Kapitel 58
Nachdem das Auto befestigt war, hatten Ceiron und ich uns auf die Sitze, welche seitlich in dem Frachter waren, gesetzt und uns angeschnallt.
Rea war bereits wieder verschwunden und ich fragte mich, wieso er überhaupt mit auf dem Flugplatz war.
„Werte Fluggäste ...“, ertönte eine Stimme aus den Lautsprechern, welche mich augenblicklich zum Lachen brachte.
„Was macht Rea denn im Cockpit?“
„Er fliegt das Ding. Rea ist ausgebildeter Kampfpilot, daher hat er auch gute Kontakte zu dem Militär und konnte dieses Flugzeug für uns besorgen“, erklärte Ceiron. Ich sah ihn beeindruckt an, denn von Rea hatte ich einiges erwartet, aber sicher nicht, dass er eine militärische Ausbildung hatte.
„Ich begrüße Sie ganz herzlich an Bord auf dem Flug nach Kanada. Die Flugzeit beträgt in etwa 8 Stunden und ich bitte Sie nun Ihren Sitzplatz einzunehmen und sich ordnungsgemäß anzuschnallen. Mein Name ist Rea Doyle und ich wünsche Ihnen nun einen angenehmen Aufenthalt.“
„Er hat so eine Schraube locker“, lachte Ceiron, als Rea seine Rede beendete und nur noch ein leises Knistern aus den Lautsprechern kam.
Kurz darauf ertönte das Brummen der Turbinen und das Flugzeug begann zu rollen. Ich hasste das normale Fliegen schon, aber dies war nochmals eine andere Situation und um Weiten schlimmer.
„Sicher, dass Rea das hinbekommt?“, fragte ich, als es kräftig rüttelte und wir uns bereits ein Stück über dem Asphalt befanden.
„Glaub mir, würde ich ihm nicht zu hundert Prozent vertrauen, säst du nicht hier drinnen“, erwiderte Ceiron und strich zärtlich über meinen Oberschenkel.
„Werte Dame und Herr, wir haben soeben die erwünschte Flughöhe erreicht. Sie dürfen sich jetzt im Flugzeug frei bewegen. Der Himmel ist Sternenklar und es herrscht ein mäßiger Wind, welcher zu keinen Turbulenzen führen sollte. Ich wünsche Ihnen einen guten Flug und denkt immer daran. Ich kann euch hören!“
Die Ansagen von Rea waren viel zu lustig, als dass ich nicht hätte lachen können. Ceiron hingegen schüttelte nur mit dem Kopf.
Wir schnallten uns beide ab und Ceiron holte aus dem Auto seinen Laptop, auf welchen er einen Film anmachte.
Meine Lider wurden immer schwerer und ich blinzelte bereits einige Male, doch ich konnte der Müdigkeit nicht standhalten, weshalb ich bei der Hälfte des Films an der Schulter von Ceiron einschlief.
Als ich wieder wach wurde, ging bereits die Sonne auf. Ich hatte fast den kompletten Flug verschlafen.
„Alles gut?“, fragte Ceiron mich, als er mit seiner Hand durch meine Haare strich. Ich lag mittlerweile quer auf den Sitzen und rappelte mich schwerfällig auf.
„Ja, sind wir bald da?“, fragte ich und bekam von Ceiron einen sanften Kuss und ein Nicken. Mir reichte dies nicht aus, weshalb ich meine Hand in sein T-Shirt krallte und mich enger an ihn schmiegte. Meine Lippen suchten seine und nur zögerlich ließ er es zu, dass unsere Münder zueinander fanden.
Die Schmetterlinge flogen augenblicklich wild in meinem Bauch, als ich Ceiron's Zunge Einlass gewährte und diese meine zärtlich umkreiste.
Meinen Kopf ließ ich in den Nacken fallen und genoss, wie sanft Ceiron mich küsste.
Als er sich jedoch von mir lösen wollte, setzte ich mich auf seinen Schoß. Ich wollte nicht, dass es schon wieder vorbei war.
„Linn“, seufzte er an meinen Lippen. Ich wusste, dass ihm diese Nähe schwerfiel, aber mir fiel der Abstand schwer. Alles, was ich wollte, war ihn zu spüren und diese Sehnsucht wuchs bis ins Unermessliche. Es war mein sehnlichster Wunsch, er würde diese Nähe nur ein einziges Mal zulassen.
„Komm bitte runter“, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, als ich meine Mitte fester gegen seinen Schritt presste.
„Bitte“, flehte ich nur, gefühlt zum hundertsten Mal. Doch ich wusste bereits, dass er mir auch dieses Mal eine Abfuhr geben würde.
„Du weißt doch ...“, fing er an. Ich unterbrach ihn aber, indem ich seine Wangen umfasste und tief in seine dunkelbraunen Augen sah. Mir kam ein ganz mieser Gedanke, aber Ceiron war selbst schuld, wenn er mich so quälte.
„Keylam“, hauchte ich. „Steh mir doch mal bei.“
Augenblicklich sah ich, wie seine Augen komplett schwarz wurden und ich wusste, dass Keylam nun die Oberhand hatte. Es war zwar seltsam zu seinem Wolf zu sprechen, aber immerhin hatte dieser ähnlichen Gelüste wie ich.
Ceiron knurrte, jedoch umfasste er dabei meine Hüften und drückte mich fester auf seinen Schoß. Ich spürte seine wachsende Härte, an welcher ich mich rieb und meine Lust unerträglich wurde.
„Ich will dich spüren“, flüsterte ich und machte mich bereits an der Hose von Ceiron zu schaffen, um diese zu öffnen.
Doch bevor ich hätte weitergehen können, schob Ceiron mich runter und stand wütend auf.
„Seit ihr jetzt komplett übergeschnappt?“, schrie er, als ein Schatten in Wolfsgestalt aus ihm herauskam.
„Noch einmal und ich verbanne dich endgültig aus meinem Körper“, zischte Ceiron hasserfüllt zu seinem Wolf.
„Und du!“, sagte er und deutete mit dem Finger auf mich. „Verstehe bitte, dass er dir wehtut! Mir fällt es auch nicht leicht zu widerstehen, aber ein Ende ist doch in Sicht.“
„Ich verstehe es aber nicht, Ceiron! Wenn wir Mates sind, ist Keylam noch immer in deinem Körper, was ist dann der Unterschied?“
„Du wärst dann alles für ihn, sein Lebenssinn! Niemals, würde er dann so handeln, wie er es jetzt tun würde. Für ihn bist du jetzt einfach ein Mensch“, erklärte er mir noch immer wütend.
Ich schob meine Unterlippe leicht vor und schmollte, denn ich mochte es nicht, wenn Ceiron sauer auf mich war.
„Sorry“, murmelte ich verlegen, ehe er sich mit der Hand durch die schwarzen Haare fuhr und sich beruhigte.
„Mir tut es auch leid“, sagte er ergebend und nahm mich in seine Arme. „Nicht nur dir fällt der Abstand schwer.“
Ich vergaß bei meiner eigenen Qual, dass es Ceiron ähnlich erging, wie mir, weshalb ich im Nachhinein ein sehr schlechtes Gewissen wegen meines dummen und naiven Verhaltens hatte.
Wir waren beide schnell reizbar und umso wichtiger war es, dass wir nun zusammenhielten.
„Nur noch 18 Stunden“, flüsterte er, während er seine Hand sanft über meinen Rücken strich.
Wir lösten uns voneinander und Rea's Stimme ertönte abermals durch den Lautsprecher, als er uns mitteilte, dass wir Kanada erreicht hatten und nun in den Landevorgang gehen würden. Ich schnallte mich wieder an und auch Ceiron setzte sich, um meine Hand in seine zu nehmen.
Ich merkte, wie das Flugzeug sank, jedoch flog es dann eine starke Kurve, ehe sich die Flughöhe wieder erhöhte.
„Meine Damen und Herren, willkommen bei der Airline-Happy-Hour: zwei
Landungen zum Preis von einer. Wir mussten gerade durchstarten, weil wir noch zu schnell und zu hoch waren und versuchen es gleich nochmals“, sagte Rea, weshalb ich wieder lachen musste.
„Die Landungen sollte er noch mal üben“, sagte auch Ceiron belustigt, bevor Rea das Flugzeug endgültig landete und zum Stillstand brachte.
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