Heiße Sommertage
50 Follower Special! Vielen Dank!
Und zu Mics-Bday! ^___^
Diesmal ist es eine überhaupt nicht düstere, und eher lustigere Story! Ich hoffe sie gefällt euch, weil ich sie gerade in den letzten 2 Stunden geschrieben habe und nicht mehr korrekturlesen konnte. (Fehler dürfen gerne gemeldet werden. xD)
Viel Spaß beim Lesen!
Lg Tina ^__^
Hauptfiguren: Shota, Hizashi, Izuku, Shoto, Tenya
Nebenfiguren: Eri, Nemuri, Vlad King, Ochako, Tsuyu
~*~*~*~
Als Nedzu verkündete, dass sie sich alle ein verlängertes Wochenende am Strand verdient hatten, hätte Shota nicht angenommen, dass er damit tatsächlich meinte, dass beide Heldenklassen plus Klassenlehrer und Verstärkung durch weitere Lehrer damit gemeint waren. Im Grunde genommen hatte er einfach gehofft, dass er verschont davon bleiben würde. Der Undergroundhero war einfach weder gemacht für die Sonne, noch für den Strand, geschweige den für die Sonne! Doch als Aufsichtsperson und Verantwortlicher der 1-A war es ihm nicht möglich, sich davor zu drücken. Dabei waren so viele andere Lehrer anwesend, denen er diese Bürde auferlegen könnte. Kayama war schließlich selbst Klassenlehrer einer der höheren Jahrgänge, da würde es ihr gewiss nichts ausmachen, seine Aufsichtspflicht zu übernehmen. Er kam jedoch nicht einmal dazu, sie zu fragen und die Heldenarbeit als Vorwand vorzuschieben, da lag auch schon Hizashis Arm auf seiner und auf Nemuris Schultern. „Strandausflug! Das wird so genial! Eri darf auch mit! Wer kommt mit mir shoppen?!", rief er viel zu laut und euphorisch aus. Ein Zeichen, dass Shota sich einfach nicht davor drücken konnte.
~*~
Nachdem sie den gesamten Weg über den Schülern eingebläut hatten, was sie im Falle eines Notfalls zu tun hatten, konnte der Spaß sofort beginnen, als sie im Hotel ankamen. Die Jugendlichen vergeudeten kaum Zeit dafür, sich die Zimmer richtig anzusehen. Stattdessen warfen sie ihre Koffer und Reisetaschen nur auf ihre Betten und schlüpften rasch in ihre Badesachen. Manche von ihnen hatten sie bereits unter ihre Straßenkleidung gezogen und konnten es kaum erwarten an den Strand zugehen. Da das nicht ohne Begleitperson möglich war, erklärte Yamada sich dazu bereit, mit ihnen schon einmal voraus zu gehen. Gemeinsam mit Nemuri und einer großen Gruppe verschwand der Blondschopf, während Aizawa zurückblieb, um den Check-In zu überwachen.
Auch wenn Eri ihnen wehmütig nachsah, blieb sie an Shotas Hosenbein kleben, als würde eine unsichtbare Kraft sie davon ziehen, wenn sie ihn losließ. Der Dunkelhaarige vermutete, dass es noch ein bisschen zu viel für sie war. Immerhin befanden sich hier viele Menschen, die Schüler verhielten sich sehr hibbelig und sie hatte vermutlich noch nie einen Strand gesehen. Schon allein die Shoppingtour mit Kayama und Yamada schien ein großes Abenteuer für die Kleine gewesen zu sein. Noch nie in ihrem Leben hatte sie einen Badeanzug getragen. Glücklicherweise hatten die beiden auch daran gedacht, ein paar Schwimmflügel und einen Schwimmreif für das Mädchen zu kaufen. Aizawa bezweifelte jedoch, ob es eine gute Idee war, sie ins Meer zu lassen. Eri konnte nicht schwimmen und das Meer war riesig. Was, wenn sie davon trieb? Allein der Gedanke reichte, dass Shota in die Hocke ging, um das Kind in den Arm zu nehmen und hochzuheben.
Nur zu gerne hätte er sich mit ihr in das Hotelzimmer zurückgezogen, das er sich mit Yamada teilte, doch das Mädchen hatte tatsächlich einen anderen Plan. „Darf ich meinen Schwimmanzug anziehen?", wollte sie neugierig wissen.
„Wenn du möchtest gerne", antwortete der Dunkelhaarige, „aber du weißt, dass du nicht ohne einen Erwachsenen zum Wasser darfst, oder?" Auch wenn sie es zig mal durchgekaut hatten, wollte er noch einmal überprüfen, ob die Worte in ihrem Kopf hängen geblieben waren.
Die weißen Locken sprangen auf und ab, als Eri nickte. „Ich weiß. Zashi will mir zeigen, wie man schwimmt", erklärte sie etwas leiser, jedoch mit freudiger Stimme. Sie hatte so viel nachzuholen und war froh, dass man ihr sehr viel Hilfe zuteilwerden ließ. „Die Bewegungen habe ich schon geübt!", meinte sie mit einem leichten Lächeln.
Shota erwiderte das Lächeln, ehe er sie auf dem Bett absetzte, nachdem sie das Zimmer betreten hatten. „Dann wirst du bestimmt bald schwimmen können wie ein Fisch!" Und auf jeden Fall besser als der Undergroundhero, der noch nie freiwillig einen Zeh ins Wasser gesetzt hatte. Sommer, Sonne, Strand und Wasserplanschen war einfach nichts für ihn. Schon in seinen Kindertagen hatte es seine Familie nie ans Wasser gezogen, weswegen er auch nie die Notwendigkeit gesehen hatte, sich die Fähigkeit des Schwimmens anzueignen. Was jedoch nicht bedeutete, dass Eri ebenso ihr Leben verbringen musste. Es war also ganz gut, wenn Hizashi ihr das Schwimmen beibrachte.
Schnell schlüpfte sie in ihren neuen Badeanzug. Ein pastellgelbes Teil, mit Rüschen an der Hüfte und einem großen roten Apfel auf dem Brustkorb. Natürlich hatte sie sich dieses Model selbst ausgesucht. Er musste nur noch die Sonnencreme auftragen, ehe er die aufgepusteten Schwimmflügel an ihre Arme machen wollte, doch die Tube war nirgendwo aufzufinden. Vermutlich hatten Nemuri und Hizashi sie mitgenommen. Also musste er das Eincremen etwas verschieben.
„Wo ist dein Schwimmanzug?" Eris Frage riss ihn aus dem Gedanken. Verwirrt sahen die roten Augen des Mädchens in musternd an. Er trug noch immer seine dunkle Uniform. So konnte man doch nicht an den Strand gehen! Zumindest hatte Nemuri das gesagt.
„So etwas besitze ich nicht. Ich bin nur als Aufsichtsperson hier, und nicht zum Vergnügen", sagte er und versuchte nicht allzu gelangweilt zu klingen.
Als ob die Dunkelhaarige es schon zuvor gewusst hatte, dass Shota sich weigern würde, hatte sie Eri erklärt, dass sie ihm etwas geben sollte. Schnell zog sie ein Päckchen aus ihrem Rucksack und reichte es Aizawa. „Hier bitte! Zashi und ich haben die ausgesucht!"
Vorsichtig griff der Undergroundhero nach dem Geschenk und packte es aus. Eine schwarze Badehose, mit rosaroten Kätzchen. Natürlich hatte so etwas Yamada ausgesucht.
„Los, zieh sie an!", feuerte sie ihn an, während sie auf und absprang.
Leise seufzend verschwand Shota im Badezimmer, um sich umzuziehen. Das T-Shirt ließ er natürlich an. Am liebsten hätte er auch seine Hose wieder drüber gezogen, da er sich vom Knieabwärts an nackt fühlte, doch er verzichtete Eri zuliebe darauf. Ihre Augen wurden groß und begannen zu glänzen, als er wieder zurück zu ihr ins Zimmer trat. „Das sieht toll aus!", freute sie sich.
~*~
Als die beiden den Strand betraten, waren die Jugendlichen der 1-A bereits auf den Strandliegen und dem Wasser verteilt. Shota ließ den Blick kurz schweifen, um die Schüler grob zu zählen. Auch wenn sie unter Aufsicht standen, wollte er nichts riskieren. Ein Tick, den er nach dem Schulcamp entwickelt hatte. Es wäre fatal, wenn wieder jemand abhanden kommen würde. Doch er zählte 20 Schüler, plus hier und da ebenso Schüler der B-Klasse. Vlad Kind hatte es sich auf einer Liege bequem gemacht und ließ sich gerade von Nemuri den Rücken eincremen.
„Da ist die Sonnencreme also", stellte Aizawa fest, als er mit Eri näher trat. Das Mädchen setzte er auf der Liege neben den beiden Kollegen ab, ehe er sich neben ihr niederließ. „Darf ich Eri eincremen, bevor du alles aufbrauchst?", fragte er schnippisch, weil ihm nicht entgangen war, wie intensiv Kayama die Muskeln ihres Kollegen geknetet hatte.
„Natürlich", meinte sie, „und wenn du dein T-Shirt ausziehst, creme ich dich auch gleich ein!" Wie konnte Shota denn überhaupt mit einem so dunklen Shirt an einem so heißen Tag in der Sonne sitzen? Es war einfach absurd. Immerhin musste der Dunkelhaarige sich nicht verstecken. Für Nemuri war das hier der ideale Tag. Männer mit nacktem Oberkörper und sie durfte sie alle mit Sonnencreme bearbeiten. Es war wie in einem wunderschönen Traum.
Doch Shota schüttelte den Kopf. „Nie im Leben."
„Aber Sho! Wir sind am Strand!", erklärte sie, „Shirt aus! Sofort! Ich versteh ja, wenn Toshinori deswegen nicht mitkommen wollte, aber du? Sei keine Diva, Shota!"
Vlad lachte leise, während er sich aufrichtete und über seine Sonnenbrille hinweg Aizawa ansah. „Vielleicht hat er einfach Angst, dass er gegen mich abstinkt!" Er saß kaum aufrecht, da hob er schon seine Arme um seine Muskeln spielen zu lassen.
Dieses Schauspiel ließ Shota nur genervt die Augen rollen. Als ob ihn so etwas interessierte. Außerdem wusste er, dass er kein Muskelpaket wie der Weißhaarige war. Es war jedoch nicht der Grund, wieso er seine Bekleidung anbehielt. Er mochte es einfach nicht, unbekleidet zu sein vor Fremden.
„Aber dir wird doch heiß", mischte sich nun auch Eri ein, als ob Nemuri sie dazu angestiftet hatte. Ein Blick des Kindes genügte, um Shota seufzen zu lassen. Mit einem einzigen Handgriff zog der den dunklen Stoff von seinem Körper.
„Yay", freute sich Kayama und klatschte kurz in die Hände.
„Und jetzt gebt Ruhe!", forderte der Dunkelhaarige, während er seiner Kollegin die Tube aus der Hand riss, um Eri einzucremen. Worin er eindeutig keine Übung hatte. Viel zu dick trug er die Creme auf, was dazu führte, dass die Schwimmflügel nur so auf ihren Arm flutschten.
Er war gerade fertig damit, das Mädchen für den Badespaß vorzubereiten, als Nemuri leise Pfiff. Es war ein Laut, den sie sonst nur in einer Bar von sich gab, wenn ihr gefiel, was sie vor sich sah. Für gewöhnlich war es Shota eigentlich egal, wen sie damit bedachte, doch diesmal sah er auf. Seine dunklen Augen folgten ihrem Blick, der aufs Meer ging.
Auch wenn er für einen kurzen Augenblick mit dem Gedanken spielte, sie zu maßregeln, falls sie einem Schüler so hinterherpfiff, blieb ihm im nächsten Moment die Luft dafür war. Es war keiner der Jugendlichen, der gerade aus dem Wasser auf sie zu kam. „Hey, da seid ihr ja!", grüßte Yamada den Undergroundhero und Eri freundlich.
Die blonden Haare hochgebunden zu einem Dutt, damit sie nicht nass wurden, sah Hizashi ungewohnt für seine Schüler aus. Für Aizawa jedoch sah er so umwerfend aus. Er liebte es, wenn der Blondschopf seine Haare nicht so quälte. Doch sein Blick blieb nicht an seinen Haaren hängen, sondern glitt an ihm hinab wie die Wassertropfen, die sich ihren Weg über seine fein definierten Muskeln bahnten. Die Badehose schien neu, mit gelben und schwarzem Muster, durch das aufgesogene Wasser enganliegend und ließ kaum Spielraum für Fantasien. Ein Anblick für Götter, wie Nemuri gerne Männer in einer Bar kommentierte.
Während Shota wie versteinert auf Hizashi starrte, sprang Eri von der Liege und lief auf den Blondschopf zu. „Ich bin bereit!", rief sie laut aus und kicherte, als sie auf ihn zusprang und er sie in der Luft auffing, um sie ein wenig herumzuwirbeln. „Können wir gleich ins Wasser?"
Yamada lachte. „Aber von da komm ich doch gerade! Du wirst noch zu einer Wassernixe!", kommentierte er belustigt, „na gut, dann gibt es gleich die erste Lektion in Zashis ultimativen Schwimmkurs!" Kurz zwinkerte er Aizawa zu, der noch immer erstarrt wirkte, ehe er sich mit Eri auf dem Arm wieder dem Meer zuwandte.
Neben dem Dunkelhaarigen begann Kayama laut zu lachen. „Die Badehose steht ihm, was? Hab ich ausgesucht!" Um ihn aus seiner Starre zu lösen, stupste sie ihn mit ihren Ellenbogen an, was dazu führte, dass Shota zusammenzuckte und etwas vor sich hin grummelte. Er hatte keine Lust, weitere Kommentare zu hören. Aus diesem Grund rutschte er nach hinten und nahm eine liegende Position ein.
~*~
Eigentlich hatte er nicht vorgehabt, auf der Liege einzuschlafen, dennoch war es passiert. Nemuri und Vlad King hatten sich irgendwann ins Wasser verzogen und sich später zum Volleyball überreden lassen, während Shota friedlich auf der Liege geschlummert hatte. Erst als Todoroki ihn anstupste erwachte der Dunkelhaarige. Ziemlich unsanft, denn die Berührung des Bunthaarigen tat höllisch weh. Kurz dachte er daran, dass der Junge vielleicht seine Macke eingesetzt hatte.
Aizawa schnellte hoch, setzte sich kerzengerade auf die Liege. Die Sonne ging langsam unter und war nur noch ein wenig am Horizont zu sehen. Mist. Wie lange hatte er geschlafen? Die Frage konnte er jedoch nicht beantworten, da ihm wenige Sekunden später furchtbar übel wurde. Auch wenn er versuchte, sich zusammen zu reißen, konnte er nicht verhindern, dass er sich zur Seite beugte und sich übergeben musste. Als er bemerkte, dass er vornüber zu kippen drohte, griffen zwei Händepaare nach ihm. Auch wenn sie verhindern wollten, dass er von der Liege fiel, tat die Berührung furchtbar weh, weswegen er scharf die Luft einsog.
„Ist alles in Ordnung mit ihnen?" Izukus besorgtes Gesicht tauchte vor ihm auf. „Hat er einen Hitzschlag?"
Jemand legte seine Hand auf seine Stirn. „Nein, ich glaube es ist ein Sonnenstich und ein heftiger Sonnenbrand. Wir sollten ihn auf sein Zimmer bringen!"
Eigentlich wollte Aizawa etwas sagen, sich darüber beschweren, dass sie über ihn sprachen, als würde er sie nicht hören, doch er brachte kein Wort über seine Lippen. Ihm war noch immer speiübel und obendrein noch Schwindelig. Am liebsten hätte er sich wieder hingelegt, doch eine kühle Hand hielt ihn davon ab. Als er sich nach dem Besitzer jener Hand umsah, entdeckte er erneut Todoroki. Ein kurzer Blick an seinen eigenen Arm und Oberkörper ließ ihn laut seufzen. „Fuck ..." Seine Haut war genauso rot wie das Haar von Shoto und Eijiro.
„Können Sie aufstehen, Sensei?", fragte Iida besorgt, „Sie hätten sich eincremen müssen!" Wäre Shota nicht so verdammt übel, hätte er gelacht. Tenseis Bruder war wirklich unmöglich. Wie konnte er nur seinen Lehrer belehren? Furchtbares Kind.
Stattdessen versuchte Aizawa vorsichtig zu nicken, verfluchte allerdings im nächsten Augenblick diese Bewegung, da sein Nacken furchtbar schmerzte ebenso wie sein Kopf. Deswegen hasste er den Sommer und die Sonne. Sie brachte nichts Gutes.
Als die Schüler ihn zusammenzucken sahen, tauschten sie kurz Blick aus. „Wir werden ihnen hochhelfen und vorsichtig mit ihnen zum Hotel gehen", erklärte Midoriya dann, „Shoto wird ihren Nacken ein bisschen kühlen, vielleicht hilft es etwas." Ohne zu zögern teilte der Grünhaarige seine Mitschüler ein, ehe er sich vorsichtig einen Arm seines Lehrers um die Schulter legte, während Shoto die andere Seite übernahm. Sofort spürte Aizawa die Kühle, die von Todorokis Seite ausging. Unbewusst lehnte er sich mehr an den Jungen in der Hoffnung, dass dieses schreckliche Hitzegefühl weggehen würde. Tenya nahm indes seine Sachen.
Langsam, aber stetig, kamen sie voran und schafften es schließlich, den benommenen Mann in sein Zimmer zu bringen, wo sie ihm ins Bett halfen. „Und jetzt? Die anderen sind längst beim Essen", stellte Iida fest, während er die Arme verschränkte und auf seinen Klassenlehrer hinab sah, der die Augen geschlossen hatte und leise stöhnte.
„Wir sollten ihn kühlen und dafür sorgen, dass er viel Wasser trinkt", stellte Izuku fest, ehe er zu Shoto sah, „könntest du ihn kühlen, während ich was zu trinken besorge?" Eine bessere Idee fiel ihm im Augenblick nicht ein. Glücklicherweise stimmte Todoroki zu.
Nachdem er kurz um Erlaubnis gebeten hatte, setzte sich der Rot-Weiß-Haarige auf das Bett, um seine Eiskräfte anzuwenden. Der entspanntere Gesichtsausdruck seines Lehrers zeigte ihm, dass Izukus Plan Wirkung zeigte. Er musste jedoch aufpassen, ihn nicht zu stark zu kühlen, damit er nicht am Ende auch noch Erfrierungsmale aufwies. Das wäre wirklich zu viel des Guten.
Bewaffnet mit einem großen Becher, zwei große Trinkflaschen und einem Strohhalm, kehrte Izuku zurück. „Wir sollten ihn ein wenig aufsetzten", sagte er. Ansonsten würde Aizawa ihnen am Ende noch ertrinken. Vorsichtig zogen sie ihn hoch, damit er sich mit dem Rücken an die Wand lehnen konnte. Midoriya den Becher hielt, während Shota am Strohhalm saugte. „Sie haben doch Eri eingecremt! Wieso haben Sie dann vergessen, sich selbst auch mit einer Lage Sonnencreme zu versehen?", wollte der Grünhaarige wissen und goss noch ein wenig Wasser nach.
„Das lag wohl daran, dass er Mic-Sensei so angestarrt hat, als er aus dem Wasser kam!", platzte es aus Iida heraus, der den Kopfschüttelte.
Wäre er nicht im Augenblick knallrot im Gesicht, dann würden seine Wangen wohl jetzt diesen Farbton annehmen. Sofort wandte sich Shota von den Blicken seiner Schüler ab, und sah beschämt auf die Bettdecke. Sein Sonnenbrand war tatsächlich zum Teil Hizashis Schuld, aber zum größten Teil eher Nemuris, wegen ihrer blöden Bemerkung. Dass seine Schüler es ebenso mitbekommen hatten, war ihm furchtbar peinlich. Das hätte nicht passieren dürfen.
Natürlich waren sowohl Izuku als auch Shoto sofort verwirrt und sahen kurz zu Tenya und dann zu ihrem Lehrer. Aizawa hatte bisher noch nie ein Wort über seine Sexualität verloren, sodass es sie im Augenblick stutzig machte, ob ihr Klassenlehrer wohl in den Englischlehrer verliebt sein könnte. Oder sie waren einfach so gute Freunde, dass sie sich freuten, wenn sie einander sahen. Doch Aizawa erweckte nie den Eindruck, dass er sich über den Anblick von Mic freuen würde. Wieso hatte es also nun gereicht, um ihn auf Sonnencreme vergessen zu lassen?
„Darf man nicht seinen Mann anstarren?", murmelte der Undergroundhero so leise vor sich hin, dass es kaum zu hören war. Er verstand auch gar nicht, wieso er sich nun rechtfertigen musste. Doch sein Kopf dröhnte und ihm war noch immer übel und schwindelig. Hoffentlich ließen sie ihn endlich alleine, aber dann wäre auch Todorokis kaltes Händchen weg.
„Moment, was haben Sie gerade gesagt?" Leider hatte er nicht leise genug gesprochen. Mit großen Augen und aufgeklappten Mund sah Midoriya ihn an, als ob er ihn gerade eben endlich von der Schule geworfen hätte.
„Er hat gesagt, dass er seinen Mann noch anstarren darf", wiederholte Todoroki ohne Emotionen, als würde er einen Satz aus einem Buch vorlesen, ehe ihn die Erkenntnis traf, „oh!" Mann. Wie in Ehemann. Das würde ja bedeuten. „Sind Sie und Mic verheiratet?"
Tenya seufzte und klatschte seine Handfläche an seine Stirn. „Ein Sonnenbrand und jegliche Geheimhaltung fließt den Bach hinab!", ärgerte er sich. Tatsächlich ärgerte ihn nur noch mehr, dass er die Wette mit Tensei verloren hatte. Sein großer Bruder hatte mit ihm gewettet, dass Hizashi und Shota ihr Geheimnis nicht mehr lange halten könnten. Fünf Jahre waren sie bisher verheiratet, nur ein kleiner Kreis wusste davon, aber dieses Schuljahr war so chaotisch, dass es nur eine Frage der Zeit gewesen war, bis sich die beiden verrieten. Tenya hatte die Wette allerdings verloren, da er zumindest mit einem Jahr gerechnet hatte.
„Du wusstest davon?", platzte es erstaunt aus Izuku.
„Ich war mit meinem Bruder auf der Hochzeit eingeladen", erklärte der Blauhaarige und winkte ab. Als geladener Gast dieser exklusiven Heldenhochzeit war es natürlich logisch für ihn gewesen, niemanden von der Verbindung der beiden Lehrer zu erzählen. Außerdem wollte er nicht mit sinnlosen Fragen bombardiert werden, die den beiden Mitschülern im Moment gewiss auf der Zunge lagen.
Der Lärm, den die drei Jugendlichen verursachten, ließ Shota stöhnen. Eine Hand hielt seinen Kopf, während die andere zu seinem Hals glitt, um nach etwas zu greifen, das ihm immer Halt gab. Mit Entsetzen musste er jedoch feststellen, dass er ins Leere griff. „Er's weg", stieß er verzweifelt aus. Sofort wollte er zur Bettkante rutschen, um danach zu suchen, doch ein plötzlicher Schwindelanfall und Midoriyas Hände hielten ihn davon ab. „Lass los ... ich muss ihn suchen ... er is weg ..."
Unsicher darüber, ob der Mann noch ganz bei Sinnen war, tauschten Todoroki und der Gründschopf Blicke aus. „Wer ist weg, Sensei?", wollte Izuku in Erfahrung bringen.
„Der Ring ... mein Ring ...", flüsterte Shota. Er trug ihn immer an einer Kette um den Hals, genauso wie Hizashi. Aber er war weg. Vermutlich hatte er ihn unbedacht gemeinsam mit dem T-Shirt am Strand abgestreift. Das wertvollste, das er in seinem Leben besaß, lag also zwischen Sandkörnern begraben. „Fuck ..."
Vorsichtig hob Tenya das T-Shirt seines Klassenlehrers hoch und schüttelte es, in der Hoffnung, dass das gesuchte Pfand zu Boden fiel. Doch da war nichts. Auch in der Strandtasche war nichts zu sehen. „Vermutlich liegt er noch am Strand", merkte der Blauhaarige an, was Aizawa leise wimmern ließ.
„W...wir können ihn für Sie suchen!", schlug Izuku sofort vor.
„Aber die Regeln besagen klar, dass wir im Hotel sein sollen, sobald es dunkel wird", erinnerte Tenya seinen Mitschüler.
„Ich würde mit dir mitkommen, aber ich glaube ich bin hier mehr von Nutzen", meinte Shoto, der immer noch damit beschäftigt war, Aizawa zu kühlen.
Izuku nickte. Da keine Einwände von dem Undergroundhero kamen, schnappte der Junge den Klassensprecher am Ärmel und zog ihn mit. „Wir holen Ochako und Tsuyu. Zu viert sehen wir mehr! Wir werden so schnell wieder zurück sein, dass niemand bemerkt, dass wir weg waren!" Ganz überzeugt war Iida jedoch nicht darüber.
~*~
Ihr Verschwinden blieb nicht lange unbemerkt. Die Suchaktion lief noch keine fünfzehn Minuten, als sie bereits Schritte hörten, die näher kamen. Eine Taschenlampe wurde auf sie gerichtet. „War die eine simple Regel, ab Dunkelheit im Hotel zu sein, so schwierig?", fragte Present Mic sie tadelnd. Natürlich war er ihnen nicht böse, weil er den Entdeckergeist der Schüler kannte und schätzte, aber es war mühsam, ihnen nachzulaufen. Er konnte verstehen, wieso Shota manchmal so genervt von ihnen war.
„T...tut uns leid, Sensei!", stotterte Izuku sofort, „w...wir haben etwas ... verloren." Sofort biss er sich auf die Lippen, um nicht zu verraten, wonach sie suchten. Schließlich wusste er nicht, wie empfindlich jemand auf den Verlust eines Eherings reagieren konnte.
„Achja? ... ihr wart aber den gesamten Tag gar nicht in diesem Bereich! Sucht ihr etwa Aizawa?", scherzte er. Insgeheim fragte er sich selbst, wo der Dunkelhaarige abgeblieben war. Er hatte gehofft ihn nach dem Essen zu einem Strandspaziergang entführen zu können, doch er war unauffindbar.
„Der liegt flach in seinem Zimmer, nein, wir suchen ...", wollte Tenya mit der Wahrheit antworten, hätte Ochako ihm nicht im nächsten Moment den Mund zugehalten.
Sehr auffällig, empfand Hizashi. Mit verschränkten Armen sah er auf die Jugendlich hinab. „Raus mit der Sprache, Little Listeners. Was ist los? Was macht ihr hier bei den Liegen der Lehrer?" Auch wenn er für gewöhnlich oft ein offenes Ohr für Scherze hatte, war er im Augenblick zu müde, um weiter Spielchen zu spielen.
Das bemerkte auch Tsuyu, die einen Schritt vortrat. „Aizawa-Sensei hat einen Sonnenbrand und Sonnenstich und irgendwas verloren, was wir hier suchen. Izuku meinte eine Kette, quack", erklärte sie ehrlich und ließ ihren Blick wieder über den Boden schweifen.
Sofort wurde Yamadas Miene besorgt. Shota ging es mies und er hatte es nicht bemerkt. Na prima. Seufzend ließ er seine Schultern hängen. Aber Moment. Hatte sie gerade gesagt, er hätte etwas verloren? „Eine Kette? .... Ah ..." Kaum hatte er es ausgesprochen, kam ihm auch schon in den Sinn, was damit gemeint sein könnte. Die Kette mit dem Ring. Vermutlich hatte er sie verloren, als Nemuri ihn dazu genötigt hatte, das T-Shirt auszuziehen. „Ich helfe euch suchen", seufzte er.
~*~
Nach schier einer Ewigkeit öffnete sich die Zimmertür. Freudig wandte Todoroki sich um, in der Hoffnung seine Freunde zu sehen, doch es war Yamada, der den Raum betrat. „Ich übernehme ihn jetzt", meinte der Voicehero, „danke, dass du dich um ihn gekümmert hast!" Mit diesen Worten verabschiedete er den Jugendlichen, ehe er langsam an das Bett herantrat, in dem Shota lag und leicht döste. Sein Oberkörper war knallrot, ebenso wie sein Kopf. „Oh, Sho ...", seufzte er wehmütig. Vielleicht hätte Hizashi zuerst sichergehen sollten, dass Aizawa sich eincremte, bevor er mit Eri ins Meer gehüpft war.
Langsam schlug Shota die Augen auf, als er das Gewicht spürte, als Yamada sich neben ihm niederließ. „s'alles deine Schuld!", murrte er leise, „du hast mich abgelenkt!" Immerhin war es der Anblick Hizashis nackten Oberkörper gewesen, der ihn so aus der Fassung gebracht hatte. Der Sonnenbrand ging also auf seine Kappe.
„Ach wirklich?", lachte der Blondschopf leise und hauchte vorsichtig einen Kuss auf Shotas Wangen, „nach all den Jahren reicht eine neue Badehose noch, um dich so abzulenken?" Es war schön zu wissen, dass ihre Liebe noch nicht versiegt war und noch so frisch wirkte. Ansonsten würden solche Dinge wohl nicht funktionieren. „Um ehrlich zu sein, habe ich mir diese Hose wirklich nur gekauft, um dich zu beeindrucken", gestand er, „allerdings war ich mir der Gefahren nicht bewusst!" Auf der Innenseite des Etiketts hätte man wirklich abbilden müssen, dass es gefährlich war, seinen Ehemann am Strand abzulenken.
„Halt die Klappe", gab der Dunkelhaarige beleidigt von sich, während er versuchte sich abzuwenden. Hizashi ließ es jedoch nicht zu, und beugte sich über ihn, um ihn vorsichtig zu küssen. Mit jedem Kuss verflog Shotas Ärger, doch so wurde Platz für Schuldgefühle. „Zashi ... ich ..." Er hatte den Ring verloren. Das Symbol ihrer Liebe. Egal wie hart ein Kampf je gewesen war, er hatte ihn stets bei sich getragen und niemals verloren! Nun war es jedoch passiert, wegen einer Dummheit!
Sanft legte Yamada einen Finger an Shotas Lippen. „Wenn du noch so verliebt in mich bist, habe ich ein Geschenk für dich", hauchte er zärtlich, auch wenn er ein schelmisches Lächeln kaum verbergen konnte, während er etwas aus der Tasche zog und hochhielt.
Vor Shotas Gesicht baumelte der Ring an der Kette. „DU hast ihn gefunden!", entfuhr es ihm erleichtert. Ohne weiter an seinen Sonnenbrand zu denken, setzte er sich ruckartig auf, um seine Arme um Hizashi zu schlingen. Egal, wie sehr es wehtat, er liebte diesen Mann einfach zu sehr. Jeder Schmerz war es wert.
„Hey, bitte pass auf", mahnte Yamada ihn, als er die schmerzverzerrte Miene sah. Vorsichtig half er ihm wieder in eine liegende Position zurück. „Irgendwo in meinem Koffer ist eine große Tube After-Sun-Lotion. Ich bin zwar nicht Todoroki, aber ich werde mich trotzdem um dich kümmern. In guten, wie in schlechten Zeiten!", versicherte er zwinkernd, ehe er von der Bettkante rutschte. Zwar hatte er sich diesen Strandausflug anders vorgestellt, doch es kam selten vor, dass er sich um Shota kümmern konnte und der Dunkelhaarige es auch wirklich zuließ. Diesen Moment würde er also so richtig auskosten. Zum Glück schlief Eri heute bei Midoriya.
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