How To Draw - Pferd

Dieses Kapitel hat sich LyriaRomane gewünscht. Ich zeige euch hier mal, wie ich (in diesem Beispiel ein Pferd) zeichne. Unten findet ihr zusätzlich noch Infos zu den Materialien.

1. Die Vorlage.
Nur wenige Künstler können ohne diese zeichnen, denn wenn man das Motiv vor sich sieht, sind z.B. die Proportionen einfach leichter zu treffen. Auch ich suche mir im Internet Bilder. Das, was ich mir jetzt ausgesucht habe, ist lizenzfrei. Das heißt, dass ich es als Vorlage ohne Probleme für private und kommerzielle Zwecke verwenden darf. (Meine Quellen für lizenzfreie Bilder sind übrigens Pixabay und Pexels).
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Tipps:
- Für den Anfang ist es praktisch, wenn ihr euch Bilder aussucht, die scharf sind und auf denen man für Details alles erkennen kann. Bei Pferden sind es die vielen Schatten und Muskeln auf dem Fell. Je ausgeprägter diese auf der Vorlage sind, desto leichter ist das Zeichnen davon später.
- Guckt euch vor dem Zeichnen auch noch andere Bilder an, die beispielsweise das Auge oder die Nüstern detailliert zeigen. Auch, wenn in der Vorlage dann das Auge nur schwarz scheint, wisst ihr, wie es aussieht und könnt das ein oder andere hinzufügen, was die Vorlage nicht genau zeigt. Dazu später noch mehr.

2. Die Skizze.
Legt nicht einfach Hals über Kopf los, sondern skizziert leicht mit Bleistift alles vor, was später wichtig ist. Hier ist meine Vorzeichnung:


Ihr könnt auch zusätzlich noch die Schattierungen andeuten, wenn es euch dann später leichter fällt. Das habe ich hier aber kaum gemacht. Markiert dafür alle Stellen im Fell leicht, die dunkler sind.

3. Der Anfang.
Ich fange immer mit dem Auge an und arbeite mich dann von innen nach außen. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht.

Hier seht ihr, was ich vorhin gemeint habe. Obwohl das Auge auf der Vorlage bloß schwarz aussieht, habe ich noch die Iris eingefügt, damit es ,,echter" aussieht. Arbeitet beim Auge besonders fein und achtet darauf, dass der Stift immer angespitzt ist (bei allen Schritten)!!

4. Das Fell.
Mir hat der Satz einer holländischen Künstlerin dabei sehr geholfen, die wunderschöne Tierportraits zeichnet. Sie ist sozusagen mein Vorbild im Zeichnen und mein Wunsch ist es, einmal so gut zu sein wie sie.
,,Draw what you see, not what you think!" Also: Zeichne was du siehst, nicht, was du denkst (zu sehen)! Ich finde keine anderen Worte dafür, aber vielleicht hilft es euch ja genau so, wie mir auch.
Für das Fell kenne ich zwei verschiedene Techniken:
A:
Die Einfachere, die für Anfänger gut geeignet ist. Ich habe sie in meinem ersten Pferdeportrait verwendet. In diesem Fall zeichnet ihr nicht jedes einzelne Haar im Fell, sondern schraffiert Flächen mit der flachen Stiftseite in Fellwuchsrichtung. Dabei müsst ihr mit dem Druck immer variieren.
Auch, wenn es ,,nur" schraffiert wird, solltet ihr aber dennoch kleine, kurze Handbewegungen machen.
Typische Fehler:
Sehr, sehr viele Leute verwischen ihre Bilder mit dem Finger! Das kann gute Effekte haben und erleichtert das verblenden, aber seid bitte vorsichtig damit!!! Verwischt auf keinen Fall so stark, dass die Struktur nicht mehr zu sehen ist. Das sehe ich ganz oft. Die Folge davon ist, dass es (meiner Meinung nach) kaum noch realistisch aussieht. Ich vewische nur manchmal und ganz leicht, um Übergänge weicher zu machen. Seht euch sonst als Hilfestellung noch mal mein letzes Bild an, da kann man gut erkennen, wie ich es gemacht habe.

B:
Die Methode verwende ich in diesem Bild, das ich euch hier vorstelle. Dabei geht es ganz besonders an die Details, da ich die Flächen nicht nur vorher leicht schraffiere, sondern danach noch eine Lage mit dünnen, vorsichtigen Strichen als Fell darüberlege. Noch mal der Hinweis: Euer Stift muss dafür wirklich gut angespitzt sein, auch wenn er so schnell verbraucht wird:/


Natürlich sind da auch noch die Nüstern und Ohren, aber ich bin mir sicher, dass ihr das mit den oben genannten Tipps hinbekommen werdet. Ich wollte diese Sachen jetzt nicht noch mal extra erklären. Im Grunde ist die Technik da ja die Gleiche.

5. Die Mähne:
Das ist es auch, was mir immer noch besondere Schwierigkeiten bereitet. Das Problem ist bei mir, dass ich besser kurzes Fell als lange Haare zeichnen kann. Dabei werden meist nämlich nicht die einzelnen Haare, sonder dunklere Zwischenräume gezeichnet. Das sollte man oben ganz gut erkennen können.

6. Ganz wichtig:
So, mehr kann ich euch nicht erklären. Jetzt heißt es: Geduld. So eine Zeichnung braucht Zeit, das ist einfach so und wird auch immer so bleiben. Ich habe an dieser ca. 10 Stunden gearbeitet. So lange, bis ich zufrieden war.
Wenn ihr merkt, dass eure Konzentration abnimmt und ihr euch immer weniger Mühe gebt macht einfach eine Pause und versucht nicht, euch da durchzuquälen. Zeichnen soll schließlich Spaß machen, wie alle Hobbys. Nach einer Pause funktioniert alles meistens gleich viel besser.

Das Endergebnis:

(Hinweis: Diese Zeichnung ist vollständig mein Eigentum. Ich kann euch nicht verbieten die Vorlage auch zu benutzen, aber bitte benutzt nicht diese Zeichnung)

Nachdem ich fertig war hab ich die Zeichnung sofort in einem Rahmen gesichert (s.o.)

Materialien:
- Einfaches Zeichenpapier (keine bestimmte Marke)
- schwarzer Polychromos Buntstift der Marke Faber Castell.
Den benutze ich, da Zeichnungen mit Bleistift immer so leicht zu verwischen, ziemlich hell sind und so einen ,,Glanz" haben, den ich nicht mag.
- Koh-I-Noor Bleistift der Stärke B
Nur für die Vorzeichnung, da er gut zu radieren ist.

Ja, das war's soweit. Ich hoffe alles war verständlich und ich konnte dem ein oder anderen helfen:) Fragt sonst gerne noch mal nach!

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