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Meiyo POV
"Wir sollten ein Foto machen, findest du nicht auch?", fragt eine Stimme.
"Meinst du? Sie wird bestimmt wütend", antwortet die andere Person.
"Ist doch egal, schau mal wie süß sie aussehen, los. Mach endlich ein Foto oder ich mache es!" Ich höre das Gespräch, aber verstehe nicht wirklich, worum es geht, da ich zu müde bin. Als ich ein helles Licht durch meine geschlossenen Augenlider sehe, kneife ich meine Augen noch mehr zusammen.
"Wie süüüß!", höre ich eine Stimme.
"Nicht so laut, sie schlafen noch!"
Ich habe einen sehr angenehmen Geruch in meiner Nase, der mich aus irgendeinem Grund lächeln lässt. Dieser Geruch beruhigte mich irgendwie, es kam mir vor als wäre ich umhüllt davon und das lässt mich gut fühlen.
"Sie wird mich umbringen, wenn sie das sieht...", sagt jemand.
"Ist doch egal, das ist sicherlich ein seltener Anblick, das müssen wir festhalten! Jetzt lass uns gehen, sonst wecken wir sie noch!", höre ich wieder diese Stimmen, aber sie werden immer leiser und scheinen nicht mehr im selben Raum zu sein.
Langsam öffne ich meine Augen und brauche eine Weile, um mich an das Licht zu gewöhnen. Müde sehe ich mich um und bemerke, dass mich etwas festhält. Ich hebe meinen Kopf an und sehe dann das schlafende Gesicht von Mikey, der mir nur sehr wenige Zentimeter entfernt ist und dessen ruhiger Atem ich auf meinem Gesicht spüre. Ich fühle, wie ich rot werden und mir wird plötzlich unfassbar heiß, aber trotzdem starre ich ihn nur an und rühre mich nicht. Er sieht so friedlich aus und irgendwie auch süß. Man sieht ihm gar nicht an, dass er so ein Idiot ist, wenn er schläft.
Als ich bemerke, dass ich wieder starrte, schaue ich schnell weg und möchte aufstehen. Erst dann bemerke ich richtig, dass ich in seinen Armen liege und er mich festhält. Noch mehr steigt mir die Röte ins Gesicht und nicht nur das, es ist mir auch unfassbar unangenehm.
Wann ist das überhaupt passiert?
Mit einer ruckartigen Bewegung setze ich mich auf und trete Mikey mit meinen Beinen von der Couch, was dazu führt, dass er logischerweise aufwacht und mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden landet.
"Mei-chin, was sollte das?", gähnt er völlig entspannt und kratzt sich am Kopf.
"Was war das für ein Geräusch? ", Kenny und Emma kamen sofort aus der Küche zu uns gerannt, als sie das Geräusch gehört haben.
Als sie sehen, wie ich mich mit hochrotem Kopf an mein Kissen klammere und aufgewühlt auf der Couch sitze und Mikey auf dem Boden liegt, wissen sie sofort Bescheid und fangen an zu lachen.
"Dachte mir schon, dass es nicht freiwillig war!" lacht Kenny und fängt von mir nur einen bösen Blick ein.
"Das wäre erst gar nicht passiert, wenn ihr zwei leiser gewesen wärt gestern Nacht. Dann hätte ich wie geplant in meinem Bett schlafen können!" kneife ich meinen Bruder und stehe auf. Emma schaut nur beschämt zur Seite, Mikey muss lachen und Kenny zuckt nur breit grinsend mit den Schultern.
"Ihr seid alle unmöglich!" schimpfe ich, stehe auf und werfe Mikey mein Kissen ins Gesicht, damit er aufhört zu lachen. Dann gehe ich in mein Zimmer.
Ich gehe zu meinem Kleiderschrank, um mich umzuziehen. Ich will rausgehen und joggen, um mich abzulenken, denn das war definitiv zu viel Körperkontakt und unangenehme Situationen für mich. Obwohl es sich eigentlich nicht unangenehm angefühlt hatte, als er mich in seinen Armen hielt. Mein Körper schien es genossen zu haben, denn ich fühle mich wirklich ausgeruht.
Mit schnellem Kopfschütteln, um den Gedanken wieder loszuwerden, ziehe ich mein Oberteil und meine Hose, in welches ich geschlafen habe, aus und ziehe einen Sport-BH und frische Unterwäsche an. Gerade als ich ein T-Shirt anziehen will, vibriert mein Handy. Ich schaue drauf und sehe eine Nachricht von Kenny
"Wieso schreibt er mir denn, wir sind doch nur ein Zimmer voneinander entfern", murmelte ich, da ich es komisch fand. Ich öffne den Chat und sehe ein Bild von Mikey und mir, wie wir Arm in Arm schlafen. Geschockt öffne ich meinen Mund und starre auf das Bild auf meinem Handy.
Sofort gehe ich zurück ins Wohnzimmer und halte meinem Bruder das Handy mit nur wenigen Zentimetern Abstand vors Gesicht.
"Wieso zum Teufel machst du davon ein Foto? Spinnst du? Was ist, wenn das jemand sieht? Das ist doch voll peinlich!" meckere ich direkt los und sehe ihn böse an. Er schaut nur zur Seite und grinst. "Ich würde es viel peinlicher finden, vor anderen in Unterwäsche herumzulaufen. Außerdem will ich meine kleine Schwester nicht in solcher Kleidung sehen. Also geh dir etwas anziehen, bevor du mit mir schimpfst. Also hopp!" sagt er, ohne mich anzuschauen.
Erst dann sehe ich zu mir runter und bemerke, dass ich tatsächlich nur in Unterwäsche bin. Stimmt ja, ich wurde beim Umziehen unterbrochen durch das vibrierende Handy.
"Hübscher Arsch!" höre ich hinter mir und kann genau zuordnen, von wem es kommt. "Mikey, sag so was nicht! Mensch, du bist unmöglich!" ermahnt Emma ihn.
Ich werde so wütend, dass ich mein Handy in seine Richtung werfe und wieder in mein Zimmer zurück renne. Wie kann es sein, dass ich immer und immer wieder in solche Situationen gerate? Ich hämmere immer wieder meinen Kopf gegen die geschlossene Tür und hätte am liebsten angefangen zu heulen, so verdammt peinlich ist mir das alles. Ob das als Talent durchgeht? Immer wieder in solch peinlichen Situationen zu geraten.
Seufzend entferne ich mich von meiner Tür und ziehe eine Sporthose und ein lockeres Oberteil an. Meine Haare binde ich zu einem Zopf zusammen und schaue anschließend in den Spiegel. Als ich mich so anschaue, seufze ich erneut und reibe mir über die Stirn, da dort ein großer roter Punkt aufgetaucht ist, weil ich ja so klug war, meinen Kopf gegen die Tür zu hämmern.
Ich verlasse mein Zimmer und gehe direkt zur Haustür, wo ich meine Schuhe anziehe.
"Mei, wo gehst du hin? Wir haben Frühstück gemacht. Setz dich zu uns und iss was", höre ich die Stimme meines Bruders hinter mir.
"Ich habe keinen Hunger und ich gehe offensichtlich nach draußen, oder?", antworte ich leicht genervt.
"Wenn du noch kurz wartest, kommen wir mit, oder?", fragt er die anderen, die zustimmen.
"Auf keinen Fall!", schreie ich dann.
"Ich habe absolut keine Lust, mit euch rauszugehen. Ich brauche gerade einfach meine Ruhe." Und bevor er etwas dagegen sagen kann, renne ich aus der Wohnung nach draußen und fange an, in eine Richtung loszujoggen.
Während ich jogge, denke ich darüber nach, was passiert ist. Wie konnte ich nur in einer so peinlichen Situation landen? Ich muss aufpassen, dass ich nicht zu sehr in meine Gedanken vertieft werde und auf meine Umgebung achte, um nicht zu stolpern oder irgendwo gegen zulaufen. Also beschließe ich, mich auf die Umgebung zu konzentrieren und lasse meine Gedanken schweifen. Die Luft ist kühl und frisch, aber nicht zu kalt, und ich genieße es, draußen zu sein und zu joggen. Ich laufe an Bäumen und Blumen vorbei und atme den Duft von frischer Natur ein. Es tut gut, einfach mal rauszukommen und sich zu bewegen.
Mikey POV
Wir sitzen gerade zusammen auf der Couch und überlegen, was heute ansteht. Bis auf eine Gang-Versammlung heute Abend steht nichts fest. Ich lasse die beiden also weiter darüber nachdenken, was heute getan werden könnte, stattdessen durchsuche ich das Handy von Mei-chin, welches sie mir zuvor entgegengeworfen hat. Ihr Pech, wenn sie es nicht zurückholt.
Sie hat nicht einmal ein Passwort drin, jeder Vollidiot könnte das Handy durchsuchen. Nun ja, so viel gibt es auch nicht zu sehen. Sie hat kaum Bilder auf dem Handy und nur drei Bilder von sich selbst, und selbst diese sind schon veraltet. Heute sieht sie völlig anders aus. Zwei davon sind ganz normale Selfies, bei dem anderen war sie noch etwas jünger und neben ihr wurde eine Person schwarz angemalt, sodass man diese Person nicht mehr erkennen konnte. Die restlichen Bilder sind irgendwelche Naturaufnahmen. Generell sind es nur etwa 20 Bilder, selbst ich habe mehr.
Sie hat auch keine speziellen Apps, die es sich lohnen, anzuschauen. Auch hat sie nur vier Nummern gespeichert: Ken-chins, Hinatas, eine Nummer, die Chefin heißt, und Keikei.
Hat sie keine Freunde? Schwer vorstellbar irgendwie. Ich entscheide mich einfach dazu, meine eigene Nummer in ihr Handy einzuspeichern, mich selbst kurz anzurufen, damit ich ihre Nummer auch habe und sie ebenfalls einspeichern kann. Ihre Chats bestehen aus Ken-chin und Hinata - das war Takemitchys Freundin, oder? In dem Chat mit ihrem Bruder sehe ich erstmals das Bild, über das sie sich zuvor so aufgeregt hat. Eigentlich sieht es schon süß aus, aber eher sie als ich. Ich leite das Bild direkt an mich selbst weiter, damit kann ich sie definitiv noch eine Weile ärgern!
"Mikey, wir haben Mitsuya für dich gerufen. Emma und ich gehen auf ein Date, also beschäftige dich mit den anderen", unterbricht Ken-chin meine Durchsuchung.
"Seitdem du mit Emma zusammen bist, hast du ziemlich wenig Zeit für mich", sage ich etwas beleidigt und sehe ihn an.
"Dann such dir doch auch einfach eine Freundin, dann können wir ja auf ein Doppel-Date gehen. Auf unserer Schule stehen die meisten Mädels doch übel auf dich", grinst mich mein bester Freund frech an.
"Kein Bedarf an solchen Weibern. Sie haben nichts Besonderes an sich, was mich interessieren könnte.", Ich stehe auf, lege ihr Handy im Flur auf eine Kommode und gehe schon mal nach unten. Sollen die beiden doch machen.
Kurze Zeit später ist Mitsuya schon da, um mich abzuholen. Mit ihm und einigen anderen aus Toman verbringe ich dann den Tag, bis am Abend die Versammlung startet.
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