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Tell me, when did your winning smile begin to look like a smirk? When did all our lessons start to look like weapons pointed at my deepest hurt?
Agnes war gewissermaßen der teufel - zumindest, wenn ich ein Engel war. Schon in unserer Kindheit war Agnes immer diejenige gewesen, der beim herum rennen auf unserem Gestüt andauernd irgendwelche Dummheiten eingefallen sind in die sie mich dann hinein gezogen hat. Auch äußerlich war sie viel feuriger als ich, sie hatte rote Haare, welche in krassem Gegensatz zu ihrer blassen Haut standen. Agnes war etwas dünner als ich, fast schon mager, aber irgendwie auch elegant. Als ich in ihre kleine Pension gekommen war, habe ich zuerst in ihrer Wohnung dort gewohnt bevor ich mir eine eigene Dienstwohnung angemietet habe. Ich weiß noch, dass ich immer, wenn ich in ihrem Schlafzimmer war etwas Angst und ein beklommenes Gefühl bekommen habe - denn alles war in sehr dunklen Farben gehalten und an der wand prangte ein Bild von einem riesengroßen Tiger. Ich war immer froh, wenn ich dieses Zimmer wieder verlassen konnte, denn der Rest der Wohnung war weitaus heller und meines Erachtens auch stilvoller eingerichtet. Doch zu Agnes passte dieses düstere und einschüchternde Schlafzimmer sehr gut, es spiegelte die dunklen Abgründe ihrer Seele wieder. Diese waren auch ein Grund gewesen, warum ich aus ihrer Wohnung ausgezogen bin, ein Streit mehr, heftiger, als je zuvor. Agnes wollte mich nicht gehen lassen - an der Wohnungstür haben wir noch diskutiert, ich schon mit dem 1. Umzugskarton in der Hand. Sie hatte geweint, echte Tränen diesmal, keine Krokodilstränen wie so oft sonst. Doch ich bin gegangen und war zu Tode erleichtert, als sich endlich die lifttüren hinter mir schlossen und ich somit auch aus dem Blickwinkel von Agnes geriet. Sie hat mich damals so aufgeregt, ihre ganzen bedauerungen und ihr ganzes gefühlsduseliges Gelaber war nichts wert. Der Abstand tat uns gut, auch wenn wir schon bald, wieder zueinander fanden, wie so oft. Ich wohnte nun zwar in meiner eigenen Dienstwohnung, aber Freunde waren wir irgendwie wieder. Es war aber auch schwer den anderen gänzlich zu ignorieren, wenn man sich ständig am Gelände der Pension über den Weg lief - und ganz besonders schwer ist es, wenn es sich hierbei um deine ehemals beste Freundin handelt. Sie hat mich auch öfters abgepasst, wollte immer wieder mit mir reden, wollte erreichen, dass ich mich wieder mit ihr abgab. Und jedes Mal habe ich nachgegeben, habe mich manipulieren lassen, habe mich einlullen lassen von ihrem Gerede sie würde sich ändern. Jedes Mal habe ich sie erneut umarmt und sie hat sich an mich geklammert wie eine ertrinkende. Ich hasste mich dafür, dass ich immer wieder auf sie herein fiel, aber irgendwie siegte mein Mitleid und meine Gedanken an unsere frühere schöne Freundschaft als Kinder immer. Jedes Mal, wenn sie wieder penetrant meine Nähe suchte, war ich eigentlich grade dabei mich von ihr zu distanzieren - und jedes Mal scheiterte mein Versuch. Obwohl ich eigentlich längst schon wusste, dass Agnes eiskalt und berechnend war, ich war so naiv in dieser Hinsicht.
Wer ist euch sympathischer (die ich-Erzählerin Monika, agnes?)
Über votes und Kommentare würde ich mich wie immer sehr freuen
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