~Nine~
Mein Körper fühlte sich ausgelaugt, mein Herz schmerzte so sehr, dass ich schon fast zusammenbrach und das vor so einer großen Mission, die mehr körperliche Kraft erforderte, als jede andere.
Fox hatte mir das Herz gebrochen.
Ich wollte wieder zu ihm zurücklaufen, ihm sagen, dass es mir leid tut und dass ich nicht will, dass wir uns so zerstritten verabschieden, aber er würde das nicht akzeptieren. Er würde wieder brüllen und noch mehr mein Herz zerquetschen.
„Crystalia! Wie schön, dass du schon da bist!", ertönte plötzlich die Stimme von Meister Kenobi, der im Schlepptau mit Meister Skywalker zu um kam.
„Wir haben....Was ist passiert? Alles in Ordnung?", unterbrach er sich selber, als er meine roten und verweinten Augen bemerkte.
„Gar nichts, mir geht es gut, Meister."
„Das sieht aber anders aus. Bist du dir sicher?"
„Ja, Meister."
„Hmm. Wenn du meinst. Wir reden aber noch miteinander."
„Was er eigentlich sagen wollte, ist, dass wir Dir etwas mitgebracht haben.", ergriff Skywalker nun das Wort und hielt eine Tasche in die Luft.
„Was ist da drin?"
„Schau mal rein."
Also nahm ich die Tasche, öffnete sie und mir stockte kurz der Atem als ich es sah.
Eine neue Lederweste, ein schwerer, fester Gürtel aus Metall, Rüstungsteile für die Unterarme und welche für die Beine...Fast eine komplette neue Ausrüstung.
„Das ist...Danke, Meister. Aber wofür brauche ich das alles?"
„Die Mission wird hart, Crys. Die Lederweste kann mehr abhalten als der dünnen Stoff deiner Tunkia, der Metallgürtel schützt vor Verletzungen am unteren Bauch und die Rüstungsteile schützen dich sowieso."
Erst jetzt fiel mir auf, dass die beiden Meister auch Rüstungsteile trugen, an den Beinen, an den Armen und an der Brust.
Dann wird es also richtig ernst...
„Okay...dann sehe ich mal zu, dass ich diese Sachen hier anziehe.", meinte ich, nickte den beiden Meistern zu und verschwand dann in Richtung Toiletten.
Dort holte ich alle Sachen heraus, die in der Tasche waren und musste feststellen, dass sogar noch eine neue Tunika und eine neue Hose darin war.
Das hieß dann wohl ein kompletter Klamotten-Wechsel.
Es war ungewohnt so harte Rüstungsteile zu tragen, besonders so einen dicken und harten Gürtel, doch ich fühlte mich wenigstens etwas sicherer, als ich in den Spiegel schaute.
Die neue dunkelbraune Tunika lag unter der schwarzen Lederweste, weswegen davon kaum etwas zu sehen war, doch sie hing mir in langen, großen Streifen bis zu den Knie. Meine Beine waren vollkommen von der weißen Rüstung verdeckt, genau wie meine Unterarme, nur die Oberarme wurde von der dunklen Tunika verdeckt.
Ich fühlte mich plötzlich wie ein ganz anderer Mensch. Nein, nicht wie ein Mensch.
Wie Soldat.
Ich zog nochmal meinen Haarknoten fest und lief dann auch schon wieder in den Hangar zurück.
Rex quatschte immer noch mit Meister Kenobi und Meister Skywalker, wohingegen die Torrents gemütlich auf den Stühlen saßen und manche schienen sogar fast zu schlafen.
„Da bin ich wieder. Also: Rex hat mir schon von der Mission erzählt. Wie läuft das ganze dann ab? Werden wir einen Frontalangriff starten?"
„Das wirst du jetzt sehen. Rex, sie sind an der Reihe.", antwortete Skywalker und deutete dann zu Rex, der sich mit einem kurzen „Ja, Sir." zu den Männer wandte.
„So...Dann wollen wir alle mal wieder aufwachen!", rief er zu diesen und klatschte so laut in die Hände, dass es in den Ohren schmerzte.
Das war typisch Rex.
„Hey, Aufwachen, habe ich gesagt!", rief er nochmal den Männern zu, die spätestens jetzt hellwach waren.
„Ich weiß, dass es spät ist, aber ich habe euch ausdrücklich befohlen den Tag zum Schlafen zu nutzen und nicht Dart oder Sabacc zu spielen! Na schön, alle mal herhören:"
Er lief zu dem Holotisch, der vor den Stuhlreihen aufgebaut war und drückte ein paar Knöpfe.
Eine Karte mit einer trostlosen Steppe, gigantischen Felsbrocken und Bergen erschien, als auch hochmoderne Fördertürme, die in den Berg reichten.
„Das ist die Miene. Die Separatisten haben Elom besetzt und darunter auch die Miene. Es gibt zahlreiche Geiseln. Also wird es unsere Aufgabe sein, die Miene wieder zurückzuerobern und die Geiseln zu befreien. Ganz in der Nähe gibt es ein kleines Arbeiterdorf und deshalb ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Bewohner auch als Geiseln genommen wurden...wenn nicht sogar getötet. Jetzt kommt aber das wichtigste, Männer: Am Tag können es bis zu fünfzig Grad werden, also seht zu, dass ihr nicht zu lange ohne Helm in der Sonne steht und passt auf, dass eure Dichtungen nicht verstauben. Und vergesst nicht genug zu trinken. Ich möchte keinen einzigen von Feld räumen, der verdurstet ist oder einen Hitzschlag bekommen hat. Verstanden?"
„Sir, Ja, Sir!"
„Gut. Dann werde ich zur Taktik übergehen. Diesmal werden wir einen direkten Frontalangriff starten, aber die großen Felsen auf dem Gelände werden uns Deckung geben. Die 212te wird uns dabei zur Seite stehen und ich erwarte eine unkomplizierte und brüderliche Zusammenarbeit. Nun denn... Das Ziel des Angriffs wird natürlich nichts anderes sein, als die Miene wieder zu erobern, doch wie viele Blechbüchsen dort lauern, ist unklar. Während dem Angriff, wird Meister Kenobi mit einigen Männern das Dorf versuchen zu befreien, allerdings muss eins klar sein: Es werden keine Granaten, Raketenwerfer oder sonst was verwendet, was eine große Explosion auslöst, schließlich soll das Dorf noch bewohnbar sein. Genauere Informationen werden euch noch auf der Leveler gegeben. Sonst alles klar?"
„Sir, ja, Sir!"
„Gut. Und jetzt Abmarsch! Schwingt euren Hintern ins Schiff!"
Die Männer erhoben sich, liefen quatschend ins Schiff und Rex kam wieder mit einem erleichterten, aber dennoch ernsten Gesichtsausdruck zurück.
„Ich mache mir bei den bevorstehenden Temperaturen Sorgen um die Jungs.", meinte er und seufzte.
„Keine Sorge, achten sie nur darauf, dass die Helme aufbleiben, genug getrunken wird und dass jeder mindestens ein paar Stunden Schlaf bekommt. Die ganze Prozedur wird wahrscheinlich ein paar Tage dauern."
„Ja, Sir."
„Ist der Rest der 501sten und 212ten schon auf der Leveler?"
„Ja, Sir. Commander Cody und Admiral Yularen erwarten uns schon."
„Gut. Dann nichts wie los."
So wandten wir uns dem Schiff zu, ich nickte Rex noch kurz zu, der danach seinen Helm über den Kopf stülpte und danach schwieg.
Die Rampe schloss sich direkt hinter uns, sobald wir im Schiff waren und ich riskierte noch einen letzten Blick zurück.
Und das war ein gewaltiger Fehler.
„CRYSTALIA!"
Mein Herz schlug für ein paar Sekunden nicht mehr, ein Gefühl stieg in meine Magengrube, dass mein Mageninhalt fast wieder hochkam, und ich spürte in dem Moment nichts anderes als....
Schmerz.
Ein stechender Schmerz.
Ein alles zerreißender Schmerz.
Den Fox' Stimme verursachte, welcher mein Herz zerriss und darauf rumtrampelte.
Ich zuckte heftig zusammen, erstarrte mitten in meiner Bewegung und wollte zurückblicken, wollte aus dem Schiff rausrennen und meinem Ehemann in die Arme fallen, doch ich sah nichts anderes als hochgefahrene Rampe, durch die kein Ton von außen ins Innere des Schiffes gelangen würde.
Alle Augen waren auf mich gerichtet.
Durchdringend, fragend, musternd, verwundert.
Noch nicht mal das Abheben des Schiffes bekam ich mit, sondern suchte eine Lösung, wie ich aus dieser Lage wieder rauskam.
Aber keiner sagte etwas.
Also tat ich so als wäre nichts gewesen und setze mich neben Rex, der ganz gerade dasaß und mich durch sein dunkles Visier musterte, genau wie alle anderen, dessen Blicke schon auf meiner Haut brannten.
Bis...sich Kenobi räusperte und sich ebenfalls setzte.
Die Gelegenheit nutzte ich, kontrollierte wieder meinen rasenden Puls, den ich schon selber spüren konnte und sank in mich.
Fox hatte mir mein Herz gestohlen. Mein Herz, dass ich für diese Mission eigentlich brauchen würde, doch er behielt es fest in seinen Händen und würde es nicht eher loslassen bis ich wieder heil angekommen war. Was dann passieren würde, das konnte ich zu dem Zeitpunkt nicht sagen, sondern nur, dass der Schmerz in meinem Herzen noch lange dableiben würde, wo er war und nicht eher nachlassen würde bis Fox höchstpersönlich vor mir stehen würde.
Ich tauchte allmählich wieder auf, seufzte kurz und musterte dann die anwesenden Personen in meiner Nähe, in der Hoffnung, dass der Vorfall von gerade vergessen worden war, denn Fragen in Bezug darauf hätten den Schmerz wahrscheinlich nur noch schlimmer gemacht.
Ein paar Klone in dem Schiff waren mir neu, stellte ich mit Erstaunen fest. Ihre Rüstungen glänzten noch wirklich, die blauen Markierungen waren recht überschaubar und ihre Körperhaltung war...angespannt, nervös.
Es waren richtige Glänzer, wie Rex es immer so schön sagte. Ich musste grinsen.
Entweder sie schliefen wirklich oder waren einfach nur angespannt.
Also blickte ich zu Rex, von dessen Gesicht man nicht viel sehen konnte, nur das dunkle T-Visier. Doch ich spürte seinen Blick und er dachte anscheinend auch dasselbe wie ich, was man in den nächsten Sekunden bereits feststellte.
„Gentleman, geben Sie Zeichen von sich, dass sie nicht eingeschlafen sind oder ich muss sie auf eine unangenehme Art wecken."
Das war typisch Rex.
„Bei Coil wäre ich mir da nicht so sicher, Sir.", gab einer der neuen Klone von sich und regte sich kurz, indem er die Beine etwas ausstreckte und dann anschließend überkreuzte.
„Halt die Klappe, Gate. Ich trainiere nur meine Körperspannung."
„Oder dein Talent was Schlafen angeht."
„Sei still."
„Beherrschen sie sich oder ich muss sie für die nächsten Tage bei Admiral Yularen lassen.", griff Rex schließlich ein und beugte sich nach vorne.
„Verzeihung, Sir.", kam es nur von den beiden und es wurde wieder so still, dass man sogar die Atemgeräusche hören konnte und gelegentlich das leise Klicken der Helme.
„Bereit zum Landeanflug. Leveler, bitte kommen.", ertönte es nach ein paar Minuten aus dem Cockpit.
„Republikanisches Angriffsshuttle, bitte kommen. Landeerlaubnis erteilt."
—————————-
„Achtung, bereit zum Sprung in den Hyperraum."
Das Schiff wackelte kurz, ein Ruck durchfuhr dieses und man musste sich kurz festhalten, damit man nicht das Gleichgewicht verlor und umfiel.
„Verdammt. Da muss ich mit Pellaeon nochmal ein Wörtchen reden. Das Schiff schwankt wie ein alter Bodenwagen!", fluchte Admiral Yularen und seufzte genervt.
„Warum hat man nicht die Resolute genommen?"
„Die ist noch in Wartung, Commander. Deshalb hatte Pellaeon uns sein Schiff freundlicherweise überlassen. Die Mängel hatte er allerdings nicht erwähnt. Zak, gehen sie in den Maschinenraum und fragen, wieso das Schiff wie ein alter Bodenwagen schwankt!", erklärte er, rief dann aber einen Klon in schlichter, weißer Rüstung ohne Markierungen zu sich, welcher keine Sekunde später, als er seinen Namen gehört hatte, vor ihm stand.
„Ja, Sir."
„Und sagen sie Ollo, dass er das wieder hinkriegen soll! Wir können uns keine Mängel leisten! Machen sie, wenn nötig, Druck!"
„Ja, Sir."
Und so verschwand Zak fast schon joggend von der Brücke.
„Wie lange wird die Reise wohl dauern, Admiral? Wird man die Zeit haben alle Mängel an diesem Schiff zu beseitigen?", kam Meister Kenobi nun auch hinzu und verschränkte die Hände hinter dem Rücken, wodurch er nur noch besorgter aussah, als er es ohnehin schon tat.
„Einige Stunden. Vielleicht nur sechs. Aber wenn die Jungs die Probleme da unten im Maschinenraum nicht beheben können, dann vielleicht sogar sieben bis acht. Dieses Schiff ist langsam. Ein langsamer Koloss."
„Hm. Dann sollten wir die Zeit wohl sinnvoll nutzen. Anakin und ich werden uns nun etwas zurückziehen. Das solltest du auch tun, Crystalia."
„Ja, Meister. Ich werde nur noch schnell bei den Männern vorbeischauen wie die Lage bei Ihnen ist."
Doch das war gelogen. Ich konnte kein Auge zumachen mit diesem Schmerz in meinem Inneren, in meinem zerbrechlichen Herzen, zumindest nicht, bis die Situation sich zwischen mir und Fox wieder beruhigt hatte.
„Gut. Wenn es Schwierigkeiten geben sollte, dann setzen sich mich darüber umgehend in Kenntnis, Admiral."
„Ja, General."
Kenobi nickte kurz, sah mich ein paar Sekunden lang noch an, doch dann lächelte er und drehte sich um.
„Was ist mit euch Commander? Wollt ihr nicht ein bisschen zu Ruhe kommen?"
„Nein, Admiral. Ich hatte monatelang meine Ruhe, da kann ich nicht noch mehr davon gebrauchen."
„Wie wäre es mit etwas Schlaf?"
„Schlaf ist dasselbe, Admiral. Es gibt zwei Arten von Ruhe. Ruhe bei Bewusstsein oder Ruhe im schlafenden Zustand. Mit Ausnahme man liegt im Koma, aber das ist irrelevant. Dazuliegen und kein Augen zubekommen ist reinste Zeitverschwendung."
„Da habt ihr wahrscheinlich recht, Riou. Die Männer brauchen euch, das ist mir in letzter Zeit mehr als deutlich klar geworden. Sie können froh sein, so ein zartes Wesen voller Liebe an der Seite zu haben."
„Wow, diese charmante Seite von Ihnen kannte ich noch gar nicht."
„Das war nicht charmant, das war die Wahrheit, Riou. Naja...vielleicht war es das auch, aber nun geht zu den Jungs."
————————
„Achtung, Commander im Raum!", rief Rex, nahm diese ungesunde und aufrechte Körperhaltung ein, was die anderen Klone im Mannschaftsraum ihm gleich taten und salutierten.
„Rühren.", erwiderte ich lächelnd und verschaffte mir einen Überblick über die Männer, zu denen noch mehr zugestoßen waren und so standen dort nicht mehr nur die Torrents, sondern fast vierzig gemischte Männer der 501sten.
„Rex, wie ist die Lage? Sind alle wohlauf?"
„Diese Jungs sind schon fast aus Durastahl, Commander. Nur ihre Energierezeptoren wahrscheinlich nicht, denn sonst würden ihre Augen nicht wie Müllpressen zufallen."
„Sei nicht so streng mit Ihnen, Rex. Wir haben noch sechs bis acht Stunden, ehe wir Elom erreichen."
„Genug Zeit für ein umfangreiches Training."
Lautes Seufzen und genervtes Gestöhne ertönte im Raum, was von deutlich gequälten Gesichtern kam.
„Rex! Erschöpfte Soldaten kann keiner auf dem Schlachtfeld gebrauchen! Lass sie schlafen."
„Schon gut, das war nur ein Scherz."
Rex' schwarzer Humor. Humor, der kurz von der Furcht vor der Schlacht ablenken sollte.
„Wie sieht es jetzt aus? Weiß jeder der 501sten von den Plänen? Was ist mit der 212ten?"
„Jeder weiß Bescheid. Commander Cody ist mit seinen Jungs im Nebenraum. Der Rest wird von den jeweiligen Sergeants geleitet."
„Gut. Lasst euch nicht von mir stören."
Ich ergriff also die Chance und zog mich im Mannschaftsraum in eine der Kojen zurück, von der ich einen guten Überblick über die gesamte Truppe hatte.
Viele waren neu, manche kannte ich schon seit Ewigkeiten, allerdings musste ich schmerzlich feststellen wie viele Klone mir doch fehlten, die in den letzten Schlachten ihr Ende gefunden hatten. Bekannte gingen, Neue kamen. Es war ein reiner Teufelskreis. Wenn man die neuen Klone dann erstmal kannte, waren diese nicht mehr neu, sondern Bekannte, die dann auch gingen und wieder durch neue ersetzt werden mussten. Für Rex musste das ganz schöne viele Nerven kosten sich immer von so vielen seiner Männer trennen zu müssen und gleichzeitig wieder neue aufzutreiben.
Piep piep.
Ich zuckte zusammen. Doch das war nicht mein Komlink, sondern der von Rex. Meine Augen lagen auf ihm, welcher seinen Helm nahm und so einen kurzen Blick auf sein HUD warf.
Seine Meine versteinerte. Er reagierte nicht auf den Komlink.
„Was ist los, Rex? Wurden wieder Probleme gemeldet?"
„Probleme...Ich weiß nicht, wie man es nennen kann....ähm...In gewisser Weise schon, ja."
„Wer ist es denn?"
Er holte einmal rief Luft.
„Commander Fox."
Die Luft blieb mir weg.
Alle Augen waren hellwach und lagen auf mir.
„Lass den Komlink piepen. Fox soll uns nicht erreichen können."
Der Schmerz stach wieder brutal zu und diesmal nur noch heftiger.
„Bist du dir sicher? Er ist schließlich dein-"
„Rex, ich möchte das Wort nicht hören. Nicht jetzt. Und versprich mir, dass du nicht mit ihm sprichst."
Mir war die Sache unangenehm vor so vielen, die im Raum anwesend waren und das merkte Rex auch deutlich, denn er verstummte und hatte mich durchschaut. Er wusste damit, dass es Probleme gab zwischen mir und Fox.
„Verzeihung, Commander. Ich wollte euch nicht verärgern."
Und dass er mich mit „ihr" ansprach sagte auch schon alles.
„Es ist alles in Ordnung, Rex."
„Die HoloNet News drehen sich nur noch um euch und Commander Fox.", warf plötzlich ein neuer Klon dazwischen und meine Augen richteten sich auf ihn.
„Gate! Was soll das?", rief Rex verärgert und funkelte ihn böse an.
„Rex, lass ihn. Ja, Gate, das ist mir durchaus bewusst."
„Und was haltet ihr davon? Ich dachte eigentlich, dass Jedis nicht lieben dürfen."
„Ähm...Von den HoloNet News habe ich generell nicht viel gehalten, weil durch diese immer wieder Gerüchte in die Welt gesetzt werden, die kein bisschen Wahrheit beinhalten. Deswegen würde ich dir raten, nicht zu sehr auf die HN News zu hören, sondern auf deine Augen und Ohren. Was das Thema „lieben" angeht, da muss ich dir leider widersprechen, Gate. Es ist den Jedi nicht verboten zu lieben. Liebe ist nämlich das, was man als Jedi besonders braucht. Viele verwechseln dies nämlich mit Bindungen. Ein Jedi darf keine Bindungen eingehen, weil die Gefahr besteht, dass er sich durch diese Bindung leiten lässt und falsche Entscheidungen trifft. Und das ist nicht der Weg der Jedi, Gate."
„Aber ihr seit eine Bindung eingegangen. Warum? Dürft ihr euch eigentlich noch „Jedi" nennen?"
„Ja, ich bin eine Bindung eingegangen. Und das weil ich mich in eine Person so verliebt habe, obwohl ich dies eigentlich nicht wollte, doch am Ende konnte ich dagegen nichts mehr tun und war machtlos. Wenn ich mich nicht an diese Person gebunden hätte, dann hätte mich wohl mehr der Schmerz davon geleitet als diese Bindung. Solange diese Bindung einen auch nicht leitet, darf man sich einen „Jedi" nennen."
„Wäre der Rat da nicht anderer Meinung?", fragte plötzlich ein anderer Klon mit gewöhnlichem schwarzem Haar, den ich aber noch nicht kannte.
„Wie ist dein Name?"
„Pad, Ma'am."
„Nun denn, Pad...Wenn sie anderer Meinung wären, dann hätten sie mich rausgeschmissen. Vielleicht denken sie nicht ganz so wie ich, aber ich denke, dass sie meine Denkweise zumindest ansatzweise verstehen."
„Was ist überhaupt eine Bindung? Gibt es dafür eine genaue Definition?", warf noch jemand in den Raum.
Also was Männer alles wissen wollen...Gib Ihnen einmal die Gelegenheit und sie bombardieren dich mit Fragen.
„Ähm..."
„Mein Name ist Coil, Ma'am."
„Ah, der Coil, der seine Körperspannung trainiert."
„Genau der."
„Also...Eine Bindung ist, wenn...Ach, wie soll ich das erklären. Eine Bindung ist zumindest dann vorhanden, wenn sie deine Entscheidungen beeinträchtigt und das Gefühl hast, dass du ohne die Person, zu der du diese Bindung hast, nicht mehr leben könntest."
„Beeinträchtigt sie dann nicht eure Entscheidungen?"
„Nein. Commander Fox ist auf Coruscant, ich bin hier auf der Leveler ganz weit weg. Und wenn ich mich entscheiden müsste, ob ich sterbe oder tausend andere, dann würde ich mich stellen. Genau wie jeder andere Jedi es tun würde."
„Dann wäre Fox alleine."
„Das stimmt. Aber wieso sollten tausende sterben, nur, damit Commander Fox nicht alleine ist. Er müsste einfach damit leben, auch, wenn es hart klingt. Dinge geschehen einfach und daran kann keiner etwas ändern. Man muss lernen, mit der Realität zu leben."
„Was wäre denn, wenn jeder Jedi solch eine Bindung eingehen würde? Würde der Rat sie dann alle verbannen?"
Die Fragen werden ja immer....anspruchsvoller.
„Ähm...das kann ich dir wirklich nicht sagen, Coil..."
„Coil, lass Commander Riou mit deinen Fragen in Ruhe! Es ist nicht deine Aufgabe mit ihr über Bindungen und Romanzen zu sprechen, sondern die von General Kenobi!", zog Rex dann nun einen Schlussstrich und sein Ton wird lauter.
„Verzeihung, Sir. Es hat mir nur interessiert."
„Schön, aber besonders wenn man ein Glänzer ist, dann sollte man am besten die Klappe halten und zusehen. So lernt man am besten. Ein vorlautes Mundwerk bringt dich kein Stück weiter."
„Ja, Sir."
„Gut. Dann lassen wir den Commander nun mal in Ruhe, verstanden?"
„Sir, ja, Sir!"
„Sehr schön. Jetzt werde ich euch noch etwas zu der bevorstehenden Mission erzählen. Es wichtig, dass ihr eure Dichtungen sauber haltet und..."
Die nächsten Minuten redete Rex nur über ihre Rüstungen und Anweisungen wie sie die Hitze aushalten können und noch über ganz viel anderen Kram.
Als kurz eine Pause eintrat, nutzte ich die Gelegenheit und verabschiedete mich von der Truppe, worauf ich mich schon aus dem Staub machte auf dem Weg zur Brücke.
Fox konnte mich mal. Erst rennt er mir noch hinterher und dann versucht er auch noch Rex auf dem Komlink zu erreichen, aber wieso hatte er mich nicht dann direkt angefunkt?
Diese Frage blieb jedoch unbeantwortet und es würde noch einige Tage dauern bis die Antwort darauf kam.
—————————
„Riou! Ihr seid ja schon wieder da! Wie ist die Lage?", meinte Admiral Yularen zu mir als ich die Brücke betrat, welcher an den Fenstern stand und vor sich in den Lichtkanal blickte.
„Gang gut. Rex erklärt seinen Männern gerade alles über ihre Rüstungen, also kann ich da nicht wirklich mitreden. Was machen die Maschinen?"
„Zak ist noch nicht zurück. Ich hoffe, dass alles behoben wurde."
„Admiral!", ertönte plötzlich eine Stimme.
„Wenn man vom Teufel spricht.", meinte ich lächelnd.
„Zak. Waren sie im Maschinenraum? Woher kommt dieses Ruckeln?"
„Ja, Sir. Die Druckentlastungsventile der Dämpfer funktionieren nicht richtig."
„Was heißt „sie funktionieren nicht richtig"?"
„Sie klemmen und es wird gerade daran gearbeitet sie wieder freizubekommen. Vermutlich sind sie verrostet."
„Verdammt...Rennen sie nach unten und sagen, dass Präzisionsarbeit geleistet werden muss! Ollo soll sich anstrengen!"
„Sir, er sagte, dass er schon alles in seiner Macht stehende tut."
„Ach, dann mach ich eben selbst! Riou, kommt mit. Zak, halten sie hier die Stellung."
„Wo gehen wir hin?"
„In den Maschinenraum. Ich hoffe ihr habt nichts gegen eine Führung."
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