Kapizel 13 Satoru
Drei Tage später saß ich mit meiner Mutter im Café.
»Deine Frau, kommt sie zu spät?«
Ich seufzte und trank meinen Kaffee aus. Den Kuchen auf dem Tisch rührte ich nicht an. »Sieht so aus.«
Atlas rollte hinter meiner Mutter mit den Augen, aber aufmerksam wie sie war, bemerkte sie es. Sie nippte an ihrem Tee und fragte, ohne ihn anzusehen: »Hast du etwas zu sagen, Atlas Hilton?«
Er grinste. »Nein, Ma'am.«
»Dachte ich mir«, flüsterte sie und strich sich durch ihr schneeweißes Haar.
Meine Mutter war im Prinzip eine ältere weibliche Version von mir. Weißes Haar, eisblaue Augen und erstaunlich jung für ihr wahres Alter.
»Würdest du Atlas bitte in Ruhe lassen?«
Sie zog eine Augenbraue hoch. »Was habe ich dir gesagt, Junge?«
Schnaubend rieb ich mir den Nasenrücken, als Ana endlich eintrat und sich zu uns stellte. 45 Minuten zu spät und mit diesem falschen Lächeln auf den Lippen, das mir jetzt immer mehr auffiel und mir tierisch auf die Nerven ging.
Warum nur? Warum störte es mich?
›Ich habe dir nicht das Gefühl gegeben, dass ich dich nicht hasse, ich habe dir nur gezeigt, dass ich dich ficken will.‹
›Ja, es ist gespielt. Das Tanzen, das liebevolle Rummachen, das Händchenhalten, die Blicke. Fake, fake und nochmal fake.‹
Diese Worte waren halb Lüge, halb Wahrheit. Denn ja, es war gespielt, aber es hatte mich weniger Mühe gekostet, als ich dachte. Und obwohl ich mir einredete, dass es an dem lag, was ich erfahren hatte, musste ich zugeben, dass es schon halb so schlimm war, so zu tun, als wäre sie nicht die nervige Tussi, für die ich sie hielt.
Die Tatsache, dass jemand es gewagt hatte, sie zu schnappen und etwas anderes mit einem KIND zu machen, machte mich so wütend, wie ich lange nicht mehr war. Aber es war die Tatsache, dass sie ein Kind war und nicht sie selbst. Das sagte ich mir seit Tagen. Weil sie ein Kind war, nicht weil sie sie war. Ein Kind. Nicht weil sie meine verdammte Frau war.
Fuck, ich kannte Ana doch gar nicht. Sie war mir völlig egal. Alles, was mit ihr zu tun hatte, außer dem Geschäft, war nichts, was mich interessieren musste. Waffen, das war es, was ich wollte. Zugang zu ihrem Geschäft und ihren Kunden. Mehr nicht. Im Tausch gegen Schutz.
Mehr nicht, Satoru.
Dass ich sie schon zweimal gevögelt und einmal in den Himmel geleckt hatte, waren Ausrutscher. Kleine Versehen im Eifer des Gefechts und der Lust, die in meinen Zellen prickelte, wann immer wir uns begegneten.
Sie zu reizen machte mich geil. Und umgekehrt.
Mehr nicht, Satoru. Sie ist nicht mehr als eine Nervensäge, die dich anmacht, wenn sie zickt. MEHR NICHT!
»Schön, dass du uns endlich auch beehrst, Anastasia«, zischte meine Mutter und verbarg ihren Hass auf sie nicht. »Setz dich doch, Schwiegertochter.«
»Die Arbeit ist wichtiger als das hier«, erwiderte Ana in ähnlich kaltem Ton und setzte sich neben mich. Allerdings mit etwas Abstand.
Damian setzte sich zu Atlas und nickte mir zu. Ana legte die kleine Louis Vuitton Tasche neben sich auf den Tisch und ihr Handy.
Fehler Nummer eins, dachte ich. Aber woher sollte sie auch wissen, dass bei uns zu Hause die Regel galt, kein Handy am Tisch zu haben.
Meine Mutter kniff die Augen zusammen. »Warum war ich nicht eingeladen, Anastasia?«
»Auf den Punkt, Mutter«, murmelte ich und trank weiter von meinem Kaffee. Als der Kellner kam, sagte ich ihm nur, er solle Ana auch einen bringen. Im Gegensatz zu meinem, der gezuckert und mit einem Schuss Milch verfeinert war, sollte er ihr einen schwarzen Kaffee bringen.
Ana warf mir einen überraschten Blick zu, bevor sie sich wieder meiner Mutter zuwandte.
»Warum?«, fragte sie und zog eine Augenbraue hoch. »Vielleicht, weil ich sie noch nicht kennenlernen durfte und ihr toller Sohn«, sie sprach die beiden Worte mit einem sarkastischen Unterton, der mich die Lippen kräuseln ließ, »nicht erwähnt hat, dass sie gerne eine Einladung hätten.«
Mama sah sie an, dann mich. »Erstaunlich, dass sie meint, du solltest erwähnen, dass deine Mutter kommen möchte.« Sie sah meine Frau an. »Die Höflichkeit hätte es verlangt, Mädchen. Aber wie ich sehe, gehört das nicht zu deinen Stärken. Lisa Gilligan wäre so ein Fauxpas nie passiert.«
Atlas verschluckte sich an seinem Getränk und ich sah ihn fragend an. Doch er schüttelte den Kopf, was so viel hieß wie: Später.
Ich blickte zurück zu meinem Ebenbild. »Das hatten wir doch geklärt, oder?«
Sie zischte: »Nein, du hast einfach beschlossen, dieses unwichtige Ding zu heiraten, für eine Waffenindustrie, die für uns völlig unwichtig ist, legal und illegal. Mit Drogen«, flüsterte sie, »verdienen die Gojos ihr Geld und ihre Anerkennung. Nicht mit Pistolen und Kugeln. Wir sind die Köpfe des größten Drogenmarktes, keine Waffennarren, die Fanatiker mit Spielzeug versorgen. Lisa wäre eine gute Wahl. Die bessere. Sogar Mailine würde besser passen. Mein Gott, dein Vater würde sich die Haare raufen, wenn er noch hier wäre.«
»Aha. Lisa Gilligan also?«, fragte meine Frau, da sie sie vom Hören anscheinend her kannte. Ana setzte ihr übliches Lächeln auf, als der Kellner ihr den Kaffee brachte. Sie nippte daran, seufzte und setzte sich aufrecht hin. »Hätten sie doch nur ihren Standpunkt besser vertreten, dann wäre mir ihr Sohn erspart geblieben. Lisa wäre an deiner Seite glücklich geworden. Nicht wahr, Satoru?«
Sie fragte so provokant, dass ich sie anschaute. »Wahrscheinlich. Schließlich hat sie sich mir mehrmals angeboten.«
Atlas verzog das Gesicht und ich bestrafte ihn mit einem Blick, bevor meine Mutter etwas mitbekam. Ich wandte mich wieder Ana zu. »Das lässt sich jetzt nicht mehr ändern, oder? Außerdem«, ich blickte in Mutters eisblauen Augen, »ist es meine Entscheidung, welche Geschäfte ich mit wem mache und wie ich sie entwickle. Vater hat mir die Firma hinterlassen. Nicht dir. Aus gutem Grund.«
»Die kleine Kuh ist trotzdem die falsche Wahl! Und du wagst es, mir vorzuwerfen, ich hätte keine Ahnung von-«
»Du hast vor zehn Jahren mit einer einzigen Fehlinvestition fast den Ruin der Familie Gojo eingeläutet, Mutter. Vater und ich haben Jahre gebraucht, um das wieder in Ordnung zu bringen. Also ja, du hast keine Ahnung. Nicht wirklich. Deshalb willst du, dass ich in eine andere Drogenfamilie einheirate und du bist nicht bereit, das bessere Angebot zu sehen.« Ich wurde lauter und mein Kopf platzte fast, so sehr pochte er. Bevor ich mich versah, schlug ich mit der Faust auf den Tisch und sagte: »Und wenn du meine Frau noch einmal beleidigst, vergesse ich mich!«
Ana zuckte zusammen und starrte mich wieder an. Mehrere Gäste im Café schauten ebenfalls in unsere Richtung. Sie dachte offensichtlich nach und drehte dann den Kopf zu meiner Mutter. »Ich möchte mich entschuldigen. Sie haben recht, ich hätte eine Einladung schicken sollen. Es wird nicht wieder vorkommen.« Ich sah sie an und bemerkte, wie ihr Griff um die Porzellantasse fester wurde. »Hören Sie, wir sind beide nicht glücklich darüber, dass wir verheiratet sind. Wahrscheinlich wäre eine wie Lisa besser gewesen als ich. Ich bin nämlich ziemlich stur und anstrengend. Aber wenn sie noch einmal schlecht über das reden, was mein Vater aufgebaut hat, dann zeige ich ihnen gerne dieses ›Spielzeug‹, indem ich auf sie ziele. Und damit es auch für mich spannend ist, werde ich mir die Augen verbinden. Seien Sie versichert, ich bin eine gute Schützin.«
Mutter knurrte Ana an. »Du wagst es, so mit mir zu reden? Mit mir? Satoru«, setzte sie an und sah mich an. »Lässt du das zu?«
Ich seufzte, obwohl mich Anas Mut sehr beeindruckte. Und auch, dass sie ihre Gefühle so unter Kontrolle hatte. Denn offensichtlich kochte es in ihr, als ich die arme Tasse in ihrer Hand betrachtete. »Wie sie schon sagte, Anastasia kann ziemlich stur sein.«
Ana hob die Tasse und trank ihren Kaffee. »Ich verstehe das Problem nicht, ich habe mich doch entschuldigt. Aber ich gebe zu, ich bin keine gute Schwiegertochter. Vielleicht gewinnt die liebe Lisa noch sein Herz, wenn er überhaupt eines hat.«
Und als hätte sie mit ihren Worten den Teufel beschworen, kam Lisa Gilligan ins Café geschwebt.
»Fuck. Wirklich, Mutter?«
Sie grinste nur und winkte Lisa zu sich.
Die Blondine mit den rehbraunen Augen, die in ein sommerliches Kleid gehüllt war, das ziemlich durchlässig war, setzte sich und warf ein wunderschönes Lächeln in die Runde, das ein wenig wackelte, als sie zu mir, Ana und ... Atlas sah?
»Lisa, meine Liebe. Wie schön, dass du kommen konntest«, lächelte Mama und nahm ihre Hand. Sie drückte sie leicht. »Es tut gut, dich zu sehen. Satoru und Anastasia haben mir gerade erklärt, wie viel besser du zu meinem Sohn gepasst hättest und wie schade es ist, dass-«
»Was soll das?«, unterbrach ich sie fluchend.
Lisa und Mama sahen mich an. Die eine mit einem wackeligen Lächeln, die andere mit einem diabolischen. »Ich dachte, ihr könntet euch mal unterhalten. Ganz harmlos.«
Ein Lachen ertönte, aber Ana klang überhaupt nicht amüsiert. Mit diesem beschissenen falschen Lächeln musterte sie Lisa. »Du bist also Lisa Gilligan. Freut mich, dich kennenzulernen. Mich kennst du ja schon, Anastasia Gojo.«
Die Art, wie sie meinen, unseren Namen aussprach, ließ mich aufhorchen. Eifersucht? Möglich. Warum? Ungewiss.
Mein Blick wanderte von ihrem Profil zu Lisa, die immer noch lächelte. Sie war süß. Auf den ersten Blick unschuldig. Aber der Schein konnte trügen. Immerhin sah Ana auch nicht wie ein Mädchen aus, das mir einen gezielten Schuss die Wange angekrarzt hatte.
Bei dem Gedanken musste ich grinsen, und seltsamerweise wurde ich hart. Nur ein bisschen.
Lisa jedenfalls nickte und blickte kurz zu Atlas. Und da klickte es. Als sie Ana antwortete, dass sie sich auch freue, sie kennen zu lernen, was definitiv gelogen war, zog ich mein Handy unter dem Tisch hervor.
ICH: ›Du hast sie gefickt‹.
Atlas Handy piepte und er zog es heraus.
ZERO: ›Nein, ich ficke sie immer noch.‹
Ich lachte leise und antwortete: ICH: ›Im Ernst? Ausgerechnet sie?‹
ZERO: ›Was soll ich sagen? Es ist einfach passiert. Mann, sie ist heiß und irgendwie mein Typ. Und im Bett ... Fuck, die Kleine kuscht, wenn ich es sage und lutscht meinen Schwanz so gut, dass es schon fast unglaublich ist.‹
Ich lachte und er lachte auch, was Damian, Mama, Lias und Ana zu uns herüberschauen ließ. Ich steckte das Handy weg und schüttelte den Kopf. »Tut mir leid. Geschäftliches. Was habe ich verpasst?«
»Na ja«, begann meine Mutter gereizt, »Lisa wollte gerade erzählen, wie ihr Tag war und-«
»Ja, das klingt spannend, aber ihr müsst meine Frau und mich kurz entschuldigen. Ana, kommst du mal kurz?«, fragte ich und sah sie an.
Sie sah von Lisa zu mir und war irritiert, nickte aber. »Okay«, sagte Ana nur und erhob sich elegant in ihren engen schwarzen Jeans und dem hochgekrempelten roten Hemd, das in der Hose steckte. Ich stand auch auf und ging mit Ana den Gang entlang, der zu den Toiletten führte. Schließlich bog ich um die Ecke, und bevor sie blinzeln konnte, hatte ich sie gegen die Wand gedrückt.
»Du bist eifersüchtig«, murmelte ich amüsiert und beugte mich vor, um mit meiner Nase ihren Hals zu streicheln. Ich atmete ihr teures Parfüm ein, das, seit sie bei mir wohnte, dezent im ganzen Haus verteilt war. Wir hatten seit dem Abend nach der Party nicht mehr richtig miteinander geredet, und sie hatte viel in der Firma gearbeitet, während ich geschäftlich unterwegs war und leider nur im Büro sitzen konnte.
»Was? Nein, gar nicht«, log sie unverschämt und drehte den Kopf zur Seite. Sie legte ihre Hände auf meine Brust. Sie wollte mich wegdrücken, aber ich ließ es nicht zu. »Hör auf damit. Hier ist niemand, dem du was vormachen musst.«
»Atlas fickt Lisa«, sagte ich, statt zu antworten, und meine Hand wanderte ihr Bein hinauf. Am Bund ihrer Hose angekommen, zupfte ich spielerisch am Stoff und ließ die Fingerspitzen von Zeige- und Mittelfinger im Bund verschwinden. Meine Nase rieb nun an der anderen Seite und sie drehte auch hier den Kopf, sodass ich besser herankam. »Ich habe dir doch gesagt, dass ich dich ficken will. Meine Lust auf Sex hat nichts damit zu tun, dass du mir etwas bedeutest. Wäre jemand anders satt dir hier, würde dieser andere jemand jetzt versuchen, mir weiszumachen, dass er nicht eifersüchtig sei.«
»Wirklich?«, fragte sie halb seufzend und konnte ihre Erleichterung offenbar nicht verbergen. Obwohl ich wusste, dass sie es wollte. Doch Ana riss sich schnell zusammen und sah mich an. »Ich bin nicht eifersüchtig. Damit das klar ist. Willst du mir jetzt sagen, dass wir unsere Ehe auf heißem Sex aufbauen? Keine Zuneigung, nur Sex? Und dabei bleiben wir beide, denn ich könnte mir nie vorstellen, dich zu lieben, nur damit das klar ist.«
Ein Lachen entfuhr mir. »Ich habe nicht gesagt, dass diese Ehe auf irgendetwas basiert, Sugar. Aber heißen Sex kann ich dir bieten. Ich mache dir hier ein Angebot.«
Meine Finger verschwanden in ihrer Hose. Langsam und genüsslich streichelte ich über ihren Slip. Ich ließ es langsam angehen und streichelte mehrmals ihre Spalte, bevor ich mit den Fingern eindrang. Ich sah sie an, fühlte und genoss die Feuchtigkeit zwischen ihren Schenkeln und rieb meinen Daumen sanft an ihrem Nervenbündel. Ich ließ ihr Zeit, meine Anwesenheit zwischen ihren Beinen zu spüren, und führte langsam einen weiteren Finger ein, während ich ihr Hemd aufriss, den BH beiseite schob und meine Lippen um ihre Brustwarze schloss.
»Ich ficke dich, wenn mir danach ist. Mehr nicht«, säuselte ich an ihrer Brustwarze und saugte wieder an ihr.
Gott, ich wusste, ich sollte es lassen, aber dass sie tatsächlich eifersüchtig war, erregte mich genauso wie die Tatsache, dass ihr Hass mich erregte.
Ana lehnte ihren Kopf an die Wand und seufzte leise meinen Namen. Sie schloss die Augen und schien zu überlegen, ob sie es zulassen sollte. Und als sie die Augen, in denen kleine Welten wohnten, wieder öffnete und zu mir hinunterblickte, sah, wie ich ihre Brustwarze zwischen den Lippen hatte, flüsterte sie: »Gut, lassen wir uns etwas in der Situation treiben. Aber wenn du mir auf die Nerven gehst, schieß ich dir in den Arsch.« Sie kicherte stöhnend und es klang anders. Es klang verändert. Wirklich. Ihre Hände vergruben sich in meinen Haaren und sie wurde feuchter.
»Treiben?«, fragte ich und massierte ihren G-Punkt. »Nein, Süße. Ich schiebe dich dahin, wo ich dich haben will.« Meine Stimme wurde dunkler, als ich hinzufügte. »Und du gehorchst besser.«
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