Kapitel 11
Taehyung's Sicht
Ich ging in meinem Wohnzimmer nervös hin und her und wartete auf meinen Vater. Jimin hat Jungkook zum Glück schon aus dem Haus gebracht. Ich möchte nicht, dass er in der nähe meines Vaters ist...
Ich drehte mich um, als sich endlich die Tür öffnete und mein Vater mit erhobenem Haupt hereinkam. Ich verbeugte mich zur Begrüßung etwas "Vater"
Mein Vater reagierte jedoch kein bisschen. Er ging weiterhin durch den Raum und schaute sich um. Keine Ecke ließ er unbeachtet, bevor er sich wieder zu mir drehte.
"Wo ist er?!" Fragte er laut, was mich Augenblicklich wütend machte. Ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen, indem ich meinen Kiefer lockerte. Ich beiße meine Zähne nämlich immer zusammen, sobald ich wütend werde.
"Er ist nicht hier! Ich werde ihn doch nicht behalten! Warum sollte ich?" Log ich und beobachtete meinen Vater dabei genau. Er tat es mir gleich, doch setzte er sich nach einer weile auf eins meiner Sofa.
"Warum lügst du?" Fragte er kühl. Ich schaute ihn genauso emotionslos an, hatte aber nicht vor, ihm zu antworten "warum bist du hier? Baekhyun hat mir 4 Millionen Euro geschuldet und nun sind diese Schulden beglichen. Also warum? Es ist doch egal, was mit diesem Jungen passiert!"
"Komm Taehyung" kicherte mein Vater "gib Baekhyun seinen Freund zurück und hör mit diesen Spielen auf"
"Er hat ihn geschlagen" meinte ich kalt "er hat ihn physisch und psychisch fertig gemacht" ich merkte wie ich immer wütender wurde "er hat ihn nicht verdient" mein Vater fand das alles anscheinend lustig, da er anfing leise zu lachen "und du schon?" Meinte er mit so viel Spott(?) in der Stimme, wie ich noch nie erlebt habe.
Mein ganzer Körper spannte sich an und so langsam wurde es immer schwieriger meine Wut zurück zu halten. "Du bist einsamer Wolf, Taehyung. Dein ganzes Business besteht aus Aggressivität und Kriminalität. Wie viele Leute hast du schon fertig gemacht und geschlagen?" Ich musste wütend knurren, als er mir diese ganzen Vorwürfe an den Kopf warf.
"Ich habe nie, NIE einem Unschuldigen so etwas angetan!" Mein Vater zuckte nur mich den Schulter, als wäre nichts gewesen und holte in der nächsten Sekunde seine Brieftasche aus seinem Sakko. "Wie viel?" Fragte er, doch ich guckte ihn einfach mit vor Verwirrung zusammengezogenen Augenbarauen an. "Wie viel?" Fragte ich, da ich nicht genau verstand, was er wollte.
"Wie viel möchtest du für den Jungen?" Fragte er ernst "wie viel muss ich dir geben, damit wir das alles hier hinter uns bringen können?" Mein Hände ballten sich zu Fäusten, als ich endlich Verstand. Ich konnte mich schwer zurück halten, doch ich wusste, dass ein Wutausbruch das alles nur noch schlimmer machen würde.
"Er ist nicht zu verkaufen!" Man konnte meinem Vater genau ansehen, wie unzufrieden er mit dieser Aussage war, doch er gab sich nicht zu schlagen und ließ erst recht nicht locker. "Wie wäre es mit 8 Millionen? Das wäre das Doppelte der ursprünglichen Schulden" ich biss meine Zähne fest auf einander und versuchte ruhig zu atmen.
"Er ist nicht zu verkaufen! Nicht für 4 Millionen, nicht für 8 Millionen und auch nicht für 48 Millionen!" Mein Vater seufzte und ließ seine Brieftasche wieder in seinem Sakko verschwinden. "Ich wünschte du wärst nicht so stur Taehyung!" murmelte er zwischen zusammengebissenen Zähnen, kurz bevor er aufstand "du machst es schwere, als es seien müsste"
"Was soll ich sagen? Ich komme eben nach meiner Mutter" sagte ich verachtend "das hier ist noch nicht vorbei!" warnte mein Vater mich, bevor er aus dem Raum und anschließend aus dem Haus stürmte.
Sobald die Haustür sich schloss atmete ich einmal tief durch, bevor ich mich auf das Sofa fallen ließ und seufzte.
Jungkook's Sicht
Einfach im Park rum zu laufen war zugegebenermaßen wirklich entspannend. Ich muss sogar zugeben, dass ich mich in Jimin komplett geirrt habe. Er muss ein wirklich guter Schauspieler sein, denn in echt ist er überhaupt nicht so, wie ich ihn 'kennengelernt' habe. Er war wirklich süß und nett und vor allem ließ er mich diese wundervolle Stille genießen. In konnte das Gefühl von dem warmen Wind, der auf meine Haut traf genießen, ich konnte dem Gesang der Vögel zuhören und dabei machte sich ein unbekanntes – jedoch nicht unangenehmes – Gefühl von Freiheit in mir breit. Ein Gefühl, was ich schon lange nicht mehr kannte. Doch egal, wie schön es im Moment war, ein Gedanke wollte mich einfach nicht loslassen.
"Kann ich dich nach einem Rat fragen, ohne dass du es irgendjemandem erzählst?" Fragte ich Jimin unsicher "naja... wenn du mich fragst, wie man am besten jemanden umbringen kann, werd ich es wahrscheinlich nicht für mich behalten können" scherzte er, was mich auch zu lächeln brachte.
"Taehyung hat mich geküsst meinte ich während mein Blick starr gerade aus ging. Ich konnte ihn einfach nicht angucken, es war mir peinlich. Vor allem sagte er – nachdem ich diese Worte ausgesprochen habe – für eine Weile nichts mehr.
"Ähm, war es das?" fragte er mich, was mich rot werden ließ. Ich war mir nicht sicher, was ich jetzt sagen sollte.
"Ich habe erwidert... glaube ich. Ich weiß es nicht, aber ich habe ihn nicht weg gedrückt. Ich bin eine schreckliche Person. Ich bin fremdgegangen. Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll"
"Du über reagierst. Genieß deine Freiheit Jungkook. Ich muss dich auch etwas Fragen: War das mit Baekhyun überhaupt noch eine Beziehung oder einfach nur noch eine Gewohnheit? Ist es nicht einfach normal für dich geworden, dass Baekhyun dich immer wieder verletzt und seine Aggressionen an dir auslässt? Das ist keine Beziehung mehr. Er liebt dich nicht. Denn wenn er dich lieben würde, könnte er dich nie verletzen. Das ist keine Liebe Jungkook, das ist Kontrolle"
"Aber Taehyung ist sein Bruder...." murmelte ich verzweifelt. Jimin legte einen Arm über meine Schulter und passte sich meinem Schritttempo an. "Jungkook, du musst weder bei Taehyung noch bei Baekhyun bleiben. Du musst einfach nur du selbst bleiben. Wenn du Taehyung küssen möchtest, dann küss Taehyung. Wenn du nackt durch den Park rennen möchtest, dann renn nackt durch den Park!" Ich musste kichern und Jimin zog mich noch enger an sich "okay, vielleicht lässt du das letzte doch lieber. Taehyung würde mich umbringen, wenn er uns beide bei der Polizeistation abholen müsste"
"Es ist einfach nur so kompliziere, dass es mich komplett verrückt macht!" "Hör einfach auf so viel zu denken und lass dich treiben" riet mir Jimin "aber das ist ja gerade das Problem. Ich weiß nicht wie..." meinte ich peinlich berührt.
Jimin blieb stehen und drehte sich zu mir, er legte seine Hände auf meine Schultern und sah mir in die Augen. "Schließ deine Augen, atme und höre" meinte er. Ich zog meine Augenbrauen zusammen und schenkte ihm somit einen verwirrten Blick, jedoch tat ich das was er mir sagte und schloss meine Augen.
"Konzerntrier dich auf meine Stimme, schmeiß alles aus deinem Kopf raus und lass ihn sich mit meinen Worten füllen. Es gibt nur noch uns beide und diese Worte" ich atmete einfach weiter und wartete, bis Jimin weiter sprach.
"Konzerntrier dich nun auf die Geräusche um uns herum. Das zwitschern der Vögel und der Wind, der die Blätter zum rascheln bringt, der Frieden und die Freiheit" ich spürte wie meine Atmung langsam ruhiger wurde und wie ich mich nach und nach entspannte.
"Du bist Jungkook. Nicht Baekhyun's Jungkook. Nicht Taehyung's Jungkook. Du bist dein Jungkook. Deine eigene Person... eine starke Person..." fast schon glaube ich seinen Worten...
"Wenigstens einmal in deinem Leben Jungkook... Sei wenigstens einmal in deinem Leben du selbst und hör nicht auf die anderen. Leb dein Leben und leb es nur für dich und für niemand anderen!" Langsam öffnete ich wieder meine Augen und sah direkt in seine. Ich musste sofort unweigerlich anfangen zu lächeln.
"Du kannst sowas echt gut. Machst du das öfter?" Fragte ich nach einer langen Zeit Stille, als Jimin und ich gerade auf dem Weg zu seinem Auto waren. "Naja, ich lebe eben mit Jin zusammen und der kann schon mal den ein oder anderen Nervenzusammenbruch haben" lachte er, was mich auch – ohne, dass ich es kontrollieren konnte – zum lachen brachte.
Langsam gewöhne ich mich an die Jungs... Vielleicht fange ich sogar an einige von ihnen zu mögen...
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