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Ich war immer davon überzeugt ein guter Mensch zu sein - hilfsbereit, eine gute Freundin und Liebhaberin, sanft. Auch nach außen hin sah ich wie ein Engel aus, lange blonde Haare und blasse Haut. Ich hatte hohe moralische Werte und davon abzuweichen widerstrebte mir zutiefst. Ich war auf einem Gestüt aufgewachsen und die Liebe zu Pferden und reiten war mir bis heute geblieben. Ich sah die Schönheit in der Natur und immer das gute in allen Menschen, was jedoch leider auch schon oft ein Fehler gewesen war. Nun, wo ich in einer kleinen Pension als Reitlehrerin arbeitete, hätte ich sagen können, dass ich alles habe - aber das war nicht wahr, meine angeblich beste Freundin Agnes kam mir immer suspekter vor, meine heimliche Affäre Kevin war der ex-Freund von Agnes und das Gestüt meiner Familie haben wir aus Geldmangel verkaufen müssen. Ich konnte froh sein in der kleinen Pension, welche meine Freundin gemeinsam mit meiner heimlichen Affäre führte wieder Arbeit und Unterschlupf gefunden zu haben. Doch so ganz glücklich war ich nicht und daher war der Gedanke hier einfach fort zu gehen und irgendwo anders ein neues Leben zu beginnen immer präsent. Ich wusste, dass es mir schwer fallen würde mich von meiner doch noch immer besten Freundin und meiner heimlichen Liebe zu trennen, doch insgeheim ahnte ich, dass es wohl das einzig richtige war - bevor Agnes heraus fand, dass ich mit Kevin heimlich zusammen war und eine Riesen Szene machte. Bevor Agnes und Kevin für die großteils nur das Geld zählte den Anbau zu der Pension realisierten und dabei einen beträchtlichen Anteil der Wälder, die rund um das kleine Hostel lagen zerstören würden, ein Umstand, der mich sehr traurig stimmte. Es tat weh so hin und her gerissen zu werden, zwischen bleiben und gehen, und vor allem war es sehr schwer. Es war schwer immer unparteiisch zu bleiben und Geheimnisse zu hüten, die besser für immer im dunklen blieben. Es war schwer sich zwischen bester Freundin und angeblich großer Liebe zu entscheiden. Es war schwer immer gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Es war schwer immer jeden Streit schlichten zu müssen - der sinnlos und kräfteraubend war. Ich war es satt ständig irgendwelche Tränen zu trocknen, denn der Streit zwischen Agnes und Kevin würde nie enden, seit dem Ende ihrer Beziehung hassten sie sich wie die Pest. Ich würde nie verstehen, wie ein Leben so erfüllt von Hass und rachegedanken Spaß machen konnte, aber wahrscheinlich machte es das auch gar nicht. Und da die beiden keinerlei Anstalten machten, dass 1 von ihnen die Pension verließ und dem anderen das Feld überließ, lag es wohl an mir zu fliehen bevor sie noch mehr verbrannte Erde hinterließen. Ich konnte einfach nicht länger dabei zuschauen, wie sie sich gegenseitig zerstörten - ich konnte einfach keine Menschen leiden sehen, die ich liebte. Ich wollte die Pension nicht verlassen, aber es war mein einziger Weg hin zu meinem seelischen Frieden. Der Gedanke war gedacht, der Entschluss war gefasst, doch ein schreckliches Ereignis sollte alles anders kommen lassen.
Soll ich diese Geschichte weiter schreiben?
Über votes und Kommentare würde ich mich wie immer sehr freuen
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