Chapter IV
Alex POV:
Ich wartete in Brians Wohnung und schaute fern. So wie Brian vorhin reagiert hatte musste er bestimmt seine Mate gerochen haben. Wie wohl unsere Luna ist? Gleich würde ich es eh erfahren, also dachte ich nicht weiter darüber nach und konzentrierte mich wieder auf die Serie, die gerade lief. Als die Tür aufging und Brian ins Wohnzimmer sah ich gespannt auf die Tür, durch die auch er gekommen war. Aber es kam niemand. Etwas verdutzt sah ich zu Brian, der einmal laut aufseufzte. Danach ließ er sich neben mich auf die Couch fallen und sah zum Fernsehen.
"Hast du sie doch nicht gefunden?" fragte ich und wandte mich Brian zu?
"Es ist etwas komplizierter." antwortete er und wandte sich aber nicht vom TV ab.
"Wie? Wie meinst du das?" fragte ich nun aufgebracht. Was soll daran kompliziert sein?
"Naja vielleicht ist sie nicht ganz so wie es erwartet wird..." drückte er rum und sah nervös zu mir.
"Was meinst du damit?" nun sah ich ihn panisch an und dachte ich würde gleich an einem Herzinfarkt sterben.
"Sie ist vielleicht kein Werwolf..." Brian stand auf und ging nervös Richtung Küche. Ich folgte ihm und hoffte er würde noch etwas sagen, aber nichts.
"Was soll sie denn sonst sein? Ein Vampir? Eine Hexe?" fragte ich aufgebracht und setzte mich an die Theke. Ich rieb mir die Schläfen und hoffte das er endlich mit der Sprache rausrücken würde.
"Nein. Nein ist sie nicht. Sie ist ein Mensch." antwortete er und stützte seinen Kopf in die Hände.
Ich sah auf, meine Augen geweitet vor Schock.
"Was? Das kann nicht sein?" sagte ich und sah Brian direkt an. Das kann doch nicht sein! Das war unmöglich!
"Ich weiß es doch auch nicht." er klang so verzweifelt.
"Sie passt überhaupt nicht in diese Welt. Es ist total gefährlich." war ich ein und stand auf. Ich lief von einem Punkt zum nächsten, ohne zu wissen wie es jetzt weitergehen sollte.
"Meinst du das wüsste ich nicht selber!" knurrte Brian und sah auf.
"Selbstverständlich weiß ich das. Aber sie ist ein Mensch. Sie passt nicht in unsere Welt. Sie ist ein leichtes Angriffsziel. Es wird das Rudel schwächen und nicht stärken." erwiderte ich und merkte das Brians Augen mich gerade durchbohrten.
"Halt die Fresse. Ich will nie wieder hören, dass du so über deine zukünftige Luna redest. Sie wird dieses Rudel nicht schwächen und ich werde sie Beschützen und wenn ich den Befehl gebe wirst du, sowie jeder andere in diesem Rudel sie beschützen." knurrte er in seinem Alpha Ton und ich machte mich automatisch klein. Ich hatte definitiv zu viel gesagt. Aber was sollte ich tun, es war nunmal die Wahrheit und ich konnte sie nicht unausgesprochen lassen, das wusste auch Brian, aber sie war nunmal seine Mate.
Er ließ sich wieder in den Stuhl fallen.
Ich ging auf ihn zu und setzte mich wieder auf den Stuhl ihm gegenüber.
"Es tut mir leid. Wie heißt sie denn überhaupt?" fragte ich vorsichtig und seine Augen finden an zu glänzen.
"Elisabeth." schwärmte er und seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln.
"Ein sehr schöner Name. Und wie alt ist sie?" fragte ich weiter und seine Augen weiteten sich ein wenig.
"Das weiß ich nicht. Ich kenne nur ihren Namen und wo sie wohnt und auf welche Schule sie geht und selbstverständlich wie sie Aussieht." fing er an zu schwärmen und ich musste leicht schmunzeln. Sie war seine Mate. Daran konnte niemand etwas ändern. Nicht ich. Nicht er. Nicht sie. Nein nicht mal die Mondgöttin.
"Ich bin mir sicher sie ist eine tolle Mate und wird eine tolle Luna." sage ich ihm als ich aufstehe und bevor ich den Raum verließ, klopfte ich ihm nochmal auf die Schulter.
Ich freute mich für ihn, wirklich, aber ich war mir einfach nicht sicher, ob sie wirklich die richtige war. Ich meine sie ist ein Mensch und ein Mensch könnte niemals die Luna eines Rudels sein. Eines Werwolf Rudels. Sie war jedem einzelnen von uns unterlegen. Außerdem birgt unsere Welt Gefahren, denen sie weder körperlich noch seelisch standhalten konnte. Aber eigentlich war es dafür jetzt zu spät. Brian hatte sie gefunden. Er würde sie nie wieder gehen lassen, eher würde er seine Seele an den Teufel verkaufen. Mensch hin oder her sie war auch ein sehr wichtiges Glied im Rudel, sie würde uns stärken, sie würde unseren Alpha stärken und da sie so schwach ist, mussten wir alle stärker werden, um uns und sie zu beschützen. Wenn ich Recht überlege, gibt es irgendwas, was den Menschen einzigartig macht? Ich hatte keine Ahnung. Auf der Schule waren viele Menschen, aber was hatte ich schon groß mit ihnen zu tun? Nichts! Als Rudel bleiben wir immer zusammen. Ich werde sie schon früh genug kennen lernen.
Ich ging den weg entlang zu meinem Haus, wo Mary bereits auf mich wartete. Sie ist die schönste Werwölfin die ich kenne. Sie ist meine Mate und ich liebe sie über alles.
E-POV:
Ich saß gerade auf der Couch als ich die Tür ins Schloss fallen hörte. Großmutter musste wieder zuhause sein. Sie kam ins Wohnzimmer und sah direkt zu mir. Ihre Wangen waren leicht gerötet und ihre Augen schienen förmlich zu leuchten. Sie musste echt Spaß gehabt haben. Das freut mich, dass sie auflebt. Ich lächelte sie an und stand von der Couch auf.
"Wie war dein Tag Schätzchen?"fragte sie mich als sie eine kleine Tüte auf den Tisch stellte.
"Ganz gut. Außer das ich mich Mitten im Wald verlaufen habe und mir Brian geholfen hat wieder nach Hause zu kommen." erzählte ich und ging zu ihr um in die Tüte zu schauen.
"Wie bitte? Geht es dir gut mein Kind? Hat er irgendwas getan?" fragte sie panisch und ich musste anfangen zu lachen.
"Nein hat er nicht. Er war wirklich nett und ohne ihn, hätte ich wohl nicht mehr zurück gefunden." lachte ich nun und musste mich am Stuhl festhalten.
"Da bin ich froh, aber wie ist dir das passiert? Sonst passiert das doch nicht. Schließlich bist du mit Taylor immer Wandern gegangen und Campen." sagte sie und sah mich Vorwurfsvoll an. Ich kratzte mir verlegen am Hinterkopf. Ja irgendwie stimmte das. Dreimal im Jahr sind wir mit unseren Freunden Campen gefahren und haben lange Wanderungen unternommen und am Abend am Lagerfeuer gesessen und gesungen und uns Geschichten erzählt. Ach wie würde ich das vermissen!
"Ich hab Taylor versprochen später mit ihm zu Skypen!" erzähle ich und sie sah mich überrascht an, dann lächelte sie breit und ich musste auch lächeln.
"Na dann werde ich mich mit dem Abendbrot beeilen." sagte sie und wendete sich zur Tüte.
"Das ist für dich. Als ich es gesehen habe, konnte ich einfach nicht anders." meinte sie noch zu mir als ich die Tüte in die Hand nahm, zog ich einen Film heraus.
'Beauty and the Beast' ich liebe diesen Film. Ich fiel meiner Großmutter um den Hals. Meinen hatte ich Ann geschenkt. Auch sie vermisste ich sehr, aber bis jetzt hatte sie sich auch noch nicht gemeldet. Ich schreibe ihr nachher.
"Danke." sagte ich und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Danach lief ich nach oben und legte den Film auf die Kommode. Vielleicht sollte ich mir einen Fernseher für mein Zimmer besorgen. Aber eigentlich reichte auch der den wir im Wohnzimmer hatten. Wie weit sollte ich mich nur an diesen Ort binden? Eigentlich wollte ich ja zurück nach Amerika, zu meinen Freunden. Aber meine Großmutter war hier und ich könnte sie niemals alleine lassen! Ich legte mich auf mein Bett und schaute nach oben an die Decke. In der Stadt hier ist wirklich gar nichts los, ich mein es gab ein paar Pubs aber sonst, irgendwie nichts. Meine Augen fielen immer und immer wieder zu und obwohl ich dagegen ankämpfte nicht einzuschlafen, tat ich es letztendlich doch. Erst als meine Großmutter mich rief, wurde ich wieder wach. Mir viel auf das in diesem Raum echt wenig Bilder hingen. Ich sollte ein paar ausdrucken. Einen Moment blieb ich noch liegen, bis meine Großmutter nochmal rief, dann stand ich auf und ging nach unten. Der Tisch war bereits gedeckt, also setzte ich mich hin. Das Essen verlief ziemlich ruhig, Großmutter fragte mich zwar ein paar mal nach Brian aber ich konnte ihr keine ihrer Fragen beantworten und wenn ich jetzt im Nachhinein so darüber nachdenke, war ich sehr Leichtsinnig gewesen.
Irgendwie machte er mich aber auch neugierig. Was hatte er im Wald gemacht? Warum war er so nett zu mir? Warum war er so interessiert an mir? Alles fragen, die ich nicht beantworten konnte. Weder mir noch anderen.
Nach dem Essen, machte ich den Abwasch und räumte alles weg. Danach ging ich wieder in mein Zimmer und suchte meine Schlafsachen zusammen, noch schnell geduscht und schon saß ich in meinem Bett und rief Taylor an.
"Heay meine Süße." meldete sich seine Stimme und sein Gesicht erschien auf dem Display.
"Heay, wie geht es dir." fragte ich ihn sofort und er fing leicht an zu lachen.
"Mir geht es gut und dir? Wie waren deine ersten Tage?" fragte er mich und sah mich eindringlich an, als würde sein Leben von meiner Antwort abhängen.
"Mir geht es gut. Außer das ich mich im Wald verlaufen habe, aber mich hat jemand nachhause gebracht." antwortete ich ihm Wahrheitsgemäß. Er hingegen starrte mich Fassungslos an und für einen kurzen Moment hätte ich schwören können er kommt gleich durchs Telefon und erwürgt mich.
"Du hast dich im Wald verlaufen und dann auch noch von jemand wildfremdes nachhause bringen lassen." hauchte er und schien stark mit sich zu kämpfen.
"Entschuldige, aber du bist ja nicht hier. Dich hätte ich also nicht fragen können." sagte ich und sah ihn entschuldigend an.
"Du treibst mich in den Wahnsinn, kleines." antwortete er mir und rieb sich die Schläfen. Ich lachte gequält auf.
"Ich werde dich über Weihnachten und deinem Geburtstag in Schottland besuchen kommen. Ich hoffe ihr habt noch einen Platz auf der Couch frei." lachte er nun, nachdem er meinen Blick gesehen hatte.
"Selbstverständlich und du darfst sogar das Bad benutzen." lachte ich nun auch und ließ, dabei mein Handy fallen. Es fiel zwar zum Glück auf die Matratze aber ich hatte mich trotzdem so erschreckt, dass ich auf quietschte. Gedämpft hörte ich seine Stimme und ich musste mich zusammenreißen nicht gleich loszuprusten. Ich hob mein Handy wieder auf und sah ihn entschuldigend an. Er seufzte laut auf und sah nun mich entschuldigend an.
"Kleines ich muss los und du solltest jetzt schlafen." sagte er mir und ich wusste genau was jetzt kommen würde. Wir müssten uns verabschieden.
"Es tut mir leid Maus. Lass uns demnächst nochmal weiter telefonieren. Du solltest schlafen und ich sollte auch noch einige Dinge erledigen." er sah mich an und ich wusste das er keine Einwände dulden würde.
"Ich hab dich lieb und ich vermisse dich." sagte ich und schaute ihn traurig an.
"Ich dich auch, aber ich werde bald kommen." antwortete er mir und winkte mir noch einmal zu. Ich winkte zurück und die Verbindung wurde beendet. Ich war etwas traurig. Taylor vermisste ich von allen am meisten und es tat weh das er nicht hier war. Ich legte mich hin und kuschelte mich in meine Decke ein. Alles war ruhig und irgendwie war es etwas gruselig. Ich lag in meinem Bett und beobachtete die Welt außerhalb meines Fensters. Ich weiß zwar nicht wann, aber irgendwann schlief ich ein.
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