16. Dezember

Hallo ihr Lieben!

Ich hoffe euch gehts allen gut! Deutschland geht ja über die Weihnachtstage in einen harten Lockdown, hab ich gerade gesehen, bleibt alle gesund! ^__^

Im heutigen Kapitel habe ich einen kleinen Headcanon über Shota eingebaut, der in meinem Kopf herumgeschwirrt ist, und bisher noch in keiner FF so richtig zur Verwendung kommen konnte. Deswegen hab ichs hier mal eingebaut. Irgendwie gefällt mir der Gedanke, dass er eigentlich ganz viele Menschen um sich herumhat, die sich um ihn kümmern, und er trotzdem weiterhin so ein Griesgram ist xD

Viel Spaß beim Lesen!

LG Tina ^__^

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Nur zu gerne wäre Shota an diesem Morgen länger im Bett geblieben, oder hätte gar den gesamten Tag im Wohnheim verbracht, um sich um Toshinori zu kümmern, der an diesem Morgen alles andere als fit wirkte. Nur mit viel Überredungskunst hatte der Dunkelhaarige es geschafft, dem ehemaligen Profihelden dazu zu überreden, sich zumindest den Vormittag frei zu nehmen. Da die Schüler ohnehin weiter nur mit den Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt beschäftigt waren, sollte sich Yagi ohne schlechtes Gewissen ausruhen. Die Anstrengungen des Fotoshootings hatten ihn ausgelaugt und ziemlich mitgenommen, obwohl er ständig versichert hatte, dass es ihm gut ginge. Nun sah er allerdings so schlimm aus, dass Aizawa sogar Chiyo kurz darum bat, den abgemagerten Blonden zu untersuchen.

Auch wenn er nur zu gerne weiter auf Toshinori eingeredet hätte, um ihm zu erklären, dass er in Zukunft besser auf sich achten musste, war es doch wichtiger, als er sich ausruhte, anstatt sich Vorträge anzuhören. Also ließ er ihn schlafen und übernahm stattdessen die Aufsicht seiner Klasse, die darum gebeten hatte, auf dem Trainingsplatz eine Eislaufbahn zu installieren, um auszuprobieren, ob sie ihre Tanzschritte auf der Eisfläche ausführen konnten. Auch wenn sie als Helden allesamt geschickt sein mussten und eine gute Körperspannung besaßen, war es dennoch knifflig, Pirouetten und Luftsprünge auf Schlittschuhen vorzuführen.

Den gesamten Vormittag brachten sie damit zu, die Tanzschritte zu üben, auf dem ebenen Boden und auch auf dem Eis, während Shota selbst eine Trainingspuppe aufgestellt hatte, um die Zeit ebenso für ein wenig Training zu nutzen, und nicht einzufrieren, während er ihnen zusah. Obwohl ihm der Gedanke in den Sinn kam, dass er sich danach zum Aufwärmen an Toshinori kuscheln könnte, wollte er nicht erneut halb erfrieren. Eine Erkältung reichte ihm für die nächsten Monate.

„Aizawa-Sensei, wollen Sie nicht auch versuchen, mitzutanzen? Es macht bestimmt Spaß und wäre eine große Überraschung für die Zuseher", riss Ochaco ihn aus dem Gedanken, während er gerade mit einem hohen Kick seinen leblosen Trainingspartner umtrat und dieser ein paar Meter weit wegrutschte.

Argwöhnisch hob er die Augenbraue. „Ich und tanzen? Nein danke", murrte er nur. Auch wenn er ein paar Tänze kannte und hier und da Elemente davon fürs Training ganz nützlich waren, wollte er sich keinesfalls vor den Schülern zum Affen machen. Schon gar nicht auf dem Eis. Denn selbst wenn er ein Meister darin war, sich schnell und gewandt zu bewegen, hatte er in seinem gesamten Leben noch nie in Eislaufschuhen gesteckt. Nach seinem Absturz vom Dach hielt er ohnehin wenig von glatten und rutschigen Oberflächen. Wenn er sie vermeiden konnte, dann wollte er das nur zu gerne tun. Am Ende brach er sich noch ein Bein oder einen Arm und würde auch für das Training oder die Streifzüge länger flach fallen. Die letzten Tage hatten ihm da schon gereicht.

„Wollen Sie dann vielleicht einen Tee? Wir machen gerade eine Pause", bot das braunhaarige Mädchen weiter an und lächelte breit. Etwas Warmes würde ihm gewiss gut tun, immerhin wollten sie nicht, dass er sich erneut erkältete. Und bei einem gemütlichen Beisammensein konnte man auch viel besser plaudern, als wenn man vor Kälte zitterte.

Da ein Tee wirklich nicht schaden konnte, willigte er ein und folgte ihr zu den anderen, die sich längst zusammengerottet hatten und freudig miteinander plauderten. Als sie sahen, dass sich Aizawa ihnen näherte, machten sie etwas Platz, damit sie ihn in ihre Runde mit aufnehmen konnten, und reichten ihm einen dampfenden Becher. „Haben Sie eigentlich schon etwas für Eris Geburtstag geplant?", wollte Izuku sofort wissen, als er den Undergroundhero entdeckte.

Shota pustete kurz in seinen Tee, und umschloss den warmen Becher mit beiden Händen um seine kalten Finger zu wärmen. „Sie möchte gemeinsam mit mir kochen, aber ansonsten noch nichts", erklärte er. Eri hatte sich auch die letzten Jahre noch nie wirklich etwas gewünscht, weder zu ihrem Geburtstag noch zu Weihnachten. Viel lieber verbrachte sie einfach den Tag mit ihm und den anderen Menschen, die sie in ihr Herz geschlossen hatte. Eine schöne Geste, wie der Dunkelhaarige fand, denn es war für ihn unsinnig, sich unzählige Gegenstände zu wünschen, die ohnehin nach ein paar Wochen in der Ecke landen würden. Erinnerungen, die man sich schuf, begleiteten einen für immer, und das war etwas, was für ihn zählte. Vor allem mit dem Wissen, dass er sie bald verlieren würde.

„Meinen Sie, wir dürfen eine Party für sie organisieren?", fragte Tsuyu sofort. „Ja, dann kann sie die Eislaufbahn ausprobieren und wir machen eine Pyjamaparty und ...", begann Mina sofort zu planen und sprang freudig in die Luft, doch Shota legte nur den Kopf schief. „Eine Party wäre in Ordnung, aber übertreibt es nicht", mahnte er die Schülerin, die jedoch nickte und immer noch grinste. Sie würden sich schon etwas Tolles einfallen lassen. Immerhin mussten sie ja weiterhin dafür sorgen, dass ihre Lehrer sich näher kamen und dass sie Eri weiterhin hier behalten durften.

„Wo ist eigentlich All Might? Er wollte uns doch zeigen, wie toll er Eislaufen kann", bemerkte Toru und sah sich um, doch sie konnte den großen Blondschopf nicht finden. Bisher waren Aizawa und Yagi doch immer zusammen anzutreffen gewesen als wären sie aneinander geklebt. Hatten die beiden etwa Streit? Das wäre nicht optimal für das Vorhaben der Schüler.

Belustigt darüber, dass sie nach Stunden erst nachfragte, wo ihr Lehrer abgeblieben war, schnaubte Shota kurz. „Er fühlte sich nicht besonders und braucht etwas Ruhe", berichtete der Dunkelhaarige und musste ein Seufzen unterdrücken. Nur zu gerne würde er seinen Schülern nun erklären, dass sie sich in Zukunft bitte nicht respektlos gegenüber ehemaligen Helden verhalten sollten, doch er wollte nicht erwähnen, wieso Toshinori sich nicht gut fühlte.

„Schade, aber vielleicht geht es ihm später besser. Sie kommen doch wieder, und helfen weiter beim Basteln? Es muss noch so viel fertig werden", seufzte Momo und schüttelte den Kopf. Sie hatte sich und ihren Mitschülern einfach zu viel zugemutet und konnte jede Hilfe gebrauchen, die sie bekommen konnte. Daher nickte Shota, auch wenn es ihm nicht behagte, sich so sehr in weihnachtliche Vorbereitungen zu stürzen.

~*~*~*~

Später am Nachmittag bereute Shota seine Zusage jedoch sofort. Das Wohnheim seiner Klasse war so sehr geschmückt und dekoriert worden, dass er am liebsten sofort kehrt gemacht hätte, als er in den Gemeinschaftsraum trat. Doch da Yagi sich besser fühlte, und ihn begleitete, gab es kein Entkommen, vor allem da sich der Blonde bei ihm eingehakt hatte. Sofort wurden die beiden mit Punsch und Keksen versorgt, ehe sich Toshinori auf dem Sofa niederließ, während Shota es sich davor auf dem Boden gemütlich machte und sich an die langen Beine seines Kollegen anlehnte. Somit kam er besser zum Tisch und konnte einfacher arbeiten und dem Mann hinter ihm die Sachen zureichen, damit er sich nicht bücken musste. Erneut mussten sie Dinge zusammenkleben, und konnten so effizient und schnell zusammenarbeiten. Zumindest war das die Ausrede, die sich der Dunkelhaarige zurecht gelegt hatte, falls einer der Schüler eine dämliche Bemerkung zum Besten geben würde, weil sie so aneinander klebten.

Doch die Jugendlichen verloren kein Wort darüber, obwohl es doch ein Lächeln auf ihr Gesicht zauberte, als sie sahen, wie eng ihre beiden Lehrer zusammen saßen. Stattdessen ließen sie die beiden diesmal sogar eher in Ruhe, anstatt sie zu belagern. Es brannte zwar alle, mehr über das zu erfahren, was sich da zwischen den beiden entwickelt hatte, doch sie wollten nicht nervig erscheinen. Am Ende würden sie nur dafür sorgen, dass aus dem Pärchen doch nichts wurde und ihr Plan würde scheitern. Es war noch etwas Zeit bis Ende des Jahres, also ließen sie der Entwicklung erst einmal ihren freien Lauf. Man sollte schließlich nichts im Keim ersticken.

Als Mina und Kyoka einen Laptop heranschafften und Weihnachtsmusik anmachten, stöhnte Shota laut und genervt, ließ seinen Kopf gegen Toshinoris Beine sinken und wünschte sich weit weg. Wieso quälte man ihn so sehr?

Yagi fand die Reaktion seines Kollegen jedoch sehr amüsant und musste ein wenig lachen. „Du bist echt ein riesiger Weihnachtsmuffel", stellte er amüsiert fest und beugte sich etwas nach vor, um durch die dunklen Haare zu streichen, was Shota dazu veranlasste, die Augen zu schließen und die Berührung zu genießen. „Woher kommt das?"

Zunächst zuckte der am Bodensitzende nur mit den Schultern und seufzte leise. „Ich habe damit eben noch nie etwas Gutes verbunden", erklärte er leise und sah hoch zu Toshinori, der sich weiter nach vorne gebeugt hatte, und den Jüngeren musterte, der einen traurigen Gesichtsausdruck aufgelegt hatte. „Entweder hat man mich noch vor Weihnachten wieder abgeschoben, oder danach. Je nachdem, was es für eine Familie war. Aber meisten war ich Weihnachten allein", fügte Shota schließlich leise an und senkte seinen Blick wieder, um sich der Arbeit zu widmen, wegen der sie überhaupt hergekommen waren.

Völlig verwundert starrte Yagi auf den dunklen Haarschopf, der sich etwas von ihm entfernt hatte. „Wie meinst du das?", wollte er neugierig wissen und legte eine Hand auf Shotas Schulter, um ihn wieder näher zu sich zu ziehen, doch der andere wollte sich lieber auf die Bastelarbeit konzentrieren, und weniger über vergangene Tage nachdenken. „Bitte ... du kannst mir alles anvertrauen", erinnerte der Blonde ihn.

Seufzend ließ Shota den Kleber sinken und wandte sich um. Kurz ließ er den Blick schweifen, um sicher zu gehen, dass kein Schüler seine Ohren spitzte, um zu lauschen. „Ich bin als Waise aufgewachsen", erklärte er, „zumindest gehe ich davon aus, dass ich ein Waise bin ..." Ab einem gewissen Punkt in seinem Leben war es einfacher für ihn gewesen, davon auszugehen, dass seine leiblichen Eltern tot sein mussten. Der Gedanke daran, dass man ihn einfach in einem Waisenhaus abgegeben hatte, weil man ihn nicht wollte, tat zu sehr weh, auch jetzt noch hin und wieder. Aus diesem Grund verstand er Eri noch viel besser, als man vermuten konnte.

„Das wusste ich nicht ... tut mir leid ...", entschuldigte sich Toshinori sofort und wollte noch mehr sagen, doch Shota hob die Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen. „Ist schon in Ordnung. Woher auch? Ich hänge es schließlich nicht an die große Glocke, was schließlich unsinnig ist. Ich bin erwachsen und komme hervorragend klar", versicherte Aizawa ihm sofort. Er wollte auch gar kein Mitleid dafür, obwohl er sich doch zurückziehen ließ, um Toshinoris Nähe und Wärme erneut zu genießen. Jetzt musste er ja nicht mehr allein sein.

Für Toshinori war somit nun klar, was Shota damit gemeint hatte, als er von der Behörde und dem Jugendamt gesprochen hatte. Er kannte das System sehr gut und wusste auch, dass oft unfair gehandelt wurde. Nicht nur, weil er Eri adoptieren wollte, sondern weil er selbst als Kind darin gesteckt hatte. Ohne weiter darüber nachzudenken, dass sie sich gerade im Wohnheim der A-Klasse befanden und nicht allein waren, rutschte der ehemalige Profiheld vom Sofa und umarmte Shota von hinten. „Ich werde immer für dich da sein", versicherte er ihm.

Auch wenn es Shota im ersten Moment ein wenig dabei unwohl war, in aller Öffentlichkeit Gefühle und Zuneigung zu zeigen, vor allem vor seinen Schülern, lehnte er sich dennoch zurück und genoss die Umarmung. „Das ist schön ... aber ich hatte mich ohnehin damit abgefunden. Irgendwann nimmt man es einfach hin. Außerdem haben mich Hizashis Eltern aufgenommen, nachdem ich ihn kennen gelernt habe", fügte er an, um Toshinori davon abzuhalten, weiterhin mitleidig dreinzublicken. Auch wenn es Shota früher immer verletzt hatte, dass man ihn als Kind immer wieder abgeschoben hatte, entweder weil er zu verschlossen war, oder weil man ihn wegen seiner Macke abstempelte, hatte er sich damit längst abgefunden. Ohne diese Erfahrungen wäre er nicht der, der er heute war. Auch wenn die Yamadas sich später rührend um ihn gekümmert hatten, hatten ihn die Jahre davor sehr geprägt.

„Also sind Hizashi und du so etwas wie Brüder? Das erklärt auch einiges", lachte Toshinori und wirkte besänftigt zu erfahren, dass Shota nicht sein gesamtes Leben im Waisenhaus verbracht hatte. Allein das, was er bisher über sich verraten hatte, stimmte ihn schon traurig. „Fällt es dir eigentlich deswegen so schwer, andren Menschen zu vertrauen?", wollte er plötzlich wissen.

Nachdenklich runzelte Shota die Stirn und zuckte kurz mit einer Schulter. Darüber hatte er sich bisher noch nie viele Gedanken gemacht, aber es konnte gut sein. „Wie würdest du dich denn verhalten, wenn die Menschen dich wegen deiner Macke verurteilen, oder wegen deiner verschlossenen Art?", murmelte er leise und schloss die Augen, genoss Toshinoris Nähe, „es ist eben nicht einfach. Wenn sich Eltern aussuchen können, welches Kind sie haben können, wählen sie gerne die aufgeweckten und einfachen Kinder, mit denen sie wenig Arbeit haben, und ihren Erwartungen entsprechen." Wenn er nun darüber nachdachte, fühlte er sich noch mieser, dass Eri Gefahr lief, dasselbe durchmachen zu müssen. Immerhin war sie zu Beginn sehr schüchtern mit neuen Bekanntschaften und ihre Macke konnte immer noch außer Kontrolle geraten, wenn sie nicht aufpasste. „Ich hoffe nur, dass sie jemanden finden, der sie ...", begann er leise zu flüstern und sah zu Yagi auf, dessen Gesicht seinem plötzlich ganz nah war.

„...genauso liebt wie du?", beendete Toshinori den Satz des anderen leise, weil Shota die Worte im Hals stecken geblieben waren, als er bemerkt hatte, dass er ihm näher gekommen war, „das ist unmöglich, aber hoffen wir aufs Beste." Niemand konnte Eri so sehr lieben wie der Dunkelhaarige. Er hatte sein gesamtes Leben für das Mädchen umgekrempelt. Immerhin könnte sich der ehemalige Profiheld niemals vorstellen, dass er ansonsten hier mit ihm, Arm in Arm, sitzen würde, und verträumt seine Lippen anstarrte. Der Aizawa, den er vor Jahren kennen gelernt hatte, war eiskalt und unnahbar gewesen; hatte All Might immer mit bösen Blicken bedacht und ihn ständig bekrittelt. Doch Eri hatte sein Herz aufgetaut und ihm empfänglich für Liebe gemacht. Tatsächlich musste Toshinori sich eingestehen, dass er sich schon vor langer Zeit in Shota verliebt hatte, diese Träumerei jedoch weit nach hinten geschoben hatte, weil er sich nie sicher war, woran er bei dem Dunkelhaarigen war und Shota auch nie einen Hehl daraus gemacht hatte, was er von All Might hielt. Aber jetzt, in den letzten Tagen, hatte er sich doch dazu hinreißen lassen, diese Gefühle hervorzukramen und wurde nicht enttäuscht. Das wäre vor ein paar Jahren noch niemals möglich gewesen.

Auch Shota versank im Gedanken und hoffte wirklich inständig, dass Eri all das, was er durchmachen musste, erspart blieb. Doch er wagte daran zu zweifeln, dass sich an dem System in all den Jahren etwas verändert hatte. Sie würde es auf jeden Fall nicht leicht haben und er hoffte, dass er vielleicht doch noch eine Chance bekommen würde, um sie zu adoptieren. Vielleicht, wenn das Jugendamt verstand, dass er doch dazu fähig war, sich um das Kind zu kümmern, und nun mit Yagi an seiner Seite, würde es vielleicht eine Möglichkeit geben. Doch es wäre unfair von Shota, seinen Kollegen zu missbrauchen, und diese Beziehung, falls sich etwas mehr daraus entwickelte, war einfach zu frisch, um ihn für irgendetwas zu verpflichten. Es war noch immer seine Angelegenheit und nicht Toshinoris. Schließlich versuchte Shota noch immer zu verstehen, wieso er sich plötzlich so sehr zu ihm hingezogen fühlte. Er wollte es erst herausfinden, bevor er ihn zu irgendetwas zwang. Nach dem gestrigen Tag war die Gefahr, dass Yagi sich zu irgendetwas verpflichtet fühlte nur weil er dachte, er müsste es tun, zu groß. Immerhin wusste Shota nun, dass sein gegenüber einfach schlecht darin war, Nein zu sagen.

Während beide tief in ihren Gedanken versunken waren, bemerkten sie nicht, dass ein paar Schüler inne gehalten hatten und die beiden beobachteten. Als Kyoka merkte, dass der letzte Weihnachtssong bald vorbei, hielt sie ihren Finger bereit, um einen bestimmten Titel auszuwählen, und zu starten. Plötzlich erklang „All I want for christmas is you" laut schallend aus dem kleinen Gerät, während die angehenden Helden gespannt auf die beiden Männer blickten und darauf warteten, ob etwas passieren würde. Immerhin wäre dieser Song doch ziemlich passend, sich noch viel näher zu kommen.

Für einen kurzen Augenblick sah es so aus, als ob nichts passieren würde, doch ein paar Wimpernschläge und prüfende Blicke später, lehnte sich Shota die letzten Millimeter, die zwischen ihren Lippen gelegen hatten, nach vorne, um Toshinori zu küssen. Auch wenn sie versuchten sich zusammen zu reißen, entkam Kaminari doch ein lauter verträumter Seufzer, der dazu führte, dass die beiden Lehrer zusammenzuckten. Sie hatten tatsächlich vergessen, wo sie sich befanden und wer bei ihnen war. „Das ist doch süß", seufzte Denki verträumt und sah zu Jiro, die ihn böse ansah, weil er den Moment versaut hatte.

„Ups, jetzt ist die Katze wohl aus dem Sack", flüsterte Yagi, mit erröteten Wangen, doch mit einem Lächeln im Gesicht. Auch Aizawa war rot angelaufen. „Aber das ist ja nichts Schlechtes", fügte er weiter etwas lauter an und legte eine Hand auf die roten Wangen des Dunkelhaarigen, „wir müssen uns nicht verstecken."

„Wird auch mal Zeit, bevor sich nochmal einer die Griffel verbrennt, oder dämlich im Weg rumsteht!", motzte Katsuki herum und verschränkte die Arme. „Darf ich dich daran erinnern, dass du mal die halbe Küche in die Luft gesprengt hast, als du bemerkt hast, dass du auf Eijiro stehst?", erinnerte Mina den maulenden Blondschopf und knuffte ihn in den Arm. „Halt doch die Klappe", keifte Bakugo zurück und fand sich prompt in einer Umarmung von seinem Freund wieder, damit er das Mädchen nicht in die Luft jagen konnte.

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