~Kapitel 2~
Erzähler P.o.V
Als Jimin die Wohnung schon fast fluchtartig verlassen hatte, tauchte in seinem Schlafzimmer sein ungewollter Mitbewohner, der Geist auf. Der Geist hatte ebenholzfarbene Haare und dunkelbraune Augen. Seine Haut war bleich fast schon weiss und wie alles andere an ihm auch durchscheinend. Ein breites Grinsen zierte seine Lippen. "Let the Show begin!", sagte er grinsend zu sich selbst. Er hatte Jimin Zeit gelassen, sich einzuleben, diesen im Glauben gelassen, das alles in Ordnung war, dass es nichts Übernatürliches in dessen Wohnung gab. Alles Teil des Plans, den der Geist in den letzten Tagen bis Wochen, in denen er Jimin und seine fünf Freunde beobachtet hatte, wie diese Möbel aufbauten und die Wohnung einrichten, geschmiedet hatte. "Und das war doch echt noch harmlos...", der Geist zuckte mit den Schultern. Wie er wohl in Jimins Situation reagiert hätte? Er wusste es nicht. Der Geist glitt wieder durch die Wände, er fand es ziemlich praktisch so einfach von Raum zu Raum wechseln zu können.
Im Wohnzimmer kam er an. Eins musste er diesem jungen Mann lassen, er war recht ordentlich. Zumindest, solange es sich dabei um bestimmte Dinge wie zum Beispiel Fernbedienungen handelte, die wurden nämlich immer fein säuberlich auf dem Tisch im Wohnzimmer abgelegt. Ebenso wie sein Smartphone. Grinsend griff sich der Geist die Fernbedienungen, ging oder eher glitt zum Wohnzimmerschrank, öffnete eine Schublade, legte die Fernbedienung hinein und schloss diese. Gegenstände zu berühren war für ihn kein Problem, es erforderte lediglich genügend Willen und Kraft. Wieder zierte ein breites Grinsen seine doch recht schmalen Lippen, ehe der Geist verschwand.
Jimin kam vollkommen abgehetzt vor der Tanzschule zu stehen. Ja, er arbeitete als Tanzlehrer und das bei einer der bekanntesten Tanzschulen in Seoul. Außer Atem strich er sich seine Haare aus der Stirn zurück, versuchte seine Atmung und seinen Herzschlag wieder unter Kontrolle zu bekommen. Ein schneller Blick auf sein Smartphone verriet ihm, dass er es noch rechtzeitig geschafft hatte und er sogar noch ein paar Minuten Zeit hatte, bevor er sich umziehen musste. Das Ereignis, welches sich in seiner Wohnung zugetragen hatte, hatte er bereits wieder vergessen. Jimin betrat die Tanzschule und ging in die Umkleidekabine des Personals, dort zog er seine Alltagskleidung aus und seine Sportsachen an. Er trug nun eine schwarze Jogginghose und ein weißes T-Shirt. Gedanklich lobte er sich, das er seine Arbeitstasche bereits immer am Abend zuvor schon fertig packte.
Es war nicht so, das er immer die Zeit morgens vergaß, es kam aber dennoch öfter vor als es sollte. Jimin verließ die Umkleidekabine und trat in den Vorraum und wurde mit einem "Guten morgen Jimin, hast du heute wieder mal die Zeit vergessen?.", von seinem Arbeitskollegen begrüßt. Verlegen kratzte sich Jimin am Hinterkopf. "Guten morgen Taemin! Ja, irgendwie schon, ich weiß gar nicht warum.", antwortete er und zuckte mit seinen schmalen Schultern.
Er ging zum Tresen und warf einen Blick auf die Liste. Ein leises seufzen verließ seine Lippen. Heute würde es für ihn ein anstrengender Tag werden. Er hatte erst eine Stunde für traditionellen Tanz, dann eine für klassische Tänze, es folgte eine Tanzstunde für die Teenager, die mit Hip Hop anfangen wollten und zum Schluss kamen die ganz kleinen. Jimin nannte sie gedanklich immer 'die Windelflitzer'. Die Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren waren immer eine Herausforderung und der Unterricht auch der anstrengendste. Er liebte die Kinder, aber manchmal verhielten diese sich wie ein tollwütiger Haufen von Kobolden, die lieber alles andere machten, aber eben nicht das, was sie sollten.
Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen, welches seine Augen verschwinden ließ, klatschte er sich in die Hände. "Na dann, wollen wir mal!", rief er voller Elan, ehe er sich eine Wasserflasche aus dem Kühlschrank nahm und in den Raum ging, den er zum Unterrichten nutzte. Er verband sein Smartphone mit den Lautsprechern des Raumes und wartete auf seine ersten Schüler. Auch wenn sein Tag ein wenig stressig angefangen hatte, es konnte nur besser werden! Jimin liebte seinen Job und heutigen Abend war er mit seinen Freunden in einem Burger Restaurant verabredet. Besser konnte es doch gar nicht laufen!
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So, das letzte Kapitel für diese Woche. Das nächste kommt am Mittwoch. :3
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