Kapitel 27
• My dangerous destiny •
by dxxx000
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- Alessia Bianchi -
An manche Träume, erinnert man sich noch ganz genau daran und dann gab es einige Träume, wo du alles vergessen hast.
Und ich wünschte, dieser Traum wäre ein von denen gewesen, an die ich mich schwer erinnern könnte.
Als ich langsam meine Augen öffnete, erinnerte ich mich sofort an meinen Traum und atmete deshalb einmal tief ein und aus.
Wieso träumte ich von ihm und mir ?
Und weshalb sahen wir zusammen so glücklich aus ?
,,Ein Albtraum, welches ich hoffentlich nicht wieder mehr träumen werde.", sprach ich noch leicht müde und wollte mich einfach nach rechts drehen, doch als ich das Gesicht eines Bekannten sah, der seine Augen geschlossen hatte, wollte ich mich doch wieder auf die linke Seite drehen.
Als ich die alte Position einnehmen wollte, merkte ich, wie Lorenzo langsam seine Arme um meinen Körper umschlang und mich so mit meinem Rücken zu sich zog, weshalb ich dazu gezwungen war, in sein schlafendes Gesicht zu sehen.
Ich wollte etwas sagen, doch wie konnte ich dies tun, wenn jemand mir so unglaublich nah war und wie ein Tier, dass sein Winterschlaf machte, schlief ?
Plötzlich spürte ich seinen heißen Atem an meinem Gesicht noch näher als davor, was mich für diesen Moment schnell die Luft einziehen ließ.
,,Lorenzo.", flüsterte ich leise, in der Hoffnung er würde mich loslassen und dass das Kribbeln schnellstmöglich wieder verschwinden würde.
Sein Griff wurde um meiner Taille ein wenig fester und als ich wirklich mich in diesem Moment sehr unwohl fühlte, versuchte ich wieder ihn wach zu bekommen.
,,Wach' auf.", sagte ich nun ein wenig lauter und nicht einmal eine Minute später öffnete Lorenzo noch verschlafen seine Augen.
Als er mich so nah bei sich sah und selber merkte, dass er mich festhielt, machte er gar keine Anstalten mich loszulassen. Sein Griff wurde wohl lockerer, doch trotzdem hielt er mich fest und blickte mir stumm in die Augen, so wie ich es in diesem Moment tat.
Niemand sagte etwas, niemand bewegte sich und es sah so aus, als würde auch irgendwie niemand wegschauen wollen.
Ich erwischte ihn, wie sein Blick ab und zu von meinen Augen wegsahen um nur dann auf meine Lippen zu schauen.
,,Du bist mir gefährlich nah, Alessia, zu nah.", teilte er mir flüsternd mit und sah mir auf die Lippen, als ich in seine Augen sah.
Ich war nicht in der Lage etwas zusagen, was mich deswegen dazu brachte, einfach zu nicken.
Ein Nicken war jedoch vielleicht nicht eine vollständige Antwort, doch trotzdem genügte es ihm anscheinend wohl, um mich noch näher an sich zu ziehen.
,,Lorenzo !", ich schnappte erschrocken nach Luft, als ich plötzlich auf ihm halbwegs lag und er seine Fingerspitzen leicht mein Gesicht berührten ,,Was tust du ?"
Ich war unfähig etwas zu machen, ich wusste nicht wie, aber es ging einfach nicht.
,,Die eigentliche Frage, mi amor, ist, was du nur mit mir machst.", änderte er meine Frage um und sah mich für einen sehr kurzen Moment mit einem schwachen Lächeln an, welches jedoch direkt verschwand, als diese Zweisamkeit sein Ende fand.
Denn in diesem Moment kam ein aufgebrachter Matteo ins Zimmer gestürmt, was mich sofort dazu brachte, von Lorenzo runterzugehen, da er mir dies auch Gott sei Dank ermöglichte.
,,Matteo, schonmal was von anklopfen gehört ?", fragte ihn Lorenzo schon leicht wütend an und sah kurz zu mir rüber, um sich dann so vor mich hinzustellen, dass sein kleiner Bruder nichts von mir sehen konnte.
Eigentlich wäre es nicht schlimm, da ich komplett bedeckt war, aber dass Lorenzo trotzdem wollte, dass niemand mich so sah, so wie er es soeben getan hatte, war ein wenig bewundernswert.
Matteo nickte nur schnell kurz und versuchte sein Atem zu verlangsamen.
,,Papá-", sagte der kleine Bruder mit schweren Atem und bekam so die vollkommen Aufmerksamkeit von Lorenzo ,,Er weiß, dass Alessia die Person war, die den Mord gesehen hatte.", teilte er uns mit und direkt weiteten sich meine Augen, als ich verstand, was Matteo uns damit sagen wollte ,,Papá ist ziemlich sauer und hat nichts mehr gesagt und getan. Das einzige was er tut, ist seine Waffe in seiner Hand zu betrachten und drauf zu warten, dass du ihm Antworten gibst, hermano."
Aufgebracht fasste ich mir an meinen Haaren und hoffte, dass ich jetzt nur nicht eine Panikattacke kriegen würde, denn mein Herz beschleunigte sich sofort und diese Schnelligkeit war alles, aber ganz sicher nicht gut fürs Körper.
Mein Körper fing an zu zittern und in meinem Hals bildete sich ein fetter Klos, den ich einfach nicht runterschlucken konnte.
Lorenzo drehte sich mit seinem Körper zu mir um, um kurz mich anzusehen, doch als er merkte, dass ich definitiv nicht okay war, wollte er mich in die Arme nehmen, doch hielt in seiner Bewegung sofort inne, als er mein panisches Gesicht sah, als er dies tun wollte.
Ich spürte langsam die Tränen, die meiner Wange runterflossen und sah Lorenzo mit einem Blick an, welches bedeute und ihm klarstellen wollte, dass ich ihm doch gesagt hatte, dass dies so enden würde.
,,Alessia, beruhig' dich.", sprach er zu mir ,,Dir wird nichts passieren, solange ich bei dir bin.",
versuchte Lorenzo mich zu beruhigen, doch ob dies was half, war eine andere Sache.
Als ich ihn nun anschaute, sah ich ihm an, dass er jedes einzelne Wort ernst meinte und ich deshalb versuchte, meine Panik ein wenig zur Seite zu schieben, um ihm so Vertrauen zu schenken.
,,Ich werde versuchen, Papá ein wenig zu beruhigen, sodass, wenn du gleich runtergehst, er nicht direkt rot sieht.", sagte Matteo etwas leise zu uns und schloß dann die Tür hinter sich zu, sodass Lorenzo und ich nun alleine wieder waren.
Lorenzo sah mich erst entschuldigt an und ohne etwas zusagen, nahm er mich langsam in die Arme und versuchte so, mir meine Angst einwenig zu nehmen.
Er strich langsam und beruhigend mir meinen Rücken entlang und flüsterte mir ins Ohr, dass alles gut enden und mir auch nichts passieren würde.
Versprechungen zu sagen, war ziemlich einfach.
Doch sie auch umzusetzen und einzuhalten, fiel für vielen Menschen unglaublich schwer und ich fragte mich, ob er zu diesen Menschen auch dazu gehörte.
,,L-Lorenzo, ich habe Angst...was wenn er mich erschießt, oder e-"
Er nahm mein Gesicht in seine beiden Hände und hinderte mich so, den Satz zu beenden.
Der Mann vor mir, der meinen Schmerz auf sich nehmen wollte, wischte mir mit seinem Daumen meine Tränen weg, die aus meinen Augen herunterflossen.
,,Alessia, mein Papá kann dir nichts antun, solange du bei mir bist. Ich hab dich einmal beschützt und werde es auch immer wieder tun.", sprach er zu mir und blickte mir so tief in die Augen, so als würde er dies meiner Seele versprechen ,,Ich schwöre es dir mit allem was ich habe."
Meine Augen sahen in seine und als ich nickend meinen Kopf senkte, hob er erneut meinen Kopf hoch, sodass ich ihn ansehen konnte.
,,Senk' niemals deinen Kopf, nur weil du jemanden deine Angst gezeigt hast.", erneut wischte er mir eine Träne weg ,,Insbesondere bei mir musst du dich nicht schämen, denn ich bin der Mann, der dir jede einzelne Träne wegwischen und deinen Schmerz aufnehmen wird."
Mein Herz fühlte sich mit diesen Worten auf einmal so warm an, sodass ich nichts anderes tun konnte, als ihn direkt zu umarmen.
Es kam so unerwartet, dass selbst Lorenzo irritiert war, doch als sich mein Griff um seinen Nacken verstärkte und ich mein Gesicht in seine Halsbeuge versteckte, merkte er, dass dies die Realität war, weshalb seine Arme langsam und vorsichtig meinen Körper umschlangen.
Ich spürte, wie er ganz leicht meine Haare berührte,
doch sofort stoppte und seine Hände sinken ließ.
Ganz langsam löste ich mich von ihm, da ich merkte, dass ihn etwas bedrückte.
War dies doch eine falsche Bewegung von mir gewesen ?
,,Deine Seele ist im Gegensatz zu meiner Seele ein unschuldiges Lämmlein. Ich möchte nicht, dass deine einen Umgang mit einer viel zu schlechten wie meiner hat.", sprach er und strich mir eine Haarsträhne aus meinem Gesicht weg.
Ich nickte nur und sah ihn dann wieder kurz an.
,,Und was, wenn diese unschuldige Seele einfach nur neugierig ist ?", fragte ich ihn leise und merkte, wie er auf Abstand ging.
,,Dann ist das, das größte Problem.", ich verstand ihn nicht ,,Ich möchte nicht, dass du Alessia noch mehr in Gefahr kommst, nur weil ich nicht dazu in der Lage bin, mich zu zügeln."
Erneut bekam er dieses Mal nur ein schwaches Lächeln von meiner Seite und damit hatte er alles gesagt.
Als Lorenzo etwas wieder sagen wollte, hörten wir von unten plötzlich ein dumpfes Geräusch, was mich kurz aufzucken ließ.
Ich schaute wieder den gebräunten Mann vor mir an, der mir versicherte, dass mir ganz sicher nichts passieren würde.
,,Ich werde runtergehen, Alessia.", sagte er zu mir und als ich protestieren wollte, sprach er schon direkt weiter ,,Du wirst dieses Zimmer solange nicht verlassen, bis ich wieder mich bei dir blicken lasse, percebem ?"
Ich nickte, doch lächelte am Ende, da das letzte Wort nicht auf seiner Sprache, sondern auf meiner war.
Und ich wusste auch eins, dass er nie diese Sprache gelernt hatte, bis anscheinend jetzt.
,,Eu percebo-te, Lorenzo.", sagte ich auf meiner Muttersprache und bekam jedoch einen belustigten Blick von ihm.
Verlegend kratzte er sich an seinem Nacken.
,,So weit bin ich noch nicht.", lächelnd schüttelten wir beide kurz unsere Köpfe und als er vom Bett aufstand, um mit seinen Alltagsklamotten zu seinem Vater zu gehen, verschwand mein Lächeln augenblicklich ,,Es wird alles gut werden, ich verspreche es dir.", und mit diesem letzten Satz, mit einem letzten Blick ließ er mich dann schlussendlich ganz alleine in seinem Zimmer auf seinem Bett zurück.
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Minuten vergingen, doch ich blieb alleine. Er kam
nicht zu mir zurück, wie er es mir gesagt hatte und zudem hörte ich weder irgendein Gebrüll, noch das Geräusch von Scherben.
Nervös kaute ich auf meinen Lippen und lief schon die ganze Zeit im Zimmer hin und her.
,,Nein, so wird das nichts.", sagte ich leise in die Leere zu mir selbst und nahm einen tiefen Atemzug, um danach vorsichtig die Zimmertür zu öffnen.
Direkt als ich an den Treppen war, stelle ich fest, dass es komischerweise sehr still war.
Ich ging mit langsamen und ängstlichen Schritten die Treppen hinunter und hielt mich am Gerüst kräftig fest.
,,Ich seh' mich da schon, unter der Erde, wenn ich noch weitergehe.", flüsterte ich leise und ging einfach weiter runter.
Als ich im Wohnzimmer ankam und mich genauestens umsah, konnte ich niemanden erkennen.
Fragwürdig hob ich eine Augenbrauen und fragte mich, wieso hier niemand war.
,,Sind die jetzt alle abgehauen ?", auch wenn mir dieser Gedanke kaum gefiel, musste ich leicht schmunzeln.
Ich wollte weitergehen, bis ich plötzlich ein Geräusch von hinten hörte und mich somit schlagartig umdrehte.
Mein Herz hörte ich ganz deutlich schlagen.
Mein Herzschlag war lauter als alles andere gerade.
Ich konnte weder eine Gestalt, noch etwas ähnliches sehen, weshalb ich einfach mit dem Blick in die Richtung, woher das Geräusch noch kam, rückwärts zurückging.
Doch es war ein Fehler...
Mit einmal Mal stieß ich gegen eine sehr harte Brust, wodurch ich spürte, wie der Boden unter meinen Füßen zu Flüssigkeit wurde.
Ängstlich schloss ich meine Augen und hoffte einfach stumm und leise, dass es Lorenzo wäre.
Oh, wie sehr ich mir gerade Lorenzo an meiner Seite wünschte...
Als ich zudem noch hörte, wie die Person hinter mir seine Waffe entsicherte und sie gegen meinen Kopf hielt, wusste ich zwei Sachen. Es war weder Lorenzo noch jemand anderes aus seiner Familie und, dass dies mein sicherer Weg in den Tod wäre.
Die Angst, die man in solchen Momenten hatte, konnte keine Menschenseele jemals herausfinden können.
Denn entweder könnte man es einfach nicht verstehen, obwohl diese eine Person es versucht, es dem anderen zu erklären.
Oder es wäre einfach viel zu spät, da das Herz aufgehört hatte zu schlagen.
Ich hoffte einfach, dass Gott an meiner Seite stehen würde, denn in diesem Moment konnte ich nur eins tun.
Und zwar, beten.
• Alessia ist ganz auf sich allein gestellt ist...was nun passieren wird ?
• Das nächste Kapitel kommt bei 500
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