Kapitel 9
Aaliyah's Sicht
Grüne Kristalle bohren sich in meine Seite und ziehen meine komplette Aufmerksamkeit auf sich. Ich kann mich kaum konzentrieren und jedes Mal wenn er sich meldet, um etwas zu sagen, vibriert der tiefe Bass seiner Stimme in meiner Brust. Auf der einen Seite gefällt es mir sehr, wie Wolf mich anguckt aber auf der anderen Seite ist es, als wäre ich seine Beute und er bereitet sich aufs Fressen vor.
Leidenschaftlich und voller Verlangen funkeln diese grünen Augen und ich kann nichts gegen das Ziehen in meinem Schritt tun.
Ich frage mich einfach nur, warum ich bis jetzt auf keinen einzigen Jungen so reagiert habe. Wolf ist eine sehr attraktive und schön anzusehende Erscheinung, aber ich habe vor ihm doch auch bereits schöne Jungs gesehen.
Warum ist es dann so anders bei ihm?
Mein Kopf möchte einfach die Reaktion meines Körpers auf Wolf akzeptieren, während mein Bauchgefühl sich diesem bereits komplett hingegeben hat.
Irgendwann wage ich es dann auch in seine Richtung zu gucken, merke wie seine Haltung sich ändert und ein kleines Lächeln seine vollen Lippen umspielt.
"Endlich, guckst du mich auch Mal an.", flüstert er mir zu und sofort drehen sich die vier Mädchen um, welche mir seit gestern eigenartige Blicke zuwerfen und schauen mich auch jetzt mit einem ganz bestimmten Ausdruck in ihren Gesichtern an.
"Könntest du bitte aufhören mich anzustarren.", fauche ich ihn an und genieße den Anblick seines schönen Gesichtes.
"Nein.", erwidert er nur und ich fahre mir genervt durch die Haare, als auch schon die Stimme meines Lehrers direkt vor mir ertönt.
"Dein Lieblingswerk von Shakespear, Aaliyah?",fragt der junge Mann und lächelt breit.
"Romeo und Julia.", antworte ich lächelnd.
"Hast du es gelesen?", "Natürlich.", "Du wirst zusammen mit jemanden, der es auch gelesen hat, eine Projektarbeit vorbereiten. Ihr werdet ein Bild von eurer Lieblingsszene malen und dann werdet ihr zitieren und eure Interpretationen vortragen. Zudem möchte ich auch noch so viel Hintergrundinformation über die Hauptpersonen wie sie das Werk hergibt. Für dieses Projekt habt ihr zwei Monate Zeit und es wird mehr als die Hälfte eurer Note ausmachen. Den anderen werden ich auch gleich ein paar Werke verteilen. Wer von euch hat denn Romeo und Julia gelesen?", fragt der Lehrer in die Runde und während ich mich gerade auf die Arbeit freue, einfach weil ich diese Themen liebe, sehe ich aus dem Augenwinkel wie nur Wolf's Hand sich in die Höhe hebt.
Mein Herz setzt kurz aus und ich starre ihn an, als wäre er ein verdammter Geist.
"Herzlichen Glückwunsch, ihr seid ab heute Projektpartner. Viel Spaß und Glück.", lacht Dr. Campbell und fährt fort die Stücke zu verteilen.
"Aber Dr ich kann nicht mit ihm-", "Die Teams bleiben so und Ende der Diskussion. Wenn jemandem sein Partner nicht gefällt, dann bekommt ihr Null Punkte und eine Sechs. Ihr seid Seniors, zeigt ein wenig Reife.", sagt der junge Mann und wendet sich an den Rest der Klasse.
Seufzend und total fertig mit meinem Leben gucke ich auf mein Heft, versuchend die Tatsache, dass ich mit Wolf an einem Projekt arbeiten muss, schön zu reden.
"Freust du dich genau so sehr auf dieses Projekt wie ich?", fragt Wolf schäbig grinsend und alles was ich tue, ist ihm den Mittelfinger zu zeigen.
"Hör auf so nett zu sein, Aaliyah. Du machst mich ganz verlegen!", ruft er lachend und der Klang seiner Lache in Verbindung mit der Art wie mein Name klingt, wenn er es sagt, ist atemberaubend und erregend zugleich.
"Willst du keine Details mit mir besprechen?", sagt er als es klingelt und ich mich zum Gehen erhebe.
"Gib mir irgendwann einfach deine Nummer und ich gebe dir Bescheid, wenn ich fertig bin.", erwidere ich nur und laufe zu meinem Spind.
"Ich bin keiner dieser Football Wichser, Aaliyah. Ich werde dir bei diesem Projekt helfen. Zumal liebe ich Shakespear und auch wenn ich so aussehe wie ich es eben tue, habe ich trotzdem noch was im Kopf.", meint er und guckt mich entschlossen an.
Seufzend lege ich den Kopf in den Nacken um Wolf ins Gesicht zu gucken, als er mit seiner Hand an meine Wange gleitet. Aus Reflex ziehe ich mich zurück und blicke ihn genervt an.
"Anfassen verboten.", fauche ich und öffne meinen Schrank, bevor ich die Bücher für die nächste Stunde zusammensammle.
"So frech, das mag ich.", erwidert Wolf nur und guckt mich herausfordernd an.
"Ich verstehe es einfach nicht, wie du, so ein Mädchen wie mich so interessant finden kannst. Ich habe nichts erstaunliches an mir und du hast so viele Mädchen, die die wirklich hinterherrennen.", seufze ich und versuche den Augenkontakt beizubehalten, auch wenn es mir sehr schwer fällt.
Seine grünen Augen sind so intensiv und schön, dass ich kaum klar denken kann.
"Diese Frage stelle ich mir seit gestern, aber ich habe noch keine Antwort bekommen. Vielleicht soll es einfach so sein.", lacht Wolf und angespannt gucke ihn dabei zu, wie er sich durch seine schwarzen Haare fährt.
"Ich möchte das aber nicht.", murmle ich genervt und verschränke die Arme wie ein kleines Kind vor meiner Brust.
"Du wirst mir schon noch früh genug verfallen, Liebes, da brauchst du dir wirklich keine Sorgen machen.", sagt er noch, bevor er mir einen kleinen Zettel reicht und verschwindet.
Eines Tages werde ich verstehen, was mit mir und diesem Jungen los it und es scheint mir so surreal, zu glauben, dass wir beide den eine Tages wirklich ich mein Herz an ihn verlieren werde.
Ich hoffe nur, dass keinen Schaden anrichtet und ich wegen ihm von der Harvard angelehnt werde.
In meinem Kopf wurde ich bereits in allen Stellungen genommen, doch in der Wirklichkeit scheint Wolf sich mur für sich selbst zu interessieren und damit muss man eben leben.
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