Coffeeshop Schuster

Ich wälzte die Bücher und schnaufte. Meine Konzentrationsfähigkeit war am Ende. Nachdem Matt seinen Besuch bei mir beendete hatte, weil er sich mit Amber treffen wollte, ging ich wieder meiner Lernerrei nach. Es blieb mir schließlich nichts anderes übrig, wenn ich den Kurs bestehen wollte. Lernen, lernen, lernen war die Devise. Ich lehnte mich seufzend auf meinen Stuhl zurück. Mir rauchte der Kopf. Ich stand auf und rieb mir über das Gesicht, während ich zum Kühlschrank ging und mir eine kleine Flasche Wasser herausnahm. Um etwas Frischluft zu schnappen, ging ich auf unseren Balkon hinaus. Die Sonne ging bereits unter und ich erinnerte mich daran, dass Lilly und Stephen mich eingeladen hatte mit ihnen zu einer Lesung zu gehen. Ein bisschen Ablenkung würde mir bestimmt guttun. Ich nahm mir vor sie gleich anzurufen und ihr Bescheid zu geben, dass ich auch kommen wollte, ich beschloss auch Matt einzuladen. Vielleicht hatte er auch Lust ein wenig Zeit mit mir zu verbringen und nicht nur mit Amber. Außerdem war ich mir sicher, dass er lieber mit mir auf eine Lesung ging, als abends in dieser Jugendherberge mit zehn anderen im Schlafsaal herumzuhocken.

Ich schnappte noch etwas Herbstluft und ging wieder zurück in die Wohnung. Die Wohnungstür ging gerade auf und ich sah Tobi im Flur stehen. In der Hand hielt er eine Tasche. "Wie war die Schicht?"

"Gut. Seitdem du nicht mehr dort arbeitest, fragen mich immer Lydia und Lola über dich aus. Du solltest ihnen einen Besuch abstatten. Ich glaube, sie vermissen dich."

"Mit Lola habe ich mich heute schon getroffen."

Tobi kickte die Schuhe von den Füßen und hing seine Jacke auf. Danach reichte er mir die Tasche. "Ich habe dir Muffins mitgenommen."

Freudig kramte ich meine heiß geliebten Blaubeermuffins aus der Tasche, die in einem Karton eingepackt waren. Ich stellte den Karton auf den Tisch und nahm mir einen Muffin heraus. "Hast du heute noch etwas vor?", fragte ich und hielt mir die Hand vor den Mund, nachdem ich abgebissen hatte. Wenn er Zeit hätte, könnte er mich auch begleiten.

"Ja", seufzte er. "Ich muss lernen. Diese Midterms sind die Hölle und ich tue mir beim Lernen eh immer so schwer. Ich bin froh, wenn das alles in ferner Vergangenheit liegt."

"Das kenne ich." Ich nickte lächelnd. Zwar hatte ich erst begonnen zu studieren und war nicht im dritten Semester wie Tobi, aber ich verstand, wie es ihm ging. Hier ging es um unsere berufliche Zukunft, es ist nicht etwas, dass man auf die leichte Kappe nahm. Es ist wichtig.

Mit meiner halbvollen Wasserflasche und meinen Muffin ging ich zurück in mein Zimmer und begann meinen Schreibtisch zusammenzuräumen. Nebenbei rief ich Lilly an und sagte ihr, dass ich gerne mitkommen würde und Matt mitnehmen wollte. Und unerwarteter weiße rief auch Niall mich kurz darauf an. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er tatsächlich zurückrufen würde. Das Telefonat dauerte aber auch nicht lange, weil er noch immer am Proben war. Ich erzählte ihm von Matts Besuch, von dem er wirklich nichts wusste. Es wunderte mich.

Ich zog mir eine andere Jeans und einen Pullover mit der Aufschrift meiner Uni an. Matt hatte zugesagt und würde mich vor Ort bei diesem kleinen Café treffen, bei dem die Lesung stattfand. Dass es sich dabei um eine Lesung handelte zu der wir gingen, erwähnte ich in der Nachricht für Matt nicht, in der ich ihm einlud. Dazu kannte ich ihn schon viel zu gut, um zu wissen, dass er da höchstwahrscheinlich nicht freiwillig erscheinen würde.

Anstelle meiner Handtasche nahm ich mir einen kleinen Lederrucksack mit. Ich hatte ihn erst neu gekauft und wollte ihn endlich einweihen. Zu meinen hellbraunen Mantel zog ich noch passende Stiefel an. Meine Zehen froren leicht und diese Schuhe hatten eine warme Felleinlage, die mich warmhielten. Auch wenn es Tagsüber eigentlich recht schön war, fielen die Grade nachts rapide.

Im Wohnzimmer war es ausnahmsweise einmal ruhig. Ich vernahm nur leises dudeln von Musik, das aus dem Zimmer von Tobi kam, dessen Tür einen Spalt geöffnet war. Ich klopfte an der Tür an und drückte sie ein Stück auf, um mich zu verabschieden. Tobi saß an seinem Schreibtisch, mit drei geöffneten Büchern und mehreren Notizzetteln. "Ich mache mich jetzt auf den Weg. Bist du sicher, dass du nicht mitkommen möchtest?"

Er drehte sich auf den Stuhl in meine Richtung. "Ich bin mir sicher. Wie du sicher weiß, würde ich gerne mitkommen, aber ... dieser Stapel von Informationen gelangt leider nicht durch Zauberhand in meinen Schädel."

"Okay. Dann überlasse ich dich jetzt deinen Büchern. Bis später." Ich lächelte ihn zum Abschied an und zog die Tür hinter mir zu. Beim Treppen-hinuntersteigen hielt ich die Riemen des Rucksacks fest. Ich sprang auch hier und da die letzten zwei Stufen nach unten, so wie ich es als Kind immer getan hatte.

Die Uhr schlug gerade sechs Uhr und es war stockdunkel. Mit der Kälte war das wieder ein Nachteil dieser Jahreszeit. Zu meinem Glück musste ich nicht sehr weit bis zur nächsten U-Bahn-Station gehen. Der rote Kreis mit den blauen Buchstaben, die "Underground" schrieben, befand in unmittelbarer Nähe.

Die U-Bahn war wie immer voll, sodass ich auch keinen Platz zum Sitzen bekam. Ich hielt mich an einer der Stangen an, um bei der Bremsung nicht umzufallen - was vermutlich überhaupt kein Problem gewesen wäre, schließlich klebten wir wie die Sardellen aneinander. Genau aus diesem Grund fahre ich viel lieber mit dem Bus oder gehe zu Fuß. Würde ich nicht so ein Feigling sein, würde ich mich vielleicht mit dem Auto fahren trauen.

Es war drei Minuten nach halb sieben, als ich an unseren Treffpunkt ankam. Matt stand bereits vor dem Schaufenster und sah skeptisch hinein.

"Schön, dass du gekommen bist." Grüßte ich ihn. Er sah mich sofort mit hochgezogener Augenbraue an. Er deutete auf in den Coffeeshop hinein. "Was für eine Party soll da heute stattfinden? Eine für Bücherratten und Streber?"

"Ich habe nie etwas von einer Party erwähnt", spielte ich die Unschuldige. "Ich habe nur geschrieben, dass wir heute etwas unternehmen könnten und dazu habe ich dir diese Adresse geschickt."

Er verzieht die Lippen. "Du hast mich hereingelegt." Matt seufzte. "Zumindest ist es hier bestimmt besser, als mit Amber und Holly um die Häuser zu ziehen."

"Ich dachte, du bist gekommen, um dich mit Amber zu treffen?"

Matt fährt sich durch sein schwarzes Haar. "Ja, sie ist eben meine Schwester. Wollte mal sehen, wie es hier so läuft. Und wenn wir schön über das Thema Amber sprechen ... die Sache in der Cafeteria tut mir leid, Amara."

Ich musste kurz nachdenken, was er damit meine. Er konnte nur das mit den Tortellini meinen. Was auch sonst. Das Video war im Internet, klar, dass auch er es gesehen hat. Schließlich haben auch Mum und Bobby es gesehen und mir geschworen Amber bei ihren nächsten Mullingar Besuch die Hölle heiß zu machen. "Dafür kannst du doch nichts."

"Amara! Hey!"

Ich drehte mich um und sah schon von weiten die leuchtend gelbe Jacke von Lilly, die neben Stephens schwarzer deutlich hervorstach. Zu meiner Verwunderung trug sie heute einmal keines ihrer geblümten Kleider, sondern eine Jeans mit "Used" Look. Ihr rotes Haar war am Kopf zu einem kleinen Pferdeschwanz zusammengebunden.

Ich stelle meine Freunde einander vor und merkte wie Lilly mit großen Augen von mir und dann zu Matt sah. Beim Hineingehen flüsterte sie mir zu: "Verdammt! Woher hast du den jetzt aufgetrieben? Niall muss rasen vor Eifersucht."

"Das ist Niall bester Freund und auch meiner." Erklärte ich ihr. Ich bemerkte natürlich auch, wie Lilly ihn anschmachtete, als wir die Jacken und Mäntel auszogen und an der Garderobe aufhingen. Matt strikte sich die Ärmel seines schwarzen Hemdes hoch und seine Tattoos blitzten hervor.

Wir setzten uns an einen runden Tisch, nahe der kleinen Bühne, die sich in der rechten Ecke neben der Bedienungstheke befand. Ein junges Mädchen stellte gerade einen Mikrofonständer auf und ein Mann hinter ihr stellte einen Hocker ab. Der Coffeeshop füllte sich schneller als gedacht. Währenddessen bestellten wir unsere Getränke. Matt wollte ein Bier haben, Stephen einen Tee mit Rum, ich einen Bellini (ein Getränk aus Pfirsich und Prosecco) und Lilly entschied sich für einen Cappuccino.

"Willst du keinen Cocktail probieren? Die sind eh süß", fragte ich Lilly, als der Kellner uns die Getränkekarte abnahm und wieder ging, um unsere Getränke zuzubereiten.

Lilly winkte ab. "Nein, ich trinke nicht."

Ich lehnte mich zurück auf den Stuhl und spähe zu Matt hinüber, der neben mir saß. Er grinste mich an. "Was?" Ich schüttelte leicht den Kopf.

"Nichts", erwiderte er und zeigte dabei seine Zähne. "Aber das hast du damals auch immer gesagt ... bis an dem Abend an dem du dich mit Bier auf Ambers Party abgefüllt hast. Erinnerst du dich noch?"

Natürlich erinnerte ich mich noch. Es war die Nacht in der ich mit ihm rumgemacht hatte und er mir einen Knutschfleck verpasste. "Du hast mir die meisten Becher weggenommen und so viel habe ich auch wieder nicht getrunken." Ich versuchte die Sache herunterzuspielen.

Matt sah mich feixend an. "Ach ja? Ich kann mich noch gut daran erinnern welchen Namen du gesagt hast, als wir-"

"Matt, hör auf! Diese Szene habe ich schon lange verdrängt!" Ich lachte und versuchte meine roten Wangen hinter meinen Händen zu verbergen, während Stephen und Lilly uns komisch und neugierig ansahen.

"Wart ihr Mal zusammen?", bohrte Stephen nach.

Ich verschluckte mich an meiner eigenen Spucke und begann zu husten. Matt klopfte mir auf den Rücken und schüttelte den Kopf. "Nein. Wir verstehen uns nur gut."

Der Kellner von vorhin kam mit unseren Getränken zurück an den Tisch. Ich nahm gleich einen größeren Schluck von meinen Bellini, den ich bitter nötig hatte.

Matt umklammert sein Bierglas. "Was passiert hier jetzt eigentlich genau? Ich hoffe, dass es keine langweilige Gedichtlesung wird. Das halte ich sonst nicht aus."

"Unbekannte Autoren stellen ihre Bücher vor. Sie lesen auch Passagen vor und später kann man die Bücher kaufen, wenn man will. Ich bin hier oft. Es sind zwar nicht immer interessante Werke dabei, aber ab und zu findet man eine Perle, die es sich lohnt zu lesen", erklärte Stephen, der in seinem Tee gerade Zucker dazu rührt.

Die Atmosphäre im Raum war angenehm. Es war, für die voll besetzten Tisch, eigentlich recht ruhig. Das Licht war gedimmt, doch die Teelichter in den kleinen Laternen an den Tischen gaben ihren eigenen Touch dazu. Im Großen und Ganzen war der Coffeeshop rustikal gehalten. Die Mauer war aus roten Backsteinen, von der ich ausging, dass es mit Absicht so aussah, als würde der Putz von der Wand fallen. Alles Möbel bestanden aus rotbraunen dunklen Holz. Ich könnte mir gut vorstellen, öfter hierherzukommen und vor allem war ich mir sicher, dass sich hier viele zum Lesen zurückzogen. Es war ruhig in diesen Shop und ich konnte sogar vereinzelt Personen sehen, die gerade in einem Buch schmökerten.

Eine junge, gutaussehende Frau betrat die Bühne und stellte sich vor dem Mikrofonständer. Sie blinzelte, da der grelle Scheinwerfer ihr in die Augen schien. "Guten Abend. Mein Name ist Doreen Schuster. Ich bin die Inhaberin und heiße auch, wie immer zur monatlichen Lesung willkommen. Heute haben wir wieder einige interessante Jungautoren für euch. Alle Bücher sind nach der Lesung zum Kaufen hier erhältlich. Und nun will ich euch gar nicht länger auf die Folter spannen. Viel Spaß!" Sie faltete die Hände zusammen und die Gäste applaudierten. Doreen Schuster tauschte ihren Platz mit einer anderen jungen Frau, die vermutlich in meinem Alter war - vielleicht auch jünger. Mir gefiel der rote Blazer, der gut gepaart mit einem weißen Shirt, einer dunklen Jeans und braunen Stiefel war. Das braune Haar fiel ihr locker um die Schultern. Sie setzte sich auf den Hocker, lächelte und hielt ein Buch mit einem dunkelblauen schillernden Cover in die Höhe. Von hier aus könnte ich ein Mädchen mit einem dunklen Hut erahnen.

"Auch von meiner Seite nochmals: Herzlich willkommen. Mein Name ist Kristin White und ich freue mich heute mein Buch vorstellen zu dürfen. Es heiß: My Life with him. Es geht um Emma Norsen, die Musikproduktion studiert und nebenbei ein sechsmonatiges Praktikum in einem Tonstudio absolviert. Dort trifft sie auf Liam, der der Leadsänger einer sehr berühmten Band ist. Chaos ist da vorprogrammiert."

Während die Autorin die erste Seite aufgeschlagen hat und zu lesen begann, malte ich kleine Kreise auf den Holztisch, mit den Wassertropfen von Matts kaltem Bierglas. Ermahnend tupfte mich Lilly von der Seite an. "Das ist unhöflich, Amara."

"Tschuldigung'", murmelte ich und setzte mich aufrecht hin. Ich versuchte mich auf die Worte der Autoren zu konzentrieren, spürte aber, wie Matts Fuß mich immer wieder leicht gegen das Schienbein trat.

"Aua", seufzte ich leicht, da er mir immer auf dieselbe Stelle trat. Der blaue Fleck war mir sicher.

"Psst", zischte Lilly wieder ermahnend. Im Gegensatz zu ihr, schien Stephen komplett in das Buch vertieft zu sein. Ich konnte sehen, wie Matt sich eine Hand vor dem Mund hielt, um ein Grinsen zu verbergen. Mistkerl.

Um mich aus Matts Reichweite zu entfernen, rutsche ich mit meinem Stuhl einige Zentimeter weiter nach hinten. Der Stuhl kratzte bei der Gelegenheit natürlich über den Boden. Ich entschuldigte ich still bei den anderen Gästen und tat, als würde ich nicht die ganze Zeit über irgendjemanden auf die Nerven gehen. Matt amüsierte sich köstlich auf meine Kosten. Er kippte sein Bier hinunter und hob das Glas an, um dem Kellner damit zu deuten, dass er Nachschub brauchte.

Die Autorin wurde zum Schluss applaudiert, bevor sie die kleine Bühne verließ und ihren Kaffee von der Besitzerin entgegennahm.

Stephen drehte sich zu Lilly. "Das hat sich eigentlich sehr cool angehört. Könnte etwas für meine Schwester sein. Ich denke, ich werde ihr ein Buch davon besorgen." Danach nippte er genüsslich an seinem Tee, bevor er sich an Matt und mich wandte. "Diese Lesungen sind doch erste Sahne, oder?"

Matt und ich sahen uns an. Ich glaube zu wissen, was sich mein Irischer Freund gerade dachte. Um Stephen nicht die gute Laune zu verderben, nickend wir synchron. Derweil betrat ein neuer Autor die Bühne und der Kellner brachte Matts Bier an den Tisch. Im Gegensatz zu der jungen Frau von vorhin, saß nun ein Mitte Vierzig Jähriger Mann auf den Hocker. Das karierte Hemd sah für seine rundliche Statur eine Nummer zu klein aus und seine Lesebrille war schon ein etwas älteres Modell. Der Mann nuschelte etwas, stellte sich vor und begann sein Fantasy Buch vorzustellen. Meine Uni-Freunde hörten wie gebannt zu. Ich wusste, dass das ihr Genre war.

Matt lehnte sich an seinen Stuhl zurück und nickte mir zu, sodass ich näher an ihn heranrückte. "Ist was?", fragte ich ganz leise. Ich wollte nicht wieder von Lilly ermahnt werden.

"Ich gehe eine Zigarette rauchen. Kommst du mit? Oder bleibst du lieber hier?"

Darüber musste ich nicht lange nachdenken. Ich lehnte mich auf meine rechte Seite und flüsterte Lilly zu, dass wir luftschnappen gingen. Lilly nickte, ohne mich anzusehen.

Leise erhoben wir uns auf den Holzstühlen und gingen zur Garderobe, an der wir uns unsere Jacken überzogen. Außer uns befanden sich auch noch fünf weitere Personen außerhalb des Coffeeshops. Matt zog eine Packung der Nikotionstangen aus seiner engen Jeans. Eine Zigarette klemmte er sich zwischen die Lippen und eine weitere hinter sein linkes Ohr. Der Rauch stieg zum Himmel, als er sie anzündete und den ersten Zug machte.

"Warum bist du eigentlich hierhergekommen, wenn du es keine Stunde da drinnen aushältst?"

Ich vergrub meine Hände in den Taschen meines Mantels und zuckte mit der Schulter. "Ich wollte einfach nicht mehr lernen." Ich leckte mir über die trockenen Lippen. "Sag mal, wie lange hast du vor zu bleiben?"

Matt zog wieder an seiner Zigarette. "Am Freitag fliege ich wieder zurück. Muss meinen alten Herren am Samstag bei etwas helfen."

"Oh. Schade. Sonst hättest du am Samstag mit mir auf Nialls erste Show kommen können."

"Ich gehe eh am Donnerstag hin. Da sehen wir uns doch sowieso", meinte Matt, der auf seine Zigarette sah. Ein unwohles Gefühl überkam mich.

"Ähm... nein", drückte ich hervor. Ich bin vermutlich die schlimmste Freundin die man nur haben kann. Ist es egoistisch von mir, nicht zu erscheinen, sondern an mein Studium zu denken? Das kann mir doch bitteschön keiner übel nehmen.

"Hast du gerade Nein gesagt?" Matt runzelte fragend die Stirn. "Ihr seid doch noch zusammen, oder nicht?"

Mein Blick wanderte auf meine Füße hinab. "Ja, schon. Aber ich ... muss lernen. Am Freitag schreibe ich eine wichtige Prüfung."

"Ach bitte. Die Noten zählen doch sowieso erst im letzten Jahr. Ist doch egal ob du mal eine nicht so gute hast. Das hier, ist das erste Konzert von Niall Solokarriere. Daran wird er sich für immer erinnern. Überlege es dir nochmal." Matt ging ein paar Schritte zur Seite und drückte die Zigarette in einem großen Aschenbecher aus. Danach nahm er sich die, die hinter seinem Ohr klemmte um sie ebenfalls anzuzünden.

"Vielleicht gehe ich doch. Aber dann muss ich Niall Bescheid geben. Schließlich habe ich keine Karten oder sonst etwas mit dem ich hineinkommen könnte."

Matt verzog die Lippen zu einem Grinsen und setzte die Zigarette an seinen Lippen an. "Darum werde ich mich kümmern. Ich hätte da eine witzige Idee ... Er weiß nicht, dass ich komme und auch nicht, dass du kommst. Sag es ihn nicht und lass ihn schmollen. Wir werden ihn überraschen."









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