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Kevin war der Bad-Boy schlechthin - genau so ein Typ von dem ich normalerweise meilenweit Abstand hielt. Und, doch war da jener Augenblick im Sonnenlicht gewesen, wo ich neben meinem alten silbernen Cabrio gestanden bin und er mich einfach so charmant und ohne Vorurteile da ich ja agnes beste Freundin war, angesprochen hat. In dem Moment war ich so glücklich und fühlte mich, als schwebe ich auf Wolken. Die Praxis war jedoch eine andere, ein ständiges Versteckspiel vor Agnes, Angst vor Kevin Missetaten, die er jedoch immer nur anderen angetan hatte, aber auch ein ständiger Rausch aus blinder Liebe und prickelnder Romantik. Nach außen hin waren wir ein schönes Paar - doch jeder wusste, dass dieser schöne Schein nur trügerisch sein konnte, mit der Zeit würden unsere Differenzen unsere Beziehung zerstören. Kevin war durchtrieben und skrupellos und ich war besonnen und hilfsbereit. Körperlich wirkte Kevin wie mein Beschützer und ich seine gute fee. Wir waren beide sehr attraktiv, und zumindest ich hätte jederzeit zu meinem ex-Mann zurück kehren können, der mich mit Handkuss genommen hätte. Und, doch konnte ich nicht von Kevin lassen, wir landeten Nacht für Nacht im Bett mit einander, wir gehen aus und unternahmen reisen, so unauffällig, wie möglich, um nicht das Misstrauen der anderen zu wecken. Ich war nicht der Typ, der seine Beziehung versteckt - und doch war ich nun dazu gezwungen. Ich hasste es Geheimnisse vor den anderen zu haben, ich hasste es die Leute anzulügen. Ich hasste es eine Scheinwelt aufrecht erhalten zu müssen. Ich hasste es in der Öffentlichkeit nicht ich selbst sein zu können mit Kevin, immer in der Angst zu leben, dass uns jemand sehen könnte. Mein Leben war eigentlich eine einzige Lüge, der wichtigste Mensch in meinem Leben war mein größtes Geheimnis. Kevin hatte mir immer versprochen, dass wir hier weg gehen, irgendwo ins Ausland, wo wir endlich wir selbst sein konnten, wo wir in Ruhe leben konnten. Doch wir konnten uns nicht über das Ziel einigen und unsere Differenzen kamen wieder stärker denn je zum Vorschein. Ich sah keine Zukunft für uns - aber ich hatte nicht den Mut es uns einzugestehen. Eigentlich hätte ich selbst weg gehen sollen und Kevin mit Agnes auf dem sinkenden Schiff zurück lassen sollen, auf ihrem Schiff aus Rache und Hass. Doch Kevin nie wieder sehen, war keine Entscheidung, die ich leichtfertig treffen wollte. Es war eine Entscheidung, die sehr viel vom Herz und vom Kopf verlangt, zu viel, zumindest für momentan. Und so blieb ich, in dieser vergiftenden Atmosphäre in der Pension, zwischen den Fronten von Kevin und agnes. Es hatte etwas toxisches, aber ich war nicht gut drin Menschen aufzugeben. Ich war der Mensch, der immer wieder zurück schauen muss im Leben - der Mensch, der nicht leicht verzeiht. Wenn ich zurück blicke, ist da so viel Chaos und schlimme Vorfälle, aber auch so viel Liebe und Freundschaft. Ich konnte nichts und niemanden los lassen, wo noch ein Funken von etwas gutem drin steckt, ein Funken Hoffnung, ein Funken leuchten. Ich blieb, in meinem goldenen Käfig, in meinem hamsterrad.
Was sagt ihr zu Kevin und seiner vergangenen Beziehung zu Agnes und seiner Beziehung zu Monika?
Über votes und Kommentare würde ich mich wie immer sehr freuen
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