Kapitel 2.3 - Er

Die Fahrt dauerte nicht sehr lange und als wir anhielten, konnte ich schon die Stimmen der vielen Menschen hören.

Die Tür auf meiner Seite öffnete sich und ich lächelte breit der Menge entgegen, die meinen Namen riefen.
Dann drehte ich mich etwas zur Seite,  um Ella meine Hand entgegen zu strecken.
Ihre Berührung traf mich wie ein Stromschlag und kurz bröckelte meine glänzende Fassade.

Ich erwischte mich dabei, wie ich, aus Gewohnheit, ihren Handrücken mit meinem Daumen streichelte, als sie ausstieg , dann lies ich sie aber schnell los und bot ihr stattdessen meinen Arm an, der sie, ebenfalls lächelnd wie ich, ergriff.

Sie war eben schon immer eine gute Schauspielerin gewesen. Zu gut.

Wir gaben diesmal keine Interviews auf dem roten Teppich, Andrew hatte es uns verboten.
Die Öffentlichkeit wusste zwar von der Entführung, aber nur einen kleinen Teil und es sollte nicht alles noch mehr aufgebauscht werden, zumal die Presse das Thema immer und immer wieder aufgreifen würde.

Im Gebäude lies Ella mich gleich los und folgte mir zu einem der Stehtische.

„Na, ihr zwei Turteltauben?", hörte ich da jemanden rufen und plötzlich stand Charlie Puth vor uns.

„Hey!", begrüßte Ella ihn grinsend und sie umarmten sich fest.

„Wie läufts so bei euch?", fragte der junge Mann gut gelaunt und nippte an seinem Bierglas.
Er hatte überhaupt keine Ahnung von Ellas und deiner Trennung, ging es mir durch den Kopf. Und nicht von der Anstalt, in der Ella gewesen ist.

Ich fragte mich , ob wir nicht wieder zusammen kommen könnten, wo die Polizei jetzt doch Vlads Männer gefangen genommen hatte und sie frei waren.
Wo Jake und Vladimir waren, wusste ja keiner, also... was spielte das alles noch für eine Rolle? Wir waren im hier und jetzt und wir liebten uns. Naja, das hatte ich zumindest gedacht. Aber irgendwie sagte mein Gefühl mir, dass sie mit nicht die Wahrheit gesagt hatte. Aber ich war einfach zu gutgläubig. Und jetzt hatte ich sie abgewiesen.

„Wir genießen den Abend.", antwortete sie für mich, denn ich war gerade offensichtlich nicht in der Stimmung, um zu reden.

Da legte Charlie ihr seine Hand auf die Schulter.

„Das versteh ich. Ich weiß ihr redet wahrscheinlich nur ungern über das, was passiert ist. Aber ich möchte, dass ihr wisst, dass ich unglaublich geschockt war und wenn ihr irgendwas braucht, könnt ihr es mir sagen."

„Danke Charlie, das wissen wir wirklich zu schätzen." antwortete Ella, drückte ihm einen Kuss auf die Wange und nahm ihn in den Arm.

Er hielt sie fest und strich ihr über den Rücken. Etwas zu lange für meinen Geschmack.
Aber sie war ja nicht mehr deine Freundin, Shawn.

„Wie dem auch sei, Ella, du musst ja ganz schön aufgeregt sein.
Dein erster Auftritt zu deinem ersten Lied! Ich bin mir sicher, dass es ganz toll wird. Und hat dir eigentlich schon mal jemand heute gesagt, wie verdammt sexy du aussiehst ?", plapperte Charlie weiter er und betrachtete sie noch einmal.

Ich verkrampfte mich und wollte nach ihrer Hand suchen, aber die befand sich bereits in Mr. Puths lockigen Haaren.

„Danke, du siehst aber auch echt gut aus, Charlie. Hast du dir die Haare geschnitten?", fragte sie ihn lächelnd und nahm dann wieder ihre Hand von seinem Kopf.

Er grinste frech.

„Ja , ich wollte mal was neues ausprobieren. Und bisher scheint es bei den Frauen gut anzukommen.", meinte er und zwinkerte ihr zu.

Nun wurde es mir wirklich zu bunt.
Ich griff nach Ellas Hand und drückte sie.
Überrascht sah sie mich an, dann aber verstand sie und drehte sich zu Charlie.

„Entschuldigst du uns kurz, wir müssen zu unseren Managern und noch etwas klären.", meinte sie lächelnd und Charlie kaufte es ihr ab.

Er drehte sich zu mir und sagte:
„Den Spruch kenne ich, lasst euch ruhig Zeit, wenn ich eine Freundin mit so einem Kleid hätte, würde ich auch zwischendurch mit ihr verschwinden."

Er zwinkerte mir zu und verschwand dann lachend.
Ich blickte kurz zu Ella , welche einen hochroten Schädel bekommen hatte.
Charlie hatte uns wohl etwas missverstanden.

Dann aber zog ich sie einfach mit mir in einen ruhigeren Raum, sowie bei der ersten Preisverleihung, bei der ich sie mitgenommen hatte und dann ein Feuer ausgebrochen war.

Das war nur schon so lange her und ich konnte mir gar nicht vorstellen, wie es ohne sie mal gewesen war.
Mein Herz gehörte immer noch ihr.

„Was soll das, Shawn?", schnaubte sie, befreite sich aus meinem festen Griff und lief aus dem Raum in den Flur. Ich folgte ihr.

„Ich...", stotterte ich.
Ja, warum hatte ich das gerade getan?

„Hab ich mir doch gedacht. Du hast mir gerade vorhin ziemlich deutlich klar gemacht, dass du nichts mehr von mir willst und wenn ich einmal mit einem Kerl rede - Charlie - , dann bringst du mich einfach weg?! Entscheide-"

„Shhh!", unterbrach ich sie plötzlich und drückte ihr die Hand auf den Mund.

Sie wollte sich wehren, aber ich blickte sie ernst an und zeigt ihr mit Gesten, sie solle die Ohren spitzen. Ich hatte nämlich etwas Merkwürdiges gehört.

Und tatsächlich, wir konnten Stimmen hören und das , über was sie da redeten, könnte sie zu hundertprozentig ins Gefängnis bringen.

„Hast du den Stoff da rein gemischt?"

„Sei nicht so laut."

„Jaja, aber hast du's?"

„Meinst du die K.O.-Tropfen? Aber klar, nach einem Schluck werden die schon nicht mehr anzusprechen sein."

Mit großen Augen blickten wir uns an.
Wollten die die Besucher vergiften ? Oder ging es nur um ein paar bestimmte Personen?

„Gut. Sobald alle etwas haben, machen wir wie geplant weiter."

„Einverstanden. Dann bis gleich."

„Schnell, er kommt!", flüsterte Ella , aber der Mann würde uns hören, wenn wir nun wegrennen würden.

„Was machen wir denn ?", fragte sie, da es kein Entkommen hab.

„Ich hab eine Idee.", meinte ich.

In dem Moment, als die Schritte ziemlich laut wurden, drückte ich Ella gegen die Wand und küsste sie.
Es musste aussehen, als wären wir kurz vorm... naja, was man halt so tut, wenn man zusammen ist, denn der Typ sollte glauben, dass wir ihn absolut nicht gehört hätten.

Ich küsste sie mit Zunge und sie spielte einfach mit. Was blieb ihr auch anderes übrig ?
Sie fasste mir an den Hintern und ich musste ein Stöhnen unterdrücken.
Die lauten schmatzenden Geräusche unserer wilden Küssen erfüllten den Gang und ich bekam nichts mehr um mich herum mit.
Ich presste mein Becken stärker gegen ihren Körper und küsste sie fester.

Irgendwann stellte ich fest, dass der Mann bereits weg war, aber ich dachte nicht daran aufzuhören und sie ebenso wenig.

Sie liebte mich also doch!

Ich wanderte mit meinem Mund zu ihrem Hals und dann immer weiter runter bis zu ihrem Dekolleté.
Ich schnaufte und sie bog ihren Rücken durch, krallte sich in meinem Rücken fest.

Ich schob meine Hände zischen die Wand und ihren Hintern, den sie dagegen gepresst hatte und hob sie hoch.

Sie drückte sich gegen mich und lies von der Wand ab.
Sie wollte ihre Beine um mich Schlingen, aber das Kleid verhinderte alles.
Ich drückte sie nochmal gegen die Wand und hörte kurz auf sie zu küssen.
Ich blickte sie wild entschlossen und erregt an und sie nickte mir zu.
Dann nahm ich das Kleid und riss es an der Seitennaht einfach auf. Bis zu ihrer Hüfte hoch.

Dann schlang sie ihre Beine um meinen Körper und ich lief einfach los.
Ich fand ein Zimmer mit einer Couch.

Ich schmiss sie darauf und legte mich sofort über sie, küsste sie weiter und weiter und dann ging es ganz schnell.
Mein Oberteil und ihr Kleid landeten auf dem Boden und sie lag nur noch in ihrer weißen Spitzenunterhose und dem Klebe-BH da.
Da bemerkte ich, dass ich vergessen hatte, die Tür zu zumachen und sprang noch einmal schnell auf.

Als ich zurückkam, mache ich da weiter wo ich aufgehört hatte, hielt ihre Arme weiter über ihren Kopf gestreckt an dem Handgelenken fest.

Und diesem Moment spürte ich eine Unebenheit an ihrer Haut an dem einen Handgelenk. Ich löste mich von ihren wunderschönen Lippen, die nun keine Lippenstift mehr zierte und blickte rüber zu ihrer linken Hand.
Und da sah ich es. Eine fette Narbe über ihrer Pulsschlagader, bereits einigermaßen verheilt.
Sie hatte versucht sich umzubringen.

Hätte ich ihr nicht das Kleid ausgezogen, hörte ich es wegen den langen Ärmeln niemals bermerkt.

Geschockt blickte ich sie an und Tränen stiegen mir in die Augen.

„Ella, ich hatte ja keine Ahnung...", wisperte ich, meine Stimme wurde von leisen Tränen erstickt, die auf ihren halbnackten Oberkörper tropften.

Entsetzt sah sie mich an, ja fast schon angewidert und schob mich von ihr runter, hielt sich schützend ihre Arme vor die Brust.

„Spielverderber.", stöhnte sie leise.

„Warum hast du mir nichts gesagt?

„Ach ja? Jetzt interessiert du dich auf einmal für mich? Wer hat mich denn nicht ein einziges Mal in der Klapse besucht, hm?!
Hör auf so zu reden, als würde ich dir was bedeuten.", sagte sie kalt und suchte mit ihrem Blick das Zimmer nach Klammotten ab, die sie anziehen konnte.
Das Kleid ging ja nun nicht mehr.

Verletzt blickte ich sie an.

„Du weißt, dass ich dich liebe."

„Weiß ich das? Ich denke nicht, denn du hast gerade vorhin im Auto etwas ganz anderes bewiesen, aber immerhin war ich zum kurzen Rummachen gut genug."

„Du hast mich verlassen. Nicht ich dich.", konterte ich.

„Gib mir dein Sakko, das bist du mir schuldig.", erwiderte sie nur und ich reichte ihr die schwarze Jacke.

Sie zog es über und es sah aus wie ein heißes Minikleid.
Sie sah unwiderstehlich aus und erst recht, wenn sie wütend war.

„Du weißt gar nicht, was ich alle durchgemacht habe, was ich für dich geopfert habe." , sagte sie und schlüpfte in ihre schwarzen Pumps, die sie gerade vorhin weggeschmissen hatte.

„Das weiß ich wirklich nicht.", sagte ich leise. Ich bereute mein Verhalten von heute so sehr. Wie konnte ich nur auf etwas zerbrechlichen nochmal so rumtramplen?

„Es tut mir leid.",flüsterte ich, sie stand bereits im Türrahmen.

„Dafür ist es zu spät."

Wuhuuu letztes Kapitel für heute!
Ich hoffe es hat euch gefallen, ich weiß es ist irgendwie ein halber Smut geworden und Mama , wenn du das liest, denk nix falsches von mir (😬😂) aber ich fand es einfach nur unrealistisch, wenn es jedes Mal gleich abläuft. Mir ist auch ehrlich gesagt nichts besseres eingefallen , ich hoffe es war trotzdem gut geschrieben, ich hab
sowas nämlich noch nie gemacht.

Schreibt doch mal in die Kommis, was ihr denkt und votet, wenn es euch gefallen hat!
Und vor allem: Was denkt ihr, wie wird es weiter gehen?
Bis Bald,
LG Anni

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