Kapitel 12
~Kapitel 12~
~Jimin P.o.V~
Nachdem ich mir gestern einfach nur sinnlos irgendwelchen Schrott im Fernsehen angesehen hatte, hatte ich mich nur noch für die Nacht fertig gemacht und war schlafen gegangen. Einfach mal sinnlos irgendwelches Zeug gucken, bei dem man nicht nachdenken musste, tat auch mal verdammt gut. Jetzt gerade lag ich in meinem Bett und starrte meine Zimmerdecke an. Diesmal hangen meine Vorhänge noch an Ort und Stelle und sogar meine Decke hatte ich mir nicht weg gestrampelt. So wie ich mich fühlte, hatte ich diese Nacht wirklich gut geschlafen. Freie Tage hatten also auch durchaus etwas für sich. Ich streckte mich, rollte mich zur Seite und griff nach meinem Smartphone. Kurz betätigte ich mit meinem Finger einer Taste, die das Display zum leuchten brachte, damit ich auf die Uhr sehen konnte. Leise gähnte ich. Nun, es war früher Vormittag, ich hatte also noch genügend Zeit bis die Jungs heute Abend kommen würden. Trotzdem hatte ich mich dazu entschieden langsam aufzustehen, deshalb streckte ich mich, schmiss meine Decke von mird stand auf. Ganz kurz fiel mein Blick bedauernd auf meine Bettdecke, es war wirklich schön kuschelig gewesen. Egal, Jimin nur der frühe Vogel fängt den Wurm und so…vor allem den Wurm haha. Manchmal fragte ich mich, wie ich bitte auf so einen Blödsinn kam, also wirklich. Vielleicht war ich echt nicht ganz dicht.
Die Vorhänge wurden von mir aufgerissen, sowie die Fenster und die Balkontür, es musste frische Luft in das Schlafzimmer. Dann beschloss ich zu frühstücken, mich zu waschen, anzuziehen und die Wäsche abzuhängen. Zum Glück war die Wäsche schon trocken, sonst hätte ich den Ständer…leute! Ich meine den Wäscheständer, nämlich zu mir ins Schlafzimmer stellen müssen und darauf konnte ich gerne verzichten wegen Stolpergefahr und so. Innerlich sehr mit mir zufrieden, dass ich es gestern bereits geschafft hatte, soweit alles aufzuräumen, es ersparte mir heute einfach viel unnütze Arbeit. Naja, unnütz war es nun nicht, dass man seine Wohnung sauber hatte, allerdings hatte ich so dann noch ein bisschen Zeit um meine Choreographie zu trainieren. Ja, ich weiss ich bin da sehr verbissen, aber der Termin rückte eben doch immer näher und da ich ein Perfektionist war, wollte ich eben auch perfekt abliefern. Schnell machte ich noch mein Bett und schloss die Balkontür, nicht das irgendwelche Spanner doch die Hauswand erklommen und dann in meiner Wohnung standen. Wobei…was wollte man bei mir eigentlich schon groß sehen… Egal.
Ich hatte mir mein Smartphone geschnappt und ging in mein ‘Büro/Lesezimmer’’ und rückte die Möbel ein bisschen zur Seite, hätte ich sowieso machen müssen, damit die Jungs hier platz zum schlafen hatten. Meine Bluetooth Box wurde angeschaltet und verband sich mich meinem Smartphone. Schnell suchte ich das Lied heraus und stellte es auf Repeat. Zu meinem Glück, hatte ich mir heute morgen bereits eine Jogginghose und ein T-Shirt angezogen, sonst hätte ich mich auch noch umziehen müssen. Ich drückte auf Play, begab mich in meine Position und fing dann an mit meiner Choreographie. Die Zeit hatte ich irgendwann total aus den Augen verloren. Ich hatte mir zwischendurch nur was zu trinken geholt und dann weiter gemacht. Als ich dann das nächste Mal auf die Uhr geschaut hatte, hatte ich mit erschrecken feststellen können, dass es bereits später Nachmittag war. Zudem bemerkte ich auch, dass ich hunger bekommen hatte. Nun, da die Jungs nachher kommen würden, sollte ich nur eine Kleinigkeit zu mir nehmen. Die Box wurde von mir ausgeschaltet und ich ging in die Küche. Gut, dass ich gestern einkaufen gewesen bin, sonst wäre ich wohl tatsächlich bis zur Pizza am verhungern gewesen. Ein Apfel musste daran glauben, einer von den hellgrünen, die schön sauer schmeckten. Ich mochte diese Äpfel ab und an mal ganz gerne. Der Rest landete dann im Mülleimer. Natürlich war das nur ein Tropfen auf dem heissen Stein, allerdings musste das jetzt zur Überbrückung ausreichen.
Ich schnappte mir aus dem Schlafzimmer noch frische Kleidung, ich war nämlich durchgeschwitzt und wollte so meine Freunde nicht empfangen, deshalb also ab unter die Dusche. Während ich am duschen war, sang ich leise vor mich hin, kein Lied, dass es in irgendeiner Form zu hören gab. Ich hatte manchmal solche Anwandlungen, dass ich sang was mir in dem Kopf kam, mit einer Melodie, die ebenfalls einfach in meinem Kopf auftauchte. Vielleicht war ich ja ein Genie und würde irgendwann mal nebenbei auch noch singen. Nein, Spass beiseite, ich hatte keine Singstimme, davon war ich überzeugt. Abtrocknen und anziehen Jimin, du trödelst! Wenn ich eins konnte, dann war es trödeln, manchmal, ja okay, meistens! Wenn dann will ich auch ehrlich sein. Ich weiss gar nicht, woran das liegt, das hatte ich allerdings schon, seit ich klein bin. Musste man mit leben und wenn ich irgendwann mal einen netten jungen Mann kennenlernen würde, müsste der ebenfalls damit leben, ansonsten konnte er direkt wieder gehen, ganz einfach. Mein Partner musste mich so nehmen und lieben, wie ich bin und das ich manchmal ein echter Lahmarsch war, gehörte einfach dazu. Punkt.
Ich sah in den Spiegel. Angezogen war ich schon mal. Ich legte föhnte und stylte mir die Haare, dann noch ein kleines bisschen Make Up und fertig war ich. Mir fiel jedoch ein, dass ich noch Getränke kalt stellen und das Luftbett fertig machen sollte. Bisher hatte ich zwar nur die Nachbarin gestern kennen gelernt, aber die gute Frau erschien mir irgendwie seltsam. Außerdem war der Motor des Luftbettes schon relativ laut und irgendwie hatte ich auch ehrlich keinen wirklichen Bock, meine Nachbarn Scharenweise vor meiner Tür stehen zu haben, weil wir entweder zu laut waren, oder die sich beschwerten weil wir mitten in der Nacht ein Luftbett vollpumpen ließen. Man musste es ja nicht gerade darauf anlegen. Ich kramte das doofe Teil also aus dem Schrank, legte es auf dem Boden aus und steckte den Stecker in die Steckdose und schaltete den Motor an. Hörte sich fast so an, als würde ich Staubsaugen, schon wieder. Naja, in der Zeit, in der sich das Teil aufbließ, stellte ich schonmal ein paar Getränke kalt. Schnell wieder zurück zum Luftbett, nicht das es platzte und den ganzen Raum verwüstete. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass ich noch etwas Zeit hatte. Ich holte also noch zwei Bettlaken aus dem Schrank. Warum zwei ? Nun, eins für das Luftbett und eins für die Couch. Ich wollte keine komischen Flecken auf meinen Sachen haben, weder auf dem einen, noch auf dem anderen. Leider musste man mit sowas aber rechnen, wenn man zwei Pärchen unter seinen Freunden hatte. Und glaubt mir, ich weiss wovon ich rede, ist nämlich schon mal vorgekommen. Dem Himmel sei Dank, aber nicht auf meinem Kram!
Ich gönnte es meinen Freunden, dass sie glücklich miteinander waren, aber es gab eben auch Dinge, die wollte ich gar nicht wissen. Und wenn man mal ehrlich ist, ging es mich auch gar nichts an. Ich hatte aber mal gehört, wie sich ein paar Frauen über ihr Sexleben mit ihrem jeweiligen Partner und Sextoys unterhalten haben, fand ich teilweise echt gruselig. Das konnte wohl aber auch daran liegen, dass ich mit Frauen einfach nichts anfangen konnte. Ich schüttelte meinen Kopf. Jimin, an was für eine Scheisse denkst du eigentlich schon wieder? Ja, also, vielleicht war ich dezent untervögelt, aber nur vielleicht! Mein Blick glitt zur Uhr und mir fiel noch siedendheiss ein, dass ich noch meine Arbeitstasche für den kommenden Montag packen wollte, immerhin wusste ich nicht, ob ich morgen dazu in der Lage sein würde. Die Tasche wurde also von mir gegriffen und ich schlörte sie mit ins Schlafzimmer, wo ich schnell halbwegs ordentlich meine Sachen rein steckte. Ich konnte ja schlecht in total zerknitterten Klamotten vor meinen Schülern stehen, würde jetzt nicht unbedingt das beste Bild abgeben, dann fiel mir noch ein, dass ich auch noch die Sachen von Taemin einpacken musste. Dies tat ich, jedoch ordentlicher als meine eigenen.
Leicht zuckte ich mit den Schultern, ging in die Küche und fing schonmal an, Gläser, Schalen und Besteck heraus zu legen. Wir hatten uns zwar auf Pizza geeinigt, jedoch wusste man bei uns nie zu hundert Prozent, ob es auch dabei bleiben würde. Mir persönlich war es eigentlich egal, solange es nicht schon wieder Hamburger waren, die hatte ich nämlich die Woche schon. Die Gläser stellte ich auf ein Tablett und brachte dieses ins Wohnzimmer, stellte es auf dem TIsch ab. Kurz schielte ich zu der Fernbedienung. Jap, sie lag noch genau dort wo ich sie hingelegt hatte. Ob ich ein bisschen geschädigt war? Ja, möglicherweise. Ich stellte also die Gläser auf dem Tisch ab und brachte das Tablett wieder in die Küche, wo ich dann auch schonmal in den Schränken herum wühlte um die Tüten mit Snacks heraus zu kramen. Je später es wurde, desto schlechter gelaunt wurden meine Freunde, wenn es keine Snacks gab. Ja, ich weiss, komische Typen. Aber deshalb hatte ich lieber alles schon mal bereit gestellt, dann ging es in der Regel nämlich schneller, wenn die Zeit da war.
Hatte ich noch was vergessen? Nein, ich glaube nicht. Ich schmiss mich also noch auf die Couch, schaltete einen Musiksender im Fernseher ein, schloss meine Augen und ließ mich ein wenig von der Musik berieseln. Gefühlt einen Augenblick später, klingelte es schon an meiner Tür. Ich öffnete die Augen, hievte mich von der Couch hoch, öffnete meine Wohnungstür und blickte in die Gesichter meiner fünf Freunde, die alle eine Flasche mit Alkohol hoch hielten. “Oh, party, party, yeah!”, rief Kookie, den ich erstmal erstaunt ansah und blinzeln musste. Well, color match mit Tae würde ich sagen. Jungkook hatte nämlich dunkel violette Haare, passte ja irgendwie zu dem schlumpfblau von Taehyung, die beiden würden jetzt wahrscheinlich überall nicht zu übersehen sein. Tae grinste sein breites box grinsen und schien sich riesig über meinen doofen Gesichtsausdruck zu amüsieren. “Ja, so haben wir auch geguckt…”, meinte Hobi und zeigte dabei auf Joonie, Jin und sich selbst. Ein leises lachen war von mir zu hören. “Was sind wir heute alle wieder freundlich. Hallo Jungs, kommt doch rein!”, sagte ich. Ja, wir hatten es manchmal nicht so mit den Höflichkeitsfloskeln wie zum Beispiel eine Begrüßung. Schnell winkte ich sie rein. Nicht, dass diese komische Nachbarin gleich um die Ecke lugte. Vielleicht hangen aber auch alle Nachbarn hinter ihren Türspionen? Könnte ich mir alles vorstellen. Okay, ich war echt paranoid.
Ich schloss meine Wohnungstür und folgte den Jungs ins Wohnzimmer. Dort hatten sie die Alkoholflaschen auf dem TIsch abgestellt und ich konnte jetzt sehen, dass sie mit Ruck- und Schlafsäcken bewaffnet waren. Kurz räusperte ich mich, damit ich ihre Aufmerksamkeit bekam. “Also, ich hatte mir gedacht, dass Jin und Namjoon rüber ins Büro gehen, Hobi schläft bei mir mit im Bett und Tae und Kookie können sich die Couch nachher ausziehen, ein Laken gebe ich euch dann noch.”, erklärte ich ihnen meinen Plan, was die Aufteilung zum schlafen anging. Alle nickten zustimmend. “Och, ich werde bestimmt auch was anderes ausziehen, nicht nur die Couch.”, sagte Tae trocken. Kookie räusperte sich verlegen und ich funkelte Taehyung an, doch bevor ich etwas sagen konnte, kam Jin mir zuvor. “Pass mal auf du kleines Alien! Ich will heute Nacht, oder in den frühen Morgenstunden des neuen Tages schlafen! Und nicht hören, wie du den kleinen Keks vögelst!”, schimpfte Jin los. Ich nickte zustimmend. “Außerdem will ich weder Flecken auf meinen Laken, noch auf meiner Couch, auf irgendwelchen Kissen oder sonst wo! Und glaubt mir, ich finde das raus! Und wenn ich mit einer UV-Lampe alles absuchen muss!”, gab ich zurück und wir alle fingen an zu lachen. Nicht mal Taehyung konnte darauf etwas wechseln. “Und damit meine ich nicht nur Taehyung und Jungkook, sondern auch euch beide!”, setzte ich noch hinterher, den Zeigefinger leicht drohend erhoben und auf Namjoon und Jin zeigend. Jin plusterte kurz seine Wangen auf, Namjoon zog nur eine Schnute.
Jaja, Jin wollte schlafen, ist klar, da zeigte seine Reaktion jetzt aber deutlich etwas anderes. Notgeiles Pack! Ich scheuchte alle ihre Sachen wegbringen. Die Flaschen mit dem Alkohol sammelte ich erstmal ein und verstaute sie im Kühlschrank. Von meiner Pinwand nahm ich einen Flyer von der Pizzeria, in der wir immer bestellten und ging zurück ins Wohnzimmer. Meine Freunde verteilten sich entweder auf dem Boden oder auf der Couch, ich persönlich setzte mich auf den Boden. Kurz sah ich sie an und wedelte mit dem Flyer hin und her. “Sollen wir Familienpizzen bestellen, oder jeder eine eigene?”, fragte ich und sah sie an. Kookie meldete sich als erstes zu Wort “Mir ist das eigentlich egal. Aber da wir alle meistens sowieso die gleichen Vorlieben haben…” kurz stockte er und redete dann weiter “damit meine ich, was das Essen angeht, könnten wir doch Familienpizzen bestellen.”
Was war denn heute mit denen los? Hatten die in den vergangenen Tagen keinen Sex gehabt oder was? Ist ja furchtbar. Ich sah in die Runde und bekam von allen ein zustimmendes Nicken. “Okay, dann drei Stück wie immer?”, fragte ich um sicher zu gehen, dass nicht noch jemand einen extra Wunsch hatte nach. “Doppelt Käse!”, kam von Namjoon und da von niemandem sonst irgendeine Form des Protestes ausgesprochen wurde, nahm ich das so hin, stand auf und ging in die Küche um die Bestellung aufzugeben. Ich musste unbedingt mit den Jungs darüber reden, wie abgedreht meine letzten Tage teilweise gewesen waren!
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Meine Lieben, ich wollte euch noch Bescheid geben, dass ich mich mit diesem Kapitel erst einmal in die Sommerpause verabschiede. Eigentlich war sie nicht so wir ich geplant, aber die KiTa hat jetzt Ferienschließung und mein Minime ist zuhause. Nebenbei muss ich noch ca. 2 Wochen arbeiten und da bleibt mir nicht sehr viel Zeit um noch andere Dinge nebenbei zu machen. Die Pause endet am 10.08.2022, an dem Tag wird ein neues Kapitel online kommen. Bis dahin hoffe ich, dass ihr eine schöne Zeit habt!
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