Kapitel 40

                    • My dangerous destiny •
                              by dxxx000
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                             - Alessia Bianchi -

Augenblicke mit einem geliebten Menschen zu verbringen, bringt einen dazu, die Zeit schnell zu vergessen und die Momente zu genießen.

Dies geschah in den vergangenen zwei Stunden, indem ich mit Lorenzo auf dem Sofa saß, während er mich halb umarmte und ich währenddessen sein Buch, welches er über uns -über mich schrieb weiterlas.

Zum aller ersten Mal konnte ich es erleben, wie ein Mann seine Liebe aufs Blut schrieb. Wie er eine Muse aufs Papier brachte, während er der Poet war. 

Nun war es die Stille, die uns beide umfasste, welche aber eine angenehme Stille war. Denn, wie er mich in den Armen hielt, so hielt mich keiner zuvor.

Jedes Mal erkannte ich im Augenwinkel wie seine Augen auf mich ruhten.

,,Was schaust du mich denn die ganze Zeit so an.", fragte ich ihn leise und klappte das Buch schmunzelnd zu.

Als sich unsere Blicke kreuzten, sahen wir uns beide stumm an, während er seine Augen keine einzige Sekunde von mir nahm.

Eine lose Haarsträhne fiel mir ins Gesicht, welche ich hinter meinem Ohr tun wollte, doch Lorenzo kam mir schon entgegen.

„Ich liebe es, Kunstwerke anzusehen.", sagte er, während er mir die Haarsträhne vom Gesicht wegstrich und direkt wurde mein Gesicht vor Nervosität rot.

Ein Lächeln kam auf meinen Lippen und direkt fragte ich mich, ob dies einfach nur Schicksal und Glück war, dass ich dies jetzt erleben durfte und konnte.

Bevor wir überhaupt wieder ins Gespräch kommen konnten, klopfte es an der Tür und man hörte die Stimme von dem ältesten Sohn der D'amico Familie.

,,Lorenzo, Papà möchte mit Alessia sprechen.", hörte man ihn vor der Tür sagen ,,Sollte dir Bescheid geben, bevor wir gehen."

Ich blickte zu Lorenzo rüber, der mir die Fragezeichen ablesen konnte.

,,Sie fahren gleich alle weg, weil sie die Lager kontrollieren müssen.", teilte er mir mit ,,Komm' lass' uns gehen.", sagte mir der große Mann, während er aufstand und mir seine Hand reichte, welche ich auch annahm.

,,Denkst du, er wird mich fortschicken ?", fragte ich ihn und kurz bevor wir das Zimmer verlassen wollten, sah er mich noch einmal an.

,,Dann würde er einen Sohn verlieren.", und mit diesem Satz verschränkten sich unsere Finger zum aller ersten Mal und zusammen gingen wir dann durch die Tür, damit er mich ins Büro seines Vaters bringen konnte, denn egal wie lange ich hier schon war, ich würde mich ständig verlaufen.

Während wir die Treppen einmal hochgingen und dann immer gerade aus bis zu einer Tür, welche neben einem unfassbar großen und wunderschönen Gemälde einer Landschaft war, stehenblieben, machte ich mir die ganze Zeit Gedanken, was mich gleich erwarten könnte.

Ich verstand nicht, wieso ich keine Angst in diesem Augenblick verspürte.

War es, weil Lorenzo neben mir war ?

Oder war es einfach nur der Grund und die Wahrheit, dass ich das, was gleich passieren würde, so oder so nicht ändern könnte ?

Denn es war geschrieben und ich konnte es nicht mehr ändern. Komme was wolle.

Vor der Tür blieben wir stehen und ich atmete einmal tief ein und aus.

,,So schlimm wird es bestimmt nicht werden.", sprach ich leise aus und versuchte mir so Mut zu geben.

Lorenzo sah zu mir und nickte.

,,Ich komme mit.", bevor er überhaupt die Tür öffnen konnte, hielt ich ihn auf.

,,Nein, du bleibst hier.", widersprach ich ihm, denn der Vater wollte mich sprechen, nicht uns beide ,,Es würde einen Grund haben, weshalb er mich alleine sprechen möchte. Bitte warte einfach unten oder so.", bat ich ihn und lächelte Lorenzo leicht an.

Er sagte erst mal nichts, sondern sah mich erst einmal für ein paar lange Sekunden an, bis er schlussendlich, auch wenn er es nicht wollte, nickte.

,,Na schön, ich warte auf dich im Wohnzimmer dann.", bevor ich eintreten konnte, hielt er mich noch einmal für eine Sekunde auf ,,Egal was passieren sollte, ich stehe hinter dir."

,,Du bist zwei Etagen unter diesem Raum.", erinnerte ich ihn und musste anfangen zu lachen ,,Ich glaube, dass das dann nicht so wird, wie du es dir erhoffst."

Auch der junge Mann fing an zu lachen, bis er mir einen federleichten Kuss auf meine Stirn gab.

Mit einem Schmunzeln und einem Nicken sah ich ihn zum letzten Mal an und klopfte dann erstmal dreimal an der braunen Tür, bis ich dann nach einem »Ja« ganz vorsichtig und langsam das
Arbeitszimmer des ältesten D'amico betrat und hinter mir dann so die Tür schloss.

Was mich jetzt alles erwarten konnte, könnte ich mich niemals ausmalen können, denn egal was ich denken würde, es könnte komplett anders enden.

,,Setz' dich.", sagte der Vater mit einem monotonen Ton und zeigte mit seiner Hand zum
Stuhl, welches vor seinem Schreibtisch war, während er auf seinem Stuhl saß.

Als ich kurz nickte und mit langsamen Schritten zum Stuhl rüberging, um mich danach drauf zu setzen, blickte mich der Oberhaupt der Familie D'amico mich ununterbrochen an, mit dem selben Blick, welche er mich schon seit Tag eins ansah. Kalt und Gefühllos.

Sekunden vergingen, die sich wie Stunden anfühlten, bis der ältere Mann eine Schublade öffnete und einen kleinen Stapel mit Umschlägen herausholte.

Mit einer gewissen Neugier sah ich genauestens zu und fragte mich, was es nur sein könnte, bis er meinen Gedankenchaos unterbrach.

,,Vor langer Zeit gab es einen jungen Mann, der vom Leben nichts hielt, während auf der anderen Seite ein sehr junges Mädchen war, die die Welt erkunden wollte.", er fing an mir diese Geschichte zu erzählen und in diesem Moment erkannte ich einen komplett anderen Menschen vor mir ,,Er hatte jegliche Möglichkeit, welche sie niemals im Leben hätte bekommen können. An einem Tag, wo das Schicksal meinte, beide Seelen aufeinandertreffen zu lassen, nahm das Leben beider jungen Menschen eine komplett andere Wendung ein -eine positive."

Plötzlich sah er mich mit solchen Gefühlen an, wo ich direkt eine Gänsehaut bekam, denn ich dachte direkt an etwas schlimmes.

,,Ein Brief und ein Bild war es, der die ganze Zukunft von ihnen erschütterte.", er holte den Brief aus den schon alten gewordenen Umschlag heraus und man erkannte, wenn man ganz genau hinsah, leichte rote Flecken, welche meine Augen weiten ließ.

Ich traute es mir nicht, auszusprechen, jedoch wagte ich es mit einer zitternden Stimme.

,,Was...was ist aus ihnen geworden ?", fragte ich leiser und heiser.

Fünf Wörter, auf die ich gehofft hatte, nicht zu hören.

,,Sie mussten sich »Lebe wohl« sagen."

Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht verstanden hätte, dass es die Geschichte von ihm und seiner verstorbenen Frau war.

,,Es tut mir leid.", sprach ich leise aus und senkte meinen Blick.

Ich erkannte, wie er alle Sachen wieder in die Schublade verstaute und währenddessen kurz den Kopf schüttelte.

,,Was passiert mit einem Löwen, dem man seine Löwin nimmt ?", fragte er mich ,,Er wird zum Teufel persönlich.", ich sah ihn wieder an und merkte, dass vor mir einfach nur ein Mann war, der etwas ganz Großes verloren hatte und bis heute noch darüber trauerte ,,Ich hasse dich nicht, Alessia. Meine Absichten sind auch nicht, dich auf jeglicher Art und Weise denken zu lassen, dass ich dich töten wollen würde.", klärte er mich auf.

Ich wusste in dem Moment einfach nicht, was ich hätte tun sollen, weswegen ich einfach nur einmal nickte.

,,Jeder meiner Kinder denken, dass sie wegen einem Autounfall starb.", fing er wieder an zu reden ,,Ich bitte dich, dass es auch so weiterhin bleibt.", erneut nur ein Nicken.

Ich konnte den Mann vor mir weder hassen noch verabscheuen, denn ich erkannte, dass vor mir einfach nur eine gute Seele war, die versuchte, seine Familie zu schützen.

,,Ich weiß seit einer Weile, dass du das kleine Mädchen, welche damals mich gebeten hatte, ihren Vater zu sagen, dass sie nicht den letzten Keks gegessen hatte, bist.", wir beide fingen an leicht zu lächeln, denn die Erinnerung von damals weckte positive Erinnerung auf ,,Damals habe ich dir gesagt, dass du immer wie eine zweite Tochter für mich sein wirst und das hat sich auch nie geändert.", mein Lächeln wurde ehrlicher und ich war den Tränen nah.

Denn solch schöne Worte zu hören, war wundervoll.

,,Ich möchte nicht, dass dir das Herz gebrochen wird von einer Familie wie dieser. Deswegen auch meine Art, welche dir gegenüber respektlos und ungerecht war.", er sah mich entschuldigt an ,,Verzeih' mir, Alessia. Sie hätten erhofft, dass ich dich mit meinem Herzen in die Familie aufnehmen würde."

Mein Kopf senkte sich und dieses Mal nickte ich nicht.

,,Und, auch wenn es vielleicht etwas zu spät wäre oder auch eher unpassend, würde ich liebend gerne meinen Fehler wieder begleichen wollen.", bat er mich und sah mich mit einem schwachen Lächeln an.

Ich wusste, dass jeder eine zweite Chance verdiente. Man sollte sie einem geben, aber aufpassen, wie es sich entwickelte.

Lange überlegte ich nicht einmal nach, denn hier gab es nichts, worüber man sich Gedanken machen musste.

Ein älterer Mann bat um Verständnis und Vergebung und ich sollte sie dann nicht annehmen ?

Das wäre nicht richtig.
Es wäre absolut falsch.

Mit einem Lächeln blickte ich ihn an und nickte einmal zu ihm.

,,Alles schon vergessen.", teilte ich ihm mit und merkte, wie es ihn beruhigte, dass ich ihm verzieh.

Ganz tief im Inneren erkannte ich, dass da ein junger Mann, der nicht so rüberkommen wollte, war. Welcher nicht so eine Art besitzen wollte, doch alles tun musste, um diese -seine Familie einen Halt, einen Rückzugsort zu ermöglichen.

Er war ein Vater, welcher Kinder hatte und für diese würde er selbst durchs Feuer gehen, sofern er so seine Kinder schützen könnte.

,,Ich danke dir, Alessia.", bedankte er sich und zum ersten Mal durfte ich einen komplett anderen Menschen kennenlernen.

Eine Person, welcher warmherzig und hilfsbereit zu scheinen rüberkam.

,,Nicht dafür-"

,,Santiago.", unterbrach er mich und seit langem hörte und kam wieder der Name mir ins Gedächtnis, welche ich jahrelang vergessen hatte, obwohl der Name des Vaters schon so oft auf meiner Zunge lag ,,Nenn' mich bitte ruhig Santiago."

Erneut ein Nicken meinerseits und als er kurz auf sein Handy hinsah, blickte er mich dann kurz wieder an.

,,Danke dir, dass du mir diese Möglichkeit gegeben hast, mich dir zu verzeihen.", fing er wieder an zu reden und direkt hörte ich, wie immer aufmerksam einer Person zu ,,Jedoch muss ich zu einer Besprechung, weswegen das Gespräch hier ein Ende finden muss."

Gleichzeitig, nachdem Santiago dies gesagt hatte, standen wir beide von unseren Stühlen auf, um zur Tür zu laufen, damit wir wieder zusammen runtergehen konnten. Er zu seinem Wagen und ich zu Lorenzo.

Als wir die Treppen schweigend runtergingen, war die Stimmung absolut nicht unangenehm.

Jedoch fragte ich mich, ob die Geschwister mit diesem Alter ahnen, wie ihre Mutter wirklich gestorben sei. Oder glaubten sie noch daran ?

Es würde eine unbeantwortete Frage bleiben, denn darüber reden, werde ich niemals. Komme was wolle.

Wenn ich etwas jemanden verspreche, dann halte ich dies auch. Sollte ich ein Geheimnis aufbewahren, dann würde dies mich sogar bis zum Tod begleiten und keine andere Seele würde je davon Wind bekommen.

,,Ach so und Alessia ?", wir blieben kurz vor den letzten Stufen stehen ,,Keine Spiele mehr.", direkt wurden meine Wangen rot und direkt sah ich überrascht in sein Gesicht ,,Mein Sohn ist ein mieser Schauspieler.", direkt fingen wir beide an zu lachen und gingen so die letzten Treppen runter.

Direkt erblickte uns Matteo und Lorenzo die uns überrascht ansahen, da wir zusammen lachten.

,,Hermano, sehe ich richtig ? Mein Vater lacht ? Und das mit Alessia ?", Matteos Kinnlade fiel wortwörtlich runter.

,,Nein, du siehst richtig.", auch der andere halb Italiener sah geschockt aus.

Direkt sah mich der zweitjüngste D'amico an und hob eine Augenbraue.

,,Verrate es mir, Schwägerin.", mein Lachen verstummte auf Knopfdruck als ich das Wort »Schwägerin« hörte und sofort wurde mein Gesicht voller Scham rot und als ich zu Lorenzo sah, erkannte ich, dass es ihm absolut gefiel ,,Wieviel Dollar hast du meinem Vater gegeben, damit er mit dir lacht ?"

Santiagos Lachen wurde lauter und ebenso schüttelte er seinen Kopf.

,,Vamos, Matteo, wir müssen los.", sprach der Vater und ging schonmal zur Tür.

Sofort erhob sich Matteo und lief ihm hinterher, aber dennoch gab er nicht auf.

,,Ich will aber schon wissen, wieso du mit ihr gelacht hast, aber bei meinen Witzen kaum eine Mimik verzerrst ?", fragte Matteo verzweifelt und direkt mussten Lorenzo und ich weiterhin lachen, als auch die Tür ins Schloss fiel.

Lorenzo kam vom Sofa aus auf mich zu und als er vor mir stand, steckte er meine eine Haarsträhne, welche mir ins Gesicht fiel, hinters Ohr.

,,Wie war's ?", fragte er mich ohne eine einzige Sekunde von meinen Augen wegzuschauen.

Schmunzelnd blickte ich ihn an.

,,Er liebt mich, wie eine Tochter.", und diese Worte erreichten nicht nur meine Augen, sondern auch mein Herz. So sehr bedeuteten diese Wörter mir.

Lorenzo runzelte fraglich die Stirn und versuchte vergeblich die passende Puzzleteile miteinander zu finden.

Kopfschüttelnd blickte ich ihn an und unterbrach seine Gedanken.

,,Weißt du, worauf ich richtig Lust habe, Enzo ?", fragte ich ihn und kam mit meinem Gesicht ihm etwas näher, was ihn aber trotzdem so die ganze Zeit in meinen Augen blicken ließ.

Und genau dies fragte ich mich.
Schauten nicht viele Männer auf die Lippen wenn jemand einem so nah ist ?

Ich hatte nicht laut gedacht, dass wusste ich.

,,Deine Augen sind die, die ich mir stundenlang anschauen möchte, denn sie erinnern mich an etwas, was ich sonst nirgends an dir finden würde.", ich wollte fragen, was er meinte, doch da sprach er schon weiter und berührte mein Herz ,,Mein Seelenfrieden."

Direkt wurde mein Schmunzeln breiter und ich merkte, wie mein Herz anfing zu rasen.

Immer wollte ich sowas.
Ein Mann der mir lieber in die Augen sah, als meinen Körper zu betrachten.

,,Was möchtest du denn, mi amor ?"

Direkt grinste ich, nahm seine Hand in meine und zog ihn hinter mir her direkt in die Küche.

,,Wir backen jetzt !", sagte ich fest entschlossen und voller Freude, als wir zusammen die Küche betraten.

Verdutzt und überfordert blieb er an der Tür stehen, während ich die ganzen Utensilien rausholte, die wir auch benötigten.

,,Und worauf hast du ganz genau Lust ?", fragte er mich neugierig, als er auf mich zu kam und auf irgendeiner Art und Weise sich das verpackte Mehl genauestens ansah.

Belustigt blickte ich ihn an und hob so, als würde ich es nicht wissen, meine Hände.

,,Einen Kuchen.", dadurch, dass Elisa und Emma nicht da waren, war es viel besser und leichter, den Kuchen, den ich so sehr wollte, selber zu backen.

Nun hob Lorenzo eine Augenbraue hoch und sah mich für ein paar Sekunden an, bis er schlussendlich seine ärmellose hochkrempelte und nickte.

Zufrieden und lächelnd bereiteten wir beide den Teig vor.

Ich liebte so etwas.

Zusammen Zeit zu verbringen, war für mich meine Love Language, während seine sehr wahrscheinlich etwas komplett anderes war.

Doch egal, was es war, er brachte mich jedes Mal zum lächeln und laut ihm, war es sein größter Erfolg am Ende des Tages.

Als ich dabei war die Schokoladenstücke für die Füllung kleiner zu schneiden, ging Lorenzo kurz nach hinten zur Arbeitsplatte, welche hinter mir war und machte dort etwas.

Ich wusste nicht was, bis ich plötzlich ganz laut Musik hörte und mich deshalb direkt umdrehte, da mir die ersten zwei Sekunden verrieten, um was es sich für ein Lied handelte.

Es war das Lied, dass wir als Kinder auf dem Schiff die ganze Zeit gehört hatten.

»Valerie« von Mark Ronson war das Lied, welches mich an Sommer mit Lorenzo erinnerte.

Ich blickte ihn an, der anfing, seinen Kopf und seine Schulter passend zum Rhythmus bewegte.

Ich hatte keine Ahnung, wie laut er die Musik angemacht hatte, aber es war definitiv so laut, dass es die ganze Nachbarschaft hören würde.

Direkt kam er tanzend auf mich zu und grinste mich an, was mich so zum Lachen brachte.

,,Well sometimes I go out by myself and I look across the water.", fing er an zu singen und fing dann an zu lachen.

Direkt wollte ich mich umdrehen, doch er nahm meine Hände schnell in seine und fing mich so in seinen Arme auf.

Komplett belustigt schüttelte ich den Kopf und sah ihn an.

,,Cos since I've come on home, well my body's been a mess.", er fing an passend sich zur Musik mit meinen Händen in seinen zu bewegen und brachte mich wirklich unfassbar laut zum lachen ,,And I've missed your ginger hair and the way you like to dress.", der Fakt, dass ich damals als Kleinkind rotbraune Haare hatte, machte diesen Songtext noch besonderer ,,Won't you come over ? Stop making a fool out of me."

Direkt fingen wir an lächelnd zusammen zu tanzen, denn er hatte mich so in den Bann mitgezogen, dass ich automatisch mitmachen musste.

,,Why don't you come on over Valerie ?", sangen wir zusammen und direkt erinnerte ich mich wieder daran, dass wir durch dieses Lied einen Wellensittich, welche zum Schiff gehörte, Valerie nannten, weil es einfach auch in der Zeit rotbraun war.

Unsere Lache umhüllte die ganze Küche und ohne überhaupt auf den Kuchen konzentriert zu sein, sprangen, sangen und tanzten wir einfach zu unserem Lied.

Die Stimme, die diesen Song sang, gab uns solche Energie, das wir laut los sangen, als wären wir noch frisch verliebte Teenager.

,,I hope you didn't catch a tan-", sang ich den ersten Teil des Satzes und verschränkte gespielt ärgerlich die Arme vor meiner Brust.

„I hope you'll find the right man who'll fix it for ya.", sang er den zweiten Teil des Textes und zeigte danach direkt überzeugt auf sich, was mich direkt lächeln ließ.

Ich tanzte weiter, während er einfach da stand und mich ansah, bis ich auf der anderen Seite der Kücheninsel war und belustigt zu ihm rübersah.

,,And did you have to pay the fine ?", sang ich provokant mit einem Lächeln, denn ich wusste ganz genau, dass er damals auf dem Schiff etwas kaputt gemacht hatte und deswegen es bezahlen musste, jedoch Angst hatte, es seinen Eltern zu sagen ,,You were dodging all the time, are you still dizzy ?", ich wollte anfangen, den Refrain wieder mitzusingen, doch plötzlich erkannte ich, wie Lorenzo auf mich zu kommen wollte, weswegen ich lachend und schreiend zugleich auf die andere Seite wieder lief.

Als er nun auf der Seite, an der ich soeben noch stand, war, blickte ich ihn mit einem großen Lächeln an.

,,Valerieee.", sang ich weiter und kreischte laut auf, als er mir plötzlich wieder hinterherrannte, als ich vor ihm davonlief.

Als wären wir noch kleine Kinder...
Ich liebte es.

Die Musik lief weiter und wir hofften beide, dass dieses Lied nie sein Ende finden würde.

Plötzlich -ich verstand nicht wie, hatte Lorenzo mich eingeholt und zu sich gezogen.

Direkt lachten wir beide auf und genossen den Moment.

Meine Arme um seinen Hals umschlungen, seine Hände an meiner Taille, tanzten, lachten und sangen wir das Lied laut zu Ende.

Es war ein Moment voller Liebe, voller Freude, voller Glückseligkeit.

Wir beide tanzend in der Küche, während wir einen Kuchen backten -naja backen wollten.

Als das Lied sein Ende fand, blieben wir immer noch so eng aneinander und sahen uns tief in die Augen.

,,Das war echt schön.", sprach ich meinen Gedanken laut aus und lächelte ihn wie noch zuvor mit einem Lächeln an.

Er nickte und stimmte mir zu.

,,Das war es absolut."

Auch er sah mich lächelnd an.

Und mit einem Mal kamen sich unsere Gesichter näher und näher und trotzdem sah er mir tief in die Augen und es sah so aus, als würde er wollen, dass ich ihm eine Bestätigung geben würde.

Meine Hände waren nun die, die seinen Hals umschlangen und zudem musste ich sogar leicht nach oben schauen.

Vielleicht sogar mehr...

Seine eine Hand berührte nur ganz sachte meine Wange und strich darüber und als würden wir es beide kaum noch aushalten können, wagten wir es.

Ganz sachte, bedacht und vorsichtig berührten unsere Lippen sich zum aller ersten Mal und es war so, als würde ich im siebten Himmel schweben.

Seine Lippen lösten sich von meinen, nur mir kurz in die Augen zu schauen, um dann wieder seine Lippen auf meine zu senken.

Dieses mal schloss ich meine Augen auch, um diesen Augenblick nicht zu vergessen.

Unsere Lippen, unsere Herzen, unsere Seelen berührten sich und es fühlte sich so gut an.

Eine warme Decke umhüllte meinen Körper.
Schmetterlinge flogen wirr durch meinen Bauch.
Meine Gedanken waren nur beim hier und jetzt.
Bei ihm und mir.

Doch aufeinmal musste ich anfangen zu lächeln, als er es bemerkt hatte.

Direkt sah er mich an, als er sich von meinen Lippen gelöst hatte.

,,Du hast Erdbeeren reingetan, nicht wahr ?", fragte er mich.

Unschuldig blickte ich ihn an und zuckte mit dem Schultern.

,,Keine Ahnung, was du meinst.", antwortete ich ihm und zog ihn wieder zu mir runter, um ihn wieder zu küssen, was er auch sich nicht verpassen ließ.

Es war keine Frage.
Natürlich hatte ich Erdbeeren reingetan, denn egal was ich backte oder aß, Erdbeeren mussten dabei sein.

,,Du willst mich wirklich umbringen, nicht wahr ?", stellte Lorenzo mir noch eine Frage und brachte mich so zum schmunzeln.

Ich blickte ihn an, indem ich leicht meinen Kopf in den Nacken legte.

,,Vielleicht, aber vielleicht auch nicht.", sprach ich aus und löste mich von ihm, um an den Kuchen endlich weiterzuarbeiten.

Während ich die Schokoladenstücke nun endlich in den Teig mitgab, brachte ich den Kuchen nun schlussendlich auch mal in den Ofen und war dabei, mir eine weitere Erdbeere, welche ich vor Enzo versteckt hatte, weil diese auch im ersten Tortenboden zu finden sind, zu essen, spürte ich zwei große Hände an meiner Taille.

Ich lehnte mich an seinen muskulösen Oberkörper ran und aß genüsslich meine Erdbeeren weiter.

,,Deine Lippen hatten dich verraten.", verriet er mir.

Nun drehte ich mich um und schaute ihn an.

,,Dann hättest du mich nicht küssen dürfen, D'amico.", teilte ich ihm mit einem belustigten Ton mit ,,Da du ja gegen Erdbeeren allergisch bist.", erinnerte ich ihn.

Doch statt, dass er mir zustimmte, zog er mich näher an sich ran.

Dadurch, dass Lorenzo die Lautstärke von der Musikbox vorhin etwas leiser gedreht hatte, fiel es uns auch viel einfacher, untereinander zu verstehen.

,,Glaube mir, lieber würde ich an meiner Allergie sterben, als das hier eben verpasst zu haben.", nun kam er mir wieder näher ,,Und glaube mir auch, dass mich keine Erdbeeren je aufhalten würden.", und da küssten seine Lippen wieder die meine und nahmen den frischen Geschmack von Erdbeeren auf.

Plötzlich spürte ich für einen ganz kurzen Moment seine Zunge, die über meine Lippen strich, doch es war für einen ganz kurzen Moment.

Ich löste mich von seinen Lippen als auf einmal wieder eins meiner Lieblingslieder anfing zu spielen.

Direkt an der ersten Sekunde erkannte ich, dass es »I Like« von Keri Hilson war, welches nicht nur meins, sondern auch das Lied von Sofia war.

Ich blickte Lorenzo schmunzelnd an, denn ich ahnte, ihn erwischt zu haben.

,,Das sind nur meine Favoriten bis jetzt.", sagte ich und wartete auf ein Widerwort, aber stattdessen kam komplett was anderes.

,,Ich weiß, Sia."

Lächelnd legte ich erneut meine Arme, um seinen Hals und sang wieder mit, was ihn zum lächeln brachte.

,,Sun down, friday night. Uptown city lights.", sang ich los und übernahm das Lied mit meiner Stimme, da ich lauter war als die Sängerin.

Ich wollte weitersingen, doch dadurch, dass Lorenzo anfing was zu sagen, verpasste ich die kommenden Sätze.

,,Das Lied ist aber nicht so unschuldig.", sprach er aus und sah mich grinsend an.

Ich fing an laut zu lachen und haute ihm leicht an den Kopf.

Natürlich kannte er die Texte.
Denn er hatte sich Gedanken gemacht, welche Lieder ich mögen würde.

Bis beim ersten, wusste ich, dass Lorenzo sich bei jedem kurz den Text anschauen musste.

Ich fande es echt süß.

,,Red strobe light, hot coarse, dirty minds.", sang er und blickte mich grinsend an ,,When you cross my way.", er zog mich näher an sich ,,I like, I like."

Wieder bewegten wir uns Arm in Arm passend zur Melodie, sahen uns jedoch die ganze Zeit mit einem Lächeln, Schmunzeln oder auch mit einem Grinsen an.

,,Just you and I.", übernahm ich wieder ,,Touch at first sight. And the world around us won't stop turning tonight.", ich gab ihm einen leichten Kuss auf seine Lippen ,,I like, I like."

Ein Lächeln kam auf seinen Lippen auf, als ich mich von ihm löste und es machte mich unfassbar glücklich.

,,I'm losing control right now and I feel it's right. I like, I like.", sang ich wieder den ersten Teil des Satzes.

,,We're caught in this moment, I won't let you go. And the world around us won't stop turning tonight.", beendete er singend den Tanz und die positive und gut gelaunte Energie, die wir hatten, laut dieses Lied zu singen, verflog nicht.

,,Dance all night, don't stop the music. I like, I can't refuse it. And the world around us won't stop turning tonight.", sangen wir nun zusammen laut und lachend los ,,I like, I like !"

Lachend tanzen wir wieder und genossen den Moment, den Augenblick zu zweit.

Zusammen sangen wir weiter, und hatten so die Zeit komplett vergessen.

Wir waren so in Stimmung, dass wir selbst vergessen hatten, den Kuchen vom Ofen herauszunehmen. Doch dadurch, dass der Ofen sobald er fertig war, sich automatisch ausschalten würde, war es kein Problem für uns. Denn nachdem wir dieses Lied angefangen hatten, war der Kuchen schon zu 80% fertig gewesen.

,,And the world around us won't stop turning tonight. I like, I like !", sangen wir zusammen lachend und vergaßen alle Sorgen, alle Probleme ,,We're caught in this moment, I won't let you go. And the world around us won't stop turning tonight. I like, I like !"

Wir waren so voller Elan, voller Freude überschwemmt, dass wir alles um uns herum ignorierten.

Als das Lied zu Ende war, nahm ich lachend ein Glas Wasser und überreichte es ihm und nahm ebenso eins für mich.

Während er und ich uns gegenüber an der Theke jeweils anlehnten, lächelten wir uns an.

Und in dem Moment, wo wir dachten, dass es jetzt wirklich zu Ende war, spielte ein weiteres Lied, wovon ich ganz genau wusste, dass Lorenzo dieses Lied seit Kleinkind hörte.

Mein Blick sagte alles und direkt schüttelte er lächelnd den Kopf.

,,Ach komm schon, es ist doch sowieso etwas ruhiger.", sagte ich und fing wieder an unschuldig zu lächeln.

Direkt fing Lorenzo an zu lachen.

,,Das ist absolut nicht ruhig, mi amor."

Ich nahm seine Hände in meine und bewegte sie passend zur Melodie von »Sarà perché ti amo«, welches von Ricchi und Poveri gesungen wurde.

,,Es ist ein Teil deiner Kindheit.", sagte ich und fing an, wieder zu tanzen und ich wusste, dass ich im nächsten Leben sehr wahrscheinlich nebenbei noch Tänzerin sein würde.

,,Che confusione.", fing er an, was mich so lächelnd blicken ließ, denn ich wusste, er kann das Lied Wort für Wort auswendig, denn dies konnte er auch schon als kleiner Junge ,,Sarà perché ti amo, Alessia."

Mein Lächeln wurde noch größer, denn ich verstand jedes einzelne Wort, da mir Lorenzo es damals gezwungen hat, zu kennen.

Und es wurde eins meiner Lieblinge.

,,È un'emozione, che cresce piano piano.", sang ich nun und dank dem Blick, welches mir Enzo gab, erkannte ich, dass er überrascht war, dass ich den Text noch so gut konnte ,,Stringimi forte e stammi più vicimo."

Lachend tanzten wir weiter und verloren uns vollkommen in diesem italienischen Lied.

Er drehte mich einmal um meine eigene Achse, während die Frau und der Mann weitersangen im Kreis und ließ uns dann so wieder mit Glückseligkeit weiter tanzen.

Lorenzo und ich sangen, lachten und tanzten in der Küche und kosteten jede einzelne Sekunde miteinander aus.

Ich liebte diesen Augenblick.
Er liebte diesen Augenblick.

Wir beide waren so auf uns beide und auf diesen Moment konzentriert, dass wir nicht einmal wahrgenommen hatten, dass seine Geschwister und auch sein Vater uns für einen kurzen Moment zusahen.

,,Sie sehen glücklich miteinander aus.", sagte Francesco zu seiner Familie, während Lorenzo und ich weiterhin glücklich waren und in der Küche tanzten.

,,Zwei Seelen, die sich nach langem Suchen endlich wiedergefunden hatten.", hörten sie Alessio sagen und direkt bekam er einen verdutzten Blick ,,Was ? Noch nie eine Person gesehen, die einen Poet raushaut ?"

Alle fingen an leise zu lachen.

,,Noch nie, kleiner Bruder.", sagte Isabella lachend ,,Am besten, wir lassen beide ungestört weiterhin alleine.", damit ging sie mit ihrem jüngsten und ältesten Bruder weg.

Bis auf Santiago.

,,Papà, kommst du ?", fragte Matteo ihn ruhig.

Santiago blickte kurz das letzte mal zu Lorenzo und mir, wie wir lachend Arm im Arm den Moment genossen.

Aufs Gesicht des Vaters kam ein zufriedenes Lächeln, bis er sich zu Matteo umdrehte und nickte und uns beide so wieder alleine ließen.

Das die andere eben da waren und uns von der Tür aus beobachteten, hatten wir nicht wahrgenommen, doch es war in Ordnung.

,,Che cosa c'è di strano ? Matto per matto.", sangen wir beide weiter, während wir miteinander lächelnd tanzten ,,Almeno noi ci amiamo."

Während ich mit dem Rücken in seine Armen war, bewegten wir uns im Takt zur Musik, als würden wir Bachata tanzen, jedoch auf einer anderen Art und Weise, welche einen zum Lachen brachte.

Als ich mich wieder zu ihm umdrehte, gab er mir flüchtig einen Kuss auf die Lippen, was mich so lachen ließ.

,,Sarà perche ti amo.", sangen wir daraufhin und genossen jede einzelne Sekunde weiterhin die verging.

Viele ältere Menschen würden so etwas schlecht reden, doch das würde ich niemals tun.

Wir hatten in dem Moment einfach unfassbaren Spaß, waren glücklich und lebten diesen Moment.

Es war ein so schöner Augenblick, das ich schon betete, dass dies kein Ende finden würde.

Wir beide wollten nicht, dass es endete.

Unser inneres Kind lebte.
Unser äußeres Erwachsene lebte.
Wir lebten.

Unser Lachen umhüllte die ganze Küche und dies bis spät in die Nacht.

Weder Lorenzo noch ich hatten ein Zeitgefühl, denn die Zeit verflog wie im Fluge, und wir konnten sie nicht stoppen.

Doch das einzige was zählte, war das hier und und jetzt, und nicht die vergangene Zeit, die wir sowieso nicht mehr zurückholen konnten.

Er lachte mit mir.
Ich lachte mit ihm .

Er genoss den Moment mir.
Ich genoss den Moment mit ihm.

Er liebte mich.
Und ich liebte ihn.

• Ihr habt keine Ahnung, wie sehr ich dieses Kapitel vergöttere

• Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen

• Würde mich über einen Vote und einen Kommentar sehr freuen

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