#13
Maudado
»WO WARS' SU?!«
Ich hielt inne und starrte meine Mutter erschrocken an. Sie stand wutendbrannt im Türrahmen zum Wohnzimmer, stütze sich ab. In der rechten Hand eine halb leere Flasche Vodka.
»M-mama..« hauchte ich, als sie auf mich zu kam. »WER HAT DIR ERLAUBT, SU GEHEN!?« Immer näher kam sie mir, immer wütender wurde sie.
»I-ich war mit einem Klassenkameraden weg. D-das wusstest du doch!« Ich lief rückwärts, bis ich die Wohnungstür im Rücken spürte.
Die Flasche flog mir entgegen, im letzten Moment wich ich aus, und zischte auf. Ein paar Scherben trafen mich im Gesicht, es brannte höllisch durch die Alkoholrückstände. Schnell fasste ich mich, und rannte an meiner Mutter vorbei, die taumelnd im Flur stand.
Ich schloss mich in meinem Zimmer ein, und rutschte an der Tür herunter. Schluchzend vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen.
Warum war sie so? Warum hatte ich das verdient? War ich so ein schlechter Mensch, dass ich so gestraft werden musste?
Ich wischte mir die Tränen, die mit einer kleinen Menge Blut vermischt waren, aus dem Gesicht und erhob mich von der Tür.
Meine Hose warf ich auf meinen Schreibtischstuhl, gefolgt von meinem Pullover. Ich zog mir mein graues schlaftshirt an, und betrachtete mich in meinem Schrankspiegel.
Ein dürrer Junge, mit zerzausten Blonden Haaren, und ausdruckslos rot-verquollenen grünen Augen. Dazu noch ein paar Schnitte im Gesicht, die durch meine blasse Haut perfekt sichtbar waren.
Was sollte ich denn jetzt tun?! Morgen würde mich doch j e d e r anstarren! Ich raufte mir die Haare, und drehte mich um, um mich auf mein Bett zu werfen.
Der morgige Tag würde anstrengend werden, das wusste ich jetzt schon. Ich wollte jetzt nur noch schlafen, am besten für immer.
Doch das ging nicht. Erstens konnte man nicht einfach mal so ins Koma fallen, oder für immer schlafen, und zweitens; Umbringen würde ich mich niemals, so schlimm war mein Leben dann nun doch nicht. Oder?
Ich wälzte mich einige Stunden im Bett umher, ehe ich doch einschlafen konnte...
Mein Wecker weckte mich um Punkt 6:20 Uhr. Nun hieß es, in weniger als einer Stunde würden mich alle anstarren. Ich würde im Mittelpunkt der Klasse stehen, und nicht mal aus dem Grund, dass sie besorgt wären.
Ich stand auf, und schnappte mir Sachen zum Anziehen, ehe ich im Bad verschwand und mich fertig machte.
Mein nächstes Ziel war die Küche. Ich blickte mit hungrigem Blick zur Obstschale, doch sah nichts weiter als ein paar faule Äpfel und braune Bananen. Die musste ich später entsorgen.
In den Kühlschrank traute ich mich erst gar nicht zu schauen. Dort war entweder nichts, oder schlechtes Essen was ebenfalls dringend entsorgt werden musste.
Dann hieß es wohl später einkaufen gehen, und die Küche etwas auf zu räumen.
Ich nahm meine Schultasche, die ich gestern im Flur stehen gelassen hatte, und ging raus in die Kälte. Es wurde langsam Herbst.
Gestern Abend war es noch angenehm gewesen. Doch man merkte, wie schnell die Temperaturen sanken.
Ich lief schlendernd zur Schule. Ich hatte noch 20 Minuten bis der Unterricht beginnen würde. Das heißt, wenn ich gerade so rechtzeitig da wäre, hätten die anderen keine Zeit auf mich zu achten.
Kurz vor der Schule setzte ich die Kapuze meines Hoodies auf, und betrat mit gesenktem Kopf das Schulgelände
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