24. Dezember
Hallo ihr Lieben!
Frohe Weihnachten! Heute ist der Heiligabend endlich da und somit eigentlich das letzte Türchen und Kapitel. Eigentlich. Wie versprochen gibt es ein paar Zusatzkapitel für alle, die sich mehr wünschen ^___^ Das ist sozusagen mein Weihnachtsgeschenk für euch! (Leider kann man das nicht umtauschen. I'm so sorry.)
Erneut wird ab dem (*) Zeichen eine sexuelle Handlung angedeutet, wer also kein Interesse daran hat, einfach dort zu lesen aufhören. Sie quatschen dort dann ohnehin nur kitschigen Kram.
Ich wünsche euch frohe Weihnachten und ein besinnliches Fest, mit wenig Streit unterm Weihnachtsbaum! Wer mit seiner Familie feiern kann bzw. wird, dem wünsche ich Nerven aus Stahl!
Viel Spaß beim Lesen!
LG Tina ^___^
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Andächtig und ziemlich gut besucht, standen die Stände des Weihnachtsmarktes vor ihnen, als sie das Gelände der UA betraten. Heute wäre der letzte Tag des Marktes und Shota war froh, dass die Ärzte ihnen erlaubt hatten, das Krankenhaus bereits zu verlassen. Seine Wunden waren soweit von Recovery Girl geheilt worden, dass sie keinerlei Probleme mehr verursachen sollten, allerdings sollte er sich weiterhin etwas schonen, was über die nahenden Feiertage sehr einfach sein würde. Immerhin würden ihn seine Adoptiveltern bestimmt in eine Decke packen, sobald er auf sie traf, und somit konnte er sich gar nicht wehren. Vermutlich würden sie ihm aber ebenso Vorträge darüber halten, wieso er sich gerade vor Weihnachten schwer verletzen musste, und sie ihn Sorge versetzen. Dabei war es ohnehin schon öfter vorgekommen, dass ihm so etwas passiert war, aber niemals so etwas Gravierendes. Allein der Gedanke daran, dass unzählige Menschen das im Fernseher gesehen hatte, ließ ihn kurz schaudern.
„Alles in Ordnung mit dir?", wollte Toshinori besorgt wissen, als er bemerkte, dass der andere inne hielt. Nur zu gerne hätte er ihn in den Arm genommen, doch während Aizawa wieder auf den Beinen war, musste Yagi mit einem Rollstuhl vorlieb nehmen. Noch immer war er nicht wieder bei vollen Kräften und schon ein paar Schritte, oder sich überhaupt aufrecht zu halten, kostete ihm unglaublich viel Energie. Er musste den Ärzten versprechen, sich zu schonen und auf keine dummen Ideen mehr zu kommen. Also blieb ihm nichts anderes über, als sich von Shota auf das Gelände schieben zu lassen. Irgendwie war es ihm total unangenehm, dass andere Menschen ihn so schwach zu Gesicht bekamen, doch so war er nun einmal. Er war kein Held mehr, sondern im Ruhestand und da er sich dagegen widersetzt hatte, war dies seine gerechte Strafe.
Als Shota bemerkte, dass Yagis Blick auf ihm lag, nickte er. „Ich hatte nur gerade gedacht, dass immer noch eine Menge Leute hier rumstehen ..." Immerhin hatten sie beide gehofft, dass sich bei ihrer Ankunft kaum mehr jemand hier herumtreiben würde, und sie ein bisschen etwas vom Markt sehen konnte, den Toshinori noch gar nicht bestaunen konnte, ehe sie in das Wohnheim der 3A gingen, um allen frohe Weihnachten und schöne Ferien zu wünschen. Nun wurden sie allerdings von einigen Blicken gemustert, während sie nähertraten. „Ich glaube wir sollten direkt ins Wohnheim", murmelte der Dunkelhaarige verlegen, als er im Augenwinkel wahrnahm, dass man bereits auf sie zeigte und leise flüsterte. Seine Unbekanntheit schien dahin.
Gerade als Toshinori zustimmen wollte, tauchte plötzlich ein grüner Haarschopf vor ihnen auf. „Ihr seid schon hier", stellte Izuku außer Atem fest, „es tut mir so leid, eigentlich sollte ich euch abholen!" Gleich, nachdem feststand, dass All Might eine Weile im Rollstuhl unterwegs sein würde, hatten die Schüler abgemacht, dafür Sorge zu tragen, dass Aizawa ihn nicht überall hinschieben musste, sondern dass sie das übernahmen. Schließlich sollten beide Lehrer sich schonen und ausruhen. „Darf ich?", bat Midoriya nun und griff nach dem Haltegriffen des Rollstuhls.
Da Shota nicht davon ausging, dass eine Diskussion nun angebracht wäre oder ihm Gehör geschenkt wurde, nickte er einfach und trat beiseite. Irgendwie war es ohnehin ein wenig angenehmer neben Toshinori herzulaufen, als hinter ihm zu sein. So musste der Blondschopf sich zumindest nicht mehr ständig umdrehen, um nach ihm zu sehen. „Der Markt läuft ziemlich gut", stellte der Dunkelhaarige schließlich fest, um nicht schweigend nebeneinander her zu laufen.
„Ja! Das ist der Wahnsinn ...", freute sich Izuku, „wir konnten schon eine Menge Geld sammeln für die Renovierung des Kindergartens und ..." Er war so euphorisch bei seiner Erzählung, ehe er plötzlich abbrach und rot anlief, weil er nicht wusste, ob er weiter sprechen sollte. Eigentlich hätte er gerade unbedacht etwas ausgesprochen. Doch als er die fragenden Blicke seiner Lehrer sah, gab er sich doch einen Ruck. „Naja ... wir haben, nachdem Nedzu allen Schülern von der Sache mit Eri erzählt hat, auch die Besucher mobilisiert, um zu helfen", fügte er also etwas leiser an und wich sofort den Blick der beiden Männer aus.
„Ihr hättet das nicht tun sollen", meinte Aizawa und presste die Lippen aufeinander. Er wusste nicht, ob er sauer sein sollte, immerhin hatte es geholfen, Eri hier zu behalten. Wirklich böse konnte er also nicht sein, auch wenn ihm das Vorgehen sehr missfiel.
Izuku seufzte und zuckte mit den Schultern. „Im Prinzip war es nicht geplant. Die Marktbesucher haben uns alle mit Fragen durchlöchert, nachdem sie dabei zugesehen haben, wie Sie All Might gerettet haben und waren neugierig, wer Eri ist. Und irgendwie waren da wohl auch die richtigen Menschen dabei, die die nötigen Hebel umlegen konnten und uns versichert haben, dass sie dafür sorgen werden, dass Eri hier und bei Aizawa-Sensei bleiben darf. " Tatsächlich hatte dieses Ereignis noch mehr Besucher vorbei kommen lassen. Sie alle wollten wissen, wie es den beiden Männern ging, weil die Übertragung geendet hatte, nachdem Aizawa getroffen wurde und die Kamera umgeworfen wurde. Niemand wollte einen Film ohne Happy End sehen.
„Die Neugier der Menschen", seufzte Toshinori schwer, „und jetzt zerreißen sie sich bestimmt den Mund darüber, wie schwach ich geworden bin." Auch wenn er immer leiser wurde, während er sprach, hörten sowohl Shota, als auch Izuku ihn haargenau.
Kurz tauschten die beiden einen Blick aus, ehe Midoriya sich räusperte. „Ich wollte ohnehin mit dir darüber reden", gab er zu und beugte sich etwas zu seinem Mentor nach unten, „wie kommt es eigentlich, dass du jetzt genau denselben Fehler machst wie ich vor all den Jahren? Du kannst doch nicht einfach den Helden spielen in deinem Zustand! Immerhin hat mir einst ein großer Held erklärt, dass man ohne Kräfte kein Held sein könne."
Schamesröte flammte in Yagis Gesicht auf, und er musste gegen einen Hustenanfall ankämpfen. So tief war nun also gesunken, dass sein Schüler und Nachfolger ihm eine Moralpredigt hielt und ihn zurecht wies. Aber im Prinzip hatte der Grünschopf recht. Er hätte nicht so dumm sein dürfen. „Irgendwie dachte ich in diesem Moment, dass ich nicht mehr viel zu verlieren hätte, und habe mich einfach daran gemacht, die Geiseln nach und nach zu befreien und die Schurken dann abzulenken, damit sie fliehen können ... keine große Sache ... Es war schließlich kein gefährlicher Schleimschurke, der Besitz von jemanden ergreifen konnte", begann Toshinori beschämt zu murmeln und vergrub sein Gesicht in seinen Handflächen.
Shota gluckste bei dem Anblick, ehe er wieder ernst wurde. „Das Problemkind hat recht. Wobei ich denke, dass der Titel nun an dich übergehen sollte", stellte er fest, was ihm einen schiefen Blick von Toshinori einbrachte und Izuku glucksen ließ, „außerdem habe ich da eine Frage: Gibt's jetzt Midoriya mit dir oben drauf in dieser Beziehung, oder was ist das zwischen euch?" Immerhin war die Erziehung von Eri schon anstrengend genug, vor allem da er sich nun auch um einen ehemaligen Helden kümmern musste, der nicht ganz den Sinn des Begriffes Ruhestand verstand. Ein weiteres Kind, auch wenn es schon fast erwachsen war, erschien ihm als zu viel an Arbeit.
„Oh nein ... er ist nur mein Lehrer, nichts weiter, oder All Might?", versuchte Izuku sich sofort rauszureden und wurde sofort bleich bei dem Gedanken.
Doch Toshinori setzte nur ein leichtes Lächeln auf, während er zu Shota hochsah. „Wenn wir mal ein wenig Ruhe haben, muss ich dir etwas erklären Sho. Dann verstehst du es", versicherte er und sah kurz zu Midoriya, der skeptisch die Augenbraue nach oben zog. Aber vermutlich war es nur gut, wenn es keine weiteren Geheimnisse und Lügen in dieser Beziehung geben würde. Also nickte Izuku und gab damit sein Einverständnis, schließlich betraf ihn das Geheimnis mittlerweile weitaus mehr als den ehemaligen Nummer Eins Helden. „Außerdem wäre es mir lieber, wenn du mich nicht mehr All Might nennst", fügte er plötzlich eine Bitte an und versuchte dabei nicht allzu traurig zu klingen, „schließlich bin ich im Ruhestand ... nenn mich einfach Toshinori, oder Yagi."
Während Midoriya ein wenig stutzig seinen Mentor musterte, lehnte sich Shota zu dem Blondschopf hinunter und küsste ihn. „Ich bin stolz auf dich", meinte er. Endlich schien Toshinori verstanden zu haben, dass es nichts brachte, wenn er weiter an etwas festhielt, was längst vergangen war. Schließlich hätte ihm das vor wenigen Tagen fast das Leben gekostet.
„Seht mal! Da sind sie!", erklang es plötzlich in ihrer Nähe. Verwirrt sahen sie zur Seite und konnten erkennen, dass die Menschen, an denen sie bisher vorbeigegangen waren, sie allesamt beobachtet hatten und sich sehr über den Kuss freuten. Scheinbar waren die meisten nur hier, um einen Blick auf sie zu erhaschen. Deswegen hasste Shota die Medien. So konnte man doch nicht arbeiten! Vor allem als Undergroundhero scheute er jegliche Kamera für gewöhnlich und dann musste ihm gerade so etwas passieren. Vermutlich würde ihm das ewig nachhängen.
„Wir sollten schleunigst zum Wohnheim, bevor die Menschen uns einschließen", seufzte Midoriya, „im Moment seid ihr Berühmtheiten, vor allem weil es für die meisten ein Weihnachtswunder ist", fuhr er fort und schien kurz nachzudenken, „würde es ihnen etwas ausmachen, sich auf All ... Toshinoris Schoß zu setzen, damit wir schneller vorankommen, Aizawa-Sensei?" Auch wenn alle drei sofort wussten, dass das nur noch mehr Material für Schnappschüsse bieten würde, willigte der Dunkelhaarige ein. Glücklicherweise war Izuku dank seiner Macke so schnell, dass den Schaulustigen gar keine Zeit blieb, ihre Kameras zu zücken.
„Ich sollte euch vielleicht vorwarnen, dass eine paar Leute im Wohnheim bereits warten", erklärte Izuku noch schnell, bevor sie eine Staubwolke waren.
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„Junge! Wie kannst du uns das vor Weihnachten antun?", wurden sie von einer weiblichen Stimme begrüßt, sobald sei einen Fuß ins Wohnheim setzten. „Wir waren krank vor Sorge! Man muss sich doch keine Kugel einfangen, nur um seine Liebe zu gestehen!", fügte eine männliche Stimme an, „das hat er nur von dir und deinen dämlichen Filmen!" Damit wandte sich der blonde Mann an eine grünäugige Frau, die neben ihm stand, ehe beide mit offenen Armen auf Shota zugingen und ihn in eine Umarmung zogen und auf die Wange küssten.
Izukus Warnung war eindeutig zu spät gekommen, denn ansonsten hätte der Dunkelhaarige sich noch schnell aus dem Staub gemacht. „Hey ... Mum und Dad, euch auch frohe Weihnachten", wünschte er ihnen und sah sich hilfesuchend nach Hizashi um, damit er seine Eltern unter Kontrolle brachte. Es war ihm irgendwie immer noch unangenehm, so viel körperliche Nähe aushalten zu müssen und diese beiden Menschen als Mutter und Vater zu bezeichnen. Natürlich war er ihnen ewig dankbar, dass sie ihn aufgenommen hatten, aber irgendwie war es ständig ein seltsames Gefühl, dass die Eltern seines besten Freundes auch irgendwann seine Eltern wurden.
Vollkommen verwirrt wandte sich Midoriya an Yagi. „Ich dachte, dass wären Mic-Senseis Eltern?", fragte er leise und war sich unsicher, was er davon halten sollte. Immerhin sah Yamada den beiden älteren Personen sehr viel ähnlicher als Aizawa. „Sind sie auch", antwortete Toshinori, ehe er bemerkte, dass die beiden auf ihn zukamen, und er nicht mehr viel Zeit für ausschweifende Erklärungen hatte., „Adoptivbrüder." Mit dieser simplen Antwort stellten sich Izuku jedoch noch mehr Fragen, die ihm leider nicht beantwortet wurden, da Yagi im nächsten Augenblick ebenso umarmt wurde. „Es tut mir wirklich leid, dass ihr Sohn wegen mir verletzt wurde", entschuldigte er sich schuldbewusst bei den Yamadas.
„Ach, hören Sie nur nicht auf den alten Sack, der beschwert sich nur zu gern. Ich bin froh, dass es ihnen beiden gut geht!", erklärte Mrs. Yamada und kniff Toshinori in die eingefallene Wange, „ich hoffe, Sie kommen morgen mit zu uns und bringen eine Menge Hunger mit. Birdie hat mir schon alles durchgegeben, was Sie essen können!"
„Ich möchte wirklich keine Umstände machen ...", versuchte Yagi sofort zu erklären, doch Mrs. Yamada winkte ab und ließ ihn einfach sitzen, nachdem sie Eri entdeckt hatte, die gerade einen großen kandierten Apfel angeboten bekam von ein paar Schülern. Als er neben sich Shota lachen hörte, sah er auf. „Wer ist Birdie?", fragte Toshinori verwirrt.
„Hizashi, weil er nen Vogel hat", scherzte Shota, doch dem Blondschopf war ohnehin auch ohne Erklärung klar, wie dieser Spitzname zu Stande kommen konnte.
„Hast du auch einen Spitznamen? Und wie nennen sie dich?", fragte Yagi neugierig und biss sich auf die Zunge um nicht blind drauf loszuraten und ausversehen Shotas Gefühle zu verletzen.
Doch auch so wurde der Dunkelhaarige etwas verlegen und wich seinem Blick aus. „Kitty", flüsterte er leise und lief leicht rot an.
„Wie passend", lachte Toshinori.
Ohne ein weiteres Wort darauf zu erwidern, schob Shota den Blondschopf weiter nach vorne. Ein riesengroßer Baum zierte die Mitte des Raumes und war festlich geschmückt worden. Der Tisch davor war beladen mit Essen und rundherum standen die Schüler, die ihnen freudig entgegen blickten. „Frohe Weihnachten ihnen beiden!", wünschten sie ihm Chor.
„Frohe Weihnachten", erwiderten die beiden Lehrer.
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Ein paar Augenblicke später saß Shota auf einem der Sofas und hatte einen Tee in den Händen. Da er noch Schmerzmittel einnehmen musste, durfte er nichts von dem Punsch abhaben, der den Schülern erlaubt wurde. Schließlich war Weihnachten und sie waren alle so gut wie erwachsen. Vermutlich würden neben Toshinori, Shota und Eri am Ende niemand nüchtern bleiben.
Doch noch ehe sie sich aufs Essen stürzen konnten, trat Hizashi in die Mitte vor dem Baum und bat um Ruhe. „Ich habe eine Ankündigung zu machen", erklärte er, räusperte sich und sah zu Kayama, „Nemuri, dürfte ich dich bitten, zu mir zu kommen?" Erwartungsvoll sah er sie an, während sie kurz einen Blick auf Toshinori warf, der ahnungslos mit den Schultern zuckte. „Da meine Familie anwesend ist, möchte ich es schon heute wagen", fuhr der Blondschopf fort und zog ein kleines Päckchen aus der Tasche, ehe er vor Nemuri, die nun bei ihm stand, auf die Knie ging, „möchtest du für immer mein sein? Ich habe mir zwar noch nie eine Kugel für dich eingefangen, aber du weißt, dass ich es jeder Zeit tun würde! Wir beide gehören einfach zusammen und wir sollten es endlich offiziell machen, dass nichts zwischen uns beiden steht."
Während Shota leise grummelte und nur seinen Mund hielt, weil seine Mutter ihm einen scharfen Blick zu warf, schlug Nemuri die Hände vor ihren Mund und sah erstaunt auf das kleine Geschenk. Mit zitternden Händen packte sie es aus und öffnete die Schatulle. Ein silberner Ring mit einem kleinen Stein war darin. „Ach du meine Güte, Zashi ...", murmelte sie vor sich hin, und konnte die Blicke aller Anwesenden auf sich spüren, die auf eine Antwort warteten. Doch darauf mussten sie noch etwas warten. Denn plötzlich legte sich ein Schmunzeln auf ihre Lippen, ehe sie nach Hizashis Händen griff. „Mit der Zweisamkeit und dem nichts-zwischen-uns-stehen-haben wird bald ein kleines Problem werden ...", begann sie langsam zu erklären, ehe sie eine seiner Hände nahm, und an ihren Bauch legte.
Ein wenig verwirrt sah Hizashi musternd zuerst auf ihren Bauch und dann zu Nemuris Gesicht hoch, ehe ihm schließlich bewusst wurde, was sie damit meinte. „Soll das etwa heißen, dass ...?", begann er freudig zu fragen und sprang auf, um die Dunkelhaarige zu küssen.
„Das heißt wohl, dass er nun endlich erwachsen werden muss", murmelte Shota leise vor sich hin und bekam einen bösen Blick von seinem Vater zu geworfen. Dabei wussten alle, dass er damit recht hatte.
„Ich bin froh, dass sie es ihm endlich erzählt hat. Zum einen hasse ich es, Geheimnisse zu haben und zum anderen fängt man schon langsam an, etwas zu sehen", flüsterte Toshinori Aizawa ins Ohr, als er sich zu ihm gelehnt hatte. Sofort sah Shota prüfend zu Yagi und dann zu Kayama. Deswegen hatte sie ihm also erzählt, dass der Blondschopf durchaus vertrauenswürdig war. Sie hatte es sogar vor Shota geheim gehalten und nur Yagi erzählt! Pff.
Nachdem Nemuri und Hizashi also geklärt hatten, dass sie Eltern werden würden, stimmte die Dunkelhaarige endlich zu, den Vater ihres Kindes zum Mann nehmen zu wollen. Applaus und Jubel ertönte, während die beiden sich küssten. Auch Shota stimmte mit ein. Immerhin freute er sich unglaublich für seine beiden besten Freunde, dass sie einen, nein sogar zwei Schritte in Richtung Familiengründung und Erwachsenwerden gemacht hatten.
„Ist das nicht süß? Nach all den Jahren hat er sich endlich getraut", freute sich Mr. Yamada.
„Ich bin erstaunt, dass er den Ring noch nicht verloren hatte", erklärte Shota trocken, „immerhin haben wir ihn vor mehr als einen Monat gekauft ... und meistens verliert er alles sofort." Natürlich kassierte er dafür ebenso einen bösen Blick, doch es war ihm egal. Die Yamadas wussten, dass er nur scherzte, und wussten ebenso davon, wie schusselig Hizashi sein konnte.
„Kitty, sei doch mal ein bisschen besser gelaunt. Immerhin könntet ihr euch jetzt mal ranhalten, damit es eine Doppelhochzeit wird! Aber wenn du ständig so mies gelaunt bist, wird dir dein Mann bald davon laufen", erklärte Mrs. Yamada so laut, dass die umstehenden Schüler es mithörten und lachen mussten. „Muuum bitte ...", flehte Shota um Gnade, während auch Toshinori in Gelächter ausbrach und nach der Hand des Dunkelhaarigen griff, um ihm Beistand zu leisten. Er würde ihn schon nicht alleine lassen. Niemals. Immerhin waren sie nun ein Paar und die Vormünder für Eri, die gerade Nemuri und Hizashi gratulierte und sich bereits sichtlich darauf freute, bald Cousine zu werden.
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Nach dem Essen wurden traditionell die Geschenke ausgetauscht. Als Entschuldigung hatten die Schüler ihren beiden Lehrern eine Kollage mit Bildern zusammengestellt, die sie während der Vorbereitungsarbeiten geschossen hatten. Darunter waren sogar ein paar Bilder, auf denen man eindeutig sehen konnte, wo entweder Shota oder Toshinori einen verliebten Blick auf den jeweils anderen warf. Sogar der Kuss, der den Schülern verraten hatte, dass die beiden bereits zusammen waren, war auf Bild gebannt worden. Peinlich berührt bedankte Shota sich für dieses doch recht eigentümliche Geschenk. Sie meinten es wohl nur gut.
Tatsächlich kam ihm sein eigenes Geschenk für Toshinori nun ziemlich seltsam vor. Es war ebenfalls ein Foto, das nicht einmal perfekt war. Ein leicht verwackeltes Selfie, dass sie am ersten Sonntag geschossen hatten, an dem sie sich wie eine Familie gefühlt hatten. Er hatte es ausdrucken und rahmen lassen. Doch obwohl es ihm bescheuert vorkam, bedeutete es für Yagi eine ganze Menge.
„Ich bin sehr froh, dass Naomasa die Tüte retten konnte, die ich im Einkaufszentrum zurücklassen musste", begann Toshinori zu erklären, „auch wenn du mich vermutlich gleich höchstpersönlich töten möchtest", fuhr er fort und zog eine Einkaufstasche hervor um sie an Shota und Eri zu reichen, die kurz einander ansahen, ehe sie sich neugierig der Tüte zuwandten. „Ich dachte, dass wir sie beim Besuch bei deinen Eltern tragen könnten ..."
Vorsichtig zog Shota einen roten Pullover hervor und hielt ihn hoch. Darauf war eine Katze mit einer Weihnachtsmütze abgebildete. Auch in Eris Größe war einer dabei und ebenso noch einmal einer ein paar Nummern größer für Toshinori. „Ich wusste wirklich nichts von dem Spitznamen deiner Mutter, ich schwöre es", meinte Yagi lachend. Aber irgendwie passte es jetzt wirklich sehr gut. „Ich hoffe, du bist nicht sauer!"
Doch Shota war alles andere als wütend. Als er erneut in die Tüte sah, und eine Schachtel Lakritzpralinen fand, auf denen „Es tut mir leid" stand, wurde seine Miene weich und er lehnte sich zu Toshinori. „Ich liebe dieses Geschenk, genauso wie ich dich liebe!", versicherte er dem Blondschopf und küsste ihn. Was könnte besser sein, als kitschige Weihnachtspullis? Auch wenn ihm wohl für immer der Hintergedanke quälen würde, dass Yagi wegen dieser Pullis fast gestorben wäre. Aber daran durfte er einfach nicht denken. Schließlich ging alles gut aus und auch Shota bekam, genauso wie Hizashi und Nemuri, sein Happy End. Und das war das einzige, was für ihn zählte.
~*~*~*~
Müde gähnend und sich streckend lehnte sich Shota an Toshinori. Mittlerweile waren die Yamadas nach Hause gegangen, Eri im Bett und die meisten Schüler betrunken. Daher war es auch kaum verwunderlich, dass Katsuki und Eijiro auf dem Sofa in ihrer Nähe engumschlungen saßen und sich wild und leidenschaftlich küssten. Irgendwie hatten beide Lehrer das Gefühl, dass sie langsam ein Machtwort sprechen sollten, um die Schüler ins Bett zu schicken, doch irgendwie war ihnen nicht danach, das bunte Treiben zu beenden.
„Bist du schon müde?", fragte Toshinori neugierig den Dunkelhaarigen, der auf seinem Schoß saß und sich an ihn kuschelte.
„Etwas ... es war ein langer Tag", gähnte Shota und sah zu dem Blondschopf hoch. Wie sollte es auch anders sein, da sie am Morgen noch eine Menge Untersuchungen über sich ergehen lassen mussten und dann schließlich hier dem Trubel ausgesetzt waren. „Vielleicht sollten wir einfach zurück ins Wohnheim ... zu dir oder zu mir?", wollte er sofort wissen und wollte aufstehen, doch Toshinori hielt ihn zurück.
„Bleib doch sitzen ... vielleicht schaffe ich es, uns zurück zu rollen", erklärte der Ältere und umfasste die Räder mit seinen Händen, versuchte sie beide ein wenig nach vorne zu rollen, doch vergebens. Allein von dem Versuch standen ihm bereits Schweißperlen auf der Stirn.
Sofort setzte Shota sich kerzengrade auf, wischte über Yagis Stirn und erhob sich dann. „Überanstrenge dich bitte nicht ... ich hätte da schließlich noch ein Geschenk für dich", erklärte er schief grinsend und vermied es, in Toshinoris fragende Miene zu blicken. Stattdessen ging er wortlos hinter den Rollstuhl und schob ihn ein Stück nach vorne.
„Oh, brauchen Sie Hilfe? Wir helfen nur zu gern!", verkündete Izuku sofort, an dessen Arm Ochaco sich eingehakt hatte. „Sie sollten sich lieber noch beide schonen. Damit Sie Weihnachten morgen genießen können", meinte das Mädchen.
Doch Shota schüttelte den Kopf. „Schon in Ordnung. Genießt ihr noch den Abend, während ich den alten Mann ins Bett bringe", meinte er freundlich lächelnd und brachte damit kurz seine Schüler aus dem Konzept, die noch immer nicht daran gewohnt waren, ihren Lehrer glücklich und fröhlich zu erleben. Vor allem wirkte sein Lächeln nicht mehr so schrecklich aufgesetzt wie früher. Es schien wirklich ehrlich und von Herzen zu kommen.
„Gute Nacht", wünschte Izuku. „Und bleiben Sie anständig!", fügte Ochaco kichern an, ehe sie selbst begann an Izukus Ohr zu knabbern.
Kurz dachte Aizawa darüber nach, ob er noch kurz seine Schüler ermahnen sollte, dass sie bitte daran denken sollten, Verhütungsmittel zu benutzen, falls heute noch etwas passieren würde, aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass es doch ein wenig die Stimmung versauen würde, wenn er als Lehrer so etwas sagte. Also ließ er es lieber, wünschte ebenso gute Nacht und verabschiedete sich auch von den anderen, ehe er Toshinori ins Lehrerwohnheim schob. Auch wenn er selbst schon leicht müde war, kam er recht zügig voran, und steuerte das Zimmer des Großen an, damit er es bequemer hatte, da sein eigenes Bett nicht für jemanden über 2 Meter ausgerichtet war.
Seufzend fuhr Yagi sich durchs Haar und sah zu Shota auf, der an ihn herangetreten war, um ihm aus dem Rollstuhl hoch zu helfen und ins Bett zu hieven. „Ich schwöre dir, dass ich es nie wieder so weit kommen lassen werde, dass du mir so helfen musst", versicherte er dem anderen Mann sofort. Es war ihm wirklich peinlich so hilflos zu sein. Aber wer konnte ihm schon versprechen, dass es nicht doch passieren könnte, wenn er älter wurde. Schließlich war seine Gesundheit nicht die beste und es konnte durchaus passieren, dass seine angeschlagenen Lungen irgendwann versagten und er ein Beatmungsgerät brauchte. Wollte er Shota das wirklich antun?
Aber für all diese Gedanken war es nun ohnehin zu spät. Außerdem war es Shota egal. „Eigentlich habe ich nichts dagegen, dann weiß ich wenigstens immer, wo du bist." Und er konnte ihm nicht davon laufen und sich Hals über Kopf in gefährliche Rettungsmissionen stürzen.
„Ich finde das nicht witzig. Mir ist das wirklich unangenehm", gab Yagi beschämt zu und zog sich selbst etwas weiter hoch im Bett, damit Shota Platz hatte, ebenso auf die Matratze zu krabbeln.
„Mach dir bitte keinen Kopf." Lächelnd beugte sich Aizawa zu ihm, küsste ihn auf den Mund, damit er nichts Dummes mehr sagen konnte. „Ich liebe dich genauso, wie du bist und ich werde dich auch in Zukunft noch lieben. Es würde mich sogar freuen, wenn ich mich um dich kümmern darf", versicherte Shota ihm und küsste ihn immer wieder auf die Lippen oder den Hals, was Yagi leise stöhnen ließ. „Bist du noch wach genug, für ein weiteres Geschenk?", fragte er schelmisch und begann schon einmal damit, sein Hemd aufzuknöpfen und seine Hose auszuziehen.
(*)
Tatsächlich staunte Toshinori nicht schlecht, als sein Blick plötzlich auf die Boxershort fiel, die Shota trug. Sie sah aus wie die Verpackung eines Geschenks. Auf der Mitte thronte eine aufgedruckte Schleife. Gierig leckte sich der Blondschopf über die Lippen. „War ich wirklich so artig?", wollte er schelmisch wissen, „aber weißt du was? Diesmal machen wir es anders, als beim letzten Mal."
Kaum hatte er das gesagt, wechselte er mit Shota die Position, drückte den Dunkelhaarigen in das Kissen und begann sich selbst auszuziehen. Schon allein das kostete ihm einiges an Energie, doch er biss die Zähne zusammen, um weiter zu machen. Als Aizawa das bemerkte, übernahm er die letzten Knöpfe von Yagis Hemd, und half ihm aus der Hose und dem Rest seiner Kleidung. Kurz brauchte Toshinori einen Augenblick, um nach Luft zu schnappen, ehe er damit anfing, seine langen zarten Finger über Shotas Oberkörper streichen zu lassen. Immer weiter nach unten wanderten sie, ehe er genau bei der Schleife innehielt. „Das sieht mir nach einem prächtigen Geschenk aus. Darf ich das wirklich aufmachen?" Neugierig sah er zu Shota hoch, der heftig nickte. Schon die Berührung hatte einen angenehmen Schauer durch seinen Körper gejagt. Er wollte mehr.
Schelmisch grinsend zog er die Shorts besonders langsam hinab, begann damit Shotas Innenseite der Schenkel vorsichtig zu massieren, was den anderen leise Stöhnen ließ. Ungeduldig wollte der Dunkelhaarige sich aufrichten, doch Toshinori drückte ihn zurück in die Kissen. Heute hatte er das sagen und er würde es besonders langsam angehen, schließlich hatte sich Aizawa als Geschenk angeboten. Also begann er damit, nachdem er das Kleidungsstück auf den Boden fallen gelassen hatte, Shotas Oberschenkelinnenseite zu küssen.
Elektrisiert von der Berührung seufzte der andere und wartete gespannt darauf, was Toshinori vorhatte. Er vertraute ihm, voll und ganz, und das war einzige, was für Shota im Moment zählte. Nie wieder würde er den Fehler begehen, und den Blondschopf vor den Kopf zu stoßen, und ihm die kalte Schulter zeigen. Dafür hatte er endlich verstanden, dass er ihn über alles liebte.
Mit einem leichten Lächeln sah Toshinori zu ihm hoch, doch sein Gesicht erstarrte kurz, als er die Narbe am Brustkorb sah. Vorsichtig legte er eine Hand darauf und fuhr darüber. Eine Entschuldigung lag ihm auf den Lippen, doch Shota wollte davon nichts hören. „Sie sagen zwar, dass mein Herz verfehlt wurde ... aber ... es wurde zumindest gestreift", murmelte der Dunkelhaarige, und strich sachte mit einem Finger über die feine Narbe an Yagis Arm. Er konnte nicht einmal eine Kugel davon abhalten, ihn nicht zu treffen. „Ich muss besser auf dich aufpassen, mein Herz."
Diese Worte lösten Toshinori aus seiner Starre und ließen ihn breiter grinsen. „Ich wusste gar nicht, dass du so romantisch sein kannst", scherzte er und hauchte vorsichtig einen Kuss auf die Narbe. Mit diesen neuen Makeln an ihren Körpern hatten sie etwas, was sie beide miteinander auf ewig verband, auch wenn es beiden lieber gewesen wäre, dass es nicht so dramatisch geworden wäre. „Es gefällt mir ... ich bin froh, dass ich diese weiche Seite von dir kennenlernen darf", gestand Yagi. Er liebte einfach alles an dem Dunkelhaarigen. Jede Seite, und er wollte bei ihm sein und ihm dabei helfen zu erkennen, dass das Leben nicht immer nur Schattenseiten hatte. Nun, da sie quasi schon eine Familie waren, würde er alles dafür tun, damit Shota nie wieder schlecht von ihm oder sich selbst denken musste. „Ich liebe dich, Sho."
„Ich liebe dich auch, Toshi", erwiderte Shota sofort und ließ sich leidenschaftlich vom anderen auf die Lippen küssen, während die große Hand des Blondschopfs nach unten wanderte und zärtlich über Aizawas Schenkel strich. Er wollte den Moment so lange auskosten, wie nur möglich, auch wenn er wusste, dass der Jüngere langsam ungeduldig wurde. Er merkte es, an seinen Küssen, die immer fordernder wurden. „Bitte ... nimm mich ...", hauchte Aizawa ihm ins Ohr und begann an dem Ohrläppchen des anderen zu knabbern, um ihn ein bisschen anzufachen, ehe er sich umwandte und ihm seinen Hintern präsentierte. Immerhin war er ein Geschenk und wollte auch als solches gut zur Geltung kommen. Seit er Yagis Kommentar damals in der Küche gehört hatte, war ihm nicht entgangen, dass die blauen Augen ihm oft genug gefolgt waren, wenn er den Raum verlassen hatte, oder er vor ihm herging. Er war bereit. Bereit dafür, vollkommen von Toshinori ausgefüllt zu werden, seine Liebe zu spüren.
„Frohe Weihnachten, Sho", hauchte Yagi schelmisch grinsend in das Ohr des Dunkelhaarigen. Mehr konnte sich niemand wünschen. Nach all den Problemen die letzten Tage, war es schön, dass es nun endlich ein Happy End gab. Ein wunderschönes Happy End, das sie beide verdient hatten. Und das würde er nun in vollen Zügen genießen.
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