21. Dezember

Hallo ihr Lieben! Ich hoffe ihr hattet alle einen guten Start in die Woche!

Heute hat Eri Geburtstag! Yay! Natürlich gibts eine große Party und die Torte, die Shota gestern Nacht mit Nemuri gemacht hat. Aber taucht auch Toshinori auf? Mal sehen ...

Eigentlich habe ich schon das letzte Kapitel schon vor ein paar Tagen fertig geschrieben, aber ich bin nun am Überlegen, ob ich einfach auch 25 und 26 schreiben soll und ein Bonuskapitel für Silvester dazu packen sollte. Falls ich dazu komme. Wärt ihr daran interessiert? Oder seid ihr einfach nur froh, wenn die Sache dann am Donnerstag zuende geht? xD

Viel Spaß beim Lesen!
Lg Tina ^___^

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Es hatte ziemlich lange gedauert, doch mit Hilfe von Nemuri war die Torte doch noch fertig geworden und sie konnten sogar noch etwas schlafen. Doch selbst in seinen Träumen suchte Toshinoris verletzte Miene ihn heim, und ließ ihn zweimal aus dem Schlaf fahren. Jedes Mal wandte er sich um, suchte nach dem anderen in seinem Bett, ehe er sich daran erinnerte, dass er mehr oder weniger Schlussgemacht hatte. Ob er doch mit Yagi reden sollte, so wie Nemuri es von ihm verlangte? Hatte er wirklich überreagiert? Shota wusste einfach nicht, wie er sich in so einer Situation verhalten sollte. Er konnte dem Mann nicht einmal aus dem Weg gehen, bis er wusste, was er tun sollte, schließlich waren sie nicht nur Kollegen, sondern hatten auch denselben Freundeskreis. Es würde echt schräg werden in nächster Zeit, im Lehrerzimmer, im Wohnheim und im Klassenraum der 3A.

Mit diesem Gedanken erwachte Shota an diesem Morgen, stand auf und fasste einen Entschluss: Wenn er Toshinori über den Weg lief, würde er mit ihm sprechen. Vielleicht musste er wirklich aufhören, sich selbst im Weg zu stehen. Immerhin war heute Eris Geburtstag und sie schien gestern immer wieder das Gespräch auf den großen Blondschopf lenken zu wollen, ehe Shota abgeblockt und das Thema gewechselt hatte. Allein für sie und um ihr den Tag nicht zu versauen, würde er über seinen Schatten springen.

Besonders früh machte sich Aizawa auf in die Küche, wo zwar ein paar Kollegen anwesend waren, deren neugierigen Blicken er beschämt auswich, aber kein Yagi zu finden war. Also verschob er das Gespräch erst einmal, ein wenig froh darüber, noch nicht so früh damit konfrontiert zu werden, und bereitete alles dafür vor, Eri das Frühstück ans Bett zu bringen. Es war schließlich ihr besonderer Tag, auch wenn sie nachher noch in die Schule musste. Auch wenn er sie nur zu gerne hier behalten würde, war Schule selbst an ihrem Geburtstag wichtig.

Tatsächlich machte das Mädchen ziemlich große Augen, als Shota mit einem großen Tablet in ihr Zimmer kam und sie sanft weckte. Glücklich strahlend nahm sie sofort einen großen Schluck Kakao und grinste ihn mit ihrem Schokobart an. Auch Nemuri und Hizashi gesellten sich zu ihnen, um dem Geburtstagskind zu gratulieren und Selfies mit ihr zu machen.

„Deine Geschenke bekommst du aber erst später. Ich habe gehört, dass die 3A eine wilde Party für dich schmeißt!", meinte Kayama breit grinsend, „und dein Papa hat auch noch eine Überraschung für dich." Dabei zwinkerte sie Shota verschmitzt zu. Die Torte war gut versteckt im Kühlschrank und wartete nur darauf, Eri zu überraschen. Die Kollegen hatte sie bereits gewarnt: Wenn es jemand wagte der Torte auch nur ein Schlagsahnetüpfelchen zu krümmen, wäre es das letzte, was diese Person machte. Immerhin steckte eine Menge Arbeit in dieser Torte!

„Ich freu mich schon!", verkündete sie freudig, ehe sie sich an Shota wandte, „muss ich wirklich zur Schule? Kann ich nicht da bleiben? Wir wollten doch ohnehin irgendwann mit der Klasse den Markt besuchen, kann ich das nicht heute machen?" Auch wenn sie die Antwort auf ihre Fragen längst kannte, wollte sie es dennoch versuchen. Daher versuchte sie auch gar nicht weiter zu quengeln, als Aizawa den Kopf schüttelte. Schule war wichtig und selbst ein Geburtstag war keine Entschuldigung. Nur wenn man krank war durfte man fehlen. So viele hatte er ihr zumindest beigebracht.

Nachdem das Frühstück aufgegessen war, machte Eri sich fertig, um zu ihrer Schule zu fahren. „Bis später dann! Wir sehen uns auf der Party!", verabschiedete sie sich von ihrem Papa, ihrer Tante und ihrem Onkel.

„Ich werde diesen Sonnenschein so vermissen", begann Hizashi plötzlich zu heulen. „Du bist keine große Hilfe", seufzte Nemuri nur, und half Shota dabei, die Sachen vom Frühstück wegzuräumen, als dieser bei dieser Bemerkung fluchtartig aufgesprungen war.

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Ständig ließ er den Blick über die Menge schweifen, ob er ihn irgendwo entdecken konnte. Ein zwei Meter großer Mensch stach schließlich aus der größten Menschenansammlung stets hervor, doch irgendwie fehlte von Toshinori jegliche Spur. Seufzend wandte sich Shota wieder der Aufgabe zu, den Punsch einzuschenken und merkte gerade noch rechtzeitig, dass er den Hahn wieder schließen musste, damit die heiße Flüssigkeit nicht überlief.

„Sensei, sind Sie sicher, dass Sie das machen wollen?", wollte Eijiro wissen, der mitbekommen hatte, wie abwesend Aizawa wirkte und wie oft er den Blick in der Menge schweifen ließ. Es machte ihm ein bisschen Angst, dass sein Lehrer mal wieder so unaufmerksam sein könnte, dass er sich am Ende wehtat, so wie beim Backen. Heißer Punsch war immerhin genauso schmerzhaft wie ein heißes Backblech und weitere Unfälle waren sehr ungünstig. Dabei war er auch nicht der einzige, der sich Sorgen um den Klassenlehrer machte. Immerhin wussten sie alle, dass die beiden sich noch nicht ausgesprochen hatten und die Abwesenheit von All Might sagte alles.

„Hört auf mich zu bemuttern und kümmert euch um euren Scheiß", fuhr er den Schüler ruppig an und knallte den Becher dabei so hart auf den Tisch, sodass er überschwappte und der Punsch über seine Finger lief. „Fuck", fluchte er sofort und zog seine Hand weg, „das war nur Zufall!" Doch er sah an ihren Blicken, dass sie sich Sorgen machten. Dabei hatte er gehofft, dass sie das bleiben lassen würden, wenn er sich irgendwie am Weihnachtsmarkt beteiligte. Sie hatten schließlich eine Party für Eri vorbereitet und nebenbei ihre Stände organisiert, da wollte er zumindest irgendetwas dazu beitragen. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass er in den letzten Wochen nicht sonderlich hilfreich gewesen war.

Sofort war Tsuyu mit einem feuchten Lappen zur Stelle, der die leichte Verbrennung etwas kühlte. „Wir bemuttern Sie nicht, quack, wir machen uns nur Sorgen", erklärte sie aufrichtig und tupfte sachte auf Shotas Hand ab, „Sie sollten ihn anrufen, wenn er nicht hier ist." Immerhin hatten sie alle mitbekommen, dass ihr Lehrer jemanden zu suchen schien. „Damit Sie nicht mehr suchen müssen!"

„Wir wissen, dass es nicht nett war, uns einzumischen und wir würden uns freuen, wenn sie beide sich wieder vertragen", mischte sich auch Ochaco ein und reichte Aizawa einen Keks zur Versöhnung, „immerhin sahen sie beide so aus, als wären sie füreinander bestimmt!"

Er fühlte sich immer noch furchtbar bemuttert, dennoch nahm er den Keks entgegen und biss davon ab. Wieso hatte er eigentlich angenommen, dass er verschont von diesen Gesprächen bleiben würde, wenn er sich mitten unter seine Schüler mischte? Wieso stand er überhaupt hier, wo er doch auch irgendwo in seinem Schlafsack liegen könnte, oder den anderen Lehrern beim Spendeneinsammeln unterstützen könnte? Irgendwie hatte er insgeheim zum einen gehofft, Toshinori so schneller zu finden und zum anderen ihm ebenso aus dem Weg zu gehen. Shota war sich noch immer furchtbar unsicher, was er sagen sollte, oder tun. Daher wusste er auch nicht, ob er froh oder traurig darüber sein sollte, dass Yagi nicht aufzufinden war.

„Vielleicht sollten Sie eine Runde drehen, und die Gegend erkunden. Sie hatten ja am Wochenende gar nicht die Möglichkeit, den Markt leer angucken zu können, bevor die Besucher eingetrudelt sind", meinte Eijiro im Versuch, seinen Lehrer etwas aufzumuntern, „oder Sie begleiten mich zur Wohnheimküche, um Keksnachschub zu holen. Ich könnte ein paar helfende Hände gebrauchen." Der Stachelkopf merkte, dass sein Lehrer ein bisschen frische Luft brauchte, oder zumindest ein wenig Abstand zu den anderen Schülern, die ihm alle so auf die Pelle rückten. Natürlich war es nicht wirklich sicher, ob sie die Kekse dann heil hierher brachten, oder Aizawa sie fallen ließ, oder einem der Gäste um die Ohren haute, aber es war zumindest ein Versuch wert, ihn ein wenig abzulenken und beim Suchen zu helfen.

Tatsächlich willigte Shota ein, ihm zu helfen und verließ mit Kirishima den Punschstand. Immer wieder suchte er die Menge ab, doch von Yagi fehlte jede Spur. „Vielleicht sollten Sie ihn wirklich anrufen", merkte der Rotschopf schließlich an, als sie im Wohnheim angekommen waren, „oder Sie warten bis zur Geburtstagsparty. Er wollte zumindest kommen." Aufmunternd lächelte er den Dunkelhaarigen an. „Machen Sie sich keine Sorgen. Er war nicht sauer auf Sie, sondern eher bestürzt, weil Sie so über ihn dachten. Aber er konnte wirklich nichts dafür, es war alles unsere Schuld", versicherte Eijiro, ehe er mit den Schultern zuckte, „aber davon wollen Sie bestimmt nichts hören, sonst hätten Sie den armen Punschbecher nicht so angepackt."

Beschämt färbten sich Shotas Wangen ein wenig rosa. „Ihr müsst mich für einen Idioten halten", seufzte er schließlich und schnappte sich ein paar der Keksdosen. Irgendwie schienen im Moment alle viel erwachsener zu sein als er selbst. Wann hatte sich dieses Lehrer-Schüler Gefüge so heftig verschoben, dass nun er von seinen Schülern lernen musste?

„Sind wir das nicht alle, wenn es um die Liebe geht?", meinte der Rotschopf verträumt, ehe er sich an den Hinterkopf fasste und eine entschuldigende Miene aufsetzte, „was nicht heißt, dass wir Sie für so etwas halten, Sensei! Aber Gefühle lassen niemanden kalt und man verhält sich immer seltsam. Ist wohl ein ungeschriebenes Gesetz." Immerhin konnte er nicht wirklich erklären, wie er mit Katsuki zusammengekommen war, wo der andere doch immer so rüpelhaft mit ihm umgegangen war , aber es war nun einmal so. Wo die Liebe hinfiel, da blieb sie zum Glück kleben. Oder wie auch immer dieses Sprichwort lauten mochte.

Auch wenn er nicht wusste wieso, half ihm dieses Gespräch doch ein wenig, sich zu beruhigen und sich wieder besser auf den restlichen Adventmarkt konzentrieren zu können. Solange er wusste, dass Toshinori nicht sauer war, würde es bestimmt einen anderen Grund haben, wieso der Blondschopf nirgendwo zu finden war. Zumindest hoffte Shota das.

~*~*~*~

„Alles Gute zum Geburtstag, Eri!", wünschten alle im Chor, nachdem sie ihr ein Lied gesungen hatten. Der Gemeinschaftsraum der 3A Klasse war großartig geschmückt worden. Überall glitzerte es, oder war es quietschbunt. Hier und da waren Prinzessinnen drauf oder Einhörner. Eine typische Party für kleine Mädchen also, obwohl sie ja nun schon 10 Jahre alt und somit gar kein so kleines Kind mehr war. Dennoch gefiel es ihr, denn immerhin machten sie sich diese Mühe für sie, wofür sie sehr dankbar war.

Ihre Augen schienen jedoch erst so richtig zu strahlen, als Nemuri und Shota die Torte reinbrachten. Ein schokoladenbeladener Kindertraum, der die beiden Erwachsenen in der Nacht eine Menge Zeit gekostet hatte. Beide freuten sich jedoch, dass es ihr so gut gefiel. Die Mühe hatte sich also gelohnt. Am liebsten hätte Eri sich auf die Torte gestürzt, doch sie wusste, dass sie sich benehmen sollte und sie teilen musste.

„Wünsch dir was, Eri!", verkündete Izuku, nachdem Shoto mit Hilfe seiner Macke die Kerzen entzündet hatte.

Natürlich wusste das kleine Mädchen ganz genau, was sie sich wünschte. Kurz glitt ihr Blick zu Shota, der von Nemuri neben das Kind geschubst wurde, damit sie ein Bild von den beiden knipsen konnte. Als er neben ihr stand und ihren Blick bemerkte, setzte er ein Lächeln auf und beugte sich zu ihr hinab. „Wünsch dir etwas, was du auch bekommen kannst", riet er ihr, weil er sich denken konnte, was sie sich gerne wünschen wollte. Doch sie sollte diesen Wunsch nicht vergeuden.

Auch wenn sie nickend zu ihm hochgrinste, ehe sie sich den Kerzen zu wandte, dachte sie in dem Moment, in der sie die Kerzen auspustete an genau diesen Wunsch, der sich zuvor in ihr geformt hatte. Nur weil ihr Papa keine Hoffnungen mehr hatte, wollte sie es ihm nicht gleichtun. Einer sollte immerhin noch weiterhin daran glauben, dass es noch gut ausgehen konnte. Hoffnung war immerhin etwas, was jeder Held tief in sich tragen sollte. Irgendwo in ihrem Papa war sie noch verborgen, aber es brauchte wohl erst Yagi, um es wieder frei zu graben.

Daher glitt Eris Blick auch sofort zur Tür, nachdem sie alle Lichter mit einmal gelöscht hatte. Allerdings passierte nicht das, was sie sich gewünscht hatte. Durch die Tür kam kein Toshinori, um ihren Dad auf seinen starken dünnen Armen rauszutragen. Tatsächlich fehlte von dem großen Mann jegliche Spur, obwohl er zugesagt hatte zu kommen und die Schüler etwas vorbereitet hatten, damit ihre beiden Lehrer sich wieder versöhnten und sie alle sich entschuldigen konnten.

„Und nun bekommt das Geburtstagskind das erste Stück vom Kuchen!", verkündete Nemuri und riss Eri somit aus ihren Gedanken. Sofort setzte sie wieder eine unbeschwerte Miene auf und wandte sich den anderen zu. „Die hat dein Daddy ganz allein gebacken. Ich hab ihm bei der Dekoration geholfen!", verkündete die dunkelhaarige Frau stolz und drückte Eri ganz fest.

„Echt? Das ist ja toll!", freute sich Eri und nahm sofort ein Stück Torte in den Mund, „mhmmmm ist das lecker!" Erneut fiel sie Shota um den Hals. „Das hast du toll gemacht", lobte sie ihn grinsend und gab ihm einen Kuss auf die Wange, wo sie einen großen Schokofleck hinterließ.

Kurz darauf hatte jeder ein Stück von der Torte vor sich und lobte ebenso den Klassenlehrer, der verlegen allen Blicken auswich. Am liebsten wäre es ihm, wenn der Tag bereits geendet hätte, nachdem Shota gemeinsam mit Eri Essen für sie beide gekocht hatte und sie etwas mehr gemacht hatten, falls Toshinori vorbeikam. Jetzt hier ebenso Aufmerksamkeit zu bekommen, machte ihn unglaublich verlegen. Vor allem wenn es wegen so etwas banalem wie einer Torte war, schließlich war er kein Meisterbäcker und ein Gebäck von Lunch Rush hätte bei weitem gewiss besser geschmeckt.

Die Stimmung bei der Party wurde danach wirklich ausgelassen, natürlich blieb alles im Rahmen, dennoch ließ sich Aizawa auf dem Sofa nieder, nachdem er sicher ging, dass Eri beschäftigt war, und ihn nicht brauchte, oder zu ihm sah. Nachdem er die gesamte Zeit über versucht hatte, Toshinori ausfindig zu machen, und er einfach nicht auftauchte, brauchte Shota einen Moment für sich. War der Blondschopf wegen ihm nicht aufgetaucht? Immerhin hatte er sich sehr daneben benommen. Unsicher strichen seine Finger über das Display seines Handys. Seit geraumer Zeit spielte er mit dem Gedanken, Yagi einfach anzurufen so wie man ihm schon so oft an diesem Tag geraten hatte, doch er fand einfach nicht den Mut dazu. Dabei müsste er doch nur den grünen Hörer zur Seite wischen. Eine einfache Sache. Aber er schaffte es nicht, obwohl sein Finger schon darüber schwebte.

„Haben Sie es schon versucht? Bei mir hebt er nicht ab", erklang plötzlich Midoriyas Stimme, ehe er sich neben seinen Lehrer aufs Sofa fallen ließ, „aber er ist bestimmt nur wieder in irgendetwas vertieft. Passiert ihm ja oft." Sofort, als ihm klar wurde, dass er die Stimmung killen könnte, fügte er rasch ein paar Ausflüchte an, dabei gab es bei Shota im Moment gar nichts mehr zu killen. Natürlich machte sich Izuku Sorgen um seinen Mentor, der sonst immer an sein Handy ging, oder zumindest zurückrief, wenn er nicht gleich antworten konnte. Dieses Verhalten war irgendwie untypisch für ihn. Immerhin versteckte er sich doch nur vor Aizawa, aber nicht vor Izuku, da könnte er zumindest doch kurz auf seine Nachrichten antworten.

Nachdenklich sah Shota auf und sah das Lächeln des Grünhaarigen, das fürchterlich aufgesetzt wirkte. Also riss er sich endlich zusammen und wischte auf dem Display zur Seite, um Toshinoris Nummer zu wählen. Das Freizeichen erklang, und er ließ es klingend, sehr lange sogar. Doch niemand hob ab. Seufzend legte er das Handy weg und versuchte sich nicht allzu sehr davon runterziehen zu lassen. Vielleicht kam er einfach nicht, weil er wusste, dass Shota sich hier aufhielt und er ihm aus dem Weg gehen wollte. Immerhin hatte der Dunkelhaarige diesen Gedanken auch noch bis vor kurzem gehabt.

„Daddy! Guck doch mal, was ich von Tante Nemuri und Onkel Zashi bekommen habe!", kam Eri freudestrahlend auf ihn zu und lenkte seine Gedanken von Toshinori weg. Das Mädchen streckte ihm ihren Arm entgegen. Darauf war ein Armkettchen befestigt, von dem ein paar Anhänger baumelten. „Siehst du das? Ein Mikrophon, eine Brille, eine Reitgerte und eine ...", zählte sie auf und stockte, als Aizawa danach griff. „Sonnenblume", flüsterte er leise. „Ja genau! Nemuri meint, dass die Anhänger für die Personen stehen, die ich liebe", fügte Eri grinsend an, „siehst du das? Das ist deine Brille!"

Shota nickte lächelnd, doch sein Blick hing noch immer an der Sonnenblume, die ihn an Toshinoris Frisur erinnerte, und auch ein wenig an die Form seiner Narbe. Allein bei dem Gedanken an den nackten Oberkörper des mageren Mannes wurde sein Lächeln wehmütig. Wo war er nur abgeblieben?

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