29. Dezember
Hallihallo! ^___^
Ich glaube ich habe es schon einmal erwähnt, dass Shota in dieser FF so richtig OOC geworden ist xD Der arme erkältete Sho ... hachja. Eigentlich will man ihn nur knuddeln ^___^
Viel Spaß beim Lesen!
LG Tina
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Als Shota am nächsten Tag wach wurde, fühlte sein Kopf sich noch immer so an, als würde darin jemand einen Boden aufstemmen wollen. Er fühlte sich elender als gestern und hatte dennoch das Gefühl, dass er sich aus dem Bett quälen sollte, um Frühstück zu machen. Genauso gern wollte er jedoch einfach liegen bleiben, um noch weiter zu schlafen. Sollten sich doch die anderen um den Besuch kümmern, er führte schließlich keine Frühstückspension oder ein Restaurant. Aber er konnte Eri nicht im Stich lassen. Als ihr Vater sollte er sich um sie kümmern, egal wie mies es ihm ging. Es war schließlich nur eine Erkältung, nichts Weltbewegendes. Normalerweise ging er damit auch einfach arbeiten.
Doch er schaffte es einfach nicht, aufzustehen, fühlte sich zu antriebslos dafür. Stattdessen wandte er sich um, und starrte den freien Platz neben sich an, als ob ein Unsichtbarer dort liegen würde. Eigentlich hatte Toshinori versprochen, dass er nach dem Essen zu ihm kommen würde, doch Shota hatte sehr lange gewartet, bevor er einsam und allein eingeschlafen war. Der Blondschopf war nicht zu ihm gekommen und hatte ihn alleine gelassen. Anscheinend hatte er den Abend lieber mit David Shield verbracht, als zu ihm zu kommen und sein Versprechen einzulösen. Erneut begann sein Magen sich zusammenzuziehen, wie schon vor ein paar Tagen, als Toshinori den Besuch angekündigt hatte. Nemuris Worte kamen ihm in den Sinn, doch er verwarf den Gedanken schnell wieder. Es war albern so etwas zu empfinden.
Im nächsten Augenblick konnte er hören, wie die Tür hinter ihm aufging. Sofort wandte er sich um. Viel zu schnell für seinen dröhnenden Kopf, was ihn diese Bewegung sofort bereuen ließ. Viel zu groß war die Hoffnung gewesen, dass er endlich ein paar Kuscheleinheiten von Yagi bekam. Allerdings war es nicht der Blondschopf, der den Raum betrat, sondern das kleine grauhaarige Mädchen. Vor sich her balancierte sie ein Tablett mit zwei Tassen und ein bisschen Essen darauf. „Guten Morgen", wünschte Eri breit lächelnd, als sie bemerkte, dass er wach war.
Während sie konzentriert darauf war, nichts fallen zu lassen, vergaß sie ganz darauf, auf den Weg zu achten, der vor ihren Füßen lag. Ironischerweise stolperte sie tatsächlich über ihre eigenen Schuhe. Obwohl Shota zuvor noch mit sich zu kämpfen hatte, aus dem Bett zu kommen, war er nun schneller auf den Beinen, als man gucken konnte. Noch ehe Eri hinfallen konnte, oder etwas von dem Tablett zu Boden glitt, war Aizawa bei ihr, um sie und alles andere aufzufangen. Selbst mit Kopfschmerzen und einem kratzenden Hals schaffte er es noch schnell genug zu sein, um sie zu beschützen. „Du musst etwas besser aufpassen", krächzte er heiser und versuchte durch Räuspern seine Stimme zurück zu bekommen, doch es half nichts.
„Danke", entkam es ihr überrascht, während Shota sie auf seinem Bett absetzte und er sich ebenso wieder darauf fallen ließ, und die Decke zu sich hochzog, weil ihm kalt geworden war. „Ich wollte dich mit Frühstück überraschen! Tante Nemuri hat mir geholfen ...", erklärte sie sofort und sah zur Teekanne, ob etwas verschüttet worden war. Glücklicherweise schien alles genauso wie sie es darauf abgestellt hatte, außer dass es nur ein kleines Bisschen verrutscht war.
Nachdem er sicher war, dass das Tablett an einer Stelle stand, wo nichts passieren konnte, schlang er die Arme um das kleine Mädchen und drückte sie eng an sich. „Das ist wirklich lieb von dir", meinte er aufrichtig und küsste sie auf die Stirn. Wenigstens ein Mensch, auf den immer verlass war.
„Du musst doch wieder zu Kräften kommen", erklärte sie lächelnd und kuschelte sich an ihn unter die Bettdecke, damit er es warm hatte. Da er sie auch nicht loslassen wollte, war es ihr nur recht, immerhin hatten sie in den letzten Tagen ohnehin wenig Zeit dafür gehabt, endlich ein wenig zu feiern, dass sie einander nun für immer hatten. „Der Tee hilft dir damit deine Stimme wieder zurückkommt", merkte sie an und hielt ihm die Tasse hin, in die sie etwas eingoss, „Onkel Zashi trinkt den immer, wenn er seine Macke zu oft eingesetzt hat." Es musste also ein echt guter Tee sein, immerhin hatte Yamada oft Probleme mit seinem Hals.
Als Shota das hörte, verzog er sofort seine Miene. Er kannte diese Teemischung. Sie schmeckte widerlich, schien allerdings immer sofort zu helfen, wenn Hizashi nach einem angstengenden Einsatz heiser zurückkam. Doch wenn es ihm ebenso helfen konnte, schnell wieder auf die Beine zu kommen, würde er es wohl durchstehen müssen. Also nahm er einen kleinen Schluck und hatte sofort das Verlangen diesen Schluck wieder auszuspucken. „Bläh ..."
„Medizin muss so schmecken", erklärte Eri grinsend, „das hast du selbst immer wieder gesagt." Immer, wenn sie ihre Medizin nicht nehmen wollte, wenn sie krank war, hatte er ihr versichert, dass alles, was eklig schmeckte auch half. Nun musste er da ebenso durch wie sie selbst. „Du musst doch schnell gesund werden, damit wir mit David, Melissa und den anderen feiern können. Deku und die anderen planen eine Party für Silvester!", verriet sie ihm grinsend, „und du musst auch dabei sein."
Damit sein verzogenes Gesicht nicht allzu sehr auffiel, nahm er noch einen Schluck von dem widerlichen Tee. Allein bei der Erwähnung einer Party und Shield, entglitten seine Gesichtszüge. Doch zum Glück schob Eri das auf das Gebräu. „Und was macht Toshi?", wollte Shota neugierig wissen. Was hatte der Blondschopf den Abend über gemacht, obwohl er versprochen hatte, zu Aizawa zu kommen.
„David und Papa haben die ganze Nacht geplaudert und sind im Gemeinschaftsraum eingeschlafen. Heute Morgen hat Onkel Zashi sie mitgenommen, damit sie frühstücken gehen können und sie David die Stadt zeigen. Sie sollten aber bald zurück sein ...", berichtete Eri und sah auf die Uhr an der Wand.
Erst jetzt glitt Shotas Blick ebenso dorthin. Es war bereits fast Mittag. Er hatte den gesamten Vormittag verschlafen. „Wieso habt ihr mich nicht geweckt?", seufzte Shota und rieb sich die Schläfen. Selbst wenn sein Halsschmerz sich langsam legte, dröhnte sein Kopf noch immer, aber das war kein Grund, ihn hier liegen und gen gesamten Tag verstreichen zu lassen.
„Schlaf ist doch wichtig, wenn man krank ist", erinnerte Eri ihn und küsste ihn auf die Wange, „wir wollen doch, dass du schnell gesund wirst." Immerhin machte sie sich Sorgen um ihren Dad. Für gewöhnlich war er nie so oft krank.
„Hm", machte Shota nur. Irgendwie war er sich nicht so sicher, wer dieses Wir sein sollte. Immerhin war Toshinori lieber mit seinem Ex-Freund unterwegs, als nach ihm zu sehen. Als ihm bewusst wurde, was er gerade gedacht hatte, versuchte er den Gedanken schnell abzuschütteln. Er war bestimmt nicht das, was Nemuri ihm gestern vorgehalten hatte. „Na, wenn die anderen bald zurückkommen, sollten wir wohl das Mittagessen machen, oder?", versuchte er sich selbst von diesen dummen Gedanken abzulenken und schlug die Decke vorsichtig zur Seite.
Eri hielt sie allerdings fest und zog sie fester um sie beide. „Papa hat gesagt, dass es nicht nötig ist, dass du kochst. Sie bringen etwas mit. Außerdem habe ich vergessen, dir etwas von ihm auszurichten!", fiel ihr plötzlich ein, ehe sie sich aus seiner Umarmung wandte, um sich zu ihm umzudrehen und ihm einen fetten Kuss auf die Wange zu setzen und ihre Arme um seinen Hals zu schlingen. „Und dann soll ich noch sagen, dass er dich furchtbar doll lieb hat", fügte sie diesen Gesten an.
„Da fühl ich mich gleich viel besser", seufzte Shota leicht verträumt und setzte ein Grinsen auf. Irgendwie war es lächerlich zu glauben, dass Shield ihm Konkurrenz machen würde, und dennoch blieb dieses dumpfe Gefühl und das Ziehen in seiner Magengegend.
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Eingepackt in den Weihnachtspulli, den er von Toshinori bekommen hat und eingehüllt in einen dicken Schal, stand Shota in der Küche um sich frischen Tee aufzubrühen, als die anderen zurückkamen. Sofort trat Toshinori an den Dunkelhaarigen heran, noch ehe der realisieren konnte, wer den Raum betreten hatte, umarmte ihn von hinten und drückte ihn fest an sich. „Es tut mir so leid, dass ich mein Versprechen gebrochen habe", war das erste, was Yagi dem Mann ins Ohr flüsterte, bevor er ihn in den Nacken küsste.
„Schon in Ordnung", murmelte Aizawa. Langsam hob er den Kopf und sah zu dem Blondschopf hoch, der ihn anlächelte. „Aber ihr hättet mich wecken können ...", fügte er tadelnd an. Irgendwie behagte es ihm nicht, dass sie ihn einfach alleine zurückgelassen hatten, ohne ein Wort zu sagen. Normalerweise störte ihn so etwas nicht, aber nachdem Toshinori sich beim letzten Mal in große Schwierigkeiten gebracht hatte, wollte er lieber wissen, wohin er ging. Auch wenn Hizashi bei ihnen war, um die beiden mackenlosen Männer im Notfall zu beschützen, war es nicht verkehrt zu wissen, wo sie sich befanden, falls ein Plan B nötig wäre.
„Wir wollten deine Genesung nicht stören", erklärte Yagi entschuldigend lächelnd und küsste Shota auf die Stirn, „wie geht es dir? Du siehst immer noch blass aus und deine Stirn fühlt sich warm an." Besorgt legte er eine Hand auf die blassen Wangen des Jüngeren, der kurz die Augen schloss, um diese Berührung und die Geborgenheit, die sie in ihm auslöste, zu genießen.
Shota bemerkte erst jetzt, wie sehr er sich nach dem anderen gesehnt hatte. Vor allem nachdem er ihn beim letzten Mal so fürsorglich gesund gepflegt hatte, fühlte es sich im Moment eher nach einem harten Entzug an. Dabei war es albern. Sie hatten Besuch und Shota war alt genug, um sich selbst zu versorgen. Dennoch fühlte er sich leicht links liegen gelassen, nachdem er beim letzten Mal so umsorgt wurde. „Zashis Teemischung hat gegen die Halsschmerzen geholfen, aber mein Kopf fühlt sich an, als würde die A-Klasse darin wüten", seufzte Aizawa und lehnte sich an Toshinori, damit er ihn weiterhin festhielt.
Glücklich darüber eine ehrliche Antwort erhalten zu haben und nicht Shotas übliches ‚Alles ist gut' zu hören, schmunzelte Yagi leicht. „Das klingt wirklich übel", gluckste er. Eine wütende A-Klasse war immerhin keine Sachen über die man scherzen sollte. „Hast du Hunger? Ich habe dir Suppe mitgebracht", meinte Toshinori, „ich wollte gerade Teller und Besteck holen, damit wir im Gemeinschaftsraum essen können. Du kommst doch mit, oder?" Flehend sah der Blondschopf zu Shota, der die Augen wieder geöffnet hatte, und sich leicht abwandte, um das aufgekochte Wasser in eine Teekanne zu kippen
Schon allein bei dem Gedanken, im Gemeinschaftsraum herum zu sitzen und dort mit allen zu essen, raubte ihm ein wenig den Appetit. Er hatte lange gebraucht um Eri beizubringen, dass es wichtig war, richtig an einem Tisch zu sitzen beim Essen und nun machte Toshinori diese Erziehung sofort zunichte. Shota behagte das nicht ganz. Deswegen, und weil er nicht gerade erpicht darauf war, in seinem Zustand auf Shield zu treffen.
Natürlich blieb dem Blondschopf der Blick des anderen nicht verborgen. „Komm schon. David will dich unbedingt kennen lernen", fügte Yagi inständig bittend an. Immerhin war sein Kumpel extra so weit geflogen, um den Kontakt zwischen ihnen beiden wieder zu verbessern, da gehörte es auch dazu, dass er Aizawa besser kennen lernte.
Shota musste sich auf die Zunge beißen, um keinen spitzen Kommentar abzugeben. Wollte Shield ihn nur kennenlernen, um herauszufinden, ob er angemessen für Toshinori war? Oder weil er wissen wollte, ob er Yagi nicht doch einfach wieder zurückhaben konnte? Doch Toshinoris Blick nahm einen so extrem flehenden Ausdruck an, dass Shota einfach nicht Nein sagen konnte. „Na gut."
„Ich versprech auch, dass ich meinen Fehler von Gestern wieder gut mache!", versprach Yagi und küsste seinen Freund erneut auf die Stirn. Irgendwie war es doch ein Vorteil, dass Shota, wenn er krank war, etwas anhänglicher wurde, als es bei ihm sonst der Fall war.
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Das Essen war fast aufgegessen, obwohl es für bestimmt zehn Menschen gereicht hätte. Irgendwie hatten Hizashi, Toshinori und Shield leicht übertrieben, als sie das Essen ausgesucht hatten. Vor allem war es ein wilder Mix aus Sushi, Pizza und anderem Fastfood. Allein der Geruch ließ Shota das Wasser im Mund zusammen laufen, doch er blieb lieber bei seiner Suppe, die Yagi ihm mitgebracht hatte. Sie wärmte ihn von innen, während Toshinori ihn von außen wärmte, indem er den Dunkelhaarigen an sich gezogen und eine Decke über sie beide gebreitet hatte, damit sie kuscheln konnten und Shota es warm hatte.
„Wieso sind die Weihnachtsfeiertage immer so ein Fressgelage?", jammerte Yamada, der auf dem Boden lag und alle viere von sich streckte. „Erstens hat dir keiner gesagt, dass du einen Eimer frittiertes Hühnchen allein aufessen sollst und zweitens ist Weihnachten lange vorbei", erinnerte Shota ihn und warf einen kurzen Blick auf den Voicehero, der abwinkte und davon nichts hören wollte. Schließlich konnte Yamada im Moment selbst nicht sagen, wieso er die Beherrschung so verloren hatte. Irgendwie tat ihm Hizashis Kind jetzt schon leid, bei so einem peinlichen Vater. „Aber Mum wäre stolz auf dich, dass du so viel essen kannst. Normalerweise bist du ihr ohnehin zu dünn", fügte Aizawa belustigt an.
„Sagt gerade der richtige", murrte Yamada und setzte sich etwas auf, um Shota böse anzugucken. Am liebsten hätte er ihm auch den Finger gezeigt, doch vor Eri und dem Besuch wollte er sich benehmen. Schließlich wollte er sich eigentlich von seiner guten Seite zeigen. Eigentlich. Doch einen Kübel Hühnchen runter zu schlingen war wohl kein Kunststück, das beeindruckte.
„Ich glaub nachdem eure Mum Toshinori gesehen hat, seid ihr beide in nächster Zeit sowieso erstmal aus dem Schneider", mischte sich Nemuri ein und gluckste. Seit Jahren war es Mrs. Yamada ein Anliegen, ein paar Pfund mehr auf die Rippen ihrer Söhne zu bringen, die sie für viel zu dürr erachtete, doch vergebens. Dabei konnte Kayama gut nachvollziehen, wieso die Frau sich ständig Sorgen um die beiden machte. Während Hizashi manchmal so beschäftigt war, dass er oft vergaß zu essen und man ihn quasi oft dazu zwingen musste, hatte Shota sich eine sehr lange Zeit nur von Proteinpäckchen ernährt, was auch nicht sonderlich gesund war. Mit den beiden hatte sie es auf jeden Fall nie einfach gehabt bisher.
„Sie beide sind also Adoptivbrüder, ja?", wollte Shield neugierig wissen und setzte sich etwas auf, nachdem er es sich am Sofa bequem gemacht hatte, „zumindest hat Toshinori davon erzählt. Er hat zumindest von nichts anderem geredet als seiner neuen Familie, als wir neulich telefoniert haben." Lächelnd sah der Braunhaarige zu Yagi und Shota.
„Keine Sorge, ich habe nur Gutes von dir erzählt", versicherte Toshinori sofort und legte einen Arm um Shota, der argwöhnisch zu ihm hochsah. „Dass du mich gerettet hast und ich dich über alles liebe", erklärte er, ehe er ein Lächeln aufsetzte, „und wie du dir die Finger verbrannt hast, weil du anstatt aufzupassen lieber mich beobachtet hast." Wie könnte er auch die lustigen Anekdoten auslassen. Später würden sie über alles, was in den letzten Tagen passiert war, bestimmt herzhaft lachen.
Das war für Yagi also nur das Gute? In Aizawas Ohren klang zumindest der letzte Teil fürchterlich peinlich. „Hast du ihm auch erzählt, dass du verdammt schusselig warst und wie kopflos im Weg herumstandst? Und du dich sinnlos in Gefahr begeben hast?", fügte Shota belustigt an und sah von dem Blondschopf zu Shield, der gluckste.
„Wenn Tosh die rosarote Brille aufhat, passieren ihm die dämlichsten Dinge", steuerte David bei und warf Yagi einen verschmitzten Blick zu, der ihn lachend erwiderte. Nur Shota senkte sofort seinen Blick und kuschelte sich ein wenig mehr an Toshinori, als ob er somit klarstellen wollte, dass der große dürre Mann jetzt ihm gehörte.
„Was ist eine rosarote Brille?", fragte Eri sofort und kam auf die Männer am Sofa zu, um sich zu ihrem Dad und ihrem Papa zu kuscheln. „So nennt man das, wenn jemand verliebt ist. Dafür gibt es viele Ausdrücke. Wie zum Beispiel, dass Liebe blind macht. Die rosarote Brille lässt einen Verliebten eben seltsame Dinge tun", erklärte Shota seiner Tochter und machte ihr etwas Platz, damit sie zu ihnen unter die Decke krabbeln konnte. „Sowas wie die Unfälle, die passiert sind?", wollte sie neugierig wissen und ließ sich von Shota knuddeln, der nickte, „aber ihr hattet doch gesagt, dass das an diesem Fluch vom Mistelzweig lag, mit dem Onkel Zashi euch belegt hat?" Verwirrt sah sie zu den beiden. Eigentlich hatte sie gehofft, dass sie mittlerweile über alles Bescheid wusste, doch es gab immer noch so vieles, was sie nicht verstehen konnte.
„Hallo? Ich habe niemanden mit irgendwelchen Flüchen belegt", verteidigte sich Hizashi sofort, „und es gibt keinen Mistelzweigfluch! Das war nur Unsinn!" Wieso glaubte noch immer jeder daran? Normalerweise hörte auch niemand auf den Unsinn, den er von sich gab. Dieser Mist würde ihm wohl ewig nachhängen.
„Ich will mich nie verlieben, wenn das alles so gefährlich ist", meinte Eri nur und nickte bestimmend. Schon allein ihrem Daddy zuliebe, wollte sie sich niemals in Gefahr bringen, die dieses Verliebtsein mit sich brachte. Wenn man sich dabei nur verletzte und Unfälle heraufbeschwor, war das etwas, worauf Eri nur zu gerne verzichten wollte. In ihrem Leben hatte sie schließlich bisher genug durchgemacht.
Die Erwachsenen belustigten die Worte des Kindes jedoch sehr. „Melissa war in dem Alter auch so", erklärte David, „und jetzt muss man ständig aufpassen, wo und mit wem sie sich herumtreibt." Tatsächlich war das Mädchen sofort nach dem Essen verschwunden, weil Izuku und seine Freunde sie angerufen hatten. Die Bande heckte schon wieder irgendetwas aus.
„Ja toll ... mach uns nur Lust auf die Pubertät", murrte Toshinori und wuschelte Eri durchs Haar, die kicherte. Eigentlich sollten sie ihre Worte irgendwo notieren und ihr später vorhalten, wenn sie erst einmal anfing, sich auch zu verlieben. Nur um ihr klar zu machen, dass sie einmal ein Versprechen abgegeben hatte.
„Aber ja, Verliebtsein kann gefährlich sein ... aber ohne Liebe wären dein Papa und dein Daddy nicht zusammen", erinnerte Nemuri das Mädchen. „Stimmt ... dann wäre ich bald weit weg von euch allen", seufzte die Grauhaarige und sah dann zu ihren beiden Vätern hoch, „aber bitte ... macht sowas wie vor Weihnachten nicht noch einmal, ja? Ich hab euch beide lieb!"
„Versprochen", meinten beide unisono.
„Deine Väter müssen immerhin auf dich aufpassen, da sollten sie sich nicht mehr in gefährliche Situationen bringen", meinte David und nippte an seiner Cola, ehe er streng zu Toshinori sah, der beschämt den Blick sinken ließ. Bereits gestern hatte der Braunhaarige ihm gehörig den Kopf gewaschen, wieso er so einen Mist gebaut hatte. Shield war gespannt, ob es tatsächlich etwas bewirkt hatte. Immerhin hatte er das Gefühl, als ob Yagi und Shota perfekt zusammenpassen würden und als kleine Familie mussten sie gut aufeinander aufpassen. Vor allem wenn beide einen kleinen Hang zum Dramatischen hatten.
Als sich Shotas und Shields Blicke kurz kreuzten, schenkte der Braunhaarige ihm ein Lächeln. Eines jener Sorte, die dafür sorgten, dass Aizawas Magen aufhörte, sich ständig schmerzhaft zu verkrampfen, wenn er an den Mann ihm gegenüber in Verbindung mit Toshinori denken musste. Vielleicht hatte Nemuri ja doch recht damit gehabt, dass er ein kleines Bisschen eifersüchtig war. Aber dafür bestand wohl keinerlei Grund, wenn er den Worten des anderen Glauben schenken konnte. Zumindest konnte es nicht schaden, sich das einzureden.
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