21
Oscar
„Ihr beiden...das Frühstück ist...oh", ist es Lukes Mutter gewesen, die uns hat auseinander fahren lassen.
Es war auf jeden Fall sehr schade, denn ich hätte das, was eventuell passiert wäre, definitiv gewollt.
Wir waren uns schon so nahe, dass ich die paar Sommersprossen auf Lukes Nase deutlich sehen konnte und doch wurde der Moment zerstört.
Aber dann können wir ihn uns ja aufheben.
Luke war wirklich sehr rot geworden, was ihn echt hat süß aussehen lassen, ehe wir dann nach unten sind, gefrühstückt haben und ins Krankenhaus sind.
Dort habe ich Lukes Vater kennengelernt, der mir ebenfalls sehr sympathisch rüberkam, jedoch fand ich es am Wichtigsten, dass Luke und er noch einmal geredet haben und auch sein Vater ihm noch einmal verdeutlichen konnte, dass Luke nicht schuld war, sondern es eine Verkettung unglücklicher Umstädte gewesen ist.
Er beteuerte zudem, dass es ihm gut ginge und somit waren die restlichen Sorgen auch verschwunden.
Spontan haben wir uns dazu entschieden, noch ein wenig bei Lukes Eltern zu bleiben, ehe wir uns auf nach Zandvoort machen wollen.
Heute ist auch schon der letzte Aufenthalt bei den Brownings, was mich ein wenig traurig stimmt, denn Luke's Familie ist einfach toll und sie haben mich wirklich mit offenen Armen empfangen.
Gerade liege ich auf einer Liege im Garten, döse in der mich wärmenden Vormittagssonnne vor mich hin, Lehrmeister während Luke mit seinem kleinen Cousin, der heute ebenfalls zu Besuch ist, auf der großen Rasenfläche hinter dem Haus Fußball spielt.
Ich hatte die beiden vertröstet, aber ein wenig Faullenzen darf ja wohl noch sein oder?
„Willst du auch ein Bier?"
Luke's Vater tritt neben meine Liege und hält mir schon eine Flasche hin.
„Gern",nehme ich dieses entgegnen und richte mich auf.
Thomas steht auf einer Krücke gestützt, aber grinsend neben mir und zusammen lassen wir uns an den Tisch fallen.
„Wie geht es deinem Fuß? Wird es so langsam besser?",erkundige ich mich, denn der Fuß wurde als angebrochen diagnostiziert, was unschön sein kann.
„So langsam schaffe ich es, ohne Krücken zurecht zu kommen und das ist schon einmal ein Anfang",nimmt er den ersten Zug seines Bier, ehe er seinen Blocks um seinen Sohn und Neffen schweifen lässt,"Der Kleine mochte Luke schon immer gern"
„Dann ist es schön, dass er noch hierher kommen konnte.",drehe ich meinen Kopf ebenfalls wieder zu den beiden.
Luke's Cousin reißt gerade jubelnd seine Arme hoch, denn er hat es geschafft, ein Tor zu schießen, während Luke nur lacht, was auch mich gleich fröhlicher stimmt.
„Oh ja. Er vermisst Luke tierisch, wenn er am Rennen fahren ist"
„Dann ist es ja gut, dass die Saison bald zu Ende ist. Luke ist wirklich in einer super Position gerade",meine ich.
„Oh ja und ich bin fest davon überzeugt, dass er es schaffen wird. So gut war er noch nie drauf. Also muss ich mich auch bei dir bedanken",schenkt der Ältere mir ein Lächeln.
„Ach...also...",merke ich sofort, wie ich ein wenig verlegen werde, denn Luke und ich sind ja eigentlich kein Paar.
Noch nicht.
„Du tust ihm gut Oscar. Versaut es bitte nicht."
Erst ist Thomas Blick ernst, wird jedoch mit jedem Wort weicher.
„Das war nicht mein Plan. Auf keinen Fall. Luke ist mir unglaublich wichtig und...",lasse ich den Satz offen, jedoch denke ich, dass der Ältere Mann weiß, was ich meine, denn sein Lächeln wird breiter.
„Ich versteh schon. Mache dir aber wegen uns keine Gedanken. Du bist immer willkommen.",lächelt er mir zu und hält mir die Flasche zum Anstoßen hin.
„Danke",lasse ich meine klirrend an seine schlagen, ehe Luke auch schon neben uns auftaucht, denn auch die Profisportler brauchen mal eine kleine Trinkpause.
„Kommt gut nach Hause",werden wir beide von Jane noch einmal in den Arm genommen, ehe wir auch schon im den Zug, der uns nach Oxford bringen soll, steigen und uns auf die erstbesten Plätze fallen lassen.
„Deine Familie ist echt toll",lächle ich den Jüngeren an, der sofort zu strahlen beginnt.
„Und ich kann es erst gar nicht abwarten, deine auch mal kennenzulernen."
Diese Worte lassen meine Herz erneut ein paar Takte höher schlagen.
Diese Aussage bedeutet doch, dass Luke auch etwas Festes wollen würde oder?
Eigentlich ist es so klar, nur müssen wir uns irgendwie zu den Taten überwinden.
„Spätestens, wenn ich dich mit nach Australien mitnehme",lächle ich, schlinge einen Arm um Luke's Schultern und ziehe ihn an mich heran.
Stille breitet sich zwischen uns beiden aus, während wir beide der sich langsam aber sicher senkenden Augustsonnen entgegen blicken.
Die Gegend, aus der Luke kommt, ist sehr ländlich, sodass sich auch die Aussicht aus den Fenstern lohnt, da man statt den urbanen Plattenbauten grüne Wälder und Wiesen bestaunen kann.
Oxford ist auch noch eher ländlich und ich bin ganz froh, dass wir uns dazu entschlossen haben, erst einmal in Luke's Wohnung zu übernachten, ehe wir morgen früh zuerst in meine Wohnung gehen und danach direkt nach Amsterdam fliegen.
Wie schnell die Sommerpause doch immer rum ist...
„Schon doof, dass das unruhige Leben nun schon wieder losgeht, oder?",legt Luke seinen Kopf wie von selbst an meine Brust.
„Ja, aber für dich ist es ja nur noch ein Rennwochenende, das schaffst du locker",versuche ich den jüngeren Mann mit einem Lächeln zu motivieren,
„Und Macau, wenn Hitech mich dieses Jahr nimmt",meint dieser,"Und ich muss mich nun wirklich konzentrieren, denn alles ab jetzt zählt. Ich will diesmal den Titel holen."
„Und das schaffst du auch, da bin ich mir sicher. Ich sehe die Szenerie schon vor mir. Du hast das Hauptrennen gewonnen, dadurch auch den Titel und ich juble dir von unten zu.",erlaube ich es mir, ein wenig zu träumen, denn diese Szenerie wäre ein wirklich schöne.
„Ich lasse doch mal weiter träumen. Du hast das immerhin easy geschafft",lacht Luke.
„So einfach war das nun auch wieder nicht. Wenn du erst einmal eine Klasse höher bist, dann ist es leichter",lasse ich mich von der unbeschwerten Stimmung anstecken, die Luke hat aufkommen lassen.
Die restliche Zugfahrt lassen wir das Thema Rennen fahren fallen, denn darüber werden wir in der Woche noch genug reden.
Als wir schließlich in Oxford ankommen, ist die Sonne nun schon deutlich untergegangen und die ersten rot-orangenen Lichtstrahlen lassen die Landschaft noch einmal malerischer wirken.
„Lange müssen wir nicht laufen. Es sind nur zehn Minuten oder so",erklärt Luke mir, als wir den Bahnhof verlassen haben und in die warme sommerlich nach draußen treten.
Die Hauptstraße ist relativ wenig befahren, sodass wir mit unseren Koffern schnell die Straßenseite überqueren können.
„Und willkommen in meinen vier Wänden",öffnet Luke mir die Tür zu seinem Apartment, was für eine Person doch schon sehr geräumig ist.
„schön hast du es hier",nicke ich ehrlich.
„Danke, deinen Koffer kannst du bei mir ins Schlafzimmer stellen. Ich denke nicht, dass ich das Gästezimmer herrichten muss, oder?",wird Luke's Grinsen sofort ein wenigen schüchtern, was ich wiederum wieder sehr süß finde.
„Nein, wenn es nach mir geht nicht",schiebe ich meinen Koffer direkt Luke's hinterher.
Nachdem alles Nötige ausgepackt ist, machen wir uns auf den Weg nach draußen, denn wir wollten noch ein wenig Spazieren gehen.
Das Wetter bietet sich ja geradezu an und außerdem will ich meine alte Übergangsheimat auch mal wieder anschauen.
Schweigend schlendern wir nebeneinander her, genießen die letzten Stunde, die wir in der Pause noch haben.
Immer mal wieder lasse ich meinen Blick auf den Jüngern fallen, dessen helle Haare in der Sonne schimmern.
Das Lächeln auf seinen Lippen ist auch auf meinen zu finden und die Stimmung ist allgemein einfach schön.
Jetzt wäre doch eigentlich ein passender Moment, um einen Schritt zu machen, oder?
Kurz gehe ich noch einmal in mich, finde jedoch nichts, was dagegen sprechen könnte und greife somit, wenn auch vorsichtig, nach Lukes Hand.
Schneller, als ich blinzeln kann, haben sich unsere Finger auch schon verwobene und Luke's Blick ist auf mich gerichtet.
„Okay so?",flüstere ich leise.
„Mehr als das",gesteht Luke und errötet erneut.
Fast passend zum Himmel.
Zur Bestätigung streiche ich mit meinem Daumen über seinen Handrücken.
„Deine Sorgen sind alle unbegründet",taucht wieder eine Stimme in meinem Kopf auf, die mich jedoch durch und durch Positiv stimmt, denn sie hat recht.
Meinen Sorgen sind durch und durch unbegründet.
„Lass uns doch auf diesen Hügel hoch. Von da kann man gut die Landschaft dahinter sehen" ,schlägt Luke vor und ich stimme sofort zu.
Das hört sich gut an.
Also erklimmen wir den Hügel, ehe wir uns in das Gras setzen und auf eine Landschaft aus Wiesen und Flüssen hinunterblicken.
Die Sonne geht dabei munter weiter unter.
Sanft ziehe ich Luke an mich, will ihn so nahe bei mir, wie es geht.
Lächelnd dreht Luke seinen Kopf zu mir, die Augen im der umgehenden Sonne funkelnd.
Er scheint mich mit seinem Blick in einen Bann zu ziehen.
Lässt mich nicht wieder los.
Lässt das gesehen, was eigentlich schon lange überflüssig ist.
Lässt mich auf Wolke sieben schweben und alles um mich herum vergessen.
🩷
Und da haben wir Kapitel 21🫶🏼
Ich kann gar nicht glauben, dass wir schon so weit sind 🥹
Und die beiden bekommen ja auch endlich was hin hier 🩷
Zudem habe ich noch eine Frage an euch; Ich habe ein anderes Buch fertig und würde das gern ebenfalls mit euch teilen.
Nun ist die Frage ob ich warten soll, bis wir hier komplett durch sind, oder aber nur, bis wir hier komplett Friede, Freude, Eierkuchen haben🤭
Ich hoffe auf jeden Fall, dass euch das Kapitel gefallen hat 🩷
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