9. Dezember

Hallo ihr lieben! ^___^

Ich hoffe euch gehts gut, und ihr seid noch nicht im Weihnachtsstress versunken. Advent sollte ja eigentlich eine ruhige Zeit sein, aber leider ist es das nur selten. Hoffentlich hilft euch das heutige Kapitel, um ein wenig abzuschalten.
Mir ist erst beim Korrekturlesen aufgefallen, wie furchtbar besorgt alle um Shota sind xD Irgendwie wie süß.

LG und viel Spaß beim Lesen
Tina
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Obwohl sein Kopf noch immer dröhnte, zwang er sich dazu, sich aufzusetzen. Die Erinnerungen an die letzten Stunden und Tage waren ziemlich verschwommen und verwirrend, sodass er kaum differenzieren konnte, ob er etwas geträumt oder wirklich erlebt hatte. Als sein Blick auf Toshinori fiel, der halb auf seinem Bett lag und auf dem Boden saß, konnte Shota nicht verhindern, kurz darüber nachzudenken, ob die beiden tatsächlich gemeinsam in einer Badewanne gesessen hatte. Es wäre ein seltsamer Traum, aber noch seltsamer als Realität, weswegen er den Gedanken schnell beiseite wischte, als er spürte, wie seine Wangen zu glühen begannen. Allein daran, dass er über so einen Unfug nachdachte, hatte nur das Fieber schuld. Heute fühlte er sich jedoch schon besser als die letzten Tage, die er nicht wirklich ansprechbar gewesen war.

Vorsichtig schlüpfte er aus dem Bett, darauf bedacht, Yagi nicht aus dem Schlaf zu wecken, den er sich vermutlich verdient hatte. Sein Blick glitt kurz durch sein Zimmer, entdeckte ein fremdes T-Shirt, das zum Trocken auf der Heizung hing, und griff sich den Morgenmantel, der über der Bettkante hing. Er wollte nur kurz zu Toilette und sich etwas aus der Küche holen.

Dabei begegnete er jedoch Kayama, die ihn sofort freudig in die Arme fiel. „Hey, du lebst ja wieder", stellte sie fest und wuschelte ihm durch die Haare, „und du riechst gut nach Schampoo." Belustigt kicherte sie und hakte sich bei ihm unter, um ihn in die Küche zu begleiten.

Verwundert, aber leicht beschämt, stellte Shota fest, dass er über den Badewannentraum wohl noch einmal genauer nachdenken musste. Doch er schob den Gedanken nach hinten, als Nemuri ihn zu einem Stuhl führte und ihm deutete, dass er sich setzen sollte. Sie würde ihm etwas bringen, damit er schnell wieder zu Kräften kam.

Kaum war Nemuri zurück mit einer leichten Kost und einem Tee für Shota, war auch plötzlich Hizashi an seiner Seite. Seine beiden Freunde umringten ihn und gaben ihm kaum Luft zum Atmen. „Wollt ihr etwas? Muss ich mich etwa sofort für die Vertretungsstunden revanchieren?", fragte er leicht genervt und schauderte bei dem Gedanken, noch mehr Arbeiten zu müssen. Ein wenig graute ihm ja schon davor, heute wieder vor seine Klasse treten zu müssen. Die letzten Tage waren so schön ruhig und fast erholsam gewesen.

„Erstens: Du solltest dich noch mindestens heute ausruhen! Zweitens haben wir keine deiner Stunden vertreten, weil deine Schüler ohnehin mit Weihnachtsmarktplanung beschäftigt waren und drittens:", zählte Hizashi auf und grinste dann in Nemuris Richtung, die zur anderen Seite des Dunkelhaarigen platzgenommen hatte und ihre Beine ausstreckte, ehe sie sich lasziv zu dem jüngeren Freund vorbeugte. „Wie wirst du Toshi vergüten, dass er sich so liebevoll um dich gekümmert hat?", fragte sie ohne Umschweife.

Auch wenn er es nicht erklären konnte, lief Shota sofort rot an. Natürlich schob er es auf das Fieber, unter dem er noch immer ein wenig litt, und ließ seinen Blick in sein Frühstück sinken. „Ich werde mich bei ihm bedanken?", meinte er fragend, nicht wissend, worauf sie hinaus wollten. Vielleicht würde er Yagi auch irgendein Weihnachtsgeschenk besorgen, aber was schenkte man jemanden, der alles besaß, weil er stinkreich war?

„Aber wie?", hakte Hizashi weiter nach, „vielleicht mit einem Essen?" „Einem Kinobesuch?" „Einem netten Abend?" Abwechselnd machten die beiden Vorschläge, während Shota versuchte sie zu ignorieren, was ihm allerdings schwer fiel. Irgendwie begann er doch darüber nachzudenken, was sie gesagt hatten.

„Könnt ihr mich bitte in Ruhe lassen? Ich habe Kopfschmerzen und wenn ihr mich so belagert, wird mir schlecht", warnte Aizawa die beiden, die sich grinsend zurück in ihre Stühle lehnten und einander kurz einen Blick zuwarfen. Das konnte er jedoch nicht sehen, weil er viel zu konzentriert war, etwas zu sich zu nehmen und es nicht gleich wieder hochzuwürgen. Vielleicht hatten sie doch recht, und er sollte sich heute noch etwas ausruhen. Vielleicht würde ja Toshinori ebenso noch bei ihm bleiben. Als ihm klar wurde, worüber er gerade nachgedacht hatte, glühten seine Wangen erneut auf.

„Du hast Recht, wir sollten dich in Ruhe lassen", beschloss Nemuri und deutete Hizashi, dass sie gehen sollten. „Werde schnell wieder gesund", wünschte sie ihm noch, küsste ihn auf die Stirn und ließen ihn in Ruhe. Immerhin hatten sie getan, was sie vorgehabt hatten. Mit ihren Vorschlägen hatten sie Shota den kleinen Floh ins Ohr gesetzt, dass er sich irgendwie erkenntlich zeigen sollte. Außerdem war er eindeutig rot geworden. Die Zeichen deuteten also auch hier darauf, dass aus ihrer Kuppelei durchaus etwas werden könnte, weil beide aneinander Interesse zu haben schienen, auch wenn es vermutlich beiden noch nicht klar war.

Das letzte Mal, dass die beiden Shota an den Mann gebracht hatten, war noch zu ihrer Schulzeit gewesen und hatte ziemlich unglücklich geendet. Hizashi konnte sich nicht erinnern, ob er Shota seither jemals wieder glücklich gesehen hatte. Nun war es allerdings Zeit, alte Wunden zu heilen und Toshinori schien der beste Kandidat dafür zu sein. Zumindest freuten sich die beiden schon darauf, eine Weihnachtsfeier als Doppelpärchen zu machen. Aber bis dahin musste alles klappen.

~*~*~*~

Als Shota zurück in sein Zimmer kehrte, war auch Toshinori langsam erwacht und hatte sich bereits besorgt im Raum umgesehen, ob er irgendwo den Dunkelhaarigen erkennen konnte. Als kleine Aufmerksamkeit hatte er ihm ein paar belegte Brote mitgebracht und eine Tasse Tee. „Guten Morgen, ich wollte dich nicht wecken", erklärte er sein leises Verschwinden und hoffte, dass der andere ihm nicht böse sein würde.

„Schon gut, ich war mir sicher, dass du nicht weit gekommen sein dürftest", scherzte Yagi und nahm sein Frühstück entgegen, „aber schön zu sehen, dass es dir so viel besser geht." Aufrichtig lächelte er Shota an, der spüren konnte, wie seine Wangen erneut leicht zu glühen begannen, ehe er sich umwandte und sich auf sein Bett setzte. „Du wirst dich doch heute trotzdem noch ausruhen, oder?", fragte der Blondschopf sofort. Immerhin kannte er Shota bereits so gut, um zu wissen, dass er immer sofort arbeiten ging, sobald er wieder gerade stehen konnte und er sich halbwegs gesund fühlte.

Glücklicherweise nickte der Dunkelhaarige. „Irgendwie fühle ich mich immer noch nicht so ganz wohl, und möchte niemanden anstecken", erklärte er, auch wenn es selbst in seinen Ohren ein wenig fadenscheinig klang. Schließlich kannte ihn mittlerweile jeder gut genug, um zu wissen, dass er es normalerweise gar nicht erwarten konnte, wieder arbeiten zu gehen, egal wie mies es ihm ging. Sobald er wieder auf beiden Beinen stehen konnte, konnte ich nichts mehr im Bett halten. Doch heute war es irgendwie anders.

„Es ist schön, dass du einmal einsichtig bist", kommentierte der Blondschopf erfreut und lächelte aufmunternd, „du hast dir die Ruhe verdient." Genüsslich begann er das mitgebrachte Frühstück zu essen, während Eri ins Zimmer kam, und Shota natürlich sofort um den Hals fiel, als sie merkte, dass es ihm besser ging.

Allerdings wanderte ihre Hand sofort an seine Stirn. „Fühlt sich immer noch leicht warm an. Du bleibst doch bitte auch heute noch im Bett, ja?", bat sie ihn sofort und küsste ihn auf die Wange, ehe sie zu Yagi sah, „und du passt weiter auf ihn auf? Bitte!" Ihre großen roten Augen sahen fast flehend zu dem Blonden, der nun auf dem Bett saß und sich fast an seinem Tee verschluckt hätte.

Eigentlich hatte er vorgehabt, heute wieder arbeiten zu gehen, da Aizawa nicht mehr ans Bett gefesselt war, so wie noch vor ein paar Tagen. Somit wurde seine Pflege überflüssig, auch wenn es im die letzten Tage nichts ausgemacht hatte, ihm zur Hand zu gehen. Da sich Eri allerdings eine Antwort von ihm erwartet hatte, schluckte Yagi und sah kurz zu dem Kranken. „Wenn du es wünscht, und es Sho nichts ausmacht, würde ich noch den einen Tag auf ihn aufpassen", verkündete er, ehe das Mädchen ihm um den Hals fiel.

„Danke! Du weißt ja, dass er sonst nur wieder irgendwas macht, was seiner Gesundheit schadet", meinte Eri und küsste ihn auf die Wange, ehe sie ihn anstrahlte. Es war erstaunlich, dass selbst das Mädchen Shota schon so gut kannte, dass sie solche Dinge wusste. Auch Aizawa fiel Eri um den Hals, der leicht die Nase gerümpft hatte, weil er so behandelt wurde, als wäre er das Kind hier. Allerdings konnte er Eri nicht wirklich böse sein, weswegen er sie kurz in seine Arme schloss und sie fest an sich drückte. „Daddy, du musst auch wieder loslassen, sonst komme ich zu spät!", erinnerte sie ihn nach einer Weile.

„Natürlich. Tut mir leid", entschuldigte sich Shota und löste seine Umarmung. Er hatte sich kurz dem Wunsch, sie nie wieder loslassen zu müssen, hingegeben, und kämpfte nun ein wenig mit sich, nicht erneut ein paar Tränen zu vergießen. Glücklicherweise schob Eri sein Verhalten noch auf sein Fieber, gab ihm ebenso einen Kuss auf die Wange und verabschiedete sich dann.

Erst, nachdem sie länger weg war, wischte sich Shota kurz mit dem Ärmel über die Augen. „Ich werde diese Momente vermissen", gestand er leise und zog die Decke etwas über sich.

„Das glaube ich dir sofort. Sie hat mir sehr geholfen und sich rührend um dich gekümmert", erzählte Toshinori und schien selbst in ein paar Erinnerungen der letzten Tage zu schwelgen, ehe er verlegen zur Seite sah. „Wenn es dir am Nachmittag besser geht, sollten wir deiner Klasse einen Besuch abstatten, um nach ihren Planungen zu sehen", schlug Toshinori rasch vor, und er hob sich, um das leere Geschirr zurück zur Küche zu bringen. Noch bevor Shota eine Antwort geben konnte, verließ er das Zimmer. Irgendwie war ihm plötzlich seltsam heiß geworden, und er brauchte ein wenig frische Luft. Erstaunlich, wie fest Eri darauf beharrt hatte, dass Shota einen Aufpasser brauchte.

~*~*~*~

Tatsächlich wurden sie freudig begrüßt, als sie nach dem Unterricht und Abendessen das Wohnheim der A-Klasse betraten. Sie hatten die Decke mitgenommen, die sie sich vor ein paar Tagen geliehen hatten, um sie zurück zu bringen. Allerdings war es Shota im Gemeinschaftsraum seiner Klasse so kalt, dass er sich das Ding gleich wieder überwarf. Seit seinem Unfall schien ihm nicht mehr richtig warm zu werden, obwohl er die letzten Tage oft sehr viel geschwitzt hatte. Da er dabei jedoch eher bewusstlos als wach gewesen war, konnte er sich daran kaum erinnern.

Ohne darum gebeten zu werden, ließ sich Toshinori neben seinem Kollegen nieder, der kaum merklich näher an ihn rückte, um seine Wärme zu spüren, in der Hoffnung, es wieder so schön warm zu haben, wie an dem Tag, an der er sich an ihn gekuschelt hatte. „Na schön, was habt ihr bisher zusammengetragen?", wollte Shota von seinen Schülern wissen und sah sie neugierig an, die ebenso neugierig zu ihren Lehrern blickten.

„Also wir hatten die Vorschläge ausgearbeitet, Bastelarbeiten zu machen, die wir verkaufen könnten, und wieder eine kleine Tanzshow zu veranstalten, für die wir diesmal freie Spende als Eintritt verlangen möchten. Und vielleicht einen Stand mit Essen und Punsch", begann Tenya zu erklären. Eigentlich hatte ihr Plan vorgesehen, nur mit All Might zu sprechen, um ihn danach etwas über Aizawa auszuquetschen, aber dass der Dunkelhaarige wieder so weit fit war, dass er mitkam, zerstörte ihre Vorbereitungen nun vollkommen.

Immer wieder fielen die Blicke der Mädchen zu Aizawa, der die Beine angezogen hatte, und sich unter der Decke so klein wie möglich gemacht hatte, während er neben Yagi saß, der auch ein wenig mit der Decke bedeckt war. Shota hatte absichtlich etwas der Decke über seinen Kollegen geworfen, damit es weniger auffiel, dass sie engbeieinander saßen. „Na gut, das klingt ja schon nach guten Einfällen, aber euch ist klar, dass der Punsch Alkoholfrei sein muss, ja?", erinnerte er seine Schüler sofort und sah mahnend in die Runde. Sofort nickten sie alle, ehe Shota zu Toshinori sah. „Denkst du, dass es das ist, was Nedzu sich vorgestellt hatte?" Eigentlich hatte er die letzten Tage wenig Zeit dafür gehabt, sich über Adventmärkte den Kopf zu zerbrechen. Auch Yagi hatte nicht wirklich darüber nachdachte und zuckte daher mit den Schultern. Es würde bestimmt reichen.

„Sie sehen schon wieder viel besser aus, als vor ein paar Tagen", meinte Mina, nachdem sich Stille ausgebreitet hatte. „Ja, viel mehr Farbe im Gesicht, auch wenn Sie noch genauso müde wirken", stellte Toru fest. „Möchten Sie einen Tee?", fragte Momo aufmerksam. „Habt ihr denn Kräutertee? Salbei am besten, sein Hals ist immer noch angeschlagen", mischte sich Yagi sofort ein, was die Mädchen dazu veranlasste, sich kurz einen Blick zuzuwerfen, ehe Momo nickte. „Salbeitee sollte da sein."

Sofort verschwanden die Mädchen in der Küche, um den Tee aufzusetzen. „Habt ihr das mitbekommen? Aizawa-Sensei kuschelt die ganze Zeit mit All Might", berichtete Ochaco aufgeregt und versuchte nicht zu laut zu klingen, damit die anderen im Nebenzimmer sie nicht hören konnten. „Und All Might weiß ganz genau, wie es ihm geht und was Aizawa fehlt ...", fügte Mina an. „Leute, ich glaube wir müssen gar nicht viel suchen, sondern einfach dafür sorgen, dass das zwischen den beiden was wird", schlug Toru begeistert vor. Schließlich schienen da eindeutig die Funken zu sprühen.

So kehrten die Mädchen also mit einer Tasse Tee und einem neuen Plan zurück, und dem Vorhaben, ihre Lehrer erst einmal zu beobachten und abzuwägen, wie viel sie dazu beitragen mussten, dass aus dem Pärchen etwas werden könnte. Natürlich nur, weil es für einen guten Zweck war.

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