XXXI. Trauer

Jimin P.o.V

Meine Augenlider flatterten leicht, als ich Stimmen aus der Küche hörte. Ich schmatzte leise und drehte mich etwas auf der Couch um. Oh, ich war wohl vor dem Fernseher eingeschlafen... Mit flatternden Augenlider betrachtete ich den Fernseher. Es lief irgendeine Show über Geister und Dämonen. Ich grinste leicht, als ein 'Geist' gefilmt wurde. Er war weiß, durchsichtig und trug farblose Kleidung. Ich konnte aus erster Hand bestätigen, dass so keine Geister aussahen. Ich kicherte leise und setzte mich gähnend auf. Wo waren Yoongi und Izumi? Fröhlich grinsend stand ich auf und blickte mich kurz verwirrt um. Es schien niemand mit mir im Zimmer zu sein.

Stimmen aus der Küche ließen mich aufhorchen. Ich grinste leicht, als ich die Stimme meines Freundes ausmachte. Ich schritt bereits in die Richtung, als mir auffiel, dass auch Izumi etwas sagte. Verwundert runzelte ich die Stirn. Die beiden schienen irgendetwas zu besprechen. Verstanden sie sich etwa endlich? Lächelnd schritt ich in die Richtung der Küche und blieb im Türrahmen stehen. Ich wollte nicht lauschen, aber wie oft kam es vor, dass Izumi und Yoongi sich nicht anzischten?! Ich verbiss mir ein Kichern und wartete gespannt darauf, was sie sagen würden. 

"...Gesagt hast?", erklang Izumis Stimme. Sie klang deprimiert und ein wenig melancholisch. Mein Freund seufzte leise. Ich zog irritiert die Augenbrauen zusammen. 'Gesagt hast'... Was wollte sie damit sagen? Man! Jetzt bekam ich den Anfang ihres Gesprächs nicht mit! Ich zog eine Schmolllippe, doch wartete gespannt auf Yoongis Antwort, auf die Frage die ich nicht ganz verstanden hatte. Vielleicht wollte sie wissen, was Yoongi irgendwem gesagt hat. Oder irgendetwas in die Richtung. Gespannt hielt ich die Luft an und wartete. Mein Freund schien einen Schritt nach hinten zu machen, doch ich sah nicht in den Raum hinein. "Ich liebe dich, Izumi. Bitte bleib für immer an meiner Seite. Ich will niemanden außer dich."

Ich spürte mein Herz zerbrechen.

Mir entwisch die angehaltene Luft. Die Zeit schien stehen zu bleiben, während ich spürte, wie das Organ langsam den Geist aufgab. Das Blut rauschte in meinen Ohren. Ich stöhnte gequält, während meine Hand zitternd zu meiner Brust fuhr. Zu meinem Erstaunen, spürte ich meinen Herzschlag. Es schlug so schnell, dass ich fast damit rechnete, dass es jeden Moment aus meiner Brust springen und mich umbringen würde.

Fast wünschte ich mir, das würde passieren.

Tränen traten in meine Augen und liefen stumm an meinem Gesicht hinab. Ein Schluchzen entriss sich meiner Kehle. Sofort schlug ich eine Hand vor meinen Mund, doch die wimmernden Geräusche entkamen trotzdem. "Jimin?", erklang auf einmal verwirrt Yoongis Stimme. Panik ergriff von mir besitz. Ich rieb mir zitternd über meine tränenden Auge und lief hektisch zur Tür. "Jimin? Wo willst du hin?!", jetzt klang der Vampir recht panisch. Ich jedoch ignorierte ihn gekonnt, riss die Tür auf und rannte durch den Garten, bis auf die belebte Straße. "JIMINNIE! WARTE!", Yoongi sprintete mir hinterher. 

Ich weinte lauthals, während ich mich gebückt durch die Menschenmasse drängte, damit er mich nicht mehr sah. "JIMIN?!", schrie er laut und drehte sich verzweifelt im Kreis. Mit verschwommenem Blick stolperte ich über die Straße. "JIMIN! BABY!", brüllte er erneut, klang verzweifelt und panisch. Kein Wunder, ich war seine Chance den Krieg zu gewinnen. Vielleicht war das ja von Anfang an sein Plan gewesen? Mich verführen, damit ich ihnen half?

Die Splitter, welche die kümmerlichen Reste meines Herzens darstellten, bohrten sich bei diesem Gedanken tief in meine Brust.

Meine Beine trugen mich schnell durch die Gassen. Keine Ahnung wohin, Hauptsache weit weg von diesem... Mir fiel kein passendes Wort ein. Diesem ekelhaften Herzensbrecher? Diesem behinderten Macho? Diesem verräterischen Sauerstoffverschwender? Nichts schien mir gut genug um zu beschreiben, wie ich mich fühlte.

Leer, dreckig, allein.

Ich schluchzet laut und knallte zitternd gegen verschiedene Leute, welche mir schnell auswichen. Immer noch hörte ich Yoongi verzweifelt nach mir rufen. Wohin sollte ich jetzt nur gehen?! Verzweifelt blieb ich stehen und drehte mich im Kreis, bis meine Augen ein mir bekanntes rotes Gebäude erkannten. Das Hotel Rubens Oculus.

Namjoon!

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"Namjoon? Joonie!", wimmernd schlüpfte ich durch die Eingangstür und sah einer freundlichen Dame mit großen braunen Augen entgegen. "Was ist passiert, Schätzchen? Wen suchst du?", besorgt kam die Fremde, ältere Dame hinter dem Tresen hervor und nahm beruhigend einen Arm von mir in die Hand. Augenblicklich spürte ich, dass ein geringer Teil meiner Trauer verschwand. Doch mein Kummer reichte so tief, füllte mich so komplett aus, dass sogar ihre Magie nichts bewirken konnte. Ich kannte sie nicht, doch ich wusste mittlerweile, dass Wahrsager Gefühle beeinflussen konnten.

"I-Ist Namjoon hier?", hickste ich schluchzend und fing wieder laut an zu wimmern. Die Frau tätschelte mir unbeholfen den Rücken, während sie mich durch einen langen Gang führte. "Ja, keine Sorge, Herzchen! Namjoon wird gut auf dich aufpassen." Lächelnd öffnete die Dame eine Tür und schob mich in den Raum. "Mr. Kim? Sie haben Besuch." Damit verließ sie den Raum.

Verwirrt blickte mein Freund hoch und runzelte die Stirn. "Jimin, hey! Was machst du denn- Weinst du?!", sofort sprang er auf und kam zu mir. Beschützend zog er mich an seine Brust während er mir durch das dichte Haar fuhr. "Was ist passiert?"

Das reichte, damit ich noch lauter schluchzte und wimmernd mein Gesicht in seinen Pullover drückte. "Hey! Beruhige dich, alles wird gut. Ich habe dich, alles wird gut, Jiminnie", sanft strich er mir über den Rücken und fing an mich sanft hin und ehr zu wiegen. "D-Danke... Darf i-ich einige Tage b-bei dir bleiben, J-Joonie?", hickste ich wehmütig und atmete tief den mir bekannten Geruch ein. "Natürlich. Du darfst so lange bleiben, wie du willst, Jimin", erwiderte er sofort und strich mir weiter beruhigend über die Haare. "Danke, Joonie..."

Wenigstens meinen Freunden konnte ich noch vertrauen.

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Yoongi P.o.V

Izumi lehnte leicht grinsend an dem Kühlschrank und blickte träumerisch in die Luft. Genervt ging ich an ihr vorbei und schnappte mir einen Apfel um ihn klein zu schneiden. Jimin würde wahrscheinlich gleich aufwachen, vielleicht hätte er dann Hunger. Ich ließ den Apfel ein paar Mal in die Luft und wieder in meine Hand schwingen, ehe ich ein Brett und ein Messer hervorholte. Izumi stand immer noch grinsend neben mir. "Was grinst du so blöd?", murrt ich unfreundlich und drängte sie zur Seite, um mich an den Tisch zu setzen. 

"Gar nichts, ich habe nur an dein Liebesgeständniss mir gegenüber gedacht", kicherte sie sanft und setzte sich neben mich. Augenblicklich versteifte ich mich und lauschte angestrengt ob Jimin wach war, doch der Jüngere schien noch zu schlafen. "Was?!", zischte ich wütend und beobachtete sie misstrauisch. Wie kam sie jetzt auf das Thema?! Irgendwie benahm sie sich merkwürdig. "Na, einige Wochen bevor wir uns trennten, hast du mir etwas gesagt, weißt du noch?" Natürlich wusste ich von was sie sprach. Stur schüttelte ich den Kopf. "Keine Ahnung von was du redest." 

Izumi schnaubte unbeeindruckt. "Ach komm schon, alter Mann!", stichelte sie und lehnte sich etwas näher, was ich mit einem Schritt nach hinten kommentierte. Was ging hier vor sich?! "Bist du dir ganz  sicher, dass du nicht mehr weißt, was du gesagt hast?" Ich seufzte tief und wartete einen Augenblick. Sie würde ja doch keine Ruhe geben, ehe sie ihren Willen nicht bekam. "Ich liebe dich, Izumi. Bitte bleib für immer an meiner Seite. Ich will niemanden außer dich." Ein Schluchzen erklang.

Sofort drehte ich mich um. Stand Jimin etwa vor der Tür?! "Jimin?" Keine Antwort. Ein langgezogenes Wimmern erreichte meine Ohren. Dann hastige Schritte, welche sich unserem Eingang näherten. "Jimin?! Wo willst du hin?!", panisch setzte ich mich in Bewegung, im hinterher. Hatte er etwa mitgekriegt, was ich Izumi gesagt hatte?! Scheiße! Verfluchter Mist! "JIMINNIE! WARTE!"

Ich sprintete ihm hinterher, bis auf die belebte Straße, wo der Kleine gut untertauchen konnte. Fuck! Panik umgriff mein totes Herz, schien es regelrecht zu zerquetschen. Ich röchelte und blickte wie wild um mich. Der schwarze Haarschopf blieb verschwunden, obwohl ich immer noch deutlich ein leises Wimmern unter dem Gedrängel ausmachen konnte. "JIMIN?", schrie ich laut und drehte mich um mich selbst, um irgendwo meinen Freund ausmachen zu können. "JIMIN! BABY!" Immer noch keine Antwort.

Meine zitternden Finger fischten nach meinem Handy, während ich weiter die Straße entlang lief. "Na los, geh ran..." Es dauerte keine Minute, bis endlich abgehoben wurde. "Jung Hoseok, wie kann ich helfen?", erklang die fröhliche Stimme des Vampirs.

"Hoseok? Ich hab Scheiße gebaut..."

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Drama is my Life, Baby!!! Tja, jetzt sitzt unser unwissender Jimin in der Falle... Viel Spaß noch und voten nicht vergessen, eure M&M's ;)

1410 Wörter

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