Chapter XI
Elis POV:
Nachdem ich mich einige Tage erholt hatte und nun wieder auf den Beinen war, war es endlich soweit. Heute machten wir unseren Ausflug. Wir hatten uns für heute wirklich viel vorgenommen und ich bezweifelte das wir heute alles schaffen würden. Aber das machte mir nichts. Schließlich würde ich noch lange genug hier sein.
Gerade war ich mit Großmutter am Frühstücken, das meiste hatten wir bereits ins Auto gepackt und in einer halben Stunde wollten wir losfahren, damit wir soviel wie möglich vom Tag hatten. Brian hatte sich seitdem er hier war nicht mehr gemeldet. Ich hatte ein neues Handy und ihm eine Nachricht geschrieben, auf die er aber nicht geantwortet hatte. Vielleicht war er einfach nur beschäftigt. Warum verhielten sich einfach alle Kerle so komisch? Erst Taylor und jetzt Brian. Lag es etwa an mir? Ich hatte einfach keine Ahnung.
Als ich fertig war, stellte ich mein Geschirr in die Spüle und holte meine Tasche aus meinem Zimmer. Zusätzlich ging ich nochmal auf die Toilette. Als ich fertig war, stand Großmutter bereits im Flur und wartete auf mich. Ich zog mir meine Schuhe an und wir verließen das Haus.
Unser erstes Ziel hieß Loch Lomond. Wird würden ca. eine Stunde fahren und ich hoffte, das das Wetter so bleiben würde, wie es heute war. Großmutter erzählte mir das, das Wort Loch nur ein anderes Wort für See war. Das konnte ich mir zwar denken, aber egal. Im Radio lief leise Musik und die Landschaft wurde immer schöner Irgendwann sah ich nichts anderes mehr wie grün. Bäume, Wiesen, Sträucher. Es sah alles wirklich schön aus. Dann endlich kam das Loch in Sicht. Es war schön und so groß. Wir fuhren über eine Straße die direkt neben dem Loch entlang verlief und sie war so verdammt schmal. Hoffentlich kam uns jetzt kein Auto entgegen. Zum Glück tat es das nicht, denn ich hatte keine Ahnung wie 2 Autos nebeneinander hier her passen sollten. Wir kamen an einem Parkplatz an und ich stieg aus. Es war wirklich wunderschön und es war noch so früh, weshalb hier noch nicht viele Menschen herumliefen. Ich kam jetzt schon aus dem staunen nicht mehr raus. Es war noch wolkig und das Wasser war ziemlich dunkel. Ob man in dem Wasser wohl schwimmen konnte? Obwohl es so dunkel war, war es klar und ich fragte mich wie warm es wohl war. Großmutter stellte sich neben mich und sah mich lächelnd an.
"Gefällt es dir?" fragt sie mich und sah sich die Landschaft an.
"Ja bis jetzt schon, sollen wir weiter?" fragte ich und stieß mich von dem Geländer ab, an dem ich mich angelehnt hatte.
"Gerne. Lass mich nur noch kurz auf die Toilette gehen." meinte sie und wir gingen zurück, Richtung Parkplatz. Sie verschwand in dem Gebäude, während ich mich schonmal ins Auto setzte. Ich nahm mir einen Müsliriegel aus der Tasche, auf dem Rücksitz und fing an ihn zu essen. Der war echt lecker. Mein Blick wanderte zu dem Gebäude und ich sah meine Großmutter heraus kommen. Sie lächelte und lief geradewegs zum Auto. Sofort musste ich auch lächeln, da ich mich über den Ausflug heute wirklich freute. Vorallem freute es mich das ich mich etwas von Brian und Taylor ablenken konnte, denn ich hatte mir die ganze Zeit immer wieder einen Kopf darüber gemacht wieso sie sich so komisch verhielten.
"Wo geht es jetzt hin?" fragte ich Großmutter, als sie wieder im Auto saß. Sie betätigte die Zündung und fuhr vom Parkplatz.
"Nach Glencoe, beziehungsweise in der Nähe. Dort werden wir auf einen Parkplatz fahren und etwas spazieren gehen." sagte sie und schaltete, das Navi ein. Im Hintergrund spielte wieder leise Musik, mein Blick wanderte immer wieder von der Straße zur Landschaft und wieder zurück. Es war wirklich wunderschön hier und ich hatte das Gefühl je weiter wir fuhren, je schöner wurde es. Wir fuhren jetzt schon eine halbe Stunde und wir würden noch fast eine Stunde fahren. Für einen Moment schloss ich meine Augen. Autofahrten hatten mich schon immer schläfrig gemacht. Einige Minuten später öffnete ich meine Augen jedoch wieder, da mich Großmutter nach etwas zu trinken gefragt hatte. Mein Griff wanderte nach hinten zu der Tasche und ich zog eine Flasche Wasser heraus. Als ich die Flasche öffnete, zischte es und ich drehte sie schnell wieder zu, damit das Wasser nicht überall hin spritzte. Als es sich wieder beruhigt hatte, drehte ich die Flasche wieder auf und reichte sie Großmutter. Sie trank einen Schluck und gab mir die Flasche dann wieder zurück. Ich schraubte sie wieder zu und stellte sie in den Getränkehalter des Autos. Mein Blick wanderte wieder durch die Gegend. Ich sah zu den Schafen auf den Weiden. Oder Autos die vor uns her fuhren. Aber unser nächster Halt war noch nicht zu sehen. Auf dem Navi stand das es noch 15 Minuten dauern würde und wenn ich mir die ganzen Weiden hier ansah, war ich nicht so überzeugt davon. Aber ich sollte vom Gegenteil überzeugt werden, denn nur wenig später bog Großmutter auf einen kleinen Parkplatz und parkte.
"Wir sind da." sagte sie und ich stieg aus. Sie tat es mir gleich und ich holte unsere Tasche vom Rücksitz.
"Wo gehen wir lang?" fragte ich, doch Großmutter sagte nichts, also folgte ich ihr einfach. Irgendwann waren nur noch Geräusche der Natur zu hören und es wurde immer Grüner. Ich fand es wirklich entspannend. Vielleicht konnten Taylor und ich hier mal Zelten gehen. Oder ich konnte mit Brian mal hier her kommen. Nein ich sollte meine Gedanken heute nicht an die beiden verschwenden. Aber Großmutter war da anderer Meinung.
"Wie hast du denn Brian nochmal kennengelernt?" fragte sie und sah mich kurz an. Aber wir hielten nicht an und gingen weiter.
"Wir haben uns im Wald getroffen, als ich mich verlaufen hatte. Das hatte ich dir doch erzählt." meinte ich und zuckte mit den Schultern.
"Er scheint dich ja gerne zu haben." sagte sie und ging weiter. Ich blieb jedoch mit offenem Mund stehen und sah ihr hinterher. Er scheint mich gern zu haben? Meinte sie das ernst? Er kannte mich doch kaum.
"Wie soll er mich gerne haben? Er kennt mich doch kaum?!" sagte ich empört und nun blieb auch Großmutter stehen und drehte sich zu mir um. Sie fing an zu lachen und ich lief schnell zu ihr.
"Manchmal passiert sowas schneller wie man gucken kann." antwortete sie mir und wir gingen weiter.
"Wie sieht es denn mit dir aus, mein Kind?" fragte sie und ich war mich nicht ganz so sicher was ich ihr antworten sollte. Mochte ich ihn auch? Eigentlich kannte ich ihn kaum? Trotzdem hatte er etwas das mich anzog. Ich war mir einfach nicht so sicher.
"Er ist nett." sagte ich und war mir nicht so sicher ob ich das richtige gesagt hatte.
"Nur nett?" fragte sie mich und sah mich mit hochgezogener Augenbraue an.
"Ich weiß nicht so recht." meinte ich leise und ich wusste nicht so recht wie ich mit ihrer Frage umgehen sollte. Sie stellte mir erstmal keine weiteren Fragen und wir gingen weiter. Ich hatte keine Ahnung wo wir waren, nur das es schön war. Es war grün und Blumen blühten. Und schon längst gab es keinen Weg mehr. Hin und wieder sah man einige Schafe, irgendwann kamen wir an einem Bach an und wir entschieden uns hier halt zu machen um etwas zu essen und eine kleine Pause zu machen.
"Es ist wirklich schön hier." meinte ich und ließ meinen Blick durch die Gegend gleiten. Ich bin oft mit Taylor Zelten gewesen und auch unsere Freunde waren oft mit. Oft war es sehr lustig. Diese Zeit, würde ich bestimmt am meisten vermissen. Die Zeit mit meinen Freunden.
"Ja da hast du Recht, vielleicht findest du Freunde mit denen du mal Zelten gehen kannst. Sowie mit Taylor." meinte Großmutter und ich lächelte sie an. Woher wusste sie nur woran ich gerade dachte? Vielleicht war ich einfach zu durchschaubar.
"Hat sich Brian dir gegenüber schonmal komisch verhalten." fragte sie mich wie aus dem nichts und ich war wirklich überfordert mit der Situation. Was meinte sie mit komisch verhalten?
"Wie meinst du das?" fragte ich sie und biss in mein Sandwich.
"Hat er mal versucht dir etwas zu sagen oder komische Begriffe benutzt?" hakte sie nach und ich sah sie etwas verstört an.
"Großmutter, er ist doch kein Verrückter! Er ist ein ganz normaler Kerl. Du brauchst dir keine Sorgen machen." meinte ich und sie sah mich an. Dieser traurige Blick, bei dem ich schon das letzte mal dachte das er da war, huschte wieder über ihr Gesicht. Irgendetwas stimmte nicht. Solle ich sie fragen? Ja, das sollte ich!
"Ist alles in Ordnung?" fragte ich und legte meine Hand auf ihre.
"Selbstverständlich, Kindchen." sagte sie und tätschelte meine Hand mit ihrer.Sie trank einen Schluck Wasser. Auch wenn sie sagte, das alles in Ordnung sei, war ich mir nicht so sicher ob dem auch wirklich so ist. Aber ich wolle nicht weiter darauf eingehen. Aus Angst das ich uns den Ausflug ruinieren könnte. Wir aßen weiter und genossen noch ein wenig das Wetter welches noch ziemlich gut geworden ist. Irgendwann packten wir unsere Sachen wieder zusammen und machten uns auf den Weg zurück zum Auto. Mittlerweile hatte ich jegliches Zeitgefühl verloren. und der Weg zurück kam mir irgendwie so lang vor. Mittlerweile taten mir auch die Füße etwas weh.
Zurück am Auto, war ich froh mich hinzusetzen zu können und meine Füße etwas zu entspannen. Großmutter schaltete den Wagen ein und ich sah auf die Uhr. 17:59 Uhr? Wow, so spät hatten wir es, waren wir wirklich so lange Unterwegs gewesen.
"Ich denke wir schaffen es nicht mehr nach Loch Ness. Lass uns nach Glasgow fahren." sagte sie und ich nickte ihr zu, wir waren jetzt sowieso ca. 2 Stunden unterwegs. Also zog ich jetzt meine Schuhe aus und setzte mich im Schneidersitz hin. Diese fahrt würde sich wie eine Ewigkeit anfühlen. Ich schloss meine Augen und ließ mir nochmal die Bilder von heute durch den Kopf gehen.Es war wirklich wunderschön gewesen, auch wenn wir nicht überall waren, wo wir hin wollten. Aber ich würde ja noch genug Zeit haben. Leicht lächelte ich in mich hinein, es war ein wirklich wunderschöner Tag gewesen. Die fahrt nach Glasgow wahr ruhig und ich musste ehrlich sagen, das sie sehr schläfrig machte und ich immer wieder fast einschlief.
"Wir sind gleich da." sagte Großmutter und ich öffnete meine Augen wieder. Sie hatte Recht. Wie lange hatte ich meine Augen geschlossen? Bin ich etwa eingeschlafen? Ich wusste es nicht.
Großmutter parkte am Straßenrand und wir stiegen aus. Nachdem wir die Straße etwas entlang gegangen waren, kamen wir vor einem Gebäude das direkt auf der Ecke einer Kreuzung stand zum stehen. Wir gingen hinein und mein Blick wanderte durch den Raum. Die Einrichtung war... ja irgendwie hatte ich keine Ahnung wie ich diese Einrichtung beschreiben sollte, aber es sah gemütlich aus und ich wollte unbedingt etwas essen. Ich setzte mich ans Fenster und Großmutter setzte sich mir gegenüber. Wir nahmen uns die Karten und ich hatte schnell gefunden was ich wollte. Als der Kellner kam, teilten wir ihm unsere Bestellung mit und und er ließ uns wieder alleine.
"Es war heute wirklich sehr schön." sagte ich und lächelte Großmutter breit an. Auch sie lächelte mich an und schien vollkommen zufrieden zu sein.
"Das freut mich mein Schatz." antwortete sie mir und lächelte weiter. Der Kellner kam gerade mit unserem Essen. Man war ich hungrig. Es gab einen Burger und Pommes, die eher wie Kartoffelspalten aussahen. Als ich in eine von ihnen rein biss, erschreckte ich mich. Haben die kein Salz mehr oder nur vergessen zu salzen?Ich hatte keine Ahnung. Also dippte ich jede der Pommes in den Ketchup. Mein Burger schmeckte einfach super und ich merkte mir den Namen des Restaurants, fürs nächste mal, wenn ich in Glasgow sein würde.
"Freust du dich das bald Schule ist?" fragte mich Großmutter aus heiterem Himmel und ich sah sie mit hochgezogener Augenbraue an.
"Wenn ich ehrlich bin, freue ich mich darauf nette Leute kennen zu lernen, aber auf den Unterricht freue ich mich nicht." antwortete ich ihr und sie lachte etwas.
"Was war auch anderes zu erwarten." lachte sie und aß ihre restlichen Pommes und trank ihr Getränk. Auch ich aß auf und wir bezahlten. Mittlerweile machte sich die Müdigkeit bei uns beiden bemerkbar und ich war froh wenn wir endlich zuhause waren.
Zurück im Auto schaltete meine Großmutter das Radio ein. Die strecke kannte ich bereits. Es war noch hell, obwohl es bereits spät war.
Die fahrt nach Greenock, war die selbe, wie die als wir in Glasgow gelandet sind. Meine Augen fielen immer wieder zu und nur mit Mühe konnte ich verhindern das ich einschlief. Lange Autofahrten hatten mich schon immer müde gemacht und heute war ich zusätzlich sowieso müde und ich hatte gegessen. Großmutter redete nicht sondern konzentrierte sich nur auf die Straße. Sie würde heute wohl auch früh schlafen gehen, so wie ich. Wir fuhren an dem Pub vorbei an dem wir schon beim letzten mal vorbei gefahren waren und ich wusste das es nicht mehr lange dauern würde bis wir zuhause waren. War ich froh, wenn ich gleich meine Sachen ausziehen konnte und duschen gehen konnte. Darauf freute ich mich schon. Großmutter bog in unsere Straße ein. Ich wurde wieder wacher und setzte mich ordentlich hin. Keine 5 Minuten später, kam Großmutter vor unserem Haus zum stehen und ich stieg aus. Schnell schnappte ich mir unsere Tasche vom Rücksitz und ging zur Haustür. Großmutter schloss die Tür auf und schaltete das Licht im Flur ein. Ich schlängelte mich an ihr vorbei, stellte die Tasche in die Küche und ging nochmal kurz zu Großmutter.
"Ich werde kurz duschen und dann schlafen gehen." sagte ich ihr und sie nickte. Sofort lief ich die Treppe nach oben und verschwand im Badezimmer. Ich zog mich aus und stellte mich unter die Dusche. Das warme Wasser ließ mich entspannen und ich ließ mir die wunderschöne Landschaft noch einmal durch den Kopf gehen. Es war wirklich wunderschön gewesen und ich würde jederzeit nochmal fahren. Vielleicht konnte Taylor nächsten Sommer kommen und wir könnten Zelten gehen. Vielleicht konnte ich sogar mit Brian Zelten gehen. Diese beiden Vollidioten. Warum meldeten sie sich nicht? Ich öffnete meine Augen und stellte das Wasser wieder aus. Aus dem Schrank schnappte ich mir ein Handtuch und wickelte es um meine Haare, dann nahm ich mir ein größeres Handtuch und trocknete mich damit ab, dann wickelte ich es um mich herum. Zu guter letzt putzte ich mir noch meine Zähne und cremte mich ein. Ich ging noch einmal nach unten zu Großmutter um ihr Gute Nacht zu wünschen, doch es war schon alles dunkel und ich ging verwirrt wieder nach oben. Ich klopfte leise an ihre Tür und öffnete sie leicht. Sie lag im Bett und war bereits am schlafen. Darüber musste ich wirklich grinsen, denn normalerweise war ich es die, die als erstes am schlafen war. Nur dieses mal nicht. Vorsichtig und darauf bedacht nicht zu großen Lärm zu machen ging ich zurück in mein Zimmer und zog mir Unterwäsche und Schlafsachen an und legte mich in mein Bett. Als ich mein Handy in die Hand nahm, sah ich in meine Nachrichten. Keine. Weder von Taylor noch von Brian. Keiner von beiden hatte sich gemeldet. Etwas beleidigt schaltete ich mein Handy wieder aus und legte es auf meinen Nachttisch. Ich drehte mich zum Fenster und schlief kurze Zeit später wieder ein.
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Das Kapitel gefällt mich nicht so wirklich, darum werde ich es später nochmal überarbeiten.
LG Laura
PS: Wie gefällt es euch bis jetzt denn so?
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