#9
Maudado
Unsicher ruhte mein Blick auf ihm. Es machte mich nervös, dass er mich so anstarrte. Konnte er nicht wo anders hin starren?
»M-Micha?« bekam ich zittrig raus, und schon zuckte er zusammen. Kurz schüttelte er den Kopf, dann lag seine Aufmerksamkeit wieder auf mir.
»Ja?« Man merkte, dass er sich sehr zurück hielt. Seine vor Sorgen triefenden Augen durchströmten mich. Hatte er sich wirklich solche sorgen um mich gemacht?
»W-was genau ist passiert...?« Ich traute mich gar nicht zu fragen. Vielleicht würde ich bei der Erinnerung daran wieder überreagieren.
»Du.. Ehm... Also du bist in eine Art Panikattacke verfallen. Du hast angefangen zu zittern, zu weinen und warst total weg getreten.« Er legte seine Hand vorsichtig auf meinen Arm.
Oh mein Gott.. Und das vor seinen Eltern. Die müssen doch jetzt nur das schlimmste von mir denken! Ich sei verrückt oder so etwas!
»Aber warum? Mein Vater hat doch nur etwas über deine Fam-« Er stockte. Er schien zu merken, dass ich nicht bei der Sache war. Oder was der Grund für meine Reaktion war.
»Maurice?« er strich vorsichtig mit seiner Hand über meinen Arm. »Hm?« Eine Gänsehaut breitete sich auf meinem Arm aus.
»Hat es etwas mit deiner Familie zutun?« Seine Stimme war fast nur ein hauchen, ich musste mich anstrengen ihn zu verstehen. Ich nickte nur.
Tränen kamen wieder auf, als ich daran dachte. Nein, nicht wieder anfangen zu weinen, Maurice. Stell dich nicht so an!
»Willst du darüber reden? Vielleicht verstehen wir dich dann besser.« Er sah mich hoffnungsvoll an. Doch ich wollte nicht. Ich konnte nicht.
Ein Kopfschütteln meinerseits. »Nun gut. Du meintest vorhin du hast dir die Gegend noch nicht angeschaut. Willst du, dass ich sie dir zeige?« Ein schiefes grinsen lag auf seinem Gesicht.
Ich musste lächeln. Er wollte das Thema wechseln, er sah, wie mir diese Familiensache Probleme bereitete. »Das wäre wirklich lieb von dir.«
Er zog mich also vom Bett auf, doch von meinem Zusammenbruch war ich noch etwas wackelig auf den Beinen, weshalb ich gegen ihn stieß, und nun am seiner Brust lehnte.
Ein leichter rotschimmer lag auf meinen Wangen, mir wurde ganz heiß, als ich ihm in seine Blau schimmernden Augen sah.
Sie waren wirklich schön, wie ein unendlicher Ozean. Ich verlor mich in ihnen.
Doch dann rüttelte jemand an mir. »Maurice?« kam es besorgt von Michael. Ich schüttelte meinen Kopf und stieß mich von ihm ab. Ich nahm mir meine Jacke und sah ihn abwartend an.
Ein lachen entwich ihm. »Du bist ja so Rot. Steht dir.« Mit diesen Worten lief er an mir vorbei, aus seinem Zimmer. Dieser...-
Mein Blick lag stumm auf dem Boden als wir neben einander her liefen. Er hatte mir die wichtigsten Orte gezeigt, und nun wollte er mir schöne Orte zeigen.
Zum Beispiel die große Brücke, über die wir bisher nur mit dem Bus gefahren sind. Oder den Park. Aber eine Stelle im Wald wollte er mir auch zeigen.
Wenn es wärmer ist, hat er gesagt, ist dort viel los. Was da wohl ist?
Mal ein wenig unspektakulär. Aber ich schreibe jetzt noch ein paar Kapitel. Ich schau mal, ob ich eine kleine Lesenacht mache. Bis 23 oder 24 Uhr.
Abwechselnd würde ich hier und meine Freedom Squad WG updaten.
~Leo
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