Zombey
Nervös lief ich vor dem Klassenzimmer hin und her. Man hörte von drinnen das gemurmel von Herrn Kaiser, doch von Maurice rein gar nichts.

Leider konnte ich auch nicht verstehen, was gesagt wurde. So tigerte ich einfach hier herum, in der Hoffnung, Maurice würde sofort raus kommen.

»Hey, Micha? Was machst du hier?« Ich drehte mich um, und blickte in die Strahlend grünen Augen von Manu. »Ich warte, bis Maurice raus kommt.« gab ich etwas schnippisch von mir.

Ich war immer noch leicht sauer auf Manu. Er mochte Maurice nicht, und das ohne Grund. »Ehm... Hör zu. Es tut mir leid, dass ich heute morgen so doof reagiert hab.« Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

Überrascht sah ich ihn an. Er entschuldigte sich? Von selbst? Ich grinste und zog ihn in eine brüderliche Umarmung. »Weißt du, wie viel es mir bedeutet, dass du von dir aus auf mich zu gekommen bist?«

Manu erwiderte die Umarmung. Ein paar Sekunden standen wir so da. »Alles wieder gut?« - »Ja. Alles wieder gut!«

»Kommst du mit zu Patrick?« Manu nahm meinen Arm, und wollte mich mit ziehen. Doch ich stemmte mich dagegen. Verwirrt sah er mich an.

»Maurice ist noch da drin. Mit Herr Kaiser. Ich will ungern gehen.« Besorgt warf ich einen Blick zur Tür. »Ach Quatsch, da passiert nichts. Bitte komm mit! Bitte bitte!«

Ich seufzte, warf einen letzten Blick zur Tür, und lies mich dann von Manu mit ziehen. Das ungute Gefühl ließ mich dabei nicht los.

»Hey Manu, Micha. Was geht?« Patrick hob die Hand, und stieß sich von der Wand ab. Mit einem Handschlag begrüßte er uns. »Wo wart ihr?« fragte er dann.

»Ich hab mich bei Micha entschuldigt. Und er stand vor unserem Klassenzimmer. Der n- Maurice ist da drin. Mit so nem komischen neuen Lehrer.«

Ich nickte zur Bestätigung nur. »Und irgendwie hab ich ein schlechtes Gefühl, ihn dort allein zu lassen.« Besorgt sah ich zu Boden und seufzte wieder.

Manu verdrehte die Augen. »Ach komm schon. Da passiert nichts. Maurice wird sich, wenn über haupt, bestimmt wehren können.« Darauf hin verschränkte er die Arme.

»Du hast ja recht... Das Gefühl ist aber trotzdem da.« Patrick sah verwirrt zwischen uns her, und schüttelte dann leicht den Kopf, um sich zu fassen.

»Hey, also ich muss nochmal in die Klasse. Wir haben ja gleich Chemie, und ich hab meine Sachen dort vergessen. Ich kann ja mal nach sehen, ob dort alles okay ist?«

Sofort sah ich ihn an, packte ihn an den Schultern und sah ihm tief in die Augen. »Das würdest du machen!?« Er nickte.

Ich umarmte ihn stürmisch, vielleicht etwas zu stürmisch, da er erschrocken aufkeuchte. »G-gerne...« Er tätschelte mir, so gut es ging, den Rücken.

Ich ließ ihn los, und er ging schnellen Schrittes zur Klasse. »Findest du nicht, du übertreibst etwas?« Fragte Manu skeptisch.

»Nö.« Ich setzte mich auf sie Bank, und wippte nervös mit dem Fuß. Die Minuten verstrichen, und kein Patrick und kein Maurice kamen aus dem Gang.

»Was brauchen die denn so lange?!«

Genau in diesem Moment hörte ich ein wildes gekreische nach meinem Namen. »MICHA! MICHA!! KOMM!« Ich sah Herrn Kaiser fluchtartig ins Lehrerzimmer rennen, und Patrick, der mit wild fuchtelnden Armen aus dem Gang kam.

Sofort läuteten meine Alarmglocken und ich sprintete los.