Kapitel 57
Aaliyah's Sicht
"Und so haben wir zusammen mit noch zwei Hurensöhne die Fenster in vier Klassenzimmern zerschmettert. Gosh, Abruzzi, wir waren schon richtige Wichser.", lacht Quentin meinen ersten Kuss an, strahlt voller Lebensfreude aber auch in seinen braunen Augen sticht der Schmerz seiner wahrscheinlich schlimmen Vergangenheit heraus.
Die Sympathie die der Russe ausstrahlt ist einfach nur faszinierend und am liebsten würde ich seine Stiefschwester genau so sehr mögen wie ihn, aber die Blicke die sie Wolf zuwirft, bringen mich zur Weißglut.
Auch wenn er die ganze Zeit schon meine Hand hält und fast gar nicht aufgehört hat, mich zu beobachten, siegt die Eifersucht wie jedes Mal.
Die Kinder strahlen die ganze Zeit und die Art wie er sich um die beiden kümmert ist einzigartig mitanzusehen.
Den ganzen Samstag war ich allein und ihn jetzt hier bei mir zu haben ist ein unglaubliches Gefühl.
Irgendwann kam ich mir richtig dumm vor, weil ich so reagiert habe, denn letztendlich war das, was Wolf in den letzten Tagen durchgemacht, wirklich nicht einfach.
Die Angst ihn zu verlieren macht eine überempfindliche Person aus mir und wahrscheinlich wird jene Angst der Grund unserer Trennung sein.
Ich hoffe einfach nur, dass mein erster Kuss damit umgehen kann, denn allem Anschein nach bin ich nicht fähig dazu.
Das schlimme daran ist, dass ich gerade Wolf etwas verheimliche und ich könnte mir am liebsten die Kehle durchschneiden, wenn ich daran denke, wie verzweifelt er mich um Ehrlichkeit und Loyalität gebeten hat.
Die Schuldgefühle werden mich irgendwann wirklich auffressen und ich weiß, was ich tun miss sobald wir allein sind.
Niemals im Leben könnte ich dieses eine Thema, bei dem ich mit hundert prozentiger Sicherheit sagen kann, dass Wolf ausrasten wird, vor seinen Freunden ansprechen.
Mein erster Kuss scheint meine Anspannung zu bemerken und guckt mich besorgt an.
"Ist alles in Ordnung, Babe?", fragt er leise und streicht mir eine lose Strähne hinters Ohr.
"Ja, natürlich.", murmle ich angespannt, versuchend so locker zu klingen wie möglich.
"Hey Lia, da du sein Mädchen bist, bist natürlich auch du, herzlich zu meiner Geburtstagsfeier nächste Woche eingeladen. Es wird eine kleine Party mit vier fünf Freunden aus New York und Alkohol, ich akzeptiere keine Absagen und Ausreden, also gehe ich davon aus, dass du kommst.", ertönt Quentin's tiefe Stimme und erwartungsvoll guckt der Russe mir in die Augen.
Überrascht und vielleicht auch ein wenig überfordert lasse ich meinen Blick zu Wolf gleiten, welcher plötzlich total streng in die Richtung seines besten Freundes schaut.
"Aaliyah mag sowas nicht. Zwing sie nicht zu kommen.", faucht mein erster Kuss angespannt und ich sehe wie seine Brust rast.
"Lass die Kleine halt selbst sprechen, Abruzzi.", erwidert Quentin provokant und wendet sich wieder an mich.
"Das ist sehr lieb, aber ich bin nicht so der Typ für sowas.", murmle ich nur und entziehe mich Wolf's Griff.
"Ach komm schon Lia, das wird total lustig. Meine feste Freundin aus New York und ihre Brüder werden auch da sein und mit denen hat man immer Spaß, glaub mir! Du musst kommen!", als Leica mich anspricht gucke ich überrascht in ihre Augen und mit dem Ankommen ihrer Worte in meinem Kopf, reiße ich die Augen auf.
"Warte Mal - du bist - lesbisch?", frage ich stockend, leicht überfordert und irgendwo total erleichtert.
"Und stolz darauf.", lacht die Blondine mich an und nimmt einen Schluck von ihrer Cola.
"Penisse sind eklig und total - einfach nur ew. Also keine Sorge.", murmelt sie leise und zwinkert mir zu, sodass augenblicklich Scham meinen Körper füllt.
Anscheinend habe ich da etwas total falsch interpretiert und am liebsten würde ich mich in der Erde vergraben.
"Ich würde zwar gerne kommen, aber - ich habe wahrscheinlich nichts passendes zum Anziehen und allgemein, ich war noch nie auf Parties. Verzichtet auf mich, wir können ja zusammen frühstücken.", schlage ich vor und ignoriere die angespannten Blicke in meiner Seite.
"Vor dir steht eine Fashion Management Studentin, also mach dir nie wieder Sorgen, nichts passendes zu haben. Mit deiner traumhaften Figur würde die sogar ein Kartoffelsack stehen, aber ich bevorzuge Chanel.", lacht die Russin und guckt mich breit grinsend an.
Begeistert stimme ich in ihr Gelächter ein und plötzliche Aufregung füllt meinen Körper.
"Da muss ich Leica zustimmen, Lia, du bist wirklich - verdammt perfekt.", erwidert Quentin und plötzlich spüre ich wie Wolf's kompletter Körper sich noch mehr anspannt.
"Pablo.", faucht er seinen besten Freund an und verwirrt blicke ich ihn an.
Seine Grünen Augen trotzen natürlich nur so vor Eifersucht und irgendwie freue ich mich über seine Reaktion, obwohl er wirklich ein wenig übertreibt.
"Ganz ruhig, Abruzzi. Ich weiß, dass sie dir gehört, also kein Stress. Aaliyah, ich interpretiere dieses Gespräch jetzt einfach als eine Zusage und werde mit Sehnsucht auf dich warten.", lacht Quentin mich an, lässt sich nicht anmerken, wie genervt er von Wolf ist, aber ich spüre es, denn so gut wie ich kennt niemand dieses Gefühl.
"Wolf soll dir einfach meine Nummer geben und du rufst mich dann an, damit wir zusammen shoppen gehen können, okay Süße?", sagt Leica lächelnd, während wir uns umarmen.
"Geht klar, danke Leica und - tut mir leid.", murmle ich verlegen, wobei sie nur auf meine Schulter klopft und dann zusammen mit ihrem Stiefbruder das Café verlässt.
"Du gehst nicht auf diese Feier.", Wolf's Stimme klingt zornig und irgendwie nervt es mich nur noch mehr.
"Warum das?", erwidere ich angespannt.
"Weil du an solchen Orten nichts zu suchen hast.", antwortet mein erster Kuss mir, während er seiner kleinen Schwester ihre Jacke anzieht.
"Und das hast du zu entscheiden?", zische ich provokant.
"Aaliyah, du spielst mit meiner Geduld. Pass auf, die Jungs die auf diese Party kommen werden, sind die größten Bastarde, die ich nach Rowan jemals kennenlernen musste und ich meine es bis in den letzten Buchstaben ernst. Die würden alles tun, um dich herumzukriegen, egal ob du vergeben bist oder nicht.", erläutert er mir mit angespanntem Kiefer, versucht verzweifelt Husky die Mütze über die Ohren zu ziehen.
"Wenn du sowas sagst, habe ich das Gefühl, du willst mich deinen Freunden nicht vorstellen, weil ich - du weißt schon - so aussehe wie ich eben aussehe.", murmle ich bedrückt, neige beschämt den Kopf zu Boden.
"Hörst du mir überhaupt zu? For Fuck's Sake, Aaliyah, du bist so schön, sie werden dich nicht in Ruhe lassen und wer weiß, wie heiß du wirst, wenn Leica dich in so einen Fummel da steckt. Ich bin der stolzeste Mensch der Welt, weil du an meiner Seite bist, aber ich will einfach nicht nochmal im Gefängnis landen, weil ich so einen Hurensohn verprügelt habe.", erwidert mein erster Kuss und Legt seufzend seine Stirn gegen meine.
"Ich will aber bei dir sein.", "Du wirst es nicht aufgeben und - deswegen sollten wir es so machen, dass du nicht zu knappe Kleider anziehst und zu enge Sachen, okay?", "Okay.", quieke ich freudig und erhebe mich seufzend.
Der Gedanke an diese Feier macht mich glücklich aber auch skeptisch zugleich, doch ich sollte es vielleicht wirklich erst Mal erleben und dann darüber urteilen.
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