." Sie presste die Lippen nachdenklich aufeinander und sah sich in den Spiegel. "Ich werde es nehmen." Bevor sie wieder zurück in die Umkleide ging, gab sie mir einen Kuss auf die Wange.

Nachdem wir bezahlt hatten, suchten wir uns einen Platz bei einem Italiener. Amara hatte recht. So ein Tag als normales Paar war etwas sehr Tolles. Ich versuchte wirklich jede Sekunde davon zu genießen. Oft stelle ich mir die Frage, was wohl passiert wäre, wenn ich nie Sänger geworden wäre. Auf der anderen Seite befürchte ich, dass so mein Vater nie auf Kate gestoßen wäre, schließlich habe ich meinen Vater den Ski Urlaub bezahlt. Es war ein Geburtstagsgeschenk. Er hatte mir immer davon erzählt, wie er mit seinen Eltern als kleiner Junge dort über die Piste geflitzt ist und da dachte ich mir, ich bereite ihm damit eine kleine Freude. Kate war nur ein Bonus zu dem Ganzen (Amara natürlich auch).

Wir bummelten noch durch einige Geschäfte und machten uns danach auf den Rückweg zum Wagen. Auf Amaras Bitte hin machten wir noch einen Stopp bei einem Tierpark. Zu dieser Jahreszeit hatte der Park nur noch bis fünfzehn Uhr geöffnet, deshalb hatten wir, als wir um dreizehn Uhr dort ankamen, noch genügend Zeit, um eine Runde zu drehen. Wir hatten auch Tierfutter gekauft und fütterten die Tiere damit. Das viele bergauf gehen war ich nicht gewohnt, deshalb ging mir auch schnell die Puste aus.

"Du bist ja überhaupt nichts gewöhnt!", lachte Amara. "Gehst nicht gerade du jede Woche ins Fitness Studio?"

Ich holte tief Luft. "Ich war schon seit zwei Wochen nicht mehr. Und da laufe ich am Band nur gerade aus und nicht bergauf.", versuchte ich mich zu rechtfertigen.

Amara legte den Kopf grinsend schief. "Ach, gib doch einfach zu, dass du es gewohnt bist nur mit dem Auto herumgefahren zu werden. Du fährst ja auch immer mit dem Lift hoch in dein Apartment."

"Ich gehe auch nicht acht Stockwerke hoch. Würdest du doch auch nicht."

Anstatt zu antworten, grinste sie nur. Wir zogen unsere Runde durch den Zoo, tauschten verliebte Blicke aus und küssten uns vor dem Löwengehege. Manchmal schoss ich Fotos von Amara, wenn sie gerade nicht hinsah. Diese Schnappschüsse, waren nicht gestellt, deshalb sahen sie authentisch aus. Es war süß, wie sie die Nase kräuselte, als der Esel das Futter von ihrer Handfläche leckte.

Der Schotter unter unseren Schuhen knirschte. Das Lachen von Kindern war schon von weitem zu hören und Familien mit Kleinkindern liefen an uns vorbei. Nur selten sahen wir Junge Erwachsene wie uns.

"Heute ist ein toller Tag", meinte Amara, die lächelnd zu mir aufsah. Ihr Blick glitt hinunter an unsere Hände, die Hand in Hand miteinander verbunden waren. Das Lächeln auf ihren Lippen verschwand langsam und ihr Blick ruhte kurz darauf auf den Kies-Boden vor uns. "Niall?"

"Hm?" Ich musterte sie. Manchmal wünschte in ihren Kopf sehen zu können.

Amara drückte meine Hand etwas und strich sich danach eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. "Könntest du dir vorstellen, dass es immer so sein könnte?" Sie räusperte sich und fuhr fort: "Ich meine, so wie jetzt. Es ist ein normaler Tag, wie für jedes andere normale Paar. Keine Fans und keine Fotografen. Keine Gerüchte und keine nervige Ex-Freundin."

Nachdenklich blieb ich stehen. Mit meiner freien Hand raufte ich mir mein Haar. Natürlich hatte ich über so etwas schon nachgedacht, aber es so aus ihrem Mund zu hören bereitete mir irgendwie Schuldgefühle. Sie wollte ein normales Leben und eine normale Beziehung, das war etwas das ich ihr jetzt nicht geben konnte. Amara kannte den Preis und ich hoffte, dass es ich es ihr wert war.

Ein seufzend machte mich wieder auf Amara aufmerksam. Sie lächelte leicht und kam auf mich zu. Ich spürte ihre Brust an meinen Oberkörper und die kleine Hand an meiner rechten Seite. Sie leckte sich über die Lippe bevor sie anfing zu sprechen: "Ich würde aber nichts daran ändern wollen. Ich bin der festen Meinung, dass dieses Chaos einfach zu uns gehört. Anders wäre es doch langweilig. Da würde ich sogar noch einmal die Tortellini von Amber in Kauf nehmen, anstatt auch nur eine Sache an uns zu ändern. Es ist eben, wie es ist."

Meine Ohren rauschten, meine Wangen wurden heiß. "Habe ich dir schon einmal gesagt, wie sehr ich dich eigentlich liebe?" Ich legte eine Hand in ihren Nacken, dabei konnte ich ihren Puls auf meinen Finger spüren.

Sie grinste und nickte. "Ich glaube, das hast du mir schon mal gesagt. Eine Auffrischung meines Gedächtnisses würde mir aber bestimmt guttun."

Auch ihre Wangen wurden rötlich unter meinen musternden Blick. "Ich. Liebe. Dich." Wir küssten uns kurz und um die Sache wieder etwas in Schwung zu bringen, packte ich sie am Hintern und drückte sie enger an mich heran. Meine Lippen streiften ihr Ohr, als ich flüsterte: "Haben normale Paar auch Sex im Auto?"

Mit großen Augen neigte sie ihren Kopf von meinen. Ich konnte sehen sie sich beherrschen musste, um nicht zu sehr zu grinsen. "Niall James Horan!", tadelte sie. "Kaum durftest du einmal an den Kuchen willst du gleich wieder ran!"

Ich zwinkerte ihr zu. "Ich denke, ich habe lange genug standgehalten. Glaub mir, es war nicht so einfach, wie du dir vielleicht vorstellst. Also ... hast du bock?"

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Hallo!

Ich hoffe das euch das Kapitel gefallen hat. Wie gefällt euch Band drei bis jetzt? 

Hat jemand von euch Karten für Ariana? Vielleicht sieht man sich in Wien =)

Zudem will ich euch schon mal frohe Weihnachten und schöne Feiertage wünschen. Ich denke nämlich, dass ich vor Montag kein Kapitel mehr schaffe. Vor Ende des Jahres sollte sich aber noch etwas ausgehen. 

Liebe Grüße, Sabrina. 

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