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Meiyo


Ich sitze hier und höre den Jungs also 'ne Weile einfach nur zu, während sie sich angeregt unterhalten. Doch irgendwie fühle ich mich fehl am Platz, als ob ich nicht dazugehöre. Obwohl ich alle kenne und sie sich auch untereinander, kann ich mich nicht richtig einbringen.
Plötzlich unterbricht mein Bruder die Gespräche und wendet sich an mich und sagt: "Ach ja, Meiyo, ich kann dich leider nicht auf dieses Sportcamp begleiten. Ich werde mindestens noch eine Woche hier festgehalten und mit meiner Verletzung wäre es wohl auch besser, mich nicht so viel zu bewegen."
"Mach dir darüber keine Gedanken, viel wichtiger ist doch, dass du wieder gesund wirst und das so schnell wie möglich!", sage ich und lächle ihn an. Doch innerlich bin ich enttäuscht und traurig.
Da mischt sich Keikei ein und fragt neugierig: "Sportcamp? Etwa dieses Ding, was am Montag für zwei Wochen stattfindet? Eure Schule nimmt daran teil?" und sieht uns neugierig an.
"Ehm.. ja.. Ich habe Kenny gefragt, weil es ja so ein Familiending wäre, aber das fällt nun ins Wasser und stattdessen bleibe ich zu Hause und kümmere mich um meinen Bruder, damit er bloß keinen Blödsinn anstellt!", schimpfe ich. Ich sehe ihn auch böse an, weil ich an seinem Blick erkennen kann, dass er sicherlich irgendwas in dieser Richtung vorhatte.
"Ahhh. Chifuyu wollte, dass ich mich als seinen Bruder ausgebe, um daran teilzunehmen. Vielleicht sollte ich es doch tun, wenn du dabei bist", denkt er laut und ich stehe nur auf.
"Ich gehe etwas zum Trinken holen und auf Toilette, bis gleich", verabschiede ich mich schnell und gehe aus dem Raum.

Als ich aus dem Raum gehe, kann ich kaum noch die Tränen zurückhalten. Ich bin so enttäuscht, dass ich nicht zum Sportcamp gehen kann. Es wäre das Highlight meines Sommers gewesen, zusammen mit meinem Bruder die Zeit zu verbringen, und jetzt ist alles dahin. Den Koffer zu Hause, den ich gepackt hatte, kann ich wohl wieder ausräumen.
Ich verschwinde schnell von der Tür und lehne mich an die nächste Ecke und lasse meinen Tränen freien lauf. Es dauert nicht lange, da steht auch schon mein bester Freund vor mir, da er mir wohl nachgelaufen ist, und versucht mich zu trösten.


Mikey


Ich bin aus irgendeinem Grund genervt und brauche dringend frische Luft. Ich verbringe eine Weile auf dem Dach und atme tief ein und aus, während ich auf die Stadt schaue. Irgendwann entscheide ich mich, wieder hinunterzugehen. Ich geh' mich noch verabschieden und dann nach Hause, mir ist die Lust etwas zu unternehmen vergangen.
Als ich die Treppe hinuntergehe, höre ich die Stimmen von Baji und Mei-chin. Ich bleibe stehen und lausche, Mei-chin hört sich so an als würde sie weinen.
"Ich wollte so sehr zu diesem Camp gehen. Es macht mich einfach so unglaublich traurig, dass ich nicht hingehen kann", ", sagt sie schluchzend. Baji ist an ihrer Seite und versucht sie offensichtlich zu trösten.
"Soll ich Chifuyu absagen und mich als dein Bruder ausgeben, damit wir zusammen hinfahren?", fragt er. Ich lehne mich über das Treppengeländer, um einen Blick auf die beiden zu haben. Baji hält sie im Arm und streicht ihr sanft über den Rücken, während sie weint.
"Nein", sagt Mei-chin schluchzend.
"Ich bin zwar traurig darüber, dass ich nicht hingehen kann, aber ich bin auch glücklich, dass Kenny überlebt hat. Ich werde mich einfach um ihn kümmern, wenn er nach Hause kommt, und Zeit mit ihm verbringen."

Es wundert mich, dass Baji sie verstehen kann, wenn ich schon Schwierigkeiten habe, klare Wörter zu erkennen, denn für mich ist es ein reinstes genuschel.
"Dann können wir in den Ferien unser eigenes Camp machen. Wenn Draken aus dem Krankenhaus entlassen wird, fahren wir alle zusammen an den Strand, okay?" schlägt Baji vor.
"Okay", sagt Mei-chin leise. Sie löst sich von Baji, wischt sich kurz über die Augen und lächelt traurig. Als ich sie genauer betrachte, bemerke ich ihre roten, geschwollenen Augen vom Weinen, ihre rote Nase, die sie immer wieder hochzieht, und dieses traurige Lächeln.
"Ich muss am Montag unbedingt zur Schule gehen und dem Lehrer sagen, dass ich nicht mitkommen kann. Er wird mir niemals glauben, dass ich nicht teilnehmen kann, weil mein Bruder wegen eines Messerstiches im Krankenhaus liegt", lacht sie leicht, aber jeder Idiot könnte die Ironie in ihrer Stimme hören.

Bei dem Anblick, wie Baji sie im Arm hält und tröstet, könnte ich kotzen, und ich will es mir auch nicht weiter ansehen. Ich verdrehe die Augen, stoße mich vom Geländer ab und gehe einfach weiter die Treppe hinunter. Ich habe keine Lust mehr, mich von den anderen zu verabschieden, und verlasse einfach das Krankenhaus, um nach Hause zu gehen. 


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