Chapter II
Elis POV:
Als ich am nächsten Morgen meine Augen öffnete, sah ich mich um. Wo war ich nochmal? Achja in unserem neuen Haus, in Schottland. Ich zog mir meine Decke wieder über den Kopf um noch einmal in den Schlaf zu sinken. Aber nichts. Genervt stöhnte ich auf und setzte mich hin. Mein Blick schweifte durch den Raum und für einen kurzen Moment blieb mein Blick an den Fenstern hängen. Es regnete nicht, die Sonne schien aber auch nicht. Also nahm ich mir mein Handy von dem kleinen Tisch neben dem Bett und entsperrte es. 8:52 Uhr. Das ist zu früh. Stirnrunzelnd betrachtete ich das Handy, auf dem ich den Wetterbericht eingeschaltet hatte. Es sollte regnen? Musste das sein? Wir haben August! Ich quälte mich aus meinem Bett hinaus und ging zu meinem Koffer. Ich kramte mir Klamotten raus und ging ins Bad. Dort putzte ich mir die Zähne und wusch mir das Gesicht, dann zog ich mich noch an und schaute in den Spiegel. Ich schminkte mich nicht. Es war der erste Tag, Ich musste erst einmal meine Sachen auspacken. Ein klopfen an der Badezimmer Tür riss mich aus meinen Gedanken.
"Schätzchen bist du hier drin?" hörte ich die Stimme meiner Großmutter.
"Ja. Ich komme.". Ich ging zur Tür und schloss auf. Meine Großmutter lächelte mir sanft entgegen.
"Frühstück und danach fahren wir Einkaufen." sagte sie und drehte sich um und ging zur Treppe. Ich folgte ihr und das leise knatschen der Treppe unter meinen Füßen, war kaum zu hören. Trotzdem trat es durch die Stille im Flur hervor.
Als wir unten ankamen zog ich mir meine Schuhe und Jacke an und öffnete die Tür, Großmutter hatte noch ihre Tasche geholt. Wir stiegen ins Auto, Großmutter parkte aus und fuhr die Straße entlang.
"Wo werden wir denn Frühstücken?" fragte ich und sah mir die Häuser an, an denen wir vorbei fuhren.
"In einem kleinen Café im Stadtkern." antwortete sie mir und ich sah sie an.
"Bist du dir sicher das es noch da ist?" fragte ich verwirrt.
"Selbstverständlich. Ich habe gestern mit der Besitzerin telefoniert. Mit großen Augen sah ich sie an.
"Wir waren Freundinnen." sie zuckte mit den Schulten und bog ab. Die Stadt war lebhafter wie gestern Abend und ich sah mich in Ruhe um. Es war eine wirklich kleine Stadt in der wahrscheinlich jeder jeden kannte. Ältere Damen Unterhielten sich angeregt am Straßenrand, Leute warteten auf den Bus und andere waren auf dem Weg zur Arbeit und wieder andere waren bereits tatkräftig dabei.
Wie hielten vor einem kleinen Café, es sah wirklich sehr einladend aus und mit geschwungener Schrift stand auf einem Schild 'Sofias'. Wir stiegen aus und gingen auf die kleine Tür des Cafés zu und mit einem kleinen klingeln wurden wir angekündigt.
Es war warm und hell. An einigen Tischen saßen Leute und unterhielten sich angeregt. Einige wiederum sahen uns verstohlen an. Also doch eine Stadt wo jeder jeden kennt und wir sind die Neuen. Eigentlich war nur ich die Neue. Großmutter war hier geboren und aufgewachsen. Es war schon immer komisch das wir nie hierher geflogen sind um Urlaub zu machen aber jetzt gleich hier her zogen. Wir setzten uns an einen Tisch und ich sah meine Großmutter eingehend an.
"Auf wen wartest du?" fragte ich leise und lehnte mich dabei vor.
"Auf wen schon. Auf Sofia. Du wirst Sie mögen." entgegnete sie mir und drehte ihren Kopf wieder weg. Ich beobachtete die Leute die ins Lokal kamen und gingen, bis ich von einer Dame abgelenkt wurde die sich an unseren Tisch stellte.
"Margret, es ist so lange her." strahlte sie uns an und nahm Großmutter in die Arme.
"Sofia es freut mich auch dich zu sehen." erwiderte meine Großmutter.
"Und wer ist die Junge Dame?" fragte die Dame, die offensichtlich Sofia hieß.
"Das ist meine Enkeltochter Elisabeth." erklärte meine Großmutter und ich stand nun auch auf um zu grüßen. Sofort wurde ich in eine herzliche Umarmung gezogen.
"Es freut mich Sie kennen zulernen." entgegnete ich ihr leise. Sie ließ mich los und sah mich an.
"Als Margret damals gegangen ist war sie noch in diesen jungen gut aussehenden Amerikaner verliebt und jetzt hat sie schon eine Enkeltochter. Wer hätte das gedacht." lachte sie und ich setzte mich wieder hin.
Sie setzte sich zu uns und unterhielt sich angeregt mit meiner Großmutter. Wahrscheinlich hatten die beiden sich viel zu erzählen. Irgendwann kam dann auch unser Frühstück und ich fing an zu essen. Mit einem Ohr lauschte ich dem Gespräch meiner Großmutter, aber meine Gedanken waren ganz wo anders.
"Margret es war wirklich schön dich wieder zu sehen. Ich hoffe wir werden uns ab jetzt öfters sehen." ertönte die Stimme von Sofia.
"Wir werden auf jedenfall in Kontakt bleiben." antwortete Großmutter ihr und stand auf. Ich brauchte einen Moment stand dann aber auch auf und folgte meiner Großmutter aus dem Lokal.
"Und hat es dir geschmeckt?" fragte sie als wir ins Auto stiegen. Mit einem Nicken zeigte ich ihr das es mir geschmeckt hatte und schnallte mich an. Wir fuhren los und steuerten den nächsten Supermarkt an.
'Morrisons' stand in großer grüner Schrift an dem Gebäude und wir gingen in den Laden. Er war groß und direkt am Anfangen standen Obst und Gemüse wir fingen an alles Mögliche in den Einkaufswagen zu packen und arbeiten uns systematisch durch die einzelnen Gänge bis wir alles abgearbeitet hatten und auf dem Weg zur Kasse waren. Der Laden war wirklich groß und ich war wirklich überrascht was sie alles anboten. An der Kasse hatten wir eine wirklich freundliche Kassiererin die uns mit einem breiten lächeln Empfing.
Als meine Großmutter gezahlt hatte brachten wir die Sachen zum Auto, luden sie in den Kofferraum ein und ich brachte dann den Einkaufswagen wieder weg. Als ich einstieg sah meine Großmutter mich an. Etwas fragend sah ich zurück, denn ich kannte diesen Blick zu gut.
"Ich muss morgen weg. Wie wäre es wenn du dir morgen die Stadt ansiehst?" fragte sie mich. Kurz überlegte ich. Eigentlich war das ja eine super Idee, aber ich kannte mich hier überhaupt nicht aus und was wäre wenn ich den Weg nicht mehr nachhause finden würde.
"Und was ist wenn ich nicht mehr Nachhause finde." stellte ich die Gegenfrage und schnallte mich an.
"Dann wirst du jemanden fragen wie du zu Sofias Café kommst, dorthin gehen und mich von dort aus anrufen damit ich dich abholen kann." beantwortete sie meine Frage und fuhr vom Parkplatz. Die Fahrt über war es still. Vielleicht weil Großmutter beim Autofahren immer still war und ich beobachtete beim Autofahren lieber alles als mich irgendwelchen Unterhaltungen zuzuwenden. Außerdem fuhren wir gerade einmal 5 Minuten bei denen es sich sicherlich nicht gelohnt hätte ein Gespräch anzufangen.
Zuhause angekommen half ich dann noch beim Einräumen ehe ich nach oben ging und anfing meine Sachen auszupacken. Es war nicht viel nur mein Koffer und 2 weitere Kisten, vom Rest habe ich mich bereits in L.A. getrennt. Vieles hatte ich verkauft und die Dinge die ich nicht hergeben wollte gab ich meinen Freunden. Das allerwichtigste jedoch nahm ich mit. Unter anderem war da die Spieluhr die Taylor mir gab als wir noch klein waren oder die Foto Collage von mir und Ann. Sie war meine beste Freundin und ich vermisste sie so sehr. Sie war in diesen Typen in der Schule verknallt, aber er hatte ihr nie Beachtung geschenkt. Wenn wir unterwegs waren aßen wir immer im selben Eiscafé und meistens stießen Taylor und Alex auch dazu. Wir Vier wir waren unzertrennlich und jetzt saß ich hier und sie waren dort.
Als ich den letzten Rest weggeräumt hatte legte ich mich auf mein Bett und beobachtete die Decke. Es war vielleicht gerade mal 3 Uhr nachmittags und es gab absolut nichts für mich zu tun. Also stand ich wieder auf und ging runter. Meine Großmutter machte gerade essen. Es roch einfach wunderbar. Ich liebte das essen meiner Großmutter.
"Kann ich dir helfen?" fragte ich und stellte mich neben sie.
"Ich bin schon fast fertig also kannst du den Tisch bitte decken?" entgegnete sie mir und ich nickte kurz ehe ich Teller aus dem Schrank holte und Besteck aus den Schubladen. Ich ging den Tisch decken und wenige Sekunden später kam auch Sie mit dem Topf in der Hand und stellte ihn auf den Tisch. Wir aßen und Unterhielten uns über die belanglosesten Dinge.
Nach dem Essen tat ich noch den Abwasch und ging dann wieder in mein Zimmer. Leise schloss ich die Tür und setzte mich auf mein Bett. Ich nahm mein Handy und schaute auf den Display.
Ich hatte ein paar Nachrichten. Aber ich wollte nur die eine lesen. Die, die Taylor mir geschrieben hatte.
"Na Kleine. Wie geht es dir?" - Taylor.
"Ja, Alles Gut. Vermisse euch nur sehr." - Elis.
"Ja das kann ich Verstehen. Ich werde dich in den Weihnachtsferien besuchen." - Taylor.
"Da freue ich mich. " - Elis.
"Ich mich auch kleines." - Taylor.
Ich legte mein Handy wieder weg und schmiss mich aufs Bett. Langsam döste ich weg aber durch ein leises Rumpeln wurde ich wieder hell wach und setzte mich ruckartig wieder auf.
Vorsichtig ohne ruckartige Bewegungen ließ ich meinen Blick durch den Raum streifen. Das Fenster war geschlossen und die Tür auch, also konnte es weder ein Windzug sein, noch meine Großmutter, also was war es dann?
Wieder hörte man ein leises Rumpeln, mein Blick huschte in die Richtung und dann sah ich es. Ein kleines Männchen stand dort, es schien mich aber nicht zu sehen oder eher mich nicht zu bemerken. Vorsichtig drehte ich mich um, stieß dabei aber irgendetwas um. Das kleine braune Männchen sah verschreckt auf und plötzlich, puff, war es weg. Halluzinierte ich jetzt? War das wirklich echt? Nein das konnte nicht sein. Etwas verdutzt sah ich noch auf die Stelle wo das Männchen vorher noch saß. Das war nicht echt. Nein. Ich war müde und sollte mich schlafen legen. Genau so war es. Also nahm ich mir meine Schlafsachen und ging ins Badezimmer. Leise schloss ich die Tür hinter mir und legte die Sachen auf eine kleine Ablage. Dann zog ich meine Sachen aus und ging in die Dusche. Ich drehte das Wasser auf und fühlte wie die warmen Tropfen meinen Körper entlang liefen. Es war wirklich entspannend und einen Moment vergaß ich sogar du denken. Aber da ich ja nicht ewig hier drunter bleiben konnte fing ich an mich einzuschäumen und wusch alles letztendlich wieder ab. Ich schaltete das Wasser ab und stieg aus der Dusche. Das tat wirklich gut und langsam wurde es auch dunkel draußen, dass hieß jetzt war es Zeit fürs Abendbrot. Schnell zog ich mich an und ging hinunter wo bereits der Tisch gedeckt war und Großmutter nur auf mich zu warten schien. Ich setzte mich zu ihr an den Tisch und nahm mir ein Brot.
"Großmutter sag mal hier laufen nicht zufällig so komisch aussehende kleine Männchen rum oder?" fragte ich und bereute es so gleich. Natürlich lief sowas nicht hier herum, sowas existierte gar nicht.
"Du hast einen Brownie gesehen. Entzückende kleine Dinger." beantwortete sie meine Frage und warf mir sogleich nochmal eine auf.
"Brownie?" stellte ich diese Frage.
"Ja aber keine Sorge, sie sind nicht Böse. Nachher stelle ich ihnen etwas hin." erklärte sie mir und wandte sich ihrem Abendbrot zu.
Schweigend aß ich weiter, nicht ganz wissend was ich noch sagen sollte. Das hieß diese Männchen waren echt und ich habe nicht Halluziniert. Dieser Gedanke war wirklich verstörend. Ich meine es war vielleicht so groß wie meine Hand
"Obwohl es sehr ungewöhnlich ist das ein Mensch sie sieht, denn normalerweise zeigen sie sich uns nicht." wurde ich aus meinen Gedanken geholt. Ich zuckte mit den Schultern und aß weiter. Nach dem Essen gab ich Großmutter noch einen Kuss und ging dann zu Bett.
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