Kapitel 9

Jungkook's Sicht

Nachdem ich das Essen, was mir gebracht wurde mit aller Kraft runter gewürgt hatte, versuchte ich etwas Schlaf zu finden. Versteht mich nicht falsch, dass Essen war eigentlich wirklich lecker, aber ich hatte überhaupt keinen Appetit. Ich konnte mich nicht mal dazu aufraffen, alles zu Essen, weswegen ich ein gutes viertel liegen gelassen habe.

Das mit dem Schlaf finden klappte leide auch nicht ganz so gut. Ich fiel nämlich in einen unruhigen Schlaf, dabei hatte ich immer wieder schöne Träume, die jedoch kurze Zeit später von Albträumen abgelöst wurden. Nach ein paar Stunden hielt ich das einfach nicht mehr aus, weswegen ich mich leise auf den Weg ins Wohnzimmer machte.

Unten angekommen, setzte ich mich auf ein Sofa, in der nähe vom Balkon, um in den Nachthimmel zu schauen. Trotz des Fernseher, der leise im Hintergrund lief, war es eine wirklich schöne Atmosphäre.

"Kannst du nicht schlafen?" Tauchte plötzlich Taehyung's Stimme hinter mir auf. Ich drehte mich schnell um, um ihn an der Treppe stehen zu sehen, gekleidet mit einer lockeren Jogginghose und einem etwas engeren weißen T-Shirt.

"Es kommt selten vor, dass ich wirklich schlafen kann" meinte ich und kurz darauf setzte sich Taehyung auch schon neben mich. "So was kenne ich" meinte er mit einem leichten Lächeln "ich bin froh wenn ich wenigstens 4 Stunden Schlaf pro Nacht bekomme"

"Meine Mutter meinte immer, dass mein Gehirn einfach zu aktiv ist. Dass ich einfach zu schlau bin und deswegen nicht einschlafen konnte" sagte ich mit einem traurigen Lächeln. "Es hört sich so an, als sei deine Mutter eine schlaue Frau" "ja... das war sie..."

Bei dem Wort 'war' guckte Taehyung mich mit einem Fragenden Blick an. Er wollte wahrscheinlich mehr wissen, wusste aber nicht, ob es angebracht wäre einfach so zu fragen. Aber vielleicht würde es mir ja ganz gut tun, über dieses Thema zu reden...

"Sie hatte einen Autounfall, als ich noch klein war. Sie hat nicht überlebt..." ich atmete einem zitternd aus, um mich selbst wieder etwas zu fangen, bevor ich weiter sprach "ab da wurde mein Vater zum Albtraum. Er hat zu viel getrunken und – und, naja... er war kein netter Mensch... er IST kein netter Mensch. Ich habe es irgendwie hinbekommen ihm aus dem Weg zu gehen. Ich treffe ihn meist nur ein oder zweimal im Jahr, also ist es nicht mal mehr halb so schlimm, wie es Anfangs war" ich war ziemlich froh, dass meine Stimme bei meiner Erzählung nicht abbrach und natürlich auch, dass ich nicht anfing zu weinen.

"Du hattest wirklich kein einfaches Leben... es ist nur komisch, dass du nach deiner Vergangenheit, dich dazu entschieden hast, bei Baekhyun zu bleiben" ich wendete meinen Blick sofort wieder von Taehyung ab und rutschte etwas weiter weg von ihm "ich möchte nicht über Baekhyun reden" meinte ich mit einem wütenden Unterton.

"Das ist eine berechtigte Frage Jungkook. Wenn du dem einen Täter gerade entkommen bist, warum rennst du dann in die Fänge des nächsten?" Fragte er mit einer immer noch sanften Stimme, aber gleichzeitig mit zusammengezogenen Augenbrauen.

Ich stand auf und drehte mich so, dass ich Taehyung angucken konnte, die Wut war mir wahrscheinlich ins Gesicht geschrieben. "Kannst du endlich damit aufhören?! Hör auf ihn einen 'Täter' zu nennen! Hör auf so über ihn zu reden!"

Nun stand Taehyung auch auf um mir eine seiner nächsten bescheuerten Fragen zu stellen "wie sollte ich ihn deiner Meinung nach dann nennen? Wie soll ich jemanden nennen, der seinen Freund schlägt? Wie soll ich jemanden nennen der DICH misshandelt hat? Vielleicht lieber Abschaum?"

Ich spürte richtig, wie sich die Wut in mir breit machte. Taehyung's dummer Blick, den er mir zuwarf, verschlimmerte das alles noch, sodass ich einen Schritt auf ihn zumachte. Am liebsten würde ich ihn schlagen, aber ich weiß noch genau, was er mir am Anfang gesagt hat. Ich möchte nicht so sein...

"Hör einfach auf zu reden" sagte ich mit zitternder Stimme, die ersten Tränen waren schon kurz davor zu fallen. "Halt einfach deinen Mund"

"Du musst die Wahrheit hören Jungkook" meinte er während er seine Hand hob, aus Reflex zuckte ich sofort zusammen, kniff meine Augen zusammen und machte mich kleiner, als ich eigentlich bin. Taehyung jedoch legte seine Arme einfach seine Arme um mich und zog mich näher an seine Brust. "Ich werde dir nicht wehtun Jungkook. Nicht mal in meinen Träumen könnte ich das" versicherte er mir, während er mit seiner Hand sanft über meinen Rücken streichelte. Im Moment war mir alles egal, ich weite einfach weiter, während er versuchte mich durch seine Streicheleinheiten zu beruhigen.

Irgendwann schaffte ich es endlich meinen Kopf zu heben, damit ich in wenigstens ansehen konnte, wenn ich mit ihm rede. Bevor ich sprach, wischte ich mir jedoch noch schnell die Tränen aus dem Gesicht. "T-Tut mir l-leid. Ich wollte d-dich nicht anschreien" meinte ich schniefend während Taehyung's Arme immer noch um mich geschlungen waren.

Taehyung's Sicht

Jungkook stand immer noch vor mir und ich hatte ihn immer noch in den Armen. Hier, bei mir, ist er sicher. Noch nie war ich mir etwas so klar. Es fühlt sich einfach so richtig an, so echt. So was habe ich vorher noch nie gespürt.

Jetzt wo er mir so nah war, war es wirklich schwer meine Gefühle zurück zu halten. Alles blubberte langsam hoch, sodass es mir fast schon schwer fiel zu Atmen. Noch nie habe ich einen Menschen auf diese Weis so nah an mich heran gelassen.

Meine Fingerspitzen tanzten immer wieder über seine Arme. Ich wollte ihn zwar nicht überfordern, aber in diesem Moment konnte ich nicht anders. Meine Gefühle waren so intensiv, dass sie mich schon beinahe überforderten.

Langsam schaute Jungkook zu mir nach oben, er musste wohl bemerkt haben, dass mein Griff etwas fester geworden war. Doch als er mich so anguckte, machte er es nur noch schwieriger für mich. Ich musste gegen dieses verlangen in mir ankämpfen. Ich wollte ihn auf keinen Fall wegen einer unüberlegten Aktion verlieren.

Doch leider verlor ich den Kampf. Ich habe alles versucht, doch wie von selbst wanderte meine rechte Hand zu seinem Kinn, um dieses sanft festzuhalten, während ich meine Lippen auf seine legt.

Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Seine Lippen waren das weichste, was ich je gespürt habe. Sie waren so angenehm und süß und lösten eine warmes Gefühl in meinem kompletten Körper aus.

Meine Lippen fingen an sich langsam auf seinen zu bewegen. Während ich ihn weiterhin im Arm hielt, merkte ich, wie auch er seine Lippen sanft gegen meine Bewegte. Sein Atem war dabei etwas unregelmäßig, während mein Herz wie verrückt gegen meine Brust hämmerte.

Langsam löste ich mich wieder von ihm, da ich ihn wie gesagt nicht überfordern wollte. Seine Wangen waren pink und seine Augen geschlossen, als er sie wider öffnete, hatten sie eine entspannte Erscheinung, doch keine zwei Sekunden später, spiegelte sich Panik in ihnen wieder.

Er machte schnell einen Schritt zurück und legte danach seine Arme um sich "Ich eh – Als ich äh – Ja... ich sollte glaube ich wieder ins Bett gehen" meinte er und täuschte kurz darauf ein Gähnen vor. Ich wollte gerade einen Schritt auf ihn zugehen, da rannte er schon die Treppe hoch.

Langsam ging ich wieder ein paar Schritte zurück, um mich auf eins der Sofas fallen zu lassen. Als ich saß fuhren meine Hände ein paar mal über mein Gesicht, während ich gestresst seufzte.
Ich bin ein Trottel!
Ich bin ein Idiot!
Ich bin vollkommen bescheuert!
Es gab einfach so viele Worte, die mich im Moment beschrieben.
Namjoon hatte einfach Recht.
Ich verliebe mich viel zu schnell.
Aber warum muss es auch so kompliziert sein?
Ich hätte das nie machen sollen! Ich bin so dumm!

Langsam massierte ich meine Schläfen, um mich wieder zu beruhigen, doch dann schoss mir ein Gedanke durch den Kopf, der mir schon beinahe die Tränen in die Augen trieb.

Habe ich sein Vertrauen zu mir jetzt gebrochen?

Baekhyun's Sicht

Ich lief immer wieder um meinen Wohnzimmertisch herum und wartete nur auf diesen einen Anruf. Ich dachte schon eine Zeit lang, dass ich niemals zurückgerufen werde bis-

"Jeon Ki Young. Wie kann ich ihnen behilflich sein?"

"Hallo Heer Jeon. Hier ist Baekhyun, Jungkook's Freund. Ich brauche dringend ihre Hilfe!"

"Wo ist Jungkook? Ist irgendwas mit ihm passiere!?" Ich fing an siegessicher zu grinsen.

"Er hatte Schulden und diese Leute haben ihn jetzt mitgenommen, um seine Schulden zu begleichen. Ich weiß nicht was sie mit ihm vorhaben. Vielleicht wollen sie ihn ja verkaufen oder-"

"VERKAUFEN?! Keiner verkauft meinen fucking Sohn!! Warte kurz, ich bin auf meinem Weg!"

Und schon legte sein Vater auf. Wow... ich hätte nicht gedacht, dass das Telefonat so ablaufen wird...

Plötzlich musste ich noch breiter Grinsen "dieses mal wirst du nicht gewinnen Taehyung" flüsterte ich zu mir selbst "dieses Mal nicht"

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Hey Leute!
Ich bin irgendwie unzufrieden mit dem Kapitel... aber heute ist Montag :( da kann ich noch nicht so produktiv sein
Aber keine Sorge, das nächste Kapitel wird bestimmt besser ;)

Ich werde diese FF jetzt für ein paar Wochen 'pausieren' ab 22.10.2018 wir voraussichtlich weitergehen. Im Moment bin ich leider sehr beschäftigt, deswegen habe ich kaum Zeit neue Teile zu schreiben. Die Herbstferien werde ich nutzen, um weiter zu schreiben. Nachdem ich dann auch auf Klassenfahr war, wird es weitergehen. Ich hoffe ihr könnt das verstehen :) mir tut es selbst irgendwie weh, die FF zu pausieren :( aber bald wird es mit neuer Energie weitergehen. Ich hoffe natürlich ihr bleibt weiterhin dabei! :)

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