Nach dem USJ Vorfall ...

Hauptfiguren: Shota Aizawa, Hizashi Yamada, Nemuri Kayama


Sein Herz rutschte ihm nicht nur sprichwörtlich in die Hose, sondern bis in die Zehenspitzen hinunter, als er die Durchsage des Schulleiters hörte. „Die USJ wird von Schurken angegriffen. Alle verfügbaren Helden sollen sich sofort sammeln und dorthin aufbrechen. Ich wiederhole: Die USJ wird angegriffen." Es dauerte jedoch einen Moment, als er realisierte, was genau er gerade gehört hatte. Seine Beine wollten zunächst gar nicht reagieren, erst als ihm ein paar Schüler der 1-B zuriefen, dass er sich lieber mal beeilen sollte, kam Bewegung in seine Gliedmaßen.

Present Mic schossen zig Gedanken durch den Kopf, während er am Sammelplatz eintraf und sofort nach Midnight Ausschau hielt. „Der Schulleiter hat gesagt, dass Thirteen und Eraser alleine mit den Kindern dort waren, All Might ist aber schon auf dem Weg dorthin. Wir sollten uns trotzdem beeilen", klärte die Dunkelhaarige den anderen auf, der etwas verspätet zu den anderen gekommen war. Mic nickte nur, und deutete der Dunkelhaarigen, dass sie lieber sofort aufbrechen sollten, als auf weitere Anweisungen zu warten. Er hatte ein schreckliches Gefühl.

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Beim Unforeseen Simulation Joint angekommen, bewahrheitete sich sein flaues Gefühl tatsächlich, als er Aizawa bewusstlos in den Armen der Schüler entdeckte. Blutüberströmt. Für Fragen blieb allerdings keine Zeit. Vor ihnen standen eine Vielzahl an Schurken, vor denen die Schüler beschützt werden mussten und All Mights Limit war bereits bis zum Anschlag ausgeschöpft, war es das schließlich schon zuvor gewesen. Yamada wollte sich gar nicht ausmalen, wie sich vor allem sein ehemaliger Schulkollege Hals über Kopf in den Kampf mit dieser Masse an Gegnern gestürzt haben musste, um die Schüler zu schützen. Nun war es an den anderen Helden, den Kindern beizustehen und sie sicher hier rauszubringen.

Glücklicherweise wurde niemand von den Schülern ernsthaft verletzt. Nur Midoriya, der sich mal wieder selbst ein paar Verletzungen zugefügt hatte, musste zu Recovery Girl. Das Problemkind, wie Aizawa ihn immer nannte, hatte sich wohl in den Kampf zwischen All Might und diesem seltsamen stillen Schurken eingemischt. Hizashi wurde ganz übel, als die anderen Schüler davon erzählten, wie ihr Klassenlehrer sich in die Schurkenmenge gestürzt hatte, und schließlich erst von diesem Nomu in den Boden gestampft wurde. Anscheinend war die Macke des Wesens nicht auszulöschen gewesen, sonst hätte Aizawa keine Probleme gehabt. Wobei eine solche Fülle an Gegnern auf Dauer sogar für Eraserhead schnell zur Herausforderung wurden, auch wenn er seit Jahren den Nahkampf trainierte. Zwar hatte er eine Menge Erfahrung als Einzelkämpfer, doch übermächtige Gegner waren selbst für einen Vollprofi nicht einfach zu erledigen.

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Der Geruch und die Geräuschkulisse des Krankenhauses ließen Übelkeit in ihm aufsteigen, dennoch hatte er den Raum seit seiner Ankunft kein einziges Mal verlassen. Auf dem Bett vor ihm lag sein bester Freund, einbandagiert wie eine Mumie. Seine Arme waren zersplittert worden und er hatte sich einen Schädelbruch zugezogen. Noch während die eingetroffenen Lehrer dafür gesorgt hatten, die restlichen Schurken zu bekämpfen und in Gewahrsam zu nehmen, hatte man Thirteen und Eraserhead mit einem Krankenwagen weg gebracht. Aus diesem Grund hatte Yamada sich auch abgesetzt, sobald es möglich war. Er machte sich fürchterliche Sorgen um das Häufchen Elend, das vor ihm lag. Glücklicherweise waren die beiden verletzten Helden jedoch in einem stabilen Zustand und es bestand keine Lebensgefahr. Nicht mehr.

Hizashis Handy vibrierte und riss ihn aus der Starre, in die er verfallen war. Es war Kayama, vermutlich wollte sie wissen, wie es um Shota stand. Der Blonde schluckte kurz, ehe er sich von dem Stuhl erhob und in die andere Ecke des Raums ging, zum Fenster, gegen das er sich lehnte. „Hey ... seine Arme sind verletzt und sein Gesicht wurde entstellt. Anscheinend hat er auch einen Schädelbruch, und es kann sein, dass er vielleicht ..." Yamada brach ab, biss sich kurz auf die Lippen und seufzte.

„Was vielleicht? Gibt es Folgeschäden?", fragte Nemuri entsetzt nach, „Mic? Alles in Ordnung?" So wortkarg und ruhig kannte sie ihren Kollegen gar nicht. „Spucks schon aus!"

Der sonst so laute Voicehero seufzte und fuhr flüsternd fort. „Maybe hat es Auswirkungen auf seine Augen. Kann sein, dass er sogar ..." Er konnte es gar nicht aussprechen. Wollte er auch nicht. Solange etwas nicht laut ausgesprochen wurde, bestand noch die Möglichkeit, dass es nicht Realität wurde. An diesen recht kindlichen Gedanken klammerte er sich in diesem Moment verzweifelt fest.

„Scheiße, Mann." Midnight seufzte schwer. „Hoffen wir einfach aufs Beste. Recovery Girl ist schon auf dem Weg zu euch. Sie hat wohl All Might und Midoriya zuerst versorgt."

„Okay, gut zu wissen", meinte Yamada und sah zu den Krankenbetten, „kommst du später auch noch vorbei? Ich schreibe dir, wenn er aufwacht."

„Danke dir. Bis später", verabschiedete sich Nemuri, ehe sie sich räusperte, „und Hizashi: Nimm es nicht so schwer, ja? Er wird wieder. Glaub einfach dran!"

Das Gespräch war beendet und das Handy schnell wieder weggepackt, ehe sich Yamada wieder auf den Stuhl vor Aizawas Bett niederließ. Midnight hatte leicht reden. Wie sollte er es nicht schwer nehmen? Dieser große Schurke hatte Shota fast zerquetscht, so etwas weckte furchtbare Erinnerungen ihn im. Er hatte keine Lust, noch einen Freund durch einen gigantischen Angreifer zu verlieren. Das Gefühl von Leere überkam ihn und umschloss sein Herz mit einem eisigen Griff. Zum Glück würde Aizawa durchkommen, aber als er ihn blutüberströmt und bewusstlos gesehen hatte bei seiner Ankunft im USJ, hatte er für einen kurzen Moment mit dem Schlimmsten gerechnet. Wer sah seine Freunde schon gerne sterben? Noch so eine Tragödie hätte er nicht ertragen.

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Wie lange er schon dasaß, wusste er nicht, als die Tür sich öffnete und die alte Frau in den Raum kam. „Oh, Present Mic, schön, dass du noch hier bist. Eraserhead tut es gewiss gut, wenn jemand hier ist, sobald er aufwacht", freute sich Recovery Girl und ging auf die beiden Krankenbetten zu, um ihre Macke an den Verletzten anzuwenden, „mittlerweile sollten die beiden wieder etwas bei Kräften sein, um die erste grobe Heilung zu überstehen."

Sofort machte ihr Yamada platz und wich zur Seite. Eigentlich wäre es nun an ihm, einen blöden Spruch zu klopfen, während Chiyo ein Küsschen auf Aizawas Stirn setzte, immerhin kam es nicht oft vor in letzter Zeit, dass sein Kumpel solche Zärtlichkeiten erfuhr. Es war einfach nicht der Moment dafür. „Stimmt es, dass seine Augen ...", wollte er stattdessen wissen, brachte den Satz allerdings nicht zuende, weil seine Stimme versagte. Gerade ihm! Er, der mit Worten um sich werfen konnte, der Voicehero schlechthin, hatte plötzlich keine Stimme mehr.

„Nun, das wissen wir, sobald er wach ist und die Bandagen abgenommen werden können. Schäden werden wohl bleiben, so übel wie dieser Nomu ihn zugerichtet hat, aber hoffen wir einfach, dass es nicht allzu schlimm ist", versicherte die Alte ihm, „jetzt ist er erst einmal soweit geheilt, dass der Schädelbruch weg ist. Wenn er wieder etwas bei Kräften ist, nehme ich mir die Arme vor." Damit war Aizawas Behandlung für heute wohl abgeschlossen und sie widmete sich Thirteen.

Seufzend kehrte Mic auf seinen Stuhl zurück und strich Shota eine Haarsträhne aus dem einbandagierten Gesicht. Eine Geste, für die er normalerweise gewiss eine gescheuert und einen bösen Blick zugeworfen bekommen hätte. Stattdessen blieb der Schwarzhaarige regungslos liegen. Yamada hatte sich oft darüber lustig gemacht, dass das Fangtuch seines Freundes so aussah, als wäre er eine halbe Mumie. Wenn er nun so darüber nachdachte, würde er in Zukunft wohl darauf verzichten.

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Eine Ewigkeit schien vergangen zu sein, seit Recovery Girl sich verabschiedet und ihm geraten hatte, sich auch etwas auszuruhen, als Yamada plötzlich ein Stöhnen hörte. Da er sich mittlerweile mit dem Oberkörper auf das Bett gestützt hatte, musste er aufsehen. „Scheiße", murrte Shota leise und versuchte seine eingegipsten Arme zu bewegen, was ihn schmerzerfüllt ausatmen ließ.

„Sssssh, bleib ruhig Eraser, alles ist gut", erklärte Yamada sachte und legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter, damit er aufhörte sich weiter bewegen zu wollen, „du bist im Krankenhaus und erholst dich von deinen Verletzungen. Es ist vorbei, alles ist gut."

„Wie ... geht es ... den Schülern?", war die erste Frage, die über Aizawas Lippen kam, wofür ihn Hizashi ein bisschen bewunderte. Er hätte sich wohl zuerst nach seiner eigenen Lagen erkundigt, anstatt sich um das Wohl anderer zu kümmern. Oder etwa nicht?

„Alle sind heil rausgekommen. Wir konnten 72 Schurken festnehmen und All Might hat sich um den Großen gekümmert. Allerdings sind 2 entkommen", fügte Hizashi leicht bitter an. Natürlich war das Endergebnis ziemlich gut, aber es war nicht perfekt, weil diese zwei entkommen waren. Gerade der Anführer war davon gekommen und dieser Nebelmann, der Portale erschaffen konnte.

Stille kehrte kurz ein, während Yamada seinen Freund musterte. Was wohl in ihm vorging? Man konnte nicht sehen, ob er nachdachte. Shota stöhnte erneut. „Mic?", fragte er unsicher. Ein Tonfall, denn man von Aizawa kaum zu hören bekam, was Hizashi ein bisschen verunsicherte. „Wieso ... sehe ich nichts? Nimm das ... weg."

Erneut blieben Yamada die Worte, die er sonst gern laut herausposaunte im Halse stecken. Er hatte die ganze Zeit darüber nachgedacht, wie er seinen Freund aufs Schlimmste vorbereiten könnte, aber um ehrlich zu sein, hatte er insgeheim gehofft, dass Midnight bis dahin hier wäre. Sie würde gewiss die richtigen Worte finden. „Shota ...", begann Hizashi zu sprechen, „deine Augen ... dein Gesicht ... du wurdest übel zu gerichtet. Deswegen die Bandagen. Ich kann sie nicht wegnehmen."

Aizawa schluckte und unterbrach sein begonnenes Grummeln sogleich wieder, nachdem ihn Mic nicht bei seinem Heldennamen nannte. Ein Indiz dafür, dass es wohl etwas Ernsteres war. Natürlich konnte er sich noch schwammig daran erinnern, dass dieser große Schurke seinen Kopf ein paar Mal auf den Boden gerammt hatte. Logisch, dass er sich Verletzungen dabei zugezogen hatte, aber so übel? Moment mal ... „Heißt das ...?"

Die Panik in der Stimme seines besten Freundes entging Yamada nicht. Leicht überfordert mit der Situation, legte er seine Hände beruhigend auf Aizawas Arm und die Schulter, da dieser versuchte sich aufzurichten. In diesem Moment war er froh, dass er nicht das Gesicht des Blonden sehen konnte, dem die Ratlosigkeit groß im Gesicht stand. „Es muss nichts heißen, Shota. Recovery Girl ist sich sicher, dass es keine schweren Folgeschäden gibt." Er brachte es einfach nicht über sich. Für jeden Helden wäre es schlimm, sein Augenlicht zu verlieren, allerdings war es für jemanden, dessen Macke sich nur über Blickkontakt aktivieren ließ, tausend Mal schlimmer.

Zumindest schien es zu helfen, um ihn zu beruhigen. „Und meine Arme?"

„Die Alte kommt morgen wieder und macht dann den Rest. Sie meinte, dass deine Energie gerade mal für deinen Kopf gereicht hat. Also sleep and chill, Eraser!" Endlich schaffte Hizashi es wieder, halbwegs er selbst zu sein, auch wenn er sich schlecht fühlte, seinem Kumpel nur die Hälfte erzählt zu haben. Es blieb nur zu hoffen, dass Aizawas Augenlicht keinen Schaden genommen hatte, dann musste er auch kein schlechtes Gewissen haben. Sicherheitshalber schrieb Yamada schnell eine Nachricht an Nemuri.

Irgendwie schien die Mumie nicht sonderlich zufrieden. „Morgen erst, hm? Scheiße, ich will hier raus", meinte Shota müde. Der Dunkelhaarige hasste Krankenhäuser und lag nur ungern still herum, außer wenn es wirklich nötig war zu schlafen. Daher hatte er auch überall seinen Schlafsack dabei, um zwischendurch ein schnelles Nickerchen abhalten zu können.

„Really? Es wird dich nicht umbringen, wenn du dich mal ausruhst. Deine Augenringe werden es dir auch danken", scherzte der Blonde und fühlte sich schon ein bisschen wohler in der Situation. Irgendwie war es einfacher, dumme Sprüche zum Besten zu geben, als über ernste Dinge sprechen zu müssen.

„Pff", schnaubte Aizawa, „sagt genau der richtige." Bei den drei Jobs, die Present Mic hatte, blieb auch oft keine Zeit zu schlafen, allerdings war er eher der Mensch, der lieber in seinem Bett ein paar Stunden schlief, als irgendwo in einer Ecke zu schlafen, so wie der Dunkelhaarige. Sie waren schon seltsame Helden, und eigentlich nicht wirklich Personen, die man sich als Vorbild nehmen sollte.

Beide lachten kurz, bis Shota schmerzerfüllt stöhnte. „Ich dachte wirklich, dass es das gewesen wäre diesmal. Dieser Typ war unglaublich stark und die Macke von diesem Shigaraki ... mein Ellbogen ist komplett im Arsch. Wie hat All Might das nur hingekriegt?" Auch wenn Eraserhead meist kein gutes Haar an dem neuen Kollegen ließ, war er dennoch oft genug von den Leistungen des Nummer Eins Helden beeindruckt. Doch wer war das nicht?

Hizashi entging es nicht, wie wehmütig sein Freund seit Schultagen geklungen hatte. Nach den Erzählungen der Schüler zu folgen, hätte es wirklich schlimm für den Klassenlehrer der 1-A ausgehen können. Irgendwann, wenn auch er besser vorbereitet war, würden sie über dieses traumatische Erlebnis reden müssen. Natürlich brauchten sie dafür auch Wein oder Bier. Also stürzte er sich lieber auf das All Might Thema. „Nun, der Kerl hats einfach drauf, am I right? Hat sich aber total verausgabt, Cementoss musste ihn heimlich zur Hintertür rausschaffen, damit die Schüler ihn nicht sehen", erzählte Mic begeistert. Eigentlich war es schade, dass sie den Kampf verpasst hatten, es wäre wirklich interessant gewesen, dem Friedenssymbol beim Kämpfen zuzusehen.

„Zum Glück ist er doch noch aufgetaucht", murmelte Aizawa müde.

„Hm, ja." Yamada war überrascht, dass Aizawa dem großen Helden keine Vorwürfe machte, weil er nicht wie verabredet aufgetaucht war. Immerhin hätte es dann anders ausgehen können. Doch ihm fiel rasch ein, dass sich Eraserhead wohl so oder so in den Kampf gestürzt hätte, um die Schüler zu schützen. Ob nun alleine oder zu zweit gegen mehr als 50 Personen gleichzeitig zu kämpfen, machte wohl keinen großen Unterschied, auch wenn All Might wohl alle einfach hätte wegfegen können und dieser Nomu sich dann nur ihm gewidmet hätte, anstatt Aizawas Kopf in den Boden zu rammen. Vermutlich war Shota aber auch nur zu müde, um sich Gedanken darüber zu machen.

Kurz darauf öffnete sich auch schon die Tür, und Midnight betrat den Raum. Anstelle ihres aufreizenden Superheldenkostüm trug sie normale Alltagskleidung und hatte ihre Haare hochgesteckt. „Hey, Jungs. Wie geht's euch so?", fragte sie vorsichtig und schloss die Tür hinter sich wieder. Sie hielt kurz erschrocken inne, als sie den Einbandagierten in seinem Bett entdeckte. „Oh Mann, Eraser ... du machst Sachen!"

„Weil ich darum gebeten hatte, dass man mit meinem Gesicht den Boden aufwischt", erwiderte Shota leicht sarkastisch und seufzte, „ernsthaft, wieso seid ihr beiden hier? Solltet ihr euch nicht um die Schüler kümmern?" Schließlich konnte er es nicht. Weder konnte er etwas sehen, noch seine beiden Arme bewegen und er könnte schwören, dass keiner der beiden ihm helfen würde aufzustehen und aus dem Krankenhaus zu verschwinden. Er wusste selbst, dass es besser wäre, erst einmal auf weitere Behandlungen zu warten, um wieder fitter und mobiler zu werden, auch wenn es ihm zuwider war.

Die nette Plauderei zwischen Freunden war wohl nun vorüber. Yamada seufzte leise, damit keiner der beiden ihn hören konnte. Eine ungezwungene Unterhaltung mit Shota war immer nur eine kurzlebige Sache. Wie sie es dennoch geschafft hatten, Freunde zu werden, war eigentlich den meisten ein Rätsel. Aber es war zumindest ein gutes Zeichen, wenn Aizawa wieder der alte wurde.

„Na hör mal! Wir machen uns Sorgen um dich! Ich hab dir sogar etwas Süßes mitgebracht!", beschwerte sich Nemuri und stemmte die Hände in die Hüfte, „du bist unmöglich!"

„Wow, toll. Ich kann meine Arme nicht bewegen und auch nichts sehen, wie soll ich da überhaupt etwas essen?", gab der Dunkelhaarige zynisch zurück.

Auch wenn es wirklich unpassender nicht sein könnte, musste Hizashi laut zu lachen anfangen. Die Anspannung der letzten Stunden hatte sich gelöst und seine Sorgen begannen zu verfliegen. Die Unterhaltung der beiden, die unpassender nicht sein könnte für so einen Augenblick, verlieh ihm einfach das Gefühl von Sicherheit und das alles so war wie früher. Dafür bekam er natürlich einen seltsamen Blick von Kayama zugeworfen und sicher hätte ihn auch Aizawa finster angeblickt. Aber es war einfach befreiend.

„Irgendwie hab ich das Gefühl, dass Mic auch eins aufn Kopf gekriegt hat", dachte Nemuri laut nach und wuschelte durch die blonden Haare des Voiceheros, was diesem gar nicht gefiel. Schließlich brauchte er für das Styling jeden Morgen ewig, damit es so aussah wie er es gerne wollte. „Aber zurück zu dir, Eraser! Wir werden dich schon füttern und pflegen. Ob du willst oder nicht!" Tatsächlich klangen ihre Worte wie eine Drohung und beide Männer könnten schwören, dass sie mit ihrer Peitsche geknallt hätte, wenn sie diese dabei gehabt hätte. „Auf jeden Fall solltest du dich schonen und ausruhen. Wenn du etwas brauchst, sind wir für dich da, das weißt du, ja?"

„Hm", gab Eraserhead nur müde von sich. Es war schon schwer für ihn bei all den Bandagen zu sprechen, und das Gähnen, das sich nicht mehr unterdrücken ließ, schmerzte umso mehr.

„Schlaf ein bisschen, wir bleiben hier und passen auf dich auf", meinte Midnight zärtlich und küsste Aizawa sanft auf die Stirn. Da er nicht protestierte oder sich sonst irgendwie gegen diese Geste wehrte, war er wohl bereits eingedöst. „Ich bin echt heilfroh, dass es ihm gut geht", sagte sie leise an Yamada gewandt, der nickte. Natürlich hatte Nemuri sich ebenso große Sorgen gemacht. Seit ihrer gemeinsamen Schulzeit war sie wie eine große Schwester für die beiden, obwohl sie nur ein Jahr älter und einen Jahrgang über ihnen war. Seither waren sie immer irgendwie zusammen geklebt, und hatten schon einiges durchgemacht und durchgestanden. Und obwohl sie doch eher ein ungleiches Trio waren, wusste jeder, dass er sich auf den anderen verlassen konnte. Daher stand es auch außer Frage, dass sie sich um Shota kümmern würden, sollte er die Bandagen länger tragen müssen, oder der schlimmste Fall eintreten, auch wenn er sich wohl dagegen aussprechen würde. Doch sie wussten, dass auch er ihre Fürsorge zu schätzen wusste, und es genauso für sie machen würde, auch wenn er es vermutlich nicht so einfach zugeben würde. Schließlich waren sie wie eine Familie, immer füreinander da.

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