~Twenty-Six~
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So standen wir dann in einem Kanonenboot nach noch nicht mal einer halben Stunde mit Storm, Redeye fehlte allerdings und war immer noch nicht aus dem Krankenhaus zurückgekommen, und acht weiteren Männern der Coruscant-Guards.
Als ich von Fox geweckt wurde, war er anscheinend mal kurz weg gewesen und hatte sich um alles gekümmert, weshalb ich ihm echt dankbar war.
Was mich wunderte, war, dass man ihm kein bisschen Müdigkeit anmerkte, obwohl er maximal ein bis zwei Stunden geschlafen hatte. Wahrscheinlich baute er mal wieder seine harte Fassade auf und ließ keine Gefühle oder Empfindungen von innen nach außen, sodass fast keiner ihm was anmerkte.
Außer ich.
Ich fühlte seine Erschöpfung, die seine Beine, seine Augenlider, eigentlich schon seinen gesamten Körper beherrschte und meinte auch seine Augenlider durch sein dunkles Visier erkennen zu können, die immer wieder zufielen und sich anstrengten, offen zu bleiben.
Nun standen wir uns gegenüber. Dicht um uns herum standen die Männer und keiner sprach. Wahrscheinlich hatten die Männer auf ihren eigenen, internen Komlink geschaltet und spekulierten oder diskutierten über uns, so still war es.
Fox und ich sahen uns an, und in der Macht sah ich sein Gesicht, als würde er ohne Helm vor mir stehen.
Seine Miene war weich und entspannt, aber spiegelte auch vor allem die Müdigkeit wieder.
In seinen Geist schaute ich aber nicht.
Ich hatte mir vor kurzem geschworen, nie seine Gefühle zu manipulieren oder in seinen Geist zu dringen mithilfe der Macht. Denn ich wollte von ihm selber hören, gezeigt bekommen, was er wirklich fühlt oder spürt und nicht mit solchen „Jedi-Tricks".
Weil sowas würde in einer Beziehung nicht passen und sie vielleicht sogar irgendwann mehr zerstören, als meine Unerfahrenheit bei diesem Thema.
Mittlerweile hatte ich schon etwas Erfahrung gemacht, Fox und seine Persönlichkeit kennengelernt.
Vielleicht würde Lia mich „der Fox-Flüsterer" sogar nennen.
Aber Schluss mit damit.
In mir verblieb trotzdem noch die Angst vor Streit in der Bezeichnung, denn bei uns hatte ein Streit mal fast alles zerstört und wir waren noch nicht mal in einer Beziehung. Und genau diese Feststellung löste in mir Unbehagen aus.
Denn Angst wäre wohl nicht wirklich der richtige Begriff.
Aber würde unsere Beziehung Streit und den Krieg überhaupt überstehen?
Hör auf, dir darüber den Kopf zu zerbrechen, Crys!
Wenn ihr euch Mühe gebt und euch wirklich liebt, dann steht dem doch gar nichts mehr im Wege! Außer Streit, Krieg und der Orden vielleicht...
Danke, das hat mir auch wirklich sehr geholfen!
Kurz davor meine innere Stimme umzubringen, versuchte ich ein wenig zu entspannen vor diesem „Einsatz" und wünschte mir einfach nur diese Gelassenheit von Fox auch zu besitzen.
Es echt bewundernswert. Er stand einfach locker da, war wahrscheinlich wieder gerade dabei die Augen zu öffnen, die ihm zugefallen waren und war nicht mal annähernd nervös oder angespannt darauf, was gleich passieren würde. Aber er hatte ja schon so viel Erfahrung als Commander gesammelt. Erfahrung, welche ich auch noch machen müsste, obwohl ich schon viel gesammelt hatte nach den vielen Missionen, aber wenn es um solche auf Coruscant ging, hatte ich kein bisschen Ahnung.
„Sir, wir sind in Kürze da.", ertönte die Stimme des Piloten aus dem Cockpit.
„Gut. Männer, macht euch bereit.", befahl Fox wieder mit seiner üblichen, strengen Stimme und keiner sagte etwas. Auch ich nicht.
Denn es gab auch nichts mehr zu sagen.
Aus reinem Reflex griff meine Hand sogar schon an meinen Gürtel, um sicher zu gehen, dass mein Lichtschwert auch wirklich da war. Über die Jahre hatte ich mir das so angewöhnt, denn ich wollte nicht, dass mir dasselbe passiert wie Lia einmal, als sie kurz vor einer Mission ihr Lichtschwert vergessen hatte, zurückgerannt ist, aber eine Strafe von Meister Windu bekommen hat, weil auf dem Flur ja nicht gerannt werden soll.
„Sir, wir sind da.", ertönte nochmal die Stimme des Piloten und gerade in dem Moment öffneten sich die Türen.
Vor uns erschien ein Landeplatz für Frachtschiffe, welche ein und aus beladen wurden, überall liefen Händler und Zöllner rum, plauderten oder diskutierten, aber alles schien recht gelassen und entspannt.
Aber wo zum Teufel sind wir?
„Wo sind wir?", fragte ich Fox, der sofort als Erster aus dem Schiff stürmte und ich ihm darauf hinterher lief, genau wie alle anderen:
„Zu der Bar. Wohin sonst?"
„Und wieso landen wir dann hier?"
„Weil die Bar ganz in der Nähe ist und wir in den unteren Ebenen nicht mit so einem Schiff landen können."
„Aber wird sind doch nicht in den unteren Ebenen."
Er seufzte.
„Nein...das sind wir nicht. Aber wir werden es gleich sein."
„Okay...Entschuldigung, aber ich kenne mich hier nicht aus."
„Hmpf...ich bin nur müde. Sonst bin ich nicht so, Crystalia.", meinte er etwas leiser, sodass es niemand außer ich hören konnte.
„Ich weiß. Wenn wir das alles hier geschafft haben, dann darfst du auch in meinem Bett wieder schlafen."
„Woanders hatte ich auch nicht vor zu schlafen."
„Ach, also bist du bei mir schon eingezogen oder was?"
„Kann man so sagen. Wir sagen mal so...ich schlafen am liebsten bei dir.", antwortete Fox ganz leise flüsternd.
„Hey, ihr da! Was wollt ihr hier?", rief eine raue, ältere Stimme und wir drehten uns alle in diese Richtung.
„Habt ihr ne Landeerlaubnis oder wenigstens Papiere?", fragte der ältere Mann weiter nach und an seiner Kleidung konnte man erkennen, dass es sich um einen Zöllner handelte, welcher aber nicht so...kooperativ aussah.
„Das brauchen wir alles nicht.", erwiderte Fox einfach genervt und sah ihn mit seinem finsteren Blick an.
„Und wieso nicht, wenn ich fragen darf?"
„Erstens, wir haben keine Frachten an Bord sondern SOLDATEN. Zweitens, wir haben es eilig und ich denke nicht, dass ein COMMANDER der Republik Papiere braucht."
„So schön das auch alles klingt, aber ich bin auch von der Republik."
„Je länger sie uns aufhalten, desto mehr Menschen sterben. Also wenn ich mich jetzt entschuldigen darf, wir haben noch viel zu tun, alter Mann."
„Es tut mir leid, aber ohne Papiere darf ihr Schiff hier nicht stehen bleiben."
Fox stöhnte genervt.
„ANSCHEINEND HABEN SIE MIR NICHT ZUGEHÖRT, ALTER MANN! HIER STEHEN LEBEN AUF DEM SPIEL! ALSO LASSEN SIE UNSER SCHIFF GEFÄLLIGST DA, WO ES IST! AUßERDEM BIN ICH EIN COMMANDER UND SIE HABEN MIR GAR NICHTS ZU SAGEN! SIE-"
„Fox, lassen Sie es sein.", unterbrach ich ihn, drückte ihn etwas beiseite und stellte mich mit dem Rücken vor ihn.
„Tut mir leid, er reagiert immer leicht über. Ich bin Commander Riou. Hören sie, wir haben es eilig und wenn sie uns noch weiter aufhalten, dann könnten Menschen sterben. Also werden wir jetzt einfach gehen und wenn sie ein Problem haben, dann beschweren sie sich bei der Republik."
„Aber-"
„Nein. Kommt, Männer. Wir gehen jetzt.", sagte ich einfach streng und lief kalt an diesem Zöllner vorbei.
Was dieser Zöllner dachte, das war mir jetzt wirklich egal.
„Wieso klappt bei dir immer alles und bei mir nicht?", beschwerte sich Fox keine zehn Sekunden später.
„Hmm...vielleicht sollten sie mal auf ihren Ton und auf ihr Mundwerk achten.", erwiderte ich absichtlich laut. Es fing wirklich an Spaß zu machen ihn zu ärgern.
„Ihr macht euch also über mich lustig."
„So sieht's aus.", gab ich zurück und hinter mir hörte ich schön das erste, leise Gelächter.
„Und ihr hört auf zu lachen oder es gibt nachher Strafen!", brüllte er die Männer hinter uns an.
Stille herrschte.
„Hören sie auf, ihre Männer anzubrüllen! Ist hier lachen etwa verboten oder was?!"
Er sagte nichts mehr.
Der Punkt geht wohl an mich.
Zufrieden mit einem breiten Grinsen ging ich weiter neben ihm her, aber wusste nicht nur im geringsten, wo wir uns gerade befanden.
Auf jeden Fall wurden die Gebäude immer verlassener und heruntergekommener, je weiter wir die Ebenen hinunter liefen. Und auch an den Leuten, die dort umher liefen, konnte man das erst recht erkennen. An Straßenecken saßen immer mehr Alkoholiker, der Müll, der auf dem Weg lag, nahm zu und es roch immer unangenehmer.
Aber auf dem Weg sagte keiner mehr etwas. Fox lief still neben mir her und die Männer hatten wohl mal wieder auf ihren unteren KOM geschaltet, wahrscheinlich um sich unbemerkt vor Fox zu unterhalten.
„Sind wir gleich da?", fragte ich ihn schließlich doch.
„Ja. Nur noch dahinten um die Ecke.", antwortete er.
Und ich merkte, wie mein Puls anfing zu rasen.
Aber es war auch ein gutes Gefühl zu wissen, dass wir gleich endlich diesen Dreckskerl festnehmen könnten, der Frauen vergewaltigt und anschließend umbringt.
Und an den Parkourrunner wollte ich erst gar nicht mehr denken. Dieses dreckige, provozierende Grinsen von ihm, würde mich nur wieder auf die Palme bringen, wenn ich es auch nur in meinen Gedanken wieder sehen würden.
Also lieber erst nicht dran denken.
Wir kamen dieser Abzweigung immer näher, aber es fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Man hörte bereits die laute Musik, Gelächter und das Grölen von Betrunkenen. Allein schon dabei stellten sich meine Nackenhaare auf.
Ein alter Schutzmechanismus halt.
„Wie ich Bars doch hasse...", murmelte ich kopfschüttelnd.
„Keine Sorge. Acht starke Männer werden euch schon beschützen."
Ich lachte laut auf.
„Na das ist ja gut zu wissen. Aber als Jedi kann ich schon auf mich selber aufpassen."
„Das lässt sich bezweifeln."
„Möchten sie, dass ich es ihnen zeige?"
„Nein, danke. Jetzt sollten wir uns erstmal auf das wichtige konzentrieren."
Ja klar...du willst wohl nur nicht verlieren oder was? Ich kann dich schneller umlegen, als du denkst! Ne Kostprobe hast du ja schon bekommen!
Aber das behielt ich erstmal für mich. Deshalb lächelte ich einfach nur kopfschüttelnd, aber dann über rannte mein Herz kurz einen leichten Schock, als ich plötzlich diese Bar vor meinen Augen realisierte.
Na super...
Und die war nochmal eine Nummer schlimmer.
Von außen war die Bar total heruntergekommen, das Licht kam noch nicht mal wirklich durch den Dreck durch, der auf den Leuchtschildern klebte, draußen vor der Tür prügelten sich die Leute schon fast um reinzukommen, so voll war es und die Musik war sogar von dem lauten Gegröle der Betrunkenen kaum zu hören.
„Wie sollen wir diesen Leran Denall denn da bitte finden?!"
„Eure Jedi-Fähigkeiten werden euch doch bestimmt dabei helfen.", meinte Fox nur ganz gelassen, als wäre es das Normalste der Welt in so eine dreckige, heruntergekommene Bar zu marschieren.
„Klingt als würdet ihr öfter solche Bars besuchen?"
„Wenn man Verbrecher jagen muss...ja dann schon."
„Ich hätte eher in der...Freizeit gedacht..."
„Wie bitte? Worauf wollt ihr hinaus? Ihr wollt mir doch nicht unterstellen, dass ich mich in meiner Freizeit hier rumtreibe?"
Ich lachte auf. Es machte wirklich Spaß ihn zu ärgern.
„Aber anscheinend wollt ihr euch über mich lustig machen...das wird noch Folgen haben."
Und ich hatte auch schon eine kleine Vorahnung für diese „Folgen"...
„Aber jetzt Schluss damit. Wir müssen immer noch diesen Mistkerl festnehmen. Also Männer: Höchste Konzentration! Wir werden jetzt reingehen!", befahl Fox kurz vor dem Eingang und ich merkte, wie mir das Adrenalin schon bis ins Mark reichte.
Ich ließ Fox Vorrang, lief etwas hinter ihm, während er mit gestrafften Schultern und selbstbewussten, kräftigen Schritten auf die Menschenmasse vor der Tür zulief und dabei, zugegebener Weise, wirklich einschüchternd aussah. Was vielleicht auch an dem grellen, aggressiven Rot auf seiner Rüstung lag.
Hinter mir liefen die Männer geordnet und mit festem Griff um die Waffen, wirkten gelassen, aber noch längst nicht so wie Fox.
Aber was man auch anmerken oder beachten sollte, dass sich Fox' Gelassenheit und auch direkt in eine Form von Aggressivität oder eher in schlechte Lauen umwandeln konnte. Und das schneller als man denkt.
Vielleicht konnte man auch meinen, dass ihm durch diese Gelassenheit alles egal war und er alles immer so locker sah, aber das stimmte auch wieder nicht.
Ihm war grundsätzlich gar nichts egal. Vielleicht mit ein paar Ausnahmen, aber das wars dann auch schon. Er konnte jeden auch nur ohne mit einer Wimper zu zucken anbrüllen, wer dabei vor ihm stand, DAS war ihm egal. Aber ich bezweifelte trotzdem noch, dass er das auch bei mir machen würde. Denn ich glaube, dabei würde der strenge Commander zu schnell einknicken.
Dieser Mann war einfach viel zu kompliziert. Wenn man ihn wirklich lieben oder einfach nur mögen wollte, dann musste man ihn wirklich kennen und verstehen.
Vielleicht sollte ich mal einen „Ratgeber über Commander Fox" schreiben.
Das würde vielleicht vielen einiges erleichtern.
1. Halten sie sich immer an seine Regeln.
2. Stellen sie keine Fragen.
3. Erst recht nicht, wenn er schlecht geschlafen hat.
4. Nerven sie ihn auf keinen Fall mit ihren Anliegen.
5. Wenn er auch nur ein bisschen schlechte Laune hat, gehen sie auf keinen Fall in seine Kammer.
6. Beten sie ihn auf keinen Fall um etwas oder ihr Kopf rollt.
7. Bleiben sie immer während der Arbeit bei der Sache oder ihr Kopf rollt erst recht.
8. Wenn sie etwas verpeilt haben, dann hilft selbst nicht mehr die beste Ausrede, deshalb stehen sie am besten zu ihren Fehlern.
9. Funken sie ihn auf keinen Fall während seinem Urlaub oder in der Nacht an, wenn es sich nicht gerade um einen Notfall handelt.
10. Lachen sie auf keinen Fall, wenn er in der Nähe ist.
ACHTUNG, LEBENSGEFAHR:
Wenn sie ihn auch nur annähernd auf die Palme gebracht haben, sagen sie kein Wort mehr, sondern nehmen sie am besten ihre Beine in die Hand und machen sich vom Acker oder warten auf eine gewisse Crystalia Riou, die den wütenden Fuchs beruhigt, wenn es wirklich um ihr Leben geht!
Das reicht, Crys.
Du hast immer noch eine Aufgabe und die lautet nicht einen „Ratgeber über Commander Fox" zu schreiben, sondern diesen Dreckskerl festzunehmen!
Ist ja gut, ich konzentriere mich ja schon!
Mich wieder zurück in die Realität zurückbringend, verdrängte ich die Gedanken mit einer kurzen, schüttelnden Kopfbewegung, obwohl ich zu gerne noch an diesem Ratgeber weitergearbeitet hätte.
Crystalia Riou! Deine Konzentration gleicht einem Stein!
Ich höre ja schon auf! Nur nicht so wie Fox werden!
Aber in dem Moment holte mich ein lautes Grölen neben mir wirklich zurück in die Realität.
„Hey, Süüüüße!", gab ein Betrunkener Mann von sich mit einer Spezies, die ich wieder nicht so wirklich kannte. Auf jeden Fall sahen die glibberigen, dreckigen Tentakeln nicht wirklich...einladend aus.
Und dieses Gemisch aus Mundgeruch, Schweiß und Alkohol drehte meinen Magen schon fast um.
So gut es ging versuchte ich dieses „Etwas" zu ignorieren und machte mich klein, während Fox vor mir einfach durch die Menschenmenge marschierte, die aber anscheinend zu betrunken war um überhaupt zu checken, dass gerade Coruscant-Wachen, inklusive Commander, und ein Jedi angetanzt kamen.
Deshalb hatte Fox auch Schwierigkeiten sich durch die Dichte Menge zu kämpfen und musste hin und wieder ein paar Leute beiseite drücken, die sich lautstark beschwerten und sich am liebsten mit ihm geprügelt hätten, aber dafür viel zu betrunken waren.
Wie mich diese Bars in den unteren Ebenen doch anekeln...
Damit nicht der ganze Fortschritt von Fox verloren ging, blieb ich ganz dicht hinter ihm, berührte sogar schon fast seinen Rücken und versuchte einfach dieses ganze Gegröle und die ganzen Sprüche oder auch Beleidigungen gegen uns zu ignorieren. Denn Sicherheitskräfte sah man dort wohl nicht so oft, obwohl Fox doch andauernd dort war. Wahrscheinlich vergessen die meisten alles in ihrem Alkoholrausch.
An der Tür wurde es dann richtig eng.
Dort fand gerade eine ziemlich heftige Prügelei statt, drei Männer schlugen sich schon blutig und drumherum andere, die jubelnd und brüllend drumherum standen, aber auch Frauen, die vergeblich versuchten, diesen Streit zu schlichten, was mich wunderte, dass dort überhaupt Frauen waren.
„HEY!", brüllte Fox plötzlich.
Es herrschte Stille.
„WAS SOLL DAS HIER?!", fuhr er fort und drückte schon die drei auseinander.
Doch einer wehrte sich und schlug seine Hand weg.
„Was soll das?! Du Klon hast mir gar nichts zu sagen!", fing dieser bärtige, stämmige Typ an zu säuseln und konnte Fox nicht mehr richtig mit seinen Augen fixieren. Wahrscheinlich Drogen und Alkohol zusammen.
„UND OB ICH IHNEN WAS ZU SAGEN HABE! NUR NOCH EIN WORT ODER SIE STECKEN IN EINER ENZUGSANSTALT!", brüllte Fox und allein schon dabei, hätte ich um mein Leben gebangt.
„Oh, jetzt wird dieser jämmerliche Klon auch noch sauer!", gab er einfach zurück.
Und in diesem Moment kam eine Faust schon auf Fox' Schläfe, die aber vom Helm verdeckt war, zugeflogen.
Doch Fox war schneller, packte den Arm und verdrehte ihn so, dass es laut knackte. Dann eine Kopfnuss und der Mann fiel um.
Ähm...wow. Da hat er jetzt schon wieder ganz schöne Arbeite geleistet.
Totenstille herrschte.
Alle schauten Fox und den bewusstlosen Mann auf dem Boden an.
Doch Fox interessierte das anscheinend kein bisschen und lief einfach weiter, die Leute machten ihm schon etwas eingeschüchtert Platz.
Also dass das so einfach jetzt ging, hätte ich nicht gedacht.
Seufzend blieb mir also nichts anderes übrig als ihm mit den Männern zu folgen.
Und jetzt hörte man auch zum ersten Mal wieder die Musik, die von Innen strömte.
In der Bar hatten die Leute anscheinend nichts mitbekommen. Sie tanzten, tratschten und befummelten sich alle, die Musik war diesmal lauter als der Geräuschpegel der Stimmen selber, was aber trotzdem in den Ohren wehtat, auf den Tischen tanzten teilweise Frauen, genauer gesagt Twi'leks, und von den Männern mit den verschiedensten Spezies kamen nur Gejubel und anekelnde Sprüche.
Die Bar wurde von einem Besalisk, eine Spezies mit vier Armen, genauer gesagt die Spezies von Pong Krell, an den ich gar nicht denken wollte, besetzt.
„Na da haben sie gerade aber wieder ganz schöne Arbeit geleistet, Commander Fox.", sagte ich zu ihm.
„Anders wären wir hier nicht reingekommen. Jetzt müssen wir erstmal zusehen, dass wir diesen Dreckskerl hier finden. Wahrscheinlich hält er sich in irgendeinem Nebenzimmer hier auf."
„Dann sollten wir mal den Typ an der Bar fragen."
Direkt nach diesem Satz, macht sich Fox auch schon auf den Weg zu der Bar, wo der Besalisk drauf und dran war irgendwelche Drinks zu mixen, was die vier Arme deutlich erleichterten.
Fox schlängelte sich durch die Menge mit sogar gezücktem Blaster und quetschte sich zwischen zwei Leute an der Theke.
Dann klopfte er laut mit seinem Blaster auf die dreckige, klebrige Platte.
„Was willst du?", ertönte die genervte Stimme des Besalisken, der gerade dabei war einen Drink zu mixen und gab währenddessen einen einer Twi'lek.
„Ich suche jemanden."
„Schön für dich. Dann noch viel Spaß dabei."
„Ich suche einen Leran Denall."
Stille herrschte plötzlich an der Bar.
Was ist denn jetzt los?
„Ähm...", gab der Barkeeper nur den Nacken reibend von sich.
„WO. IST. ER."
„E-Er ist....das darf ich nicht sagen."
„Es geht hier um Leben und Tod."
„Er meinte, wenn ich es jemanden sagen würde, bringt er mich um."
„Tja, wie gut, dass das nicht passieren wird, wenn du, Freundchen, uns das einfach sagen würdest, damit wir ihn hinter Gittern stecken können und du deinen Kopf behalten kannst. Also: Wo ist er?"
„Im...im Hinterzimmer. Die letzte Tür."
„Gut. Schönen Abend noch."
Warte, was?! Hatte Fox ihm gerade noch einen schönen Abend gewünscht?!
Das ich das mal miterlebe!
Einfach erstaunt darüber, was er gerade gesagt hatte, folgte ich ihm, der nun aber wirklich mit angespannten, wütenden Schritten an Bar vorbei zu einer Tür lief.
Anscheinend kannte er sich dort schon aus.
„Ähm...Commander?", ertönte hinter mir die vorsichtige Stimme von Storm.
„Ja, Storm?"
„Dürfte ich fragen, wo wir hingehen?"
„Der Barkeeper hatte gesagt, dass dieser Leran Denall sich in einem Hinterzimmer aufhält. Da schauen wir-", brach ich kurz ab, als ich mich zwischen zwei Leute hindurch schlängelte und fort fuhr.
„-jetzt nach."
„Habt ihr Angst? Ich meine, Angst davor, was wir gleich sehen werden?"
„Angst? Ich glaube nicht, dass das die richtige Bezeichnung wäre. Obwohl...doch, ich habe schon etwas Angst. Angst zu haben, ist etwas ganz natürliches, Storm. Ohne Angst könnten wir nicht überleben. Also ja. Ja, ich habe schon etwas davor Angst, was wir gleich sehen werden."
Vor mir öffnete sich eine Tür zischend und Fox ging wieder voran, hielt sein Blaster immer noch fest umgriffen in der Hand, genau wie ich nun nach meinem Lichtschwert griff.
Es fühlte sich gut an, das kalte, schwere Metall mit Rillen und Kanten in der Hand zu halten und zu wissen, etwas zu haben, womit man sich verteidigen konnte.
Ein schmaler Flur mit einigen Türen erschien vor unseren Augen. Auf dem Boden lagen leere Flaschen, darunter Glasscherben, Müll, teilweise sogar benutzte Spritzen und Sachen, die ich nicht erwähnen möchte.
Es war einfach widerlich.
„Also das nenn ich mal ne Bar...", gab ich von mir und stieg über eine halbleere, umgekippte Flasche mit irgendeiner stark alkoholhaltigen Flüssigkeit, die man sogar schon von zehn Kilometern Entfernung riechen würde.
„Man gewöhnt sich dran.", kam es nur von vorne.
Hinter mir hörte ich nur Stille und Schritte, die bei jedem einzelnen ein klebriges Geräusch dazu hinterließen, als würden sie gleich am Boden kleben bleiben.
Aber wo soll dort auch eine Reinigungskraft putzen?
Einem Lebewesen kannst du sowas nicht zutrauen und für einen Droiden reichte das Geld der Besitzer meistens nicht.
Denn die unteren Ebenen war ein reiner Zufluchtsort für gefahndete Verbrecher, Obdachlose, Leute mit sehr wenig Geld, Alkoholiker und Drogenabhängige. Ganze Viertel werden sogar teilweise noch von Straßengangs und Clans unterdrückt, wo man eigentlich um keine Uhrzeit mehr rumlaufen sollte, wenn man nicht ausgeraubt oder sonst was werden will. Für Frauen sind die unteren Ebenen besonders gefährlich. Aber viel machen kann man leider auch nicht.
Dort unten kommen die Sicherheitskräfte nicht mehr durch und haben gegen diese Gangs und Clans teilweise auch keine Chance mehr.
Denn die Frage, um dort unten hinzukommen, lautet nicht, ob man paranoid war, sondern, ob man paranoid GENUG war.
Als ich meinen Kopf etwas um Fox' breiten Rücken richtete, fixierte sich sogar schon mein Blick wie automatisch auf eine schon ziemlich verrostete Tür ganz am Ende des Gangs und ich spürte, wie die Gänsehaut meinen Körper entlang kletterte, als würden ihn tausende von Fingern berühren.
Das muss dann wohl die letzte Tür sein...
„Männer: Haltet euch bereit.", befahl Fox' Stimme, die ein leises Echo in diesem Flur hinterließ, aber auch nicht zu laut, denn uns sollte ja keiner hören.
An dieser Tür,hinter der sich hoffentlich dieser Le....nein, dieser Dreckskerl sollte keinen Namen tragen, befinden sollte, drückte sich Fox dicht an die Wand und zog sein Blaster an die Brust.
Ich tat dasselbe, drückte mich neben ihn an die Wand und die Männer teilten sich auf. Ein paar an die andere Wand, ein paar neben mir.
„Gut. Ich wir machen es wir auf die alte Art. Ich zähle von drei runter und dann drücke ich auf den Türöffner. Sind alle bereit?"
„Ja, Sir.", antworteten alle Männer leise, aber gleichzeitig im Chor.
„Okay. Drei..."
Also da musste ich zu geben, dass ich doch ganz schön Angst hatte.
Denn wer wusste, was wir dort drinnen sehen würden?
„Zwei..."
Vielleicht war dieser Dreckskerl auch gar nicht da und der Barkeeper hatte gelogen.
Das wäre aber auch nicht gut, denn dann müssten wir vielleicht sogar einen Personenschutz arrangieren, wenn das stimmte, dass er den Barkeeper umbringen wollte und wir müssten wieder weitersuchen und nochmal den Parkourrunner befragen.
„Eins..."
Oh Scheiße...
„LOS!", brüllte Fox, schlug seine Faust mit voller Wucht auf den Türöffner, sodass man sogar Angst hatte, dass dieser in tausend Teile zersprang und stürmte mit gezückter Waffe in diesen Raum.
Tief in meiner eigenen Zeitlupe der Macht, sprang ich von der Wand, merkte dabei noch nicht mal wirklich meine einzelnen Körperbewegungen, so automatisch bewegte sich mein Körper, was für andere wahrscheinlich übernatürlich schnell schien, aber wäre dann fast in eine Schockstarre gefallen, als ich das realisierte, was sich vor meinen Augen, vor Fox in diesem Raum befand oder abspielte.
„AUF DEN BODEN!!!"
Ich hätte fast vergessen zu atmen.
Blutbespritzte Wände zeichneten sich am Rand von meinem Blickfeld, der Boden bestand aus verrosteten Metallplatten, die mit Müll, massenhaft von leeren Glasflaschen und wieder von Spritzen verdeckt waren, am Rand befand sich ein Bett, was man noch nicht mal Bett nennen konnte, denn die Bettwäsche war zerissen, voller Löcher und Blutflecken waren darauf auch noch.
Aber das wirklich schlimme spielte sich genau vor Fox ab.
Fox stürmte vor mir immer weiter in diesen Raum rein, mir kam es aber nur wie in Zeitlupe wieder vor, was aber wahrscheinlich vielleicht an dem Schock lag.
Es ertönten laute, schrille, weibliche Schreie von vorne, die meine Sinne trübten.
Ein Mann, ungefähr zehn Jahre älter, stämmig und nicht gerade schlank, bärtig und mit einer Glatze, hatte eine junge Twi'lek an ihren Lekku fest gepackt, hielt ihr ein Messer dicht an die Halsschlagader.
Die Twi'lek versuchte sich zu wehren, aber konnte es nicht, denn dafür zerrte dieses Ekelpaket zu sehr an ihren Lekkus und bereitete ihr so Schmerzen. Die Tränen flossen ihr in Strömen die Wangen hinunter und sie realisierte vielleicht noch nicht mal wirklich, das welche gekommen waren, um sie zu retten.
Doch dann löste sich ihre Schmerz verzerrte Miene.
Aber nicht weil ihr etwas angetan wurde, sondern weil ihre Lekkus losgelassen wurden.
Mein Blick richtete sich wieder auf die wirklichen Geschehnisse vor mir.
Fox hatte diesen Mistkerl einfach umgelegt und saß nun mit vollem Körpergewicht auf dem Rücken des Mannes, dessen Arme er verdrehte und zusammenhielt.
Ich stand einfach nur da mit meinem ungezündetem Lichtschwert in der Hand und hinter mir teilten sich die Männer auf, durchströmten den Raum, suchten nach möglichen Verstecken für weitere Personen.
„Crystalia!", ertönte Fox' Stimme laut und streng.
„Crystalia!", befahl er nochmal.
„CRYSTALIA!", brüllte er nun so laut, dass es mir schon fast Angst bereitete und ich riss mich zusammen.
Du darfst jetzt nicht vollkommen in eine Schockstarre verfallen, Crys!
Reiß dich doch mal zusammen!
Auf diese drei Aufforderungen ging ich schnell zu der Twi'lek, die sich schluchzend an die Wand verkrochen hatte und auf diesen Mistkerl schaute, der von Fox gerade Handschellen angelegt bekam.
„Hey...", sagte ich leise und strich ihr über den Arm.
Sie zog ihn weg.
„Es ist alles gut. Hab keine Angst. Wir sind da um dir zu helfen."
„Wirklich?", fragte die zitternde, Angst erfüllte Stimme der Twi'lek.
„Ja, wirklich. Du musst jetzt keine Angst mehr haben. Komm, wir bringen dich schnell hier raus.", meine ich und wollte gerade ihren Arm ergreifen, als ich ein junges Mädchen regungslos in der Ecke lagen sah.
Oh, verdammt...
„Ich brauche hier mal zwei Männer!", sagte ich doch nun und keine zwei Sekunden später, tanzten auch schon Storm und ein anderer an.
„Wir werden dich hier jetzt rausbringen. Das sind Storm und..."
„Jek, Ma'am.", sagte der andere.
„...und Jek. Sie sind zwei liebe und rücksichtsvolle Soldaten und werden dich hier rausbringen. Ist das in Ordnung für dich?"
„J-Ja..."
„Gut. Storm, Jek, bringt sie hier raus und ruft Verstärkung."
„Ja, Ma'-am."
Sie nahmen vorsichtig ihre Hand und halfen ihr beim Aufstehen, ehe ich sie langsam mit ihr aus der Tür liefen.
Doch ich lief schnell, an Fox und dem Ekelpaket vorbei, zu dem jungen Mädchen hin, das vielleicht nicht älter als 15 Jahre alt war.
Sie hatte blonde Haare, erinnerte mich etwas an Lia früher, und blutete stark am Oberschenkel, weshalb sich auf dem Boden auch schon eine große Blutlache gebildet hatte.
Ich fühlte ihren Herzschlag.
Sie lebte noch.
Zum Glück.
„Lebt sie noch?", fragte Fox, der gerade dabei war mit zwei anderen Männer den jetzt Gefangenen auf die Beine zu stellen.
„Ja...aber der Herzschlag ist ganz schwach. Wenn wir sie nicht sofort in ein Krankenhaus bringen, dann stirbt sie."
„Gut. Dann nimm du sie und wir bringen diesen Mistkerl hier raus, der eine seeehr lange Zeit hinter Gittern verbringen wird. Nicht wahr?", meinte und gab ihm einen kleinen Tritt, damit er sich bewegte.
Vorsichtig zog ich das Mädchen zu mir ran, schob mein Arm unter ihren Rücken, den anderen unter ihr Knie und hob sie so hoch, während ich selber aufstand. Aber sie war nicht wirklich schwer und ich konnte sie gut tragen.
Fox lief gerade zusammen mit den Männern und dem Gefangenen aus der Tür und ich folgte ihnen einfach durch den verdreckten, zugemüllten Gang bis raus in die Bar.
Die Musik setzte kurz aus.
Alle Augen waren auf uns gerichtet.
Wir brauchten uns auch gar nicht mehr durch die Menge quetschen, denn uns wurde einfach Platz gemacht, aber die Glotzerei blieb.
„WAS GIBT ES DENN HIER SO ZU GLOTZEN?!", fing Fox sofort wieder an zu brüllen.
Nicht schon wieder...
Aber dieses Gebrülle half auch nicht viel. So wurden wir wirklich nur noch mehr angeglotzt.
Stumm und mit dem Mädchen in den Armen lief ich mal wieder Fox hinterher bis zur Tür raus, vor der langsam Ruhe eingekehrt war, was aber auch an der Uhrzeit lag, denn es war bereits morgens.
Vor der Tür wartete zum Glück schon das volle Kommando.
Gleiter, Speeder, Polizeidroiden, einfach alles.
Sogar zwei Krankentransporter.
Also lenkte ich meine Beine zu einem dieser blinkenden Transporter, in dem schon ein Medi-Droiden und ein Klon aus der Krankenstation bereits wartete.
„Guten Tag, Ma'am.", sagte dieser, während ich das Mädchen ganz vorsichtig auf die Trage legte.
„Eher guten Morgen.", seufzte ich.
„Wie dem auch sei. Wir haben ein ca. 15 jähriges Mädchen mit einer schweren Oberschenkelverletzung.", fuhr ich fort und deutete auf das Blut, das sich durch die Hose aus Stoff drückte und einen riesigen Fleck hinterließ, sogar schon auf die Trage tropfte.
„Wir werden uns darum kümmern, Ma'am. Sie ist in guten Händen."
„Gut zu wissen. Halten sie mich auf dem Laufenden."
Der Klon nickte mit einem Lächeln bestätigend.
Ich ging ein paar Schritte zurück, befand mich schon wieder auf dem dreckigen Boden der unteren Ebenen, vor mir schlossen sich die Türen des Transportes und er flog los.
Mein Blick suchte aber keine Sekunde später sofort nach Fox, der gerade dabei war mit den zwei Männern den Gefangenen in einen Gleiter zu verfrachten.
Aber irgendwas war anders.
Genauer gesagt ein Geräusch störte mich irgendwie.
Es war zuerst ein dumpfes Geräusch, dann ein leises, schrilles Piepen.
Aber wo kommt das denn nur her?
Seltsam...
Vielleicht kommt das einfach nur von den Gleitern oder so.
Einfach das Geräusch ignorierend, machte ich den ersten Schritt auf den Weg zu Fox, der abrupt den Kopf zu mir richtete.
Was ist denn jetzt los?
Doch noch bevor ich weiter nachdenken konnte, überrannte seine Miene ein Schock und seine Mund öffnete sich.
„ACHTUNG, CRYS!!!"
Achtung? Achtung was?
Ich versteh gar nichts mehr.
Fox ließ den Gefangenen los, rannte Schritt für Schritt auf mich zu, während ich ihn einfach verdutzt anschaute und mir dabei alles wieder wie in Zeitlupe vorkam.
Das Piepen wurde schneller.
Doch bevor ich noch etwas sagen konnte, wurde ich von zwei starken Armen gepackt und auf den Boden gedrückt.
Aber dann ertönte ein lauter, Ohren betäubender Knall, eine Druckwelle breitete sich aus und es wurde alles ganz schwarz.
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