~Twenty-Seven~
Das Piepen wurde schneller.
Doch bevor ich noch etwas sagen konnte, wurde ich von zwei starken Armen gepackt und auf den Boden gedrückt.
Aber dann ertönte ein lauter, Ohren betäubender Knall, eine Druckwelle breitete sich aus und es wurde alles ganz schwarz.
Totenstille herrschte plötzlich.
Ein lautes, lang gezogenes, vielleicht sogar nie endendes Piepen erfüllte mein Gehör.
Aber ich öffnete meine Augen.
Es war alles einfach nur schwarz, als würde man sich in einer riesigen Rauchwolke von einem Vulkan befinden, der gerade ausbricht, aber ich konnte nicht wirklich sagen, ob ich mich in der Realität befand.
Ich fühlte nichts, ich sah nichts und ich hörte einfach nur dieses Piepen.
Moment mal....Hatte Fox mich nicht noch auf den Boden gedrückt?
Meine Hand tastete neben mir, aber ich fühle nichts. Keinen Körper, noch nicht mal einen Boden, als würde meine Hand nur nach Luft tasten.
Er war weg.
Der Schock überrollte mich.
„Fox?", rief ich, aber wusste noch nicht mal, ob ich es wirklich rief, denn ich hörte nur dieses eine Piepen, das für mich so vorkam, als würde es nie enden.
„Fox?"
Keiner Antwortete.
Da war nur dieses eine Piepen.
„FOX!"
„FOX!!!"
Aber plötzlich hörte das Piepen auf und ich merkte, wie ich auf die reine Ebene der Macht reiste, auf der es keine Sorgen, kein Schmerz, keine Trauer gab. Nur Reinheit, Stille und Frieden.
Aber auch kein Fox.
——————————————————————
„Ma'am.....können sie mich hören? Ma'am!", ertönte eine Stimme plötzlich in meinen Ohren.
Wo bin ich denn jetzt schon wieder?
„Ma'am?"
Ist ja gut.
Mann, tun mir meine Knochen weh...
Moment mal...Ich fühlte zum ersten Mal wieder meinen eigenen Körper!
Meine Hand, die auf meinem Bauch lag, glitt über rauen Stoff, auf meinem Körper lag noch irgendein Stoff und mein Schädel tat einfach nur weh.
„Ma'am!"
Schon gut, schon gut, ich öffne ja meine Augen!
Ganz vorsichtig blinzelnd, öffnete ich die Augen und bei dem grellen Licht, das mir entgegen kam, hätte ich sie am liebsten wieder geschlossen.
Ein weißer, hell beleuchteter kahler Raum zeichnete sich vor meinen Augen, ich lag auf einer Liege mit einer Decke und vor mir stand ein Klon von der Krankenstation.
Von der Krankenstation?!
Wie bin ich denn hier schon wieder gelandet?!
„Ma'am!"
Kann der mal seinen Schnabel halten?
„Ja....ich höre sie, ich sehe sie und ich bin geistig anwesend.", gab ich genervt von mir und rieb mir die Augen.
„Das ist gut. Habt ihr starke Schmerzen?"
„Nein, nicht wirklich. Mein Schädel brummt nur etwas, aber mir geht es gut."
„Das ist gut zu hören, Ma'am. Ruht euch noch ein bisschen aus. Man wird später nochmal nach euch sehen."
Da fiel es mir wieder ein: Fox.
Wo ist er? Geht es ihm gut? Wieso war er weg?
„Entschuldigung?"
„Ja, Ma'am?"
„Wissen sie, wo Commander Fox ist und wie ich hier hin gekommen bin?"
„Oh...Äh, natürlich. Es gab eine Explosion, so weit ich weiß, und Commander Fox hat sie im letzten Moment noch gerettet. Er wird gerade noch behandelt, aber es geht ihm soweit gut."
„Darf ich zu ihm? Also mich bei ihm bedanken?"
„Das dürftet ihr schon, aber ich glaube in eurem Zustand ist es besser noch liegen zu bleiben."
„Aber mir geht es gut und ich habe keinerlei Schmerzen. Bitte lassen Sie mich zu ihm."
„Hm...na schön. Ich führe euch zu ihm."
Der Punkt geht wieder wohl an mich.
Ich sollte vielleicht mit Fox mal einen Wettbewerb machen, wer am meisten Leute überzeugt und da würde ich haushoch gewinnen!
Ich rappelte mich auf, wartete aber noch kurz um meinen Kreislauf nicht zu strapazieren und stand dann auf.
Meine Beine fühlten sich noch etwas wackelig an bei den ersten Schritten und der Klon musterte mich, aber ich nickte nur und lief ihm dann in diesem Krankenhausgewand nach.
Draußen auf dem Flur war schon viel los und man sah überall Droiden und lebende Personen rum laufen, vor allem Klone.
Der Klon lief den Gang ein Stück hinunter, musste aber immer irgendwelchen Leuten ausweichen und blieb dann vor einer Tür stehen.
„Der Commander befindet sich-"
„....nein, das geht schon. Ich muss zu Commander Riou um nach ihr zu sehen. Nein, das geht schon!"
Das war dann wohl Fox.
Der sich anscheinend nicht behandeln lassen wollte.
„Ich gehe schon rein. Keine Sorge."
„In Ordnung, Ma'am."
Ich lächelte noch einmal kurz und drückte dann auf den Türöffner, der die Tür zischend öffnete.
Fast hätte ich laut losgelacht.
Fox lag oberkörperfrei auf einer Liege in diesem Behandlungsraum, daneben ein Droide, der ihn behandeln wollte, aber er ließ sich das wohl nicht gefallen und schlug den Arm des Droiden weg.
„Commander Fox! Entweder lassen sie sich jetzt behandeln oder sie können was erleben!", meinte ich streng, aber schmunzelnd, was sein Kopf schlagartig zu mir drehen ließ.
„Commander Riou!"
Seine Augen funkelten schon fast vor Erleichterung, auf seinen weichen Lippen bildete sich ein Lächeln, aber zuckte dann zusammen, als der Droiden einen Splitter aus dem Bereich zwischen Hals und Schulter zog.
„Au!"
„Warten sie, ich mach das schon.", sagte ich zu dem Droiden, ging zu ihm hin und nahm ihm die Pinzette aus der metallenen Hand.
„Rufen Sie einfach, wenn sie noch etwas brauchen, Ma'am.", antwortete der Droide und verließ etwas klappernd den Raum.
Doch plötzlich würde ich von zwei starken, nackten Armen umschlungen und dazu umhüllte ein bekannter, benebelnder Geruch meine Sinne.
„Ach, Crystalia. Du weißt gar nicht, wie erleichtert ich bin."
„Was? Wieso denn? Weißt du noch, was passiert ist?"
„Du weißt nicht, was passiert ist?", fragte er etwas verwundert, ließ von mir ab, aber hielt mich noch an den Schultern fest und sah mir tief in die Augen.
„Nein..."
„Als der Transporter los geflogen ist, zu dem du das Mädchen gebracht hattest, hat jemand eine Granate geworfen an die Stelle, wo er gestanden hat. Wenn ich dich nicht von dort weggestoßen hätte, dann wärst du jetzt tot, Crystalia.", erklärte er, nahm mich dann wieder in den Arm und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren.
„Was ist danach passiert?"
„Du kannst dich wirklich an gar nichts mehr erinnern?"
Ich schüttelte den Kopf.
„Nur ein paar Sekunden später ist die Granate explodiert und hat ne Menge Tote gebracht. Darunter auch Leran Denall, die Twi'lek und drei Männer."
„Auch Storm und Jek?!"
„Nein, die haben sich noch gerettet. Du bist bewusstlos geworden und hast auf dem Weg hier hin immer wieder meinen Namen geschrien. Deshalb hab ich mir auch solche Sorgen gemacht."
„Ja...ich..ich hatte nur einen Traum. Aber wer macht denn sowas?!"
„Das haben wir uns auch gefragt und dreimal darfst du raten wer."
„Keine Ahnung."
„Aurra Sing."
Na super...
„Was?! Wieso..."
„Man hat sie und ihr Reptil kurz nach der Explosion in dem Viertel gesehen."
„Aber wieso hat sie es so auf uns abgesehen?"
„Eher auf dich. Sie wollte dich treffen."
„Was? Wieso nur auf mich?"
„Das weiß ich auch nicht, Crys."
„Toll...jetzt haben wir die beiden schon wieder an der Backe kleben und zwar richtig!"
„Dir wird nichts mehr passieren. Das verspreche ich dir.", flüsterte er mir ins Ohr und gab mir einen Kuss auf den Haaransatz.
Ich wusste, er meinte es wirklich gut und dass er alles dafür tun würden, damit mir nichts passiert, vielleicht würde er sogar für mich sterben, aber wie ich Aurra Sing kannte, war sie zu allem fähig und würde überall reinkommen. Ob es der Tempel oder ein Hochsicherheitsbereich war, das interessierte Sie herzlich wenig. Sie war genau wie Cad Bane.
Er, hatte Meister Kenobi mir mal erzähl, hatte sogar schonmal ein Holocron aus dem Tempel gestohlen und so fast für den Untergang des Jediordens gesorgt, wenn man ihn nicht geschnappt hätte.
Und das alles hatte meine Meinung zu Kopfgeldjäger nicht gerade verbessert...
„Ich weiß, Fox. Aber du kannst nicht die ganze Zeit bei mir sein und mich beschützen. Ich weiß, dass es gut gemeint ist, aber du kennst Aurra Sing. Und außerdem habe ich doch immer mein Lichtschwert dabei."
„Ach, Crys...ja, ich kenne sie. Aber ich möchte, dass du weißt, dass ich dich immer beschützen werde, auch, wenn du ein Jedi bist und dich selber verteidigen kannst, okay?"
„Okay. Und du musst nicht immer den Tapferen spielen. Es ist auch mal in Ordnung Schmerzen zu haben und traurig zu sein, Ja?"
„Okay, meine Kleine."
„Gut. Dann lass mich mal deine Wunden verarzten."
„Ach, das ist nicht so schlimm. Das sind nur ein paar Splitter, die zwischen die Platten geraten sind."
„Genau. Das sind Splitter, die man rausziehen muss, Fox."
„Halb so wild."
„Keine Widerworte. Du legst dich jetzt da hin und lässt mich die Splitter rausziehen!"
„Meinetwegen...", murmelte er nur, ließ mich los und legte sich seufzend zurück auf die kalte, raue Liege, die vielleicht sogar noch unbequemer war, als die Betten in den Kreuzern.
Also schnappte ich mir schnell eine Nierenschale, die Pinzette und einen Hocker, mit dem ich mich an die Liege setzte und ganz kurz Fox' perfekten, muskulösen Oberkörper betrachtete.
„Ich dachte du willst die Splitter rausziehen.", kam es mir dann aber sofort entgegen.
Wehe du fängst an zu sabbern, Crys!
„Ja..", gab ich dann nur von mir, schüttelte kurz den Kopf um mich wieder konzentrieren zu können und legte die Pinzette richtig in meine Hand, zwischen Daumen und Zeigefinger.
„Gib es zu, du findest meinen Körper toll."
Wie eingebildet kann man eigentlich nur sein?
Nichts gegen Fox, aber manchmal kann er einem mit seiner leichten Arroganz auch auf die Nerven gehen.
„Sei mal nicht so arrogant, mein kleiner Fuchs."
„Kleiner Fuchs? Ich bin nicht arrogant, ich habe lediglich eine Feststellung von mir gegeben. Oder wieso hast meinen Oberkörper dann so lange angeschaut?"
„Hab ich gar nichts lange..."
„Crystalia."
„Ja, ist ja gut. Ich finde deinen Körper sehr schön und damit ist das Thema auch hier beendet."
„Wie du meinst. Au!", zischte er, als ich einen weiteren Splitter rauszog.
„Tut doch ziemlich weh, nicht wahr?"
„Es geht. Gibt schlimmeres."
„Aha. Na das hat sich gerade anders angehört."
„Ich war nur nicht drauf vorbereitet."
„Ja klar. Fox, ich hab's dir gesagt, Schmerzen zu haben, traurig zu sein, zu weinen oder Angst zu haben ist okay. Ohne Angst würden wir nicht lange überleben, das hab ich Storm auch schon erklärt. Also spiel nicht immer den Starken. Bitte."
„Was würden denn meine Männer denken, wenn ich so verletzlich wirken würde?"
„Das verstehe ich, aber dann brüll sie nicht immer so an. Dann zeig mir jedes einzelne, kleine Gefühl, das du spürst, genau, wie ich es dir zeige. Nur so hält eine Beziehung."
„Zweifelst du gerade an unserer Beziehung?"
„Nein, Fox. Das tue ich nicht. Ich möchte dir nur sagen, dass du auch mal verletzlich sein darfst."
„Aber ich zeige dir doch schon alle meine Gefühle, Crys. Ich möchte dir alles geben, was ich habe."
„Das brauchst du nicht, Fox. Ich bin so zufrieden mit dem was ich habe. Nämlich dich. Du bist das einzige, was ich am meisten brauche und vor allem liebe. Nur ich weiß, dass du manchmal deine Gefühle etwas versteckst. Dir muss vor mir nichts peinlich, wie du es immer zu mir gesagt hast. Ich liebe dich doch so, wie du bist.", sagte ich leise, strich ihm durch seine zerzausten Haare und gab ihm dann einen langen Kuss auf seine Wange.
„Wow. Das hast du bis jetzt noch nie bei mir gemacht, Süße.", grinste er mich breit an und setzte wieder seinen unwiderstehlichen, verführerischen Blick auf, der seine Augen so schön goldbraun funkeln ließ.
„Irgendwann ist immer das erste Mal. Aber ich möchte nur, dass du weißt, dass ich genauso für dich da sein werde, wie du es für mich bist. Okay?"
„Okay, Süße."
„Gut. So...dann wären wir auch schon mit deinen Splittern fertig. Aber wenn du Splitter von der Explosion davongetragen hast....wieso hab ich dann keine?"
„Weil ich dich im letzten Moment noch weggestoßen und die Splitter von dir so abgehalten habe. Denn du hattest keinerlei Schutz am Körper und die paar Splitter nehme ich gerne auf, anstatt, dass sie dich verletzen."
„Ach, Fox...was würde ich ohne dich nur machen?", lächelte ich, führte meine Lippen an seine und legte dabei noch die Pinzette mit der Nierenschale auf der Liege ab.
Er erwiderte den Kuss mit einem breiten Grinsen, aber ließ dann seine Hand an meine Wange gleiten und strich dort sanft mit dem Daumen drüber.
„Lass uns dir erstmal etwas anderes anziehen gehen.", meinte er und deutete auf mein Krankenhausgewand.
„Das ist eine gute Idee. Darfst du denn schon gehen?"
„Ja klar. Mir fehlt nichts mehr. Und das ist jetzt ehrlich gemeint."
„Na gut. Ich kann bestimmt auch schon gehen. Und wenn nicht, dann können die mich mal."
„Wir fragen erstmal, meine Kleine. Nicht, dass doch noch etwas mit dir ist."
„Mir geht's gut. Hier.", meinte ich lächelnd und gab ihm das Oberteil seines Druckanzuges.
Er nahm es grinsend entgegen und zog es sich dann über den Kopf.
Dabei bewegten sich seine Muskeln von seinem Oberkörper so deutlich und ich konnte mal wieder nicht anders, als meinen Blick darauf zu richten.
Wie kann ein Mann bitte so gut aussehen?
Es war als hätte ich noch nie einen so schönen Menschen gesehen, der mich dazu auch noch über alles liebte, trotz dass er ein Klon war und die gleichen Gesichtszüge hatte, aber für mich sah er total unterschiedlich aus.
Aber es sahen eigentlich fast alle Klone unterschiedlich aus. Sie unterschieden sich vielleicht nicht direkt, aber wenn man ihre Art kannte, dann taten sie es schon fast wie von alleine und man sah sie mit seinem inneren Auge an, das Auge, das nicht auf das Aussehen, nicht auf Vorurteile fokussiert war, sondern die wirkliche Person sah, die sich hinter dem Äußeren verbarg.
Denn wenn man Personen nur mit seinem äußeren Auge betrachtet, dann verpasst man den echten, tollen Menschen.
„Schon wieder.", riss mich Fox' Stimme aus meinen tiefen, philosophischen Gedanken.
„W-Was?"
„Du hast mich schon wieder betrachtet."
„Darf ich das denn nicht, weil ich dich schön finde?"
„Oh doch, Süße. Das darfst du in der Tat. Und du glaubst gar nicht, wie oft ich das bei dir tue...", sagte er leise, kam dabei immer näher und am Satzende, führte er seine Lippen an meinen Hals, wo er einen langen, zarten Kuss hinterließ.
„Komm, lass uns dir was anderes anziehen.", meinte er dann, als er von mir anließ.
„Du bist doch nur so heiß darauf, weil du mich dann....etwas anders ansehen kannst."
„Ja und wie ich das bin."
Ich seufzte.
„Dann komm. Nimm deine Rüstungsteile mit.", sagte ich noch und deutete auf die Teile, inklusive Helm, auf dem Boden...mal wieder.
Also lässt er sich hier auch schon häuslich nieder oder was?
Grinsend bückte er sich und hob sie vom Boden auf, schob mich darauf schon aus der Tür, aber gab mir dabei noch einen Kuss auf den Kopf.
Draußen im Flur war wieder wie üblich viel los und ich ging einfach voraus, damit mir Fox folgte, aber hätte ihn viel lieber an der Hand hinter mir her gezogen.
Im Zimmer herrschte zum Glück wieder angenehme Ruhe und nicht so ein Lärm wie draußen im Flur. Was aber am schönsten war, war, dass ich das Zimmer für mich alleine hatte, was ich auch erst dann bemerkt hatte und so nicht eine Ausrede erfinden musste, warum Fox mit reingekommen war.
„Da sind wir auch schon."
„Und du warst viel zu weit weg von mir. Die haben mich einfach nicht zu dir lassen wollen und wollten mir auch nicht sagen, was mit dir war. Frechheit."
„Mir geht es gut und du bist bei mir. Also ist alles gut."
„Ja...das ist es..."
Er kam mir immer näher und drückte mich dann auf die Liege, sodass ich saß und er vor stand, mich mit seinem unwiderstehlichem Blick ansah.
Seine Hand griff nach einem Hocker, auf den er sich setzte und dicht zu mir rückte.
Dann führte er seine Finger langsam an meinen Hals, von dort aus zu meinem Nacken, wo sie nach der Schlaufe dieses Gewands tasteten und sie umgriffen. Und mit nur einem Ziehen, war der Knoten auch schon offen und das Gewand fiel meinen Körper hinunter.
Aber anstatt mir meine Tunika zu geben, küsste er einfach mein Dekolleté.
„Wenn ich denjenigen in die Finger kriegen werde, der dich ausgezogen hat und dir diesen Kittel angezogen hat, der wird nicht mehr lange leben."
„Ach, Fox...übertreib es mal nicht."
„Es darf dich keiner außer mir ausziehen oder dich so ansehen. Du gehörst mir. Nur mir..."
Seine Lippen wanderten wieder hinauf zu meinem Hals, mein Kinn entlang und dann zu meinen Lippen, wo er leicht auf meine Unterlippe biss.
„Du gehört nur mir, verstanden, meine Kleine?", hauchte er.
„Wieso?"
„Weil ich dich brauche, Crys. Ich muss dich ansehen, ich muss deine weichen Lippen spüren und ich muss dein Lachen hören. Ich muss alles an dir sehen, hören, spüren. Alles. Also: Du gehörst nur mir, verstanden?"
„Ja..."
„Schön.", flüsterte er dann und drückte mich anschließend nach hinten, sodass ich nun auf der Liege, ganz entblößt, vor ihm lag und er sich über mich beugte, seine Hände über meinen Körper wandern ließ.
„Fox...", hauchte ich, als seine Hände sich immer mehr ihre Wege bahnten.
„Ja, Süße?"
„Nicht hier, Fox. Du bekommst deine Belohnung noch, aber nicht hier. Okay?"
„Okay. Dann kann ich mich ja umso mehr freuen."
„Genau. Komm, auch wenn ich das hier gerne fortsetzen würde, könntest du mir vielleicht meine Tunika geben."
„So gefällst du mir aber besser."
Ich seufzte.
„Nur Spaß, Süße. Hier.", grinste er, richtete sich wieder auf und reichte mir meine Tunika.
Während ich sie anzog, sah oder eher musterte mich Fox ununterbrochen.
„Was ist?", fragte ich ihn.
„Ich betrachte dich nur."
„Aha."
„Wenn du wüsstest, wie oft ich das tue und du es nicht bemerkst."
„Dann hast aber Glück. Komm, ich möchte hier raus."
„Immer gerne."
Als wir dann auf dem Flur waren, hatte Fox sich noch seine Rüstung oben rum wieder angezogen und so liefen wir den Gang zum Ausgang entlang.
Aber auf einmal kam uns ein Soldat entgegen in rotweißer Rüstung entgegen und mein Gefühl sagte, dass ich ihn gut kannte.
Moment mal....ist das nicht Redeye?
„Redeye? Was machst du denn hier?", fragte ich ihn und stellte mich dabei absichtlich vor Fox, denn wer weiß, wie der wieder so drauf war.
„Ähm....I-Ich...Ich...."
„Solltest du nicht eigentlich woanders sein?", kam es dann doch noch von Fox.
Nicht schon wieder.
„I-Ich kann das wirklich erklären, Sir."
„Ach ja? Und wie? Einfach abhauen gehörte nicht zu deiner Aufgabe."
„Ich habe Urlaub."
Innerlich schlug ich mir für Fox die Hand vor den Kopf.
„Davon wusste ich aber nichts."
„Doch, Sir. Ich habe Urlaub. Das habe ich mit ihnen letzte Woche noch besprochen."
„Hmm.", gab Fox nur von sich, aber ich merkte, dass er wusste, dass Redeye Recht hatte.
„Fox, jetzt lass ihn doch. Er hat wirklich Urlaub."
„Mag sein..."
Und da verstand ich immer noch nicht, wieso er vor seinen Männern so anders war. Als würde er sie abgrundtief hassen.
Dabei waren es seine eigenen Brüder, die er da anbrüllte. Vielleicht fiel es ihm auch dadurch leichter...
Aber dass er so anders war, machte mir schon etwas Angst. Es könnte vielleicht sein, dass auch er eine nicht so schöne Vergangenheit hatte.
Ich werde ihn mal fragen...wenn er es zulässt.
„Aber was machst du bitte in einem Krankenhaus?", kam es dann doch wieder von Fox.
„Ich...ä-ähm...", stotterte Redeye und lief dabei sogar rot an.
Süß.
„S-Sir...sie k-können sich doch be-bestimmt noch an den vorletzten Einsatz mit dem Parkourrunner erinnern."
„Das kann ich."
„Nun ja...Lierra...ich meine die junge Frau sollte ich ins K-Krankenhaus bringen."
„Das erklärt immer noch nicht, wieso du hier bist."
„Ich besuche sie."
Aww...wie süß. Redeye und Lierra. Das passt doch.
„Und wieso verschwendest du für sie deine Zeit?"
„Fox, jetzt reicht es aber! Als würdest du für mich nicht deine Zeit verschwenden!"
„Ich habe IHN was gefragt. Nicht DICH."
„Ich wollte sie einfach besuchen. Sie ist wirklich sehr nett und lustig. Und sü...i-ich meine sauwitzig..."
„Du wiederholst dich, Soldat."
„Redeye, du brauchst dich nicht zu schämen, wenn du Gefühle für sie hast.", mischte ich mich mal wieder ein.
„Hab ich nicht."
„Lüg mich nicht an.", gab Fox dann aber mit verschränkten Armen von sich.
„Okay...ich mag sie sehr. Vielleicht...sind wir auch schon in einer...Beziehung."
„BITTE WAS?!", brüllte Fox und seine Miene wurde finster.
Was ist denn daran bitte so schlimm?
„Fox, lass ihn doch. Das ist seine Sache."
„JETZT MISCH DICH NICHT IMMER EIN! ES NERVT!"
Wow, wow, wow....das hätte ich ihm jetzt aber nicht zugetraut, dass er mich so anbrüllt. Ich hatte eigentlich gedacht, dass er das seit unserem Streit nicht mehr tun würde.
Tja...jeder kann sich mal irren.
„ICH GLAUBE, DU SOLLTEST MAL EINEN GANG RUNTER FAHREN! DAS IST SEINE SACHE UND NICHT DEINE! DAS GEHT DICH NICHT IM GERINGSTEN WAS AN!"
Doch er schwieg und starrte nur den Boden an.
Irgendwann eskaliert doch immer alles...
„Unter einer Bedingung.", meinte Fox dann doch, aber seine Miene schmollte noch.
„Ja, Sir?"
„Du bist immer pünktlich da. Wenn ich dich einmal dabei erwische, dass du unpünktlich bist, dann kannst du was erleben! Außerdem wird nicht geschwänzt! Wenn du auch nur einmal während der Arbeitszeit abhaust um deine kleine Freundin zu besuchen, dann kannst du erst recht was erleben. Und zuletzt werden keinen Gespräche während der Arbeitszeit per KOM getätigt. Sonst ist der Komlink weg. Verstanden?"
„Ja, Sir."
„Gut. Und jetzt viel Spaß bei deiner Freundin.", grummelte er, wobei sich der letzte Satz nicht gerade freundlich anhörte.
„Danke, Sir. Schönen Tag noch."
„Den werde ich haben."
Und da war Redeye auch schon weg.
„Dann wäre das auch schon geregelt.", sagte Fox und als ich in seine Augen blickte, war keinerlei Spur mehr von Zorn oder schlechter Laune.
Bitte nicht schon wieder diese Stimmungsschwankungen!
Ich dachte, die Phase wäre vorbei!
Doch ich funkelte ihn nur böse an.
„Was denn?"
„Kannst du mir mal bitte erklären, was das sollte?!"
„Was?"
„Tu nicht so!"
„Ja okay...ich musste etwas strenger rüberkommen. Sonst hält er sich nicht an die Bedingungen."
„In dem du mich anschreist?!"
„Komm runter, Süße. Ich hab das alles nicht so gemeint!"
„Lass uns jetzt gehen.", ging ich erst gar nicht mehr auf seinen Satz ein und lief los.
Hinter mir hörte ich noch sein lautes Seufzen, bevor er mir dann hinterher ging und mich dann sogar schnell einholte.
Frechheit.
Dann solltest du vielleicht mal wachsen, Crystalia Riou!
Halt die Klappe!
Draußen vor der Tür kam uns direkt feiner, kaum spürbarer Regen entgegen, der den schönen Schnee einfach so schmelzen ließ und so für eine Menge Wasser auf dem Boden sorgte. Von der Sonne war nichts zu sehen. Nur eine dichte, undurchdringbare Wolkendecke, die wie ein grauer, alter Teppich wirkte, lag am Himmel, als wolle sie schlechte Laune über ganz Coruscant verbreiten.
Na bei einem hatte es ja schonmal funktioniert...und das nicht bei Fox!
„Jetzt warte doch mal, Kleine!"
„Ich bin nicht klein."
„Doch das bist du. Hey.", meinte er und hielt mich am Arm fest, doch ich entriss ihm diesen und lief weiter.
„Crystalia! Crys! Ich habe es nicht so gemeint! Jetzt bleib stehen!"
„Lass mich einfach in Ruhe!", gab ich zurück und diesmal war ich es, die die Arme beleidigt verschränkte und davon lief.
„Oh nein, Süße. Das wird nichts.", sagte jemand plötzlich ganz nah an mir, doch im nächsten Moment spürte ich auch schon nicht mehr den Boden unter den Füßen.
„Was soll das?", keifte ich ihn an.
„So kannst du mir nicht mehr davonlaufen."
„Lass mich runter."
„Nö."
„Fox, lass mich runter!"
„Nö."
„Komm schon."
„Erst wenn du wieder normal bist."
„Wie bitte?! Ich bin normal!"
Ja, okay...vielleicht war ich nicht gerade normal...
Aber er hatte mich echt auf die Palme gebracht! Und anschreien ließ ich mich schon gar nicht!
„Du bist nicht die Crys, die ich so liebe!"
„Und du bist nicht der Fox, den ich so liebe!"
„Liebst du das hier denn gar nicht?"
„Nein! Was soll das eigentlich?"
„Ich sorge dafür, dass du dich beruhigst!"
„Du sorgst eher für massive Aggressionen!"
„Hey, nicht so frech!"
„Bin ich nicht."
„Doch."
„Nein."
„Doch."
„Nein!"
„Doch!!!"
„Fox, du bringst mich echt auf die Palme!"
„Ich seh hier aber gar keine Palme."
„Schon wieder!"
Grrr...
„Ist ja gut. Ich benutzte lediglich meinen Humor."
„Ja, nämlich den, den du gar nicht besitzt!"
„Klar besitze ich Humor. Jeder hat den."
„Ach, und was war das gerade bitte?"
„So meinte ich das alles nicht. Ich musste nur etwas strenger rüberkommen."
„Indem du mich anbrüllst? Wieso bist du immer so anders vor deinen Männern? Sei doch einfach mal normal!"
„Bin ich doch."
„Fox, ich weiß, dass mehr dahinter steckt."
„Mag sein...aber ich will jetzt nicht darüber reden."
„Und wann dann?"
„Nicht jetzt...i-ich weiß es noch nicht. Lass uns jetzt zurück zum Tempel."
„Zum Tempel also?"
„Wohin sonst? Dein Bett ist am gemütlichsten. Ich möchte noch ein bisschen schlafen."
„Na schön...aber nur wenn du mich runterlässt."
„Ich kann dich auch gerne tragen."
„Fox!"
„Ist ja schon gut!"
————————————
Den restlichen Tag verbrachten wird dann nur noch mit schlafen, essen, Fernsehen schauen, rumalbern und noch irgendeinen Mist.
Von dem schlecht gelaunten Fox war keine Spur mehr und den ganzen Tag war er so liebevoll und lustig, aber ich spürte, dass bei ihm tief im Inneren etwas nicht stimmte. Nicht dass er so anders war, aber zwischendurch war er immer in Gedanken versunken, was er sonst nie war, und als ich ihn fragte was los seie, meinte er nur, dass nichts wäre oder er nicht darüber reden wolle.
Aber ich spürte ganz deutlich, dass ihm irgendwas tief und schwer in die Seele stach, etwas, was selbst ihn schwach werden ließ.
Und es hatte zu 100% etwas damit zu tun, warum er seine Männer immer so anbrüllte und sich nur mir so öffnete, was er manchmal aber auch wieder nicht tat und das machte mir verdammt Angst.
Ja, ich hatte wirklich Bedenken und Angst, dass es etwas sehr schlimmes gewesen sein könnte und sein inneres, nettes Ich vielleicht sogar vertreiben könnte, dass es nie wieder kommen könnte. Man merkte aber schon, dass er einige Narben auf seiner Seele hatte, die sogar vielleicht nur schwer oder gar nicht verheilen könnten.
Nur Reden wollte er nicht. Mit ihm konnte man über alles reden, nur über diese eine Sache nicht.
So kam ich dann auch gerade aus der Dusche raus, mein Handtuch hatte ich absichtlich im Bad gelassen, und öffnete splitternackt die Tür.
Fox lag auf dem Bett, nur in Boxershorts und sein Blick war überrascht, aber als er es kapierte, bildete sich ein breites, verführerisches Grinsen auf seinem Gesicht, das seine Augen wie Sterne funkeln ließ, als gäbe es nichts, dass ihn bedrücken würde.
Aber ich legte mich nicht zu ihm und wartete ab, was noch kommen würde, was eigentlich ziemlich sicher war, sondern ging wieder zu meinem Schrank, drehte ihm so meinen Rücken zu und spürte, wie seine Blicke förmlich auf meiner Haut brannten.
Mal sehen, wie lange man einen Fuchs so strapazieren kann...
Etwas in Gedanken, suchte ich im Schrank nach meinem Shirt, dass ich zum Schlafen immer nahm, bis sich zwei muskulöse Arme um meinen Körper schlangen.
„Womit habe ich dich nur verdient...", hauchte eine tiefe, männliche Stimme an mein Ohr.
„Was hast du vor?", antwortete ich stattdessen.
„Die Belohnung einlösen."
——————————————————————
Kurze Info:
Die Probleme mit meinem Account haben sich behoben und ich kann wieder auf alle Nachrichten antworten.
Da ich nächsten zwei Wochen im Urlaub sein werde und dort kaum Zeit haben werde, werden in den nächsten Wochen vielleicht nur ein bis zwei Kapitel kommen, aber das ist noch unklar.
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen💕
Liebe Grüße💖💫
Hen_Lux
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top