Kapitel 30 - Er/Sie
Shawn
"Shawn, noch 15 Minuten bis zum Auftritt.", hörte ich die Stimme meines Manager in meinem Ohr,als ich gerade den Kopfhörerstöpfel fixierte.
Selten war ich so aufgeregt wie an diesem Tag gewesen.
Obwohl es fast jedes Mal so aufregend wie beim ersten Mal war,nur dass mein Publikum immer größer wurde.
Das Herzklopfen,dass du vor dem Betreten der Bühne hast,die vielen Fans,die dort draußen auf dich warteten,ihre Handys gezückt und bereit,um auf "Aufnahme" zu drücken,um auch nur jede Bewegung,die du machst,festzuhalten.
Ja, es war unheimlich ,aber es auch wunderschön zugleich.
Nach einer Weile lernt man,mit dem Druck umzugehen und die Energie der Fans überträgt sich auf dich.
Und dann das grelle Licht und die Scheinwerfer auf dir,
das Kreischen der Menge,dass dich umgibt und das einzige was du sonst noch hörst,ist Musik.
Aber nicht irgendeine Musik.
Es ist deine Musik.Deine Geschichte.
Und du darfst sie erzählen.
Nicht jeder kann am Ende seines Lebens von sich behaupten, in ausverkauften Arenen und Hallen wie Madison Square Garden gespielt zu haben.
Das alles war wie eine Droge für mich.Niemals wollte ich dieses Gefühl und diese Erfahrungen,für die ich so dankbar war, missen.
Mir ging es nicht um Ruhm oder Geld.
Sondern um die Musik.
Musik vereint, das hatte mein Großvater mir immer gesagt.
Es stand außer Frage,dass ich mich noch nie so glücklich gefühlt hatte.
Mein Leben war perfekt.
Fast.
Schnell eilte ich zu meiner Garderobe und da saß sie, als hätte sie sich nicht ein Stück bewegt.Genau wie vor einigen Minuten.
Ella Hill.
Sofort musste ich Lächeln,als ich sie sah.
Sie bemerkte mich nicht,also stand ich eine Weile im Türrahmen und betrachtete sie. Ich hatte sie unbedingt nochmal vor meinem Auftritt sehen wollen.
Sie trug einen schwarzen Hoodie mit dem Illuminate Logo von meiner Tour und einer Kappe mit meinem Namen.
Um ihren Hals hing eine VIP-Karte,Andrew hatte es irgendwie nich geschafft,eine für sie aufzutreiben.
Im Schneidersitz saß sie auf der kleinen grünen Stoffcouch in der Ecke des Raumes und blätterte ein Magazin durch.
Sie sollte hier warten, bis der Auftritt beginnen würde.
"Noch 10 min.",hörte ich meinen Manager wieder sagen.
"Oh, hey Shawn, ich hab dich gar nicht bemerkt.Wie lange stehst du schon da?"
Sie lachte verlegen und ich konnte sehen,dass ein riesiges Bild von mir auf der Seite prangte,die sie gerade aufgeschlagen hatte.
"Lange genug,um festzustellen,dass du sogar ungeschminkt wunderschön aussiehst."
"Du bist echt süß.", lachte sie und stand auf.
"Aber nicht so süß,wie du in meinem Hoodie.Die Sachen stehen dir echt gut.",sage ich und sie umarmte mich.
"Womit hab ich das verdient? Womit habe ich dich verdient? ", seufzte sie und lehnte ihren Kopf an meine Brust.
"Du hast die ganze Welt verdient,Ella.",
Erklärte ich liebevoll und sie blickte mich lächelnd an.
Dann stellte sie sich auf ihre Zehenspitzen und küsste mich.
Aber es war nicht wie die Küsse sonst.
Es war leidenschaftlich,verlangend und fast schon herausfordernd.
Ich erwiderte den Kuss und es wurde immer hitziger.
Sie vergrub ihre Hände in meinen Haaren ,während meine auf ihrer Hüfte
und an ihrer Wange ruhten.
Irgendwann fiel ihr die Kappe vom Kopf und ich hob sie hoch,um sie auf den Schminktisch vor mir zu setzten.
Unsere Küsse wurden immer intensiver, unsere Atemzüge gingen schneller und ich verlor mich ganz in diesem Augenblick.
"Noch 5 Minuten."
Nun öffnete sie ihren Mund etwas und ich ergriff die Chance und fuhr mit meiner Zunge über ihre.
Ich merkte wie sie etwas schnaufte und mich näher zu sich heranzog,wobei sie ihre schlanken Beine und meine Hüfte schlang.
Mein Herzklopfen war nun so laut,dass ich fast befürchtete,es würde mir aus der Brust springen oder sonst augenblicklich explodieren.
"Verdammt Shawn,wo bleibst du ? Noch zwei Minuten bis zum Auftritt!"
Schwer atmend löste ich mich von Ella.Auch sie war ganz außer Atmen und sowohl meine als auch ihre Haare waren ein einziges Dutcheinander.
"Honey...",setzte ich an und sie sah mich verwundert an.
"Ich muss dir noch etwas sagen."
"Ja Shawn?". Sie blickte mich abwartend an,während sie auch ihre verstrubbelten Haare wieder in eine anständige Frisur verwandelte.
"SHAWN,ES REICHT! WO BIST DU ODER MUSS ICH DICH PERSÖNLICH HIER HER SCHLEIFEN?!"
"Ich muss gehen!", rief ich also stattdessen, drückte ihr hastig einen Kuss auf dem Mund und rannte aus dem Zimmer hinaus, den Flur entlang.
Ella hatte ich einfach dort sitzen lassen.
Vielleicht war es auch einfach noch zu früh für ein Geständnis gewesen...
"NOCH 30 SEKUNDEN !"
Schon war ich an der kleinen Holztreppe angekommen,wo Andrew mich bereits aufgebracht erwartete und etwas verständnislos anschaute.Sofort drückte er mir eine Gitarre in die Hand.
Dann lächelte er aber und sagte:"Hau sie um ,Shawn.", klopfte mir auf die Schulter und da erklang auch schon mein Stichwort.
"This is Illuminate."
Sie
Er war genauso schnell gegangen,wie er gekommen war.
Ganz verwirrt saß ich dort auf dem Tisch,mein Herzklopfen immer noch rasend schnell.
Was hatte er mir sagen wollen?
Etwas zittrig fasste ich mir an meine nun etwas wunden Lippen und musste unwillkürlich Lächeln.
Es war,als könnte ich immer noch den Druck seiner Lippen auf meinen fühlen.
Sofort schoss mir ein Bild von ihm in den Kopf und mein ganzer Körper fing an zu kribbeln.
Ich rutschte vom Tisch und hob die Kappe auf,die auf dem Boden lag, als ich eine Stimme hörte.
"Hey,bist du nicht Ella? Shawns Show hat bereits begonnen ,wenn du nichts verpassen willst,solltest du mir jetzt lieber folgen."
Ein Junge,ich schätzte ihn etwas älter als Shawn, mit braunen kurzen Haaren, stand in der Tür und grinste mich schief an.
Er trug so ein "Holzfällerhemd" wie es gerade in Mode war, eine graue kurze Jogginghose und die weißen Strümpfe,die er passend zu seinen Turnschuhen trug,hatte er fast bis zu den Knien hochgezogen.
Alles in allem schien er einen netten,aber auch verrückten Eindruck zu machen.
"Oh ja ...ähm danke.", stotterte ich.
Ich hatte meine Atmung noch nicht ganz unter Kontrolle.
Dann stand ich auf und merkte sofort ,dass er etwas kleiner war als ich.
Nun konnte ich ihn etwas besser sehen und mein Blick blieb an seiner rechten Augenbraue hängen.Sie war zweigeteilt. Eine kleine weiße Narbe war dafür verantwortlich und sofort wusste ich ,wer vor mir stand.
"Warte.bist du nicht Charlie Puth?"
"Ja der bin ich.Freut mich übrigens dich kennenzulernen."
Ich erwiderte seine Begrüßung ,zog mir die Kappe an und folgte ihm dann den Flur entlang.Es hatte mich nicht wirklich gewundert, auf Charlie zu treffen,schließlich war er ja Shawns Opening act.
Wir bogen links ab und ich konnte bereits die Stimme meines Freundes hören,aber das nur ziemlich schwer,weil er fast komplett von dem Gekreische der Menge übertönt wurde.
Charlie dachte offenbar dasselbe und lachte.
"Bei ihm drehen die Mädels echt durch."
"Ja, kann ich auch verstehen...",erwiderte ich gedankenverloren und merkte gar nicht wie Charlie mich nun im Gehen anblickte.
Dann wurde mir bewusst ,dass ich gerade laut gedacht hatte und wurde puterrot.
"Nun ja ich meine...er ist ja mein Freund und ähm...."
Er lachte nur noch mehr.
"Kein Problem ,ich denke auch manchmal laut.Nervige Angewohnheit."
Und sofort fing er an ,Dinge zu erzählen.
Wie verfielen in ein kurzes Gespräch und dann waren wir auch schon an einer Tür angekommen.
"Alles klar ? Vorsicht,jetzt wird es etwas laut!", rief Charlie,denn ich konnte ihn bereits jetzt schlecht verstehen.
Wie konnte es denn noch lauter werden?
Ohne noch groß abzuwarten,öffnete er die schwere schwarze Tür und wir standen direkt neben der Bühne.
Dort standen auch zwei Männer,der eine vor einem in der Art Mischpult und der andere trug Kopfhörer und starrte auf den Bildschirm vor sich.
Shawn konnte ich kaum sehen,weshalb Charlie mich zu einem der Bildschirme zog.
"Der da ist für das Licht zuständig.Und der andere mit den Kopfhörern - der für den Ton.", erklärte mir Charlie und zeigte auf die beiden Männer,die uns den Rücken zugekehrt hatten.
"Ich weiß,es ist nicht der beste Platz,aber andere würde hierfür sterben..."
Er zuckte entschuldigend mit den Schultern.
"Nein vielen Dank,ich finde es super."
Wie gebannt starrte ich auf den Bildschirm,auf dem der attraktive große Junge mit den immer noch zerzausten Haaren stand.Er spielte gerade the weight
und begleitete mit seiner Gitarre.
Die Nummer endete und ich kreischte mit den Fans mit, woraufhin sich der Licht-Mann und Charlie total erschreckten.
"T'schuldigung.", murmelte ich schuldbewusst ,Charlie blickte mich an und wir beide fingen lauthals an zu lachen.
Ich hatte Mich auf Anhieb gut mit ihm verstanden.Ich war froh,nicht alleine zu sein.
Und ich konnte gar nicht das nächste Lied erwarten.
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Ca. 1430 Wörter.
Vielen vielen Dank für die vielen Reads (über 3000!!!) es werden immer und immer mehr😱😭😍!!!!
Es freut mich einfach unglaublich und gibt mir eine Menge Motivation,weiterzuschieben.
Leider kann ich nicht ganz nachvollziehen ,ob allen die Geschichte gefällt,da nicht allzu häufig jemand für die Kapitel votet.
Vielleicht schaffen wir bei diesem Kapitel mal über 10 Votes😂
Lasst doch auch mal einen Kommentar da,damit ich weiß,was ich besser machen kann!
LG Anni
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