Kapitel 2

Ein paar Monate waren schon vergangen und dir Zeit bis zum Eurovision Song Contest (Ich nehme jetzt immer die Abkürzung ESC) verstrich immer schneller. Wie erwartet flippten meine Freunde total aus als ich ihnen die Neuigkeiten mitteilte.
Doch bald sollte die große Reise losgehen. Ich erhielt nicht lange darauf einen weiteren Brief in dem mir mitgeteilt wurde, wo und wann und wie wir starten. Ich sollte am 29. März abflugbereit am Berliner Flughafen stehen. Ich war so aufgeregt, dass ich nachts nie richtig einschlafen konnte. Wie würde es wohl werden? Wen würde ich kennenlernen? Wie würde ich abschneiden?

Ehe ich mich versah, stand der 29. März schon vor der Tür. Ich tat es ihm gleich und stellte mich mit meinem Koffer an die Haustür. Meine Familie kam noch heraus, um mich zu verabschieden. Meine Brüder wollten cool tun aber man sah es ihnen an, dass ihnen ihre große Schwester jetzt schon fehlte. Meine Mutter und mein Vater umarmten mich mit Tränen in den Augen. "Viel Spaß und Erfolg wünschen wir dir!", sagte meine Mutter. "Und wie ich immer sage:...."  "- Dabei sein ist alles!", vervollständigte ich den Satz meiner Mutter. Wir drückten uns nochmal zum Abschied und dann war mein Taxi auch schon da, welches mich zum Flughafen bringen sollte. Ich steig ein, kurbelte das Fenster runter und winkte meiner Familie während des Abfahren hinterher. 'Oha, jetzt geht's los...', dachte ich mir still. Ich muss zugeben, ich hatte ein wenig Angst.  Das war erst das erste mal dass ich ohne meine Eltern so weit weg fuhr.....Aber ich war ja schon fast 17 und kein Baby mehr. Das wird schon werden.

Am Flughafen angekommen musste ich mich ein bisschen beeilen, da das Taxi im Stau gestanden hatte. Schöner Mist. Ich checkte ein und überflog die Anzeigetafel: Tel Aviv, 11:25. Ich nahm meinen Koffer und rollte ihn ließ ihn durch die Gepäckschleuse laufen und trat dann den Weg zum Flugzeug an.

Das Flugzeug war relativ leer. Neben mir saß bis jetzt noch keiner. Das war gut, denn so konnte ich mich schön ausbreiten. Ich hatte einen Fensterplatz gebucht und blickte hinaus auf das Rollfeld auf dem schon viele Flugzeuge ungeduldig darauf warteten, endlich starten zu können. Da ich so in den Ausblick vertieft war, merkte ich nicht, wie sich jemand auf den Platz neben mir setzte. Bis zu dem Moment als ich mich entschloss, den Ausblick Ausblick sein zu lassen und mich umdrehte. Ein kleiner Hüpfer meinerseits auf dem Sitz verklickerte der Person, die neben mir saß, dass ich mich minimal erschrocken hatte. Sie lächelte. Es war ein dunkelhaariger Junge mit Brille. Ich schätzte, dass er ungefähr so alt sein musste wie ich. Er trug Kopfhörer, die in seinem iPhone steckten und hörte nicht gerade leise Musik. Ed Sheeran. Der hatte wohl auch den gleichen Geschmack wie ich.

Mir war ziemlich langweilig also wollte ich ein Gespräch mit dem Typen neben mir anfangen. Doch der war gerade in den Zettel vertieft, den er eben aus dem Rucksack gekramt hatte. Es war ein Songtext. Ich beugte mich ein wenig rüber, um den Titel lesen zu können. "Beautiful mess" Kam mir ehrlich gesagt nicht bekannt vor obwohl ich normalerweise jedes Lied kenne. Ich wollte den Typen gerade fragen, was das für ein Song war, doch er sah ziemlich müde aus also ließ ich ihn in Ruhe seinen Songtext anstarren. Ich lehnte mich an die Wand und ließ den Blick wieder aus dem Fenster schweifen. Wir hatte schon längst die Wolkendecke durchbrochen und die Sonne strahlte so hell, wie ich sie noch nie gesehen hatte.

Ich warf einen Blick auf die Uhr: 15:00. Wir würden also bald landen. Ich nahm vorsichtshalber jetzt schon einen Kaugummi denn Druckausgleich war nicht so meine Stärke.

Mit zwei Minuten Verspätung landete der Flieger um 15:30 am Flughafen von Tel Aviv, Israel. Das war der erste Treffpunkt aller Teilnehmer des ESC diesen Jahres. Mein Taxi wartete schon auf mich als ich aus dem Flughafengebäude gelaufen kam. Doch es musste noch länger warten, denn ich hatte, tollpatschig wie ich nun mal war, meinen Koffer vergessen. Also rannte ich noch einmal in das Gebäude doch mein Koffer war nicht aufzufinden. Ich geriet schnell in Panik, denn was sollte ich ohne Koffer machen? Ich fragte am Infoschalter nach doch die Auskunft schob mich nur auf einen Praktikanten ab, der mich zu irgendeinem Sicherheitstypen schickte.
Ich war schon fast in der Verzweiflung versunken, da winkte mir plötzlich jemand von der anderen Seite des Gepäckbandes zu. Wer war das denn?

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top