74
Überraschung <3 Es hat mich gepackt und ich musste dieses Kapitel unbedingt noch schreiben! Jetzt reicht es aber auch für heute, schlaft gut :)
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Jongdae <3 Du bist ein toller Mensch und arbeitest so hart für dein Glück. Du bist der beste Sänger, den ich kenne. Auch wenn du niemals das hier lesen wirst, schon gar nicht in dieser Sprache, hoffe ich dass du weißt, dass wir dich unterstützen!
Happy Birthday Chen Chen <3
---------------------------
Wir hatten gestern noch den Tag zusammen verbracht, bis er irgendwann nach Hause gefahren war. Heute war Sonntag und eigentlich wäre es nicht nötig die Jungs zu besuchen, doch ich war gestern schon nicht gekommen und hatte ein schlechtes Gewissen. Ein schlechtes Gewissen, weil ich mich mal wieder abgeschossen hatte. Weil Joonmyun sauer war. Weil ich Jongin bis jetzt noch nicht auf seine Nachricht geantwortet hatte.
Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch stieg ich aus dem Taxi aus, nachdem ich bezahlt hatte. Es war gerade einmal zehn Uhr morgens, doch ich war mir sicher, die anderen waren schon wach.
Mithilfe meines Schlüssels arbeite ich mich zur Haustür vor und schloss auch diese auf ohne zu klingeln, ich hatte Jongdae vorher Bescheid gesagt, dass ich kommen würde.
Der Flur war mit Schuhen überflutet, wie immer, ein paar Jacken lagen zusätzlich auf dem Boden herum und ich hob sie auf und henkte sie in die Schränke. Stimmen plapperten durch das Haus und ich vermutete sie in der Küche, weshalb das der Ort war, auf den ich als erste zusteuerte.
Als ich eintrat, war Chanyeol der Erste, der mich sah. Er riss die langen Arme auseinander und zog mich in einem stürmische Umarmung, während ich versuchte sie ansatzweise zu entgegnen. Selbst um diese Uhrzeit strotzte er vor Energie und guter Laune, ein Phänomen. Neben ihm stand Baekhyun mit verschlafenen Blick und einer Müslischüssel in der Hand, während Joonmyun und Sehun sich Brote schmierten, wie man es in Amerika und Europa machte.
Ich grüßte die Runde, fasste mir ein Herz und verbeugte mich tief vor Joonmyun.
"Das tut mir Leid mit gestern, bitte sei nicht böse auf ihn. Es war nicht geplant, dass er bei mir übernachtet und es ist nur dazu gekommen, weil ich so betrunken war... Mal wieder...", sagte ich und blies entschuldigend die Backen auf.
Joonmyun seufzte und lehnte sich an die Küchentheke, den Blick auf mich gerichtet.
"Immer wenn ich auf Jongdae sauer bin, kommst du sofort angerannt und nimmst die Schuld auf dich und versuchst ihn aus der Schusslinie zu bekommen, Kairi...", murmelte er und biss von seinem Brot ab. "Das ist seltsam, nicht wahr?"
Chanyeol seufzte und klopfte mir aufmunternd auf die Schulter, wandte sich ab.
"Weil ich das Gefühl habe, die Schuld zu tragen", antwortete ich kleinlaut gegenüber dem älteren.
Er verzog den Mund und biss noch einmal ab.
"Du machst es mir schwer auf ihn sauer zu sein, wenn du ständig mit logischen Erklärungen kommst", bemerkte er und lächelte leicht.
Ich seufzte leise. Er schien nicht wirklich böse zu sein, er wollte mich nur ärgern.
"Sagt mir trotzdem nächstes Mal Bescheid, okay?"
"Natürlich!"
"Wer ist Jongdae für dich, dass du jedes Mal für ihn in die Bresche springst?", fragte Baekhyun plötzlich aus dem nichts und kassierte einen Schlag in die Rippen von seinem großen besten Freund.
Verdattert blickte ich in sein wartendes Gesicht, unfähig eine Antwort zu bringen. Ich mochte Jongdae. Aber das könnte ich unmöglich antworten, nicht wenn Jongdae es selber nicht wusste. Ich schluckte schwer die Nervosität herunter.
"Besser gefragt: Wo hat Jongdae geschlafen, als er bei dir geblieben ist?", fragte Sehun und kassierte einen Schlag auf den Hinterkopf von Joonmyun.
"Das ist eine unverschämte Frage, Maknae", warnte der Leader und Sehun streckte ihm die Zunge heraus.
"Also ich finde die Frage sehr interessant", bemerkte Baekhyun und wich gekonnt einem Schlag von Joonmyun aus.
"Auf der Couch", antwortete ich leise und Chanyeol fing anzulachen.
"Du hast ihn auf die Couch verbannt?", fragte er, als könnte er es nicht fassen. "Das muss vielleicht ein Kratzer für sein Ego gewesen sein. Hast du ihn nicht mal in ein Gästezimmer oder auf einen Futon geschickt?"
Die Anderen lachten und ich verstand den Witz nicht so richtig.
"Ich wusste nicht, dass er bei mir übernachtet hat. Er ist von selbst auf die Couch gegangen."
Sie hörten abrupt auf zu lachen und blickten mich überrascht an.
"Er ist freiwillig auf die Couch gegangen? Freiwillig? Das würde er niemals machen, dafür ist er sich doch viel zu schade", bemerke Sehun belustigt.
"Er hat mir auch Frühstück gemacht", fügte ich hinzu.
Totenstille.
"Wirklich?"
Ich nickte.
"Ich kann mich nicht daran erinnern, wie er jemals irgendwas für wen getan hat."
"Also, Kairi scheint es ihm wert zu sein."
Ich blickte die anderen verwirrt und mit großen Augen an. Ich war ihm wichtig? Er behandelte mich besonders? Chanyeol warf einen plötzlichen Themenwechsel ein und die Jungs sprangen sofort darauf an, redeten über Proben und Einkaufen gehen, während ich noch immer irritiert herum stand.
Sie könnten doch nicht so etwas in den Raum werfen und dann einfach das Thema wechseln.
Irgendwann gingen sie alle ins Wohnzimmer und ich folgte, setzte mich zu ihnen und versuchte das eben erzählte zu verdauen. Irgendwann legte Chanyeol eine Hand auf meine Schulter.
"Kannst du mir einen Gefallen tun, Kairi?", fragte er und ich nickte zuversichtlich. "Jongin schläft noch und er ist nur schwer wach zu kriegen. Normalerweise weckt Kyungsoo ihn immer, aber der hat extrem schlechte Laune und ist mit den anderen Einkaufen. Könntest du Jongin wecken?"
"Okay", sagte ich, lächelte ihn kurz an und erhob mich von der Couch.
Ich hörte es genau: In dem Moment, als ich den geheimen Gang betrat und die Jungs dachten, ich würde sie nicht mehr hören, starteten sie eine Diskussion was das alles zu bedeuten habe. Ich zwang mich nicht zu lauschen und bewegte mich zielsicher auf die Tür zu, hinter der Jongin schlafen würde.
Bevor ich eintrat, hielt ich Inne. Ich musste an die Nachricht von gestern denken, dass ich sie nicht beantwortet hatte. Ich wusste selbst nicht wieso. Etwas schnürte mir den Brustkorb zu, ein seltsames Gefühl. Ich versucht es beiseite zu schieben, drückte schnell die Türklinke hinunter und betrat möglichst leise das Zimmer, das im dunkeln lag.
Die Rollladen waren fast ganz geschlossen und spendeten nur wenig Licht, weshalb es seine Zeit dauerte, bis ich meinen Weg zu seinem Bett gefunden hatte ohne etwas umzuschmeißen. Ich trat aus Versehen auf getragene Kleidung und machte mir eine geistliche Notiz, hier später aufzuräumen.
Ich kniete mich vor seinem Bett nieder und genoss die Stille, die in diesem Raum herrschte. Es war friedlich, roch gut nach herben Männerperfüm und das einzige Geräusch war Jongins sanfter Atem. Ich legte vorsichtig eine Hand auf seinen Arm und rüttelte, doch er reagierte nicht. Es war wie ein Déjavu. Gestern hatte ich noch Jongdae auf meiner Couch geweckt, nun Jongin.
Ich blickte auf sein schlafendes Gesicht, das etwas erhellt war. Er sah ruhig und entspannt aus, die Lippen leicht geöffnet. Ich schmunzelte über diesen Ausdruck. Meine Hand rüttelte erneut an seinem Arm und ich flüsterte seinen Namen, doch wieder reagierte er nicht.
"Jongin, wach auf", sagte ich etwas lauter, doch meine Stimme war sanft.
Er grunzte und ich konnte ein leises Lachen nicht zurück halten. Ich erhob mich, setzte mich auf die Bettkante und rüttelte weiter an ihm, doch er hatte einen wirklich festen Schlaf und war gar nicht wach zu kriegen. Ich seufzte.
"Du scheinst ja wirklich kaputt zu sein... Du solltest weniger trainieren und mehr auf deine Gesundheit achten."
Keine Antwort, nur ein leises Schmatzen. Ich streckte die Hand nach seinem ruhenden Gesicht aus, zog sie aber wieder zurück. Sollte ich-? Ich berührte vorsichtig seine Wange, legte dann meine ganze Hand daran und strich vorsichtig über seine sanfte Haut. Seine Augen bewegten sich hinter den geschlossenen Lidern.
"Wach auf", flüsterte ich, da schlossen sich seine Hände mit einem Ruck um meine Handgelenke und zogen mich auf die Matratze.
Erschrocken quiekte ich auf, wurde auf die Seite gedreht und schon lag ich mit ihm im Bett, seine muskulösen Arme um meinen Körper gelegt. Ich wagte es kaum Luft zu holen, viel zu überrascht von der Situation.
Ich drehte den Kopf und sah ihn aus halb geöffneten Augen mir entgegen blinzeln.
"Was geisterst du denn in meinem Zimmer herum?", fragte er mir verschlafener, rauer Stimme, die mir eine Gänsehaut über den Körper jagte.
"Ich-ich sollte dich wecken."
Er schüttelte den Kopf und bette sich neben mich, zog mich an seinen nur in ein Tank Top gehüllten Oberkörper heran. Er legte seinen Kopf in die Kuhle an meinem Hals und schloss die Augen wieder, während ich völlig angespannt dar lag und versuchte mich aus seiner Umarmung zu lösen.
"Jongin, wir sollten-"
"Kuscheln", antwortete er und rückte noch näher an mich herein, breitete die Decke über mich aus.
Ich seufzte, versuchte mich ein letztes Mal zu befreien, doch er zog die Arme nur noch enger um mich und ich entschied mich, einfach still liegen zu bleiben, bis er aufgab.
"Du riechst gut", murmelte er.
"Das ist wahrscheinlich mein Shampoo", gab ich nervös zurück.
"Ich meine deine Haut."
Ich schwieg angespannt und Jongin schmatzte verschlafen neben mir.
"So könnte ich glatt nochmal einschlafen, Kairi."
"Nein, die anderen sind schon alle wach und warten bestimmt auf uns..."
"Die können noch warten. Sie wissen, dass ich beim Aufstehen am längsten brauche. Besonders, wenn ich jemanden zum kuscheln habe."
Ich fragte mich plötzlich, ob Chanyeol das geplant hatte. Ich schluckte, presste die Augen fest zusammen und er schien meine angespannte Körperhaltung zu merken, jedenfalls ließ er etwas lockerer.
"Entspann dich doch. Oder hast du Angst, dass dein Freund eifersüchtig wird?"
"Wir sind nicht richtig-"
"Ist egal, ich will es gar nicht wissen", unterbrach er mich und ich biss mir auf die Lippe.
Wir lagen noch einen Moment so dar, bis er plötzlich den Griff lockerte und ich sah eine Möglichkeit zu fliehen, doch sobald ich mich aufgesetzt hatte, zog er mich zurück . Er legt sich auf den Rücken, drückte mich auf seinen Brustkorb, meine Wange lag genau über seinem Herzen und ich hörte das rhythmische Pumpen. Es kam mir etwas schneller vor, als gewöhnlich.
War er auch nervös?
"Dein Herz schlägt ganz schön schnell, Kim Jongin", bemerkte ich triezend.
"Ich habe auch nicht so oft Frauen in meinem Bett liegen."
Ich verstummte bei diesem Kommentar und presste meine Lippen fest aufeinander. Ich spürte, wie er unter der Decke nach meiner Hand suchte und ich zog sie nicht weg, als er mit seinen Fingern über meine strich. Er verschränkte unsere Finger und ich atmete tief durch, wusste nicht was ich in dieser Situation fühlte.
"Du hast heute Glück gehabt, Choi Kairi", flüsterte er mit seiner rauen, tiefen Stimme so leise in mein Ohr, dass ich es beinahe überhört hätte.
"Warum?", fragte ich in der selben Lautstärke.
"Manchmal schlafe ich nackt."
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top