Zwei

Als ich aufwachte, war es immer noch dunkel und nur der blasse Schimmer Licht, der durch meinen Vorhang schien, ließ darauf schließen das ein neuer Tag begonnen hatte. Mit einem lauten Gähnen streckte ich mich, immer noch unter meiner Bettdecke liegend, bis meine Knochen ein ungesundes knacken hören ließen. Ich streckte meine Hand nach meinem Handy aus, dass ich auf meinem Nachtisch liegen hatte. Zuerst suchte ich eine Weile, bis meine Finger sich schließlich um das kühle Material schlangen. Ich zog es zu mir und entsperrte es.
Ich hatte 2 neue Nachrichten, beide von Janine. Meine Augen fingen an zu brennen, als das grelle Licht meine Netzhaut traf.

- Super freu mich von Janine 21:56 gesendet

- Hab schon das perfekte Outfit für dich;) von Janine 21:57 gesendet

Lächelnd schüttelte ich meinen Kopf und drehte mich derweil auf meinen Bauch, wobei der weiche Stoff meiner Decke an meiner nackten Haut entlang strich.

- glaubst du Logan wird auch da sein? von Niki 5:14 gesendet

Ich schloss wieder meine Augen und versucht die Ruhe zu genießen. In einer halben Stunde müsste ich mich schon aus dem Bett quälen, zwei Stunden Sport und eine Stunde Mathe überleben und dann hätte ich es fürs erste geschafft.

Ich schob die Decke beiseite, sofort umfing mich die eisige Luft, die über die Nacht in meinem Zimmer stand. Ich setzte mich auf und schwang meine Beine über die Bettkante. Mein Lattenrost knarzte, als ich aufstand. Ich zwinkerte, versuchte mich im Raum zu orientieren. Die leichten Umrisse meiner Möbel machten es mir möglich, unversehrt durch den Raum zu tapsen. Meine Schritte waren kaum hörbar und das einzige Geräusch in dem ganzen Apartment, ansonsten herrschte Totenstille.

Ich ging durch den Flur, zwei Türen weiter, bis ich die Türklingel vom Badezimmer unter meinen Fingern fühlte. Ich öffnete die Tür kaum hörbar und glitt durch den winzigen Spalt in den warmen Raum. Ich schloss die Tür hinter mir genauso geräuschvoll, wie ich sie auch geöffnet hatten.

Danach knipste ich den Lichtschalter an und verzog mein Gesicht zu einer Fratze, als das gleißende Licht scharf in meine Augen stach.
Schnell gewöhnte ich mich jedoch daran und öffnete wieder meine Augen, die ich geschlossen hatte.

Ich streifte mir meine Klamotten vom Körper und trat in die Duschkabine. Eine leichte Gänsehaut zierte meinen Körper, als endlich das heiße Wasser auf meine Haut traf. Ich genoß die Wärme, die sich um meinen Körper ausbreitete und das Gefühl von Sauberkeit. Der ganze Schweiß der letzten Tage zusammen mit der Anspannung und dem Stress flossen mit dem ganzen Wasser zusammen den Abfluss hinunter.

Meine Muskeln entspannten sich unter meiner Haut während mir das Wasser prickelnd den Rücken hinunter floss.  Ich drehte mich auf dem glitschigen Untergrund und hielt meine Haare unter den Strahl. Sofort sogen sich meine wirren locken mit der Feuchtigkeit voll, biss sie mir schließlich in langen schweren Strähnen an der Haut klebten.

Nachdem ich fertig damit war meine Haare ein zu shampoonieren und die nach Apfel riechende schaumige Flüssigkeit von meinem Körper gespült worden war, öffnete ich die Glastür der Dusche wieder. Jetzt da meine Haut nass und mein Haar triefte, wurde es doch etwas kühler, weshalb ich mir gleich ein Handtuch schnappte und meinen Körper in den weichen Stoff wickelte.

Ich tapste über die blauen Fliesen, bis ich vor dem Waschbecken stand. Darüber hing ein großer Spiegel, aus dem mich ein mädchen anblickte, die in Handtücher eingewickelt war und mich aus ihren müden Augen anblickte. Ich beobachtete mich selbst im Spiegel, als ich meine Zähne putzte. Jede einzelne Bewegung verfolgte ich mit, von der an wo ich meine Zahnbürste in den Mund steckte bis zu der, als ich anfing, mit den Borsten über meine Zähne zu fahren.

Zum Schluss , nahm ich mir noch ein Handtuch und wischte meinen Lippen damit trocken.

Mein Handtuch, das ich unter meine Achseln geklemmt hatte, damit es nicht runter rutschen konnte, löste sich etwas, als ich mich vorbeugte, um meine Haare trocken zu rubbeln.

Als ich mich wieder aufrichtete, schlugen meine immer noch feuchten Haare gegen meinen Rücken.

Nachdem ich meine Haare trocken geföhnt hatte, huschte ich wieder in mein Zimmer. Nun war der Himmel, der durch meine durchsichtigen Vorhänge hindurch schien rötlich verfärbt. Ich schaltete das Licht an, und schritt durch den Raum zu meinem großen Schrank. Ich öffnete ihn, nahm mir einen blauen Pullover heraus und eine helle Hose, die ich zusammen mit frischer Unterwäsche hinter mir auf mein noch umgemachtes Bett schmiss.

Ich zog mich schnell an und machte mich auf in die Küche, um das Frühstück vorzubereiten.

Meine Haare hatte ich zu einem Dutt nach oben gebunden und nur einzelne Strähnen meiner braunen Locken, fielen über meine Schulter in die Tiefe.

Ich schaltete die Kaffeemaschine ein und fing an den Tisch zu richten, während im Hintergrund das brodeln der Maschine erklang. Der Duft von frischem Kaffee stieg mir in die Nase. Nachdem ich zwei Schüsseln, Löffel und Gläser auf dem Tisch platziert hatte nahm ich noch die Milch aus dem Kühlschrank und das Müsli aus dem Regal.

Mein Dad und ich aßen jeden Morgen um halb sieben zusammen Müsli, während wir an unseren viel zu heißen Kaffees nippten. Es war so eine Art Ritual geworden, seitdem meine Mutter nicht mehr für uns das Frühstück der Könige kochen konnte, so wie sie es immer nannte.

Als ich noch kleiner war, gab es jeden Tag eine andere Köstlichkeit, meistens aus anderen Ländern, mit den unterschiedlichsten Gewürzen und Geschmäckern.

Wieder einmal wurde mir schwerlich bewusst, wie sehr sie mir doch fehlte und was für ein Loch sie da, inmitten von unserer Familie hinterlassen hatte.

Früher gab es nur uns drei.
Jetzt waren wir nur noch zu zweit.

Dad und ich.

Mein Vater schlurfte verschlafen und in Hausschuhen in die Küche. Zielstrebig ging er in Richtung des Platzes am Tisch, an dem er jeden Tag saß, seitdem wir hier eingezogen waren.

Alles hatte seinen Platz hier.

Umso mehr merkten wir beide, dass etwas auf seinem Platz fehlte.

„Morgen", murmelte mein Vater verschlafen beim vorbeigehen, bevor er sich auf seinen Stuhl sinken ließ. Ich schnappte mir die volle Kanne Kaffee und schenkte uns beiden ein. Dampfend standen die zwei Tassen vor uns. Keiner sagte etwas, nur das leise rascheln von den Müslipackungen war zu hören, als ich mir etwas davon in meine Schüssel schüttete.

Mein Vater tat es mir gleich.
Ich aß Schokoladenmüsli und er Bananenmüsli mit kleinen getrockneten Bananenstückchen darin. Ich für meinen Teil, möchte getrocknetes Obst nicht. Ich übergoss mein trockenes essen mit einem Schluck Milch und fing an, mir mit meinem Löffel, das Essen in den Mund zu Löffeln.

Zwischendrin trank ich einen Schluck von dem immer noch kochend heißen Getränk und fluchte leise, als ich mir dabei meinen Mund verbrannte.

Nachdem die Schmatz und Kaugeräusche aufgehört hatten, nahm mein Vater sich die Zeitung von gestern die Hand und verschwand zwischen der Schlagzeile und dem Schlussblatt, das kleine Annoncen für Wohnungen beinhaltete.

„Nach der Schule geh ich gleich mit zu Janine.", teilte ich meinem Vater mit der nur ein kurzes," mach das Schätzchen.", von sich gab. Die Zeitung knisterte als er die Seiten umblätterte. Ich schob meinen Stuhl zurück und eilte in mein Zimmer. Dort schnappte ich mir mein Handy sowie meine Jacke und meine gepackte Schultasche. Ich schlüpfte in meine Jacke, zog meine Haare mit einer lässigen Bewegung unter dem Stoff hervor und ließ mein Handy in meine Seitentasche gleiten. Ich schulterte meine Tasche und eilte mit den Worten," bin spät dran.", aus dem Apartment.

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A/N
Ist es lang genug ?
Zu ausführlich?
Oder gefällt euch es bis jetzt?
Stelle ich zu viele Fragen?
Warum haben Orangen Kerne ?
Sind das ihre Samen ? Wie die vom Mann?
-Bis Blue

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