#38
Maudado
Der Schultag verlief recht Ereignislos. Das einzige, was mich wirklich verwunderte, und mit wirklich meine ich auch wirklich, war, dass sich Manu in den Pausen zu uns setzte.
Sonst war er immer wo anders, lag wahrscheinlich an mir. Denn als Patrick noch nicht bei uns saß, war er immer bei ihm, das konnte ich sehen.
»Na, was erschafft uns denn die Ehre, dass Manu sich zu uns gesellt?« fragte Micha nun belustigt.
Manu grinste ihn an, doch ich konnte genau sehen, dass dieses grinsen Fake war. »Ich dachte mir, dass ich mich ja auch mal zu meinen besten Freunden setzen.«
Das, was er danach sagte, schien Micha wohl gar nicht gehört zu haben, doch ich verstand es genau, und Patrick wohl auch: »Und Maurice...«
Ich seufzte leise auf, und lehnte meinen Kopf gegen Micha's Schulter.
»Und? Wie lange geht das jetzt schon? So lange ja nicht, oder?« Fragte Manu nun interessiert. Ob auch das fake war konnte ich diesmal nicht sagen.
»Seit Samstag. Und es war wirklich nur Zufall, dass es so kam...« Ich spürte einen leichten Kuss auf meinem Kopf, und fing an zu lächeln.
»Zufall? Wie kann das denn Zufall sein??« Patrick beugte sich verwirrt näher zu uns, und wartete gespannt auf eine Antwort.
So erzählten Micha und ich von Samstag, wie wir schwimmen waren, von meinem Unfall, und von dem was danach passierte.
Dass ich nicht schwimmen konnte, ließen wir beide aus, und darüber war ich ihm mehr als dankbar.
»Also wäre Maurice nicht fast verreckt, wäre das ganze nicht passiert??« Fragte Manu nochmal nach. Bei seiner Wortwahl zuckte ich kurz zusammen.
Jetzt, wo er es so sagte, hatte ich tatsächlich mehr als Glück gehabt. Oder Micha hatte einfach nur gute Reflexe. Aber wäre er nicht gewesen...
Schnell schüttelte ich den Gedanken ab. Ich wollte daran nicht denken.
Jedoch ging es Micha wohl genauso. Er starrte einfach nur vor sich hin, und zog mich plötzlich zwischen seine Beine, nur um dann fest seine Arme um mich zu schlingen und seinen Kopf auf meiner Schulter abzulegen.
»Ja... Sieht wohl so aus.« Flüsterte er in meine Halsbeuge, was mir eine leichte Gänsehaut einbrachte.
»Das ist.. Echt krass. Aber gottseidank ist nichts weiter passiert.« Kam es nach einiger Zeit stille von Patrick. Er klatschte einmal in die Hände, und fing auch sofort an, über den Release von einem Spiel zu reden.
Anscheinend wollte er unsere bedrückende Stimmung beseitigen, und das schien auch gut zu klappen, denn kurz darauf sprachen er, Micha und Manu angeregt über irgendein Spiel für den PC.
Ich saß nur still schweigend an Micha gelehnt, konnte ja gar nicht mit reden. Aber das war nicht schlimm. Ich verstand zwar nicht viel von dem was sie sagten, da es sich um Inhalte des Spiels handelte, aber ich hörte ihnen trotzdem interessiert zu.
Besonders Micha...
Als es dann zum Pausenende klingelte, brachten wir auch den Restlichen ereignislosen Schultag hinter uns.
Am Schultor standen wir dann noch einmal. »Also komm ich dann morgen vorbei?« Fragte Manu an Micha gewandt, welcher nur nickte. Daraufhin verabschiedeten sich Patrick und Manu von uns.
Dabei umarmte Manu meinen Freund einmal, und warf mir einen verächtlichen Blick zu. Langsam wurde es echt seltsam....
Ich verdrehte nur die Augen, und sah weg. Ich würde echt mal gerne wissen, was sein Problem mit mir war!
Micha schien meine Reaktion gesehen zu haben, und grinste. »Ist da jemand eifersüchtig?« Fragte er auch gleich, nachdem Manu und Patrick weg waren.
Natürlich hatte er es falsch aufgefasst, er wusste von Manus Blick mir gegenüber eben nichts. »Nein. Es macht mir nichts aus, wenn er dich umarmt. Aber ich verstehe nicht, was sein Problem mit mir ist. Er hat mich angeschaut, als... Ich kann es nicht mal beschreiben.« Versuchte ich mich zu erklären, was kläglich scheiterte.
Daraufhin wuschelte er mir nur durch die Haare. »Mach dir nichts daraus, der kriegt sich wieder ein. Aber jetzt komm, ich will nach Hause.«
Er nahm meine Hand, verschränkte unsere Finger miteinander und zusammen liefen wir los.
An der Kreuzung, die unsere Wege nun trennen würde, umarmten wir uns noch einmal, küssten uns, gingen dann schweren Herzens getrennte Wege.
Mal wieder zierte ein dauergrinsen mein Gesicht. Wer hätte gedacht, dass sich so schnell alles besser wenden würde? Okay, alles war vielleicht doch etwas übertrieben. Aber es ging mir viel besser, seit wir hier waren.
Und das habe ich alles nur Micha zu verdanken! Ich wüsste nicht, was ich getan hätte wenn er nicht in mein Leben getreten wäre..
So ganz in Gedanken bemerkte ich gar nicht, dass ich schon zu Hause war. Ich schloss etwas abwesend die Tür auf, und mal wieder war ich überrascht.
Mir kam keine Alkohol Fahne entgegen. Das war seltsam.. War Mama nicht zu Hause? Vorsichtig schloss ich die Tür und ging in den Flur. Und doch, im Wohnzimmer hörte ich den Fernseher laufen.
Sie war da.
Leise ging ich ins Wohnzimmer, und dort saß sie. Vor ihr eine Flasche von irgendeinem Zeug, aber das war nichts neues.
Was mich aber überraschte war, dass sie wirklich nur eine Flasche vor sich hatte.
»Mauris-« sie drehte den Kopf zu mir, und sah mich an. »Du bis' zu Hause!« Doch, betrunken war sie trotzdem.
Ich seufzte.
»Ja, Mama. Ich-« Ich stockte, als sie Aufstand und auf mich zu ging. Irgendwie sah sie anders aus. Gepflegter als sonst. Was war hier passiert?
Sofort schloss sie mich in eine Umarmung. »Schau ma... Ich hab das Fenster auf gemacht, damit es nicht so sehr...« Kurz schien sie zu überlegen, was sie sagen wollte.
Ein wenig verwirrt war sie schon.
»Nach Alkohol riecht-« brachte sie schlussendlich raus, und erschrocken riss ich meine Augen auf. Hatte sie das gerade wirklich gesagt??
Wollte sie sich doch ändern? Ging das überhaupt?
»Mauris....? Bissu noch da-« Sie löste sich aus der Umarmung, die ich vor lautet Verwirrtheit nicht mal erwidert hatte.
Konnte mir mal jemand erklären, was hier los War??
Heyo, lange ist's mal wieder her. Ich hoffe, euch gefällt das Kapitel!
Hab lange dafür gebraucht, tbh, da mich manchmal die Motivation verlassen hat, ich aber auch ein paar Tage gehindert war xD
Ich hoffe ich kann gleich schon das nächste schreiben- :'3
~Schokolinse
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