Geheimnis
Kapitel 19 - Geheimnis
Shoto POV.
"Also, Leute, in wenigen Wochen sind unsere Abschlussprüfungen durch", begann Momo, unsere Klassensprecherin, ihre Ansprach vor der Klasse. "Deswegen hat uns die Schulleitung erlaubt, dass unser Jahrgang nächsten Freitag eine Party in der Turnhalle schmeißen darf."
Im Raum brach sofort Getuschel aus, da jeder die Neuigkeiten mit seinem Nachbarn besprechen musste. Ich drehte mich zu Izuku um, der mich begeistert ansah.
"Wenigstens etwas, um von diesen Abschlussprüfungen abzulenken", sagte er und ich nickte.
"Ruhe bitte!", rief Tenya und die Klasse verstummte.
"Wir haben eine Liste erstellt, wo jeder sich eintragen kann, was er besorgen kann. Von Deko bis zu Essen könnt ihr alles eintragen. Für Getränke wird gesorgt", erklärte Momo weiter.
"Natürlich wird es keinen Alkohol geben, auch wenn ihr inzwischen beinahe alle volljährig seid", fügte Herr Aizawa hinzu und ernetet von den meisten meiner Mitschüler ein genervtes Aufstöhnen.
Ich schmunzelte und ließ meinen Blick durch die Klasse schweifen, bis er fast automatisch bei Katsuki hängen blieb, der gerade von Mina bequatscht wurde, die sich merklich über den verbotenen Alkohol aufregte. Etwas mehr als eine Woche führten wir diese Affäre inzwischen und in meinem Kopf drehte sich seitdem alles nur um ihn.
In diesem Moment beendete Herr Aizawa den Unterricht und sofort wurde es laut im Raum, sodass ich mir keine Gedanken mehr über Katsuki machen konnte.
"Eine Party, Leute! Die wird so cool!", rief Ochako aufgedreht, als sie bei meinem Platz angekommen war.
"Es wurde ja aber auch höchste Zeit, dass wir vom Lernen einmal wegkommen", pflichtete Tsuyu ihr bei und Ochako nickte heftig.
"Nächsten Freitag... Da fährt doch Katsumis Klasse auf Klassenfahrt, oder?", wollte Izuku wissen.
"Ja. Von Freitagnachmittag bis Sonntagabend."
Ochako stieß mich an der Schulter an. "Schade, du hättest sie ja mit zur Party nehmen können und dann hättet ihr sicher eine wilde Nacht gehabt", grinste sie.
"Äh... Ja... Schade...", murmelte ich, auch wenn in meinem Kopf sofort das Bild von Katsuki völlig nackt in meinem Bett auftauchte.
Als hätte er es geahnt, dass ich gerade an ihn dachte, bemerkte ich Katsuki, der gerade in Richtung Tür ging und mir ein unscheinbares Kopfnicken als Signal gab, dass ich mitkommen sollte.
"Sorry, Leute, ich muss mal fix auf Toilette", entschuldigte ich mich bei meinen Freunden und eilte in den Flur.
Auf der Treppe schaffte ich es dann, Katsuki einzuholen. Wir liefen gemeinsam nach oben bis zum Dach der Schule und kicherten dabei wie kleine Jungs vor uns hin.
Auf dem Dach angekommen, überprüften wir, ob wir auch wirklich alleine waren, bevor Katsuki seine Arme um meinen Nacken schlang.
"Darauf habe ich den ganzen Morgen gewartet", murmelte er grinsend, bevor unsere Lippen zu einem Kuss verschmolzen.
Ich zog ihn eng an mich und erwiderte seinen Kuss. Seine Finger fuhren in meine Haare und brachten sie mit Sicherheit total durcheinander, doch das war mir momentan so ziemlich egal.
"Was sagst du zu dieser Party? Katsumi ist nicht da und... wir haben den ganzen Abend alleine für uns...", sagte ich sanft und hielt Katsuki nah bei mir.
Er lächelte und ich erkannte dieses Funkeln in seinen Augen, das mich jedes Mal so verrückt machte.
"Mh.... Was könnte man da nur machen? Ich hab ja keine Ahnung...", sagte er mit gespielter Unwissenheit, doch ich sah seinen Blick, der mich förmlich auszog.
Ich war mir sicher, dass ich denselben Blick hatte, denn alles in meinem Kopf spielte mit dem Gedanken, wie Sex mit ihm wäre... Leidenschaftlich, da war ich mir sicher.
Für fast Anfang Mai war es heute angenehm war und wir entschieden uns dazu, noch den Rest der Pause hier zu verbringen. Ich bettete meinen Kopf auf seinen Schoß, was Katsuki zum Schmunzeln brachte.
"Wovor hast du Angst?", wollte ich wissen und sah ihm in die Augen.
Ich wollte ihn besser kennenlernen, ihn besser verstehen. Katsuki unterbrach den Blickkontakt und sah in den Himmel.
"...dass ich die Menschen, die mir wichtig sind, verliere, weil ich nicht zu meinen eigenen Gefühlen stehen kann", sagte er irgendwann. "Genauso, wie es mir Kirishima war. Ich konnte meine Gefühle für ihn nicht offen zeigen, weil ich mich nicht getraut habe. Weil ich mich noch vor kaum jemandem geoutet habe. Und damit habe ich ihn verloren. Nicht mal ihm selbst konnte ich ja anscheinend zeigen, dass ich ihn geliebt habe."
Er sah mich wieder an und ich lächelte sanft.
"Also ich finde es sehr leicht, dich zu lesen. Dein Körper spricht eigentlich schon für sich, wie du dich fühlst. Man muss nur lernen darauf zu achten."
Auf seine Wangen legte sich ein sanfter Rotschimmer und er begann sanft mit meinen Haaren zu spielen.
"Und du? Was macht dir Angst?"
Ich dachte kurz nach, wie ich meine Gedanken am besten formulierte.
"...dass alles so endet wie mit meinen Eltern. Egal, wie viel Mühe ich mir gebe oder wie verliebt wir waren, irgendwann wird es einfach scheitern. Man lebt sich auseinander und spricht nie wieder miteinander, wenn man erstmal getrennt ist. Aber das will ich nicht. Ich will....", ich stockte. "Das klingt warscheinlich total bescheuert. Immerhin betrüge ich meine Freundin ja auch bloß."
"Man kann seine Ängste nicht immer umgehen. Manchmal kommt es unweigerlich dazu. Dann muss man eben damit umgehen und das Beste daraus machen", meinte Katsuki.
"Ich glaube, dazu bin ich zu schwach...", entgegnete ich, was ihn zum Grinsen brachte.
"Genauso wie du zu schwach warst, um dich gegen das hier zu wehren?", fragte er und deutete zwischen uns hin und her.
"Als hättest du dich dagegen wehren können", lachte ich und stützte mich hoch, um meine Lippen auf seine zu drücken. "Ich bin halt zu unwiderstehlich."
Katsuki wurde rot und setzte schon für einen Widerspruch an, doch in diesem Augenblick unterbrach uns die Klingel, um uns daran zu erinnern, dass wir noch Unterricht hatten.
Katsuki rollte mit den Augen. Wir rappelten uns auf und er zog mich in einen langen Kuss, bevor er zuerst zurück zum Klassenraum lief. Ich folgte ihm zwei Minuten später.
Auf dem Flur griff mich plötzlich jemand am Arm und als ich mich umdrehte, erkannte ich Kirishima, der mich angrinste.
"Deine Freundin mit ihrem eigenen Bruder zu betrügen ist auch eine harte Nuss, was?", fragte er und mein Herz setzte einen Schlag aus. "Du wirst ja ganz blass! Ach was, ich versteh dich doch, Katsukis Charme kann man einfach nicht widerstehen. Ich war an derselben Stelle wie du. Die große Liebe, Leidenschaft.... Aber wenn du ihm zu langweilig wirst, schmeißt er dich einfach weg."
Langsam wurde ich wütend. Wie konnte er es wagen, so über Katsuki zu sprechen?!
"Versuch ja nicht, mir irgendetwas einzureden, Kirishima. Du bist doch bloß eifersüchtig, weil eure Beziehung nicht funktioniert hat. Aber ich erinnere dich gerne daran, dass du derjenige warst, der die Beziehung beendet hat", sagte ich möglichst ruhig.
Er sah mich wütend an. "Pass bloß auf, sonst weiß Katsumi vielleicht morgen schon von deinem kleinen Geheimnis!" Er klopfte mir im Vorbeigehen noch einmal auf die Schulter, bevor er abhaute.
Ich blieb stocksteif stehen. Fuck! Wieso musste ausgerechnet Kirishima Wind davon bekommen?! Ich beeilte mich, um noch rechzeitig zum Unterricht zu kommen und kam gemeinsam mit dem Stundenklingeln an.
Katauki schenkte mir einen besorgten Blick, doch ich lächelte ihm unauffällig zu, um zu signalisieren, dass alles okay war.
"Du warst aber lange auf Toilette", flüsterte Izuku hinter mir.
"Ja, wurde noch von Katsumi aufgehalten", log ich.
Ich drehte mich nach vorne und versuchte dem Unterricht zu folgen. Katsumi durfte bloß nichts von dem Ganzen erfahren!
1237 Wörter
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