Kapitel 8
• My dangerous destiny •
by dxxx000
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- Alessia Bianchi -
Worauf ich mich da eben eingelassen hatte, wird mir für immer ein Rätsel bleiben.
Der wollte bestimmt nur ein Alibi haben !
Seit Lorenzo das Zimmer verlassen hatte, waren einige Minuten vergangen und ich hatte in dieser Zeit, Selbstgespräche mit mir geführt.
,,Alessia, du bist doch wirklich so blöd.", sprach ich erneut wieder zu mir und klopfte mir mit meiner Handfläche auf meine Stirn ,,Der Typ ist doch geistesgestört !", ich fragte mich, ob ich dies überhaupt überleben würde.
Bevor ich mich weiter mit diesen Gedanken beschäftigen konnte, kam Lorenzo wieder, dieses Mal mit einem Stapel in seine Händen, in sein Zimmer und versuchte wohlmöglich zu lächeln, aber es sah einfach nur zum übergeben komisch aus.
Komischer Typ.
,,Hier.", sagte er und legte den Stapel aufs Bett drauf ,,Das sind einige Sachen von meiner Schwester.", teilte er mir mit und kurz schaute ich drauf und musste erstaunt zu ihm aufblicken, als ich sah, dass es wirklich anständige Klamotten waren und keine Fetzen von etwas ,,Ich hoffe, sie passen dir und sobald wir Zeit finden, werden wir dir noch des weiterem besorgen.", er wollte etwas noch sagen, schwieg jedoch und ich konnte ihm ansehen, dass er überlegte.
,,Du möchtest mir noch etwas sagen, oder ?", fragte ich ihn nach ein paar Sekunden leise, da ich erst einmal überlegen musste, ob es angebracht wäre, zusprechen.
Lorenzo nickte nur kurz aber schwieg weiterhin.
Und direkt konnte ich ihn verstehen.
Ich verstand ihn in diesem Moment all zu gut, da ich selbst diese Erfahrung machen musste.
Auch wenn ich dies nicht sagen wollte, hatte ich irgendwie das Gefühl, dass ich dies sagen musste.
,,Red' ruhig weiter.", sagte ich, nachdem ich einmal tief ein und ausgeatmet hatte ,,Du redest nicht zu viel."
Lorenzo senkte für einen kurzen Moment seinen Kopf und ich konnte schwören, dass dieser leicht schmunzeln musste.
,,Dort-", er zeigte zur linken Tür neben dem Wandspiegel ,,Dort ist ein Badezimmer. Da findest du all die nötigen Sachen, die du benötigen könntest. Und falls du etwas nicht finden solltest, lass' es mich bitte wissen."
Ich nickte nur kurz als Antwort, nahm dann den Stapel in meine Hände und als ich mich wieder umdrehen wollte, stand mit einem Mal Lorenzo so nah an mir, dass ich fast schon wieder aufs Bett fiel.
Wir schauten uns wie vorhin stumm in die Augen und ich konnte an nichts anderes denken, als mich selber zu fragen, ob dieser Mann, auch etwas fühlen könnte, so tief wie er mir doch in die Augen schaute.
,,Danke.", sprach ich, als mir dies viel zu unangenehm wurde.
Er lächelte mich nur stumm an und nickte danach.
,,Mach dich fertig.", sprach er zu mir ohne den Blick von mir zunehmen ,,Ich werde auf dich warten."
Wieso er wohl warten wollte ?
Ich rollte genervt meine Augen und lief an ihm vorbei, um dann hinter mir die Badezimmertür zuschließen.
Direkt lehnte ich mich an die Tür mit meinem Rücken an und atmete erleichtert aus.
,,Scheiße Mann.", flüsterte ich und bekam erneut leichte Panik ,,Ich werde definitiv hier sterben."
Das war keine Vermutung sondern eine Feststellung.
Würden sie gleich merken, dass wir kein echtes Paar wären ?
Ich schüttelte meinen Kopf, um diesen Gedanken loszuwerden und ging erst zum Waschbecken, um mein Gesicht so wie mein Hals und meinen Nacken mit Wasser zu befeuchten, da ich wortwörtlich glühte.
Nachdem ich auch schnell meine braunen Haare zu einem Zopf band, nahm ich mir vom Stapel eine saubere dunkle Jeans heraus, so wie ein sauberes Oberteil.
Schnell zog ich mich um und blickte noch kurz in den Spiegel.
,,Selbstliebe.", flüsterte ich leise zu mir selber und schaute kurz mich von oben bis unten an und atmete erneut tief aus ,,Liebe beginnt immer erst bei der Selbstliebe, Alessia.", ich versuchte mich, mit dem was ich sah, zufrieden zustellen, aber es war schwierig.
Selbstliebe hatte ich leider nie.
Sobald ich raus ging und andere wunderschöne Frauen sah, wollte ich mich wieder in meinem Bett verstecken, da ich mich für mich schämte.
Ich schämte mich für meine Haut, die nicht makellos aussah. Für meinen Körper, da dieser nicht den Schönheitsidealen entsprach.
Ich schämte mich einfach.
Selbstliebe ?
Ich durfte von niemandem erwarten, dass dieser mich lieben könnte, wenn ich es doch selber nicht einmal tat.
Schikaniert von Menschen, die nicht nachdachten, was sie mit diesen Worten verwirklichen könnten.
Es ist traurig, dass man große Brüste haben muss, um als »wunderschön« bezeichnet zu werden.
Durch das Oberteil konnte ich deutlich meine Brüste sehen, die jedoch nicht zu klein aber auch nicht zu groß waren.
Nicht, Alessia. Nicht weinen !
,,Es tut mir leid.", flüsterte ich und ging wieder zum Stapel um mir dieses mal ein Pullover, welches sehr locker war, herauszunehmen.
Diesen zog ich schnell an anstatt das andere Oberteil und fühlte mich dieses Mal wohler.
,,Selbstliebe ?", lachte ich enttäuscht von mir selber und wusste genau, dass ich einfach ein schrecklicher Mensch war, der Gottes Werk als »hässlich« ansah.
Verzeih mir...
Als ich aus dem Badezimmer mit dem Stapel wieder rausging, sah ich Lorenzo auf seinem Bett sitzen und direkt kam mir etwas in den Kopf, weshalb ich ihn darauf auch ansprach.
,,Lorenzo ?", dieser hob seinen Kopf und schaute mich fragend an ,,Was wird mit meinem Studium und meiner besten Freundin nun werden ?"
Dieser schaute mich für einen kurzen Moment zuerst unsicher an und kratzte sich an seinem Nacken.
,,Du kannst deine Freundin jederzeit treffen, anrufen und schreiben.", teilte er mir mit und ein Teil der Last viel mir von den Schultern ,,Und was dein Studium betrifft-", natürlich darf ich das weitermachen ,,Du musst es abbrechen."
Geschockt weitete ich meine Augen und mit einem Mal wurde die übrige Last noch schwerer als davor.
,,Was ?!", schrie ich ihn fassungslos an ,,Es ist schon schlimm genug, deine Freundin zu spielen und jetzt sagst du mir noch, dass ich mein Studium abbrechen soll ? Du bist doch wirklich bescheuert, Lorenzo !"
Statt mir zu antworten, blickte er mich nur stumm an.
,,Sag doch was !", und wieder kam nichts, weshalb ich die übrigen Klamotten vom Stapel einzeln auf ihn warf ,,Du komischer, ich breche nicht ab !", und wieder warf ich etwas auf ihn, welches anscheinend saubere Socken waren ,,Brech' du doch ab ! Ich mach das nicht !", und nun warf ich das letzte Kleidungsstück auf ihn.
Lorenzo versuchte die ganze Zeit lachend auszuweichen, doch dies klappte nicht immer.
Belustigt lachte er weiter, was mich frustrierend und wütend zugleich aufschrieen ließ.
,,Alessia, was erwartest du denn von mir ?", ach, war das jetzt eine rhetorische Frage ?
,,Bist du taub oder so ?"
Lorenzo verstummte und sagte für eine kurze Zeit lang nichts mehr.
Er wollte mir in die Augen schauen, doch ich hatte meine Arme verschränkt und hatte ebenso meinen Kopf auf die andere Seite gedreht.
So ein komischer Typ !
,,Wenn du mir nicht erlaubst, weiter zu studieren, dann kannst du deiner Familie gleich sagen, dass du eine Auseinandersetzung mit deiner Freundin hattest.", sagte ich bockig, da ich nicht nachgeben würde.
Es war nicht nur mein Traum gewesen zu studieren, sondern auch der von meinen Eltern.
Ich hatte mich hart bis hier hingearbeitet und so leicht würde ich es auch nicht wegwerfen.
Nicht mal für einen Mann.
,,Alessia, komm jetzt.", sagte er in einem strengen Ton, als er vom Bett aufstand.
Ich hatte überall das letzte Wort, also auch bei ihm.
,,Nein.", sprach ich grinsend.
Lorenzo rollte seine Augen.
,,Doch.", protestierte er.
Er war ja wirklich ein Komischer.
,,Nein !", widersprach ich ihm weiter.
Er stöhnte wütend und frustriert auf und strich sich einmal mit seiner Hand über sein Gesicht.
,,Alessia, komm jetzt."
,,Nein verdammt !"
Er seufzte erneut kurz auf und ich wusste, dass er kurz davor war, seine Fassung zu verlieren.
,,Alessia-", er atmete einmal tief ein und aus, was mich zischend zu ihm rüber schauen ließ ,,Du machst es einem echt nicht leicht.", freut mich, dass er so von mir denkt.
Ich zuckte nur mit meinen Schultern und schaute ihn ernst an.
,,Na schön.", gab er schlussendlich nach ,,Du kannst von mir aus weitermachen, wenn du es aber von hier aus machst."
So macht man das.
,,Super gemacht.", lobte ich ihn und ging kurz auf ihn zu, um ihn nur auf seiner Schulter zu klopfen ,,Und jetzt komm, Lorenzo, wir müssen deine Familie begrüßen."
Ich sah, dass er mit dieser Situation überfordert war und genau dies gefiel mir.
Es würde definitiv lustig werden !
,,Hab' ich jetzt wirklich nachgegeben ?", fragte er sich leise und kopfschüttelnd.
Ja und das war nicht das letzte mal !
Als wir nun die Treppen zusammen runtergingen, musste ich feststellen, dass das Anwesen wirklich größer war, als ich es mir je ausmalen hätte können.
Diese Familie müsste in Geld schwimmen.
Unten im Erdgeschoss blieb er vor einer Tür stehen und nahm dann meine Hand in seine, was mich verdutzt zu ihm blicken ließ.
,,Hast du Alzheimer ?", fragte ich ihn wütend.
Lorenzo rollte seine Augen und verkniff sich anscheinend seine Lache.
Ja, verkneif dir das.
Will deine Lache nicht hören.
,,Nein, mi amor, hab ich nicht.", ich denke schon ,,Einfach nur mitspielen, Alessia, dann wird dir auch nichts passieren.", teilte er mir leise mit.
Ach was du nicht sagst.
,,Du weißt-", erinnerte ich ihn, was nun ihn fragend eine Augenbraue hochheben ließ ,,Nicht küssen."
Lorenzo schenkte mir ein Grinsen, was ich auch direkt verstand.
,,Keine Sorge, du wirst von selbst wollen, dass ich dies tue."
Dieses Mal war ich diejenige, die leise auflachte.
,,Was du nicht sagst."
Kopfschüttelnd gingen wir zusammen durch die Tür und ich konnte in der Küche direkt schon seine große Familie sehen, welche am großen Esstisch saß.
,,Hijo, wen hast du denn jetzt wieder mitgebracht ?", fragte ihn sein Vater, der an seinem Glas nippte.
Eine gewisse Angst verspürte ich, welche Lorenzo wohl auch zu verspüren bekam.
Spricht alle nur Lorenzo an, nicht mich. Dankeschön.
Lorenzo hielt immer noch meine Hand fest und durch die Angst, die ich hatte, drückte ich sie umso fester.
Und statt mich irgendwie zu beruhigen, musste dieser anfangen zu grinsen.
Arschloch.
,,Papá, das hier ist Alessia Bianchi-", oh, er kannte ja auch noch meinen Nachnamen, super ! ,,Meine Freundin."
Mir wird schlecht-
Jeder in diesem Raum schaute mich an, doch seine Brüder, so wie seine Schwester schenkten mir ein warmes Lächeln, was ich auch leicht und beschämt erwiderte.
Wenn jemand dich anlächelt, lächle immer zurück.
Doch sein Vater dagegen, schaute mich mit einem so kalten Blick an, dass mir schon kalt wurde.
Sein Blick wurde auch von Sekunde zur Sekunde misstrauischer.
Ich bin tot.
,,Woher kennt ihr euch denn, Alessia ?", stellte der ältere Mann mir eine Frage und hob dabei seine Augenbraue.
Das war eine so tolle Frage, die er Lorenzo hätte stellen können.
,,Ähm wir ?", stammelte ich zusammen und mit einem Mal wurde mir so warm, dass mir wirklich schlecht wurde ,,Also, es war eigentlich eine sehr komische Begegnung."
Sag doch gleich, dass du von ihm entführt wurdest.
,,Wie meinst du das ?", kam die nächste Frage, wie aus einer Rakete geschossen.
Wieso denn immer ich ?
,,Ich war mit einer Freundin Abends in einem Park spazieren-", fing ich an zu erzählen ,,Und bin dann gegen jemanden gestoßen, der anscheinend betrunken war.", log ich weiter ,,Lorenzo war zufälligerweise in der Nähe und kam so auf uns zu, um uns beiden zu helfen.", kurz holte ich tief Luft ,,Das war's."
Lügen und ich waren wie besten Freunde-
,,Mein Bruder und spazieren ? Sportlich.", sagte einer der Brüder lachend.
,,Halt deine Fresse, Alessio. Damit ist jetzt wirklich nicht zu spaßen.", zischte Lorenzo ihn an.
Der Junge namens Alessio nickte jedoch nur und lehnte sich wieder an seinen Stuhl ran.
,,Ja, tut mir leid.", entschuldigte dieser sich.
,,Wollt ihr euch denn nicht setzen ?", fragte nun sein Vater wieder und deutete auf die leeren Plätze.
Eigentlich nein.
Als ich mich neben Lorenzo setzte, schenkte dieser mir ein kleines und schwaches Lächeln.
Lach' nur.
,,Oh stimmt !", sagte Lorenzo nach ein paar Sekunden ,,Ich stelle dir kurz meine Familie vor, damit du weißt, wer wer ist."
Na dann mal los.
Er zeigte zuerst auf das hübsche junge Mädchen, welches braune lange Haare und wunderschöne blaue Augen hatte.
,,Das ist Isabella, die dritttjüngste."
Ich schenkte ihr ein Lächeln, so wie sie mir eins schenkte.
Sie war so wunderschön.
,,Ich zeig' dir mal ihre bessere Hälfte.", er zeigte auf den einen Jungen mit braunen Haaren und auch mit blauen Augen ,,Er heißt Matteo und ist der Zwilling von Isabella."
Zum verwechseln ähnlich.
Auch ihm schenkte ich ein schwaches Lächeln.
Nun zeigte er auf den einen, der wirklich am jüngsten aussah.
,,Das ist Alessio, der jüngste von allen."
Alessio hatte braune Haare und braune Augen so wie Lorenzo.
Auch wie bei den anderen, schenkte ich ihm ein Lächeln.
Nun zeigte er auf den letzten Bruder, der wahrscheinlich der älteste von all den Geschwister war.
,,Und das ist Francesco, der älteste von allen."
Francesco hatte braune Haare und die gleiche Augenfarbe wie die Zwillinge .
Auch ihn lächelte ich an.
,,Freut mich euch kennenzulernen.", sprach ich zu ihnen lächelnd.
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Die Zeit verging schneller als gedacht.
Zusammen aßen wir unser Essen auf und nachdem alle die Küche verlassen hatten, blieb nur ein junges Mädchen, welches anscheinend nicht zur Familie gehörte, in der Küche.
,,Warte, ich helfe dir.", teilte ich ihr mit, da ich nicht mitansehen konnte, wie sie alles alleine machte.
Sie drehte sich zu mir um und schaute mich leicht verdutzt an.
,,Das müssen Sie nicht, Miss."
Ich jedoch schüttelte meinen Kopf und stellte das dreckige Geschirr in die Spülmaschine.
,,Es ist wirklich kein Problem dir zu helfen.", erwähnte ich ihr und half ihr beim aufräumen ,,Kann ich fragen, wie du heißt ?", fragte ich sie nach ein paar Minuten.
,,Mein Name ist Emma.", sprach sie lächelnd zu mir und ich wusste, dass ich dieses junge Mädchen definitiv mögen würde ,,Und Ihrer ?"
,,Alessia, oh und bitte duze mich.", ich wollte nicht, dass mich jemand mit »Miss« ansprach, wenn ich doch die gleiche Position wie sie hatte.
Ich mochte sowas einfach nicht.
Während wir zusammen die Küche säuberten, lernten wir uns besser kennen und ich war echt froh, jemanden wie Emma hier in diesem Anwesen zuhaben, der nicht wie Lorenzo, alle zwei Sekunde seine Meinung änderte.
Nachdem Emma und ich fertig damit waren, die Küche zu säubern, umarmte sie mich zum Schluss und bedankte sich bei mir.
,,Danke dir, Alessia."
Ich lächelte sie einmal an und vergewisserte ihr, dass ich ihr gerne dabei geholfen hatte.
Als ich mich umdrehen wollte, um die Küche nun zu verlassen um ins Schlafzimmer zugehen, erblickte ich in das Gesicht von Lorenzo, der dämlich grinste.
Ich sag's ja, dieser Mann ist wirklich komisch.
• Alessia ist unzufrieden mit sich selber...
• Ob irgendjemand geahnt hat, dass sie nur schauspielern ?
• Ich hoffe, euch hat dieses Kapitel gefallen
• Würde mich über einen Vote und einen Kommentar sehr freuen
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