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Meiyo POV


Ich lege mich hin und ziehe mir die Decke über den Kopf, als ich die Tür ins Schloss fallen höre. Ich vergrabe mein Gesicht in meinen Händen und beiße auf meine Lippen, um nicht laut zu schreien.
"Oh mein Gott, wie bescheuert bist du eigentlich Meiyo", schimpfe ich mit mir selbst und halte meine Tränen zurück, um nicht direkt in Tränen auszubrechen.
Ich atme tief durch und drücke das Kissen an mein Gesicht. Am liebsten würde ich meinen Kopf gegen die Wand schlagen, um meine Dummheit zu bestrafen. Wie konnte ich nur auf die Idee kommen, ihm einen Kuss auf die Wange zu geben? Das Fieber muss wirklich meine letzte Gehirnzelle zerstört haben. Genervt stöhne ich auf und ziehe die Decke wieder von meinem Kopf weg, wurde doch langsam warm darunter. Ich drehe mich um und schaue aus dem Fenster. Der Regen wird immer stärker und knallt förmlich gegen mein Fenster.
"Hoffentlich kommt kein Gewitter", murmele ich und schließe die Augen. Ich bin so müde und will eigentlich nur schlafen.

Kurz bevor ich ganz einschlafe, lässt ein lautes Knacken mich aufschrecken. Ich drehe meinen Kopf und sehe, wie ein Blitz durch das Fenster zuckt. Ich höre das Donnern des Donners und dann das Geräusch des Regens, der gegen das Fenster prasselt. Ich sehe stumme Blitze aufleuchten, die kurz darauf von einem lauten Donnern begleitet werden. Ich fühle mich allein und verletzlich in meinem Zimmer, während das Gewitter draußen tobt. Ohne dass ich es kontrollieren kann, fange ich an zu weinen und halte mir die Ohren zu. Ich habe wahnsinnige Angst vor Gewittern, es war schon als Kind so. Es ist einfach beängstigend, wie ein Sturm entsteht und die Erde mit Blitzen straft. Ich weiß, dass ich vor Gewittern keine Angst haben muss und dass ich hier drinnen sicher bin. Aber jeder einzelne Donner lässt mich zusammenzucken und mehr Tränen entweichen.

Wie ein Reflex stehe ich auf und schwankend, mit zugehaltenen Ohren gehe ich ins Wohnzimmer. Ich fühle mich wie ein kleines Kind, das Schutz sucht. Als ich Mikey sehe, erleichtert es mich, jemanden bei mir zu haben.
"Alles in Ordnung?", fragt mich Mikey sofort, als er mich bemerkt. Aber da ich mir die Ohren zuhalte, verstehe ich nur gedämpft, was er sagt. Ich schüttle den Kopf und gebe mir wirklich Mühe, nicht einfach loszuheulen. Normalerweise gehe ich bei Gewittern immer zu meinem Bruder und wenn er nicht da war, dann zu einem der Frauen hier im Bordell, aber er ist nun mal nicht da und Mikey schon. Ganz ehrlich? Im Moment ist es mir völlig egal, wer da ist, solange ich nicht allein bin.
"Ich hasse Gewitter", flüstere ich leise.
"Es erinnert mich an den Sturm, als die anderen Kinder mich damals bei der Klassenfahrt ausgesperrt haben. Die Geräusche und das Donnern... ", will ich ihm erklären, werde aber in dem Moment durch ein lautes Donnern unterbrochen und schreie kurz auf. Schneller als ich dachte, gehe ich auf ihn zu und vergrabe mein Gesicht in seinem Oberteil und weine einfach nur. Mikey hält mich fest und streicht mir sanft über den Rücken, während ich mich an ihn klammere und versuche, mich zu beruhigen.
Ich schluchze weiter und spüre, wie sich meine Muskeln langsam entspannen. Die Wärme von Mikeys Körper helfen mir, mich zu beruhigen. Nach einer Weile lasse ich ihn los und sehe ihn an. Ich will mich gerade bedanken als ein erneuter Blitz irgendwo in der Nähe einschlägt und ich sofort wieder zusammen zucke. Als der Donnerschlag ertönt, fällt mein Blick auf das Fenster und ich drücke mich nur weiter an ihn und lasse einfach stumm meine Tränen laufen.

Immer wieder erklingt ein ohrenbetäubender Donnerschlag und ich schreie vor Angst auf. Ich habe das Gefühl, als würde der Boden unter mir erzittern und meine Knie geben nach. Ich falle auf den Boden und halte mir die Ohren zu. Dann bemerke ich, wie Mikey mir auf den Boden folgt und nun sitzen wir beide auf dem Boden, während er meinen zitternden Körper stumm in seinen Armen hält. Der Regen prasselt noch immer gegen die Fenster und das Gewitter scheint kein Ende zu nehmen. Ich spüre seine Wärme und seine Berührungen, die mich langsam beruhigen. Ich fühle mich sicher in seinen Armen und lasse meinen Tränen freien Lauf. Mikey hält mich fest und streicht mir sanft über den Rücken, während ich mich an ihn klammere und versuche, mich zu beruhigen.
"Du musst keine Angst haben, du bist hier sicher", sagt er leise und streicht mir weiter über den Rücken, während ich nur ohne Worte nicke. Aber jetzt fühle ich mich nicht mehr so allein. Mikeys Anwesenheit gibt mir ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.
"Danke, dass du bei mir bist", flüstere ich leise und spüre, wie er mich noch fester hält.

Irgendwann löse ich mich etwas von ihm und sehe ihn an, allerdings sehe ich nicht wirklich viel, da meine Sicht verschwommen ist, wegen meinen tränen. Doch als er seine Hand auf mein Gesicht legt und meine Tränen wegwischt, kann ich nicht anders, als noch mehr zu weinen.
"Es wundert mich das da überhaupt noch Tränen rauskommen, so viel wie du heute geweint hast", flüstert er mir zu und ich kann ein leises Lachen nicht unterdrücken.
"Und mich wundert es, dass du mich noch nicht ausgelacht hast", gebe ich leise zurück und zucke wieder zusammen, als der nächste Donner ertönt.
"Ich würde niemals jemanden auslachen, der Angst hat", sagt Mikey und steht auf. Er nimmt meine Hände und zieht mich auf die Beine, bevor er mich auf die Couch führt und mich in eine Decke einwickelt. Dann setzt er sich neben mich und zieht mich in seine Arme.
Ich lasse es einfach geschehen und schaue in Richtung Fernseher, der die ganze Zeit über angeschaltet war, aber mir bis jetzt nicht aufgefallen ist. Mikey dreht den Fernseher etwas lauter, um die Geräusche von draußen zu übertönen. Wir liegen eine Weile schweigend da und schauen uns eine Realityshow an, während das Gewitter draußen langsam abklingt. Ich spüre Mikeys Herzschlag und seine ruhigen Atemzüge, die mich langsam wahnsinnig beruhigen.
"Danke, dass du hier bist", sage ich nach einer Weile leise.
"Ohne dich wäre ich wahrscheinlich durchgedreht", füge ich hinzu und lasse mich weiter in seine Arme sinken. Bald darauf schlafe ich ein, während das Gewitter sich beruhigt und draußen Stille einkehrt.

Ich wache irgendwann auf, da mein Magen laut knurrt. Ich werfe einen Blick auf die Uhr an der Wand und stelle fest, dass es erst 9 Uhr ist. Ich bin erst gegen 2 Uhr morgens nach Hause gekommen und habe keine Ahnung, wann ich eingeschlafen bin. Seufzend stehe ich langsam auf und niese, was meinen Kreislauf noch verschlimmert. Ich hätte wirklich nicht durch den Regen rennen sollen. Als meine Sicht wieder klarer wird, schaue ich mich um und erkenne, dass ich im Wohnzimmer bin. Dann erinnere ich mich plötzlich wieder an das, was in der Nacht passiert ist und sehe erschrocken zur Seite. Dort liegt ein schlafender Mikey und ich spüre, wie ich schlagartig rot werde.

Leise stehe ich auf und gehe in die Küche. Ich mache den Wasserkocher an für ein paar Instant-Nudeln. Es ist vielleicht nicht das beste Gericht, wenn man krank ist und vor allem nicht, wenn man gerade erst aufgewacht ist, aber besser als nichts würde ich sagen. Ich suche die Nudeln heraus und bereite schon mal alles vor, damit ich nur noch das Wasser hinzufügen muss. Ich muss immer wieder niesen und mir ist auch unglaublich kalt. Ich lehne mich an der Küchentheke an, reibe meine Arme und warte darauf, dass der Wasserkocher fertig wird. Als es endlich so weit ist, nehme ich ihn hoch, halte mit der anderen Hand die Nudeldose fest, damit sie nicht wegrutscht, und gieße das heiße Wasser hinein.
"Machst du mir auch eine?", fragt Mikey müde von der Seite. Das lässt mich so stark zusammenzucken, dass ich das kochende Wasser daneben und über meine Hand schütte, die eigentlich die Nudeldose festhält. Vor Schmerz lasse ich den Wasserkocher in meiner Hand fallen, und das Wasser verteilt sich auch auf meinen nackten Füßen.
Ich quietsche auf und stolpere zurück. Bevor ich auf dem Boden lande, spüre ich zwei Hände an meinen Armen. Es brennt so sehr, dass ich anfangen muss zu weinen, weil es einfach so verdammt weh tut.
"Oh je, das wollte ich jetzt nicht. Tut mir leid", spricht der Blondhaarige, der mich vor dem Sturz bewahrt hat.

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Oh myyy, ich bin grade sooo in schreib laune T__T 
Ich hoffe es gefällt euch ♥

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